Mi285 – „Semmelparität“

00:00:00 Intro
00:01:17 Begrüßung
00:01:56 Demos
00:09:57 Blutzuckersensor
00:19:07 Oppenheimer
00:23:24 Büro
00:29:25 Thema 1: “Ameisen vs. Löwen”
00:55:51 Snackable Science
01:08:34 Thema 2: „Isst du den noch?“
01:25:47 Schwurbel: Super Patch
01:56:25 Hausmeisterei
02:00:20 Outro (Intro Folge 15)

Begrüßung: Am 31.01.2024 um 19:00 ist Nicolas beim arte-Livestream auf twitch dabei, um über den Film Oppenheimer zu sprechen! Hier geht es zum Stream.

Thema 1 (Nicolas):Ameisen vs. Löwen“ – so ein Ökosystem ist ganz schön komplex und kann auch sehr empfindlich sein: alles hat auf alles eine Wirkung. So können sogar Ameisen Einfluss auf das Jagdverhalten von Löwen haben! Die eingeschleppte Dickkopfameise in Afrika z. B. löst dabei solch eine Kettenreaktion in der Natur aus, dass Löwen keine Zebras mehr jagen, sondern vermehrt Büffel! Das Bild der Auswirkungen finden ihr hier!

Snackable Science:Herrenmode“ – bitte die Krawatte nicht zu eng schnüren! Das könnte Auswirkungen auf die Hirndurchblutung haben!

Thema 2 (Reini): Isst du den noch?“ – Breitfuß-Beutelmäuse haben stundenlang Sex! Statt der Zigarette danach, gibt es aber einen leckeren Snack: mit einer Prise Kannibalismus. Nach dem Akt, im Rahmen regelrechter Orgien, sterben die meisten Männchen vor lauter Stress. Gene weitergeben: check! Jetzt darf man nach seinem Ableben sogar noch als Snack für die weiblichen und überlebenden männlichen Mitbewohner dienen … Guten!

Schwurbel der Woche: Super Patch“ – danke an die Discord-Community für den Schwurbel der Woche! Heute mit dem Pflaster, das alles kann! ALLES! Sogar in einem „Journal“ wird von der Wirksamkeit berichtet …
WICHTIG: Wie kann man sogenannten Raub-Journalen auf die Schliche kommen? Hier hilft die Beall-Liste. Und hier steht auch das Journal unserer Pflaster-Freunde unter Verdacht. Auch danke an Luna für deinen Einblick als Audiokommentar!! Denn Luna (Kölner Sektion der GWUP) hat die Patches auf der Esoterikmesse entdeckt (naja, sie wurden ihr vielmehr aufgedrängt) und hat sie sogar ausprobiert!

Hausmeisterei: Tour 2024: ab April sind wir wieder mit der „Minkorrekt 2.0“ und „10 Jahre Minkorrekt“ unterwegs! Alle Termine und Tickets gibt es hier.

Outro: „Leben nach der Uni“ (Intro Folge 15)

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15 Gedanken zu „Mi285 – „Semmelparität“

  1. Ihr hattet erwähnt, dass es euch wundert, dass so etwas wie mit den Kaninchen in Australien nicht ständig passiert.

    Aber es passiert doch ständig. Die meisten eingeführten Arten können natürlich nicht einfach in dem Ökosystem überleben, in das sie eingeschleppt wurden. Einige können es. Und einige können es und haben auf der einen Seite dann keine natürlichen Feinde und auf der anderen Seite Beutetiere, die nicht auf sie eingestellt sind. Dann wird es schlimm. Hier nur ein paar Beispiele:

    – natürlich die Kaninchen in Australien
    – aber auch die Aga-Kröte in Australien
    – oder Kamele in Australien
    – Wasserbüffel in Australien
    – Rote Feuerameisen praktisch überall, wo sie sich ansiedeln können
    – Gelbe Spinnerameisen auch
    – europäische Wildschweine in Nordamerika
    – Regenwürmer in Nordamerika
    – Waschbären in Europa
    – Auf einer pazifischen Insel wurden mal Ziegen ausgesetzt, damit Schiffbrüchige was zum Essen haben, wenn sie dort landen. Die haben die halbe Insel kahlgefressen
    – Pallashörnchen (diese grauen Eichhörnchenartigen, die die europäischen roten Eichhörnchen verdrängen)
    – Ochsenfrösche
    – Varoamilbe
    – asiatische Hornisse (greift gerne Bienenstöcke an)
    – Stare in Nordamerika
    – dunkle Tigerpythons in Florida

    Das ist nur eine kleine Auswahl. Manche gezielt eingeführt, um ihre Eigenschaften zu nutzen, dann waren sie aber eher Schaden als Nutzen. Manche als Nutztiere eingeführt, bis sie entkommen sind und sich vermehrt haben. Viele (besonders kleine Tiere) aus Versehen eingeführt, im Ballastwasser von Schiffen, mit Lebensmitteln, etc.

    Und nicht nur die Tiere, die Pflanzen auch. Als Ruhrgebietler kennt ihr sicher auch den Riesenbärenklau (Herkulesstaude), der sich gerne an der Ruhr verbreitet, aber auch immer Weiter landeinwärts kommt. Oder der japanische Staudenknöterich. Eukalyptusbäume in Afrika. Die Liste lässt sich fortsetzen.

    • Ja, das dachte ich auch beim Hören.

      Die asiatische Hornisse macht uns hier in Rheinland-Pfalz (Wasserturm-City, Ludwigshafen 😉 ganz arge Sorgen gerade. Bürger sollen sie melden und die Nester werden dann auch schnell abgeräumt.

      Gerade jetzt im Winter werden die Nester besser entdeckt, da kein Laub mehr an Bäumen und Gebüschen hängt. Alleine in meiner Umgebung – Radius 1km – fand man 7 Nester. Und Besuch im Sommer im Garten hatten wir auch von denen.

    • Was da noch dazukommt ist, dass auf Inseln solche eingeschleppten Arten natürlich deultich mehr schaden anrichten können. Wer schonmal nach Australien oder NZ gereist ist, kennt die strengen richtlinien für jegliche ausfuhr. Hängt natürlich zusammen mit einer erhöhten anzahl von endemischen Arten auf Inseln ( oder Gebirgen, abgelegenen Orten als Insel in der Landschaft). Durch den begrenzenten genetischen Austausch haben sich hfg distinkte populationen bis hin zu Arten gebildet ( besielsweise ist auch die verholzung auf vielen inseln von pflanzen % höher bsp. erica arborea auf den Kanaren). Dadurch sind inseln hfg anfälliger für fremde arten weil pflanzen nicht konkurrenz stark sind oder Tierarten keine natürlichen Feinde hatten und leichte beute sind ( Kakapo, Kiwi in NZ ) . Hier in deutschchland ist auch die Robinie stark invasiv, die ist als fabaceae N-fixierend und reichert so die Umgebung mit N an und hat sehr starke unterirdische ausläufer ( wurzeln ), die dann austreiben und bei Fällen nur noch mehr spießen -> schwer wegzubekommen bis kaum.

      Auch ein Problem sind gerade auch für den Waldumbau zB. eingeschleppte Pilze oder Pathogene oder unangepasste Arten hier. Das große Absterben von der Gemeinen Esche ( Eschentirebsterben ) ist beispielsweise durch einen ostasiatischen Ascomyceten (pilz) gefährdet extrem diese Baumart. Auch die beliebte pinus strobus aus nordamerika wurde in den 80ern gerne in deutschen Forsten angebaut und ist dann durch den Strobenrost, einen Rostpilz der von der heimischen Zirbelkiefer ( da unschädliche) quasi komplett ausgerottet worden. dieser Pilz wurde ausversehen nach Nordamerika verschleppt und hat dort dann für einen noch größeren Wirtschafltichen Schaden geführt, weil massive Bestände der Pinus strobus ausgerottet wurden durch die einfuhr eines im Herkunftgebietet harmlosen angepassten PIilzes.

      Sowas ist oft der Fall weshalb man mit der einfuhr fremder Arten( gerade bzgl. Waldumbau) aufpassen muss. Selbst wenn nicht diese selber invasiv sind, können sie anfällig für hemischen harmlose erreger sein.

      ABER in den medien wird auch häufig über die bösen neophyten gesprochen . Neophyt ist im prinzip jede Pflanze die nach der Entdeckung Amerikas nach Europa eingeführt wurde. dazu zählen auch baumarten wie Walnuss oder Castanea sativa Esskastanie , bei denen nicht geklärt ist, ob sie in warmen deutschen Gebieten hemisch sind, da diese nach der Eiszeit 10000 v.h. länger wieder aus dem südlichen refugien für die Einwanderung durch die Alpen barriere gebraucht haben, wie andere Baumarten. Auch nicht jeder Neophyt ist böse, es sind eben nur die invasiven, die aktiv das Ökosystem beeinflussen auch wenn naturülich teilweise auch erst nach Jahrzehnten bekannt ist, ob eine Art invasiv ist oder nicht.
      LG auf der Geoökologie:D

  2. Sehr schön. Neue Folge und die Woche ist gleich viel schöner o^.^o – und immer weiter so, you rock – und ich mag eure Einstellung. So.

    Ansonsten dachte ich mir, ich trage noch ein paar Funfacts bei. Ich bin zwar selbst kein Biologe, kenne aber ein paar durchs Studium und bin noch immer gut befreundet.
    Dinge benennen muss schon cool sein – wobei das auch nicht einfach sein.
    Aber ein paar „Fun“Facts.
    Wir hätten aus der jüngeren Vergangenheit die Hoff-Krabbe. Benannt nach dem Hasselhoff der die Mauer niedergesungen hat auf Grund der Brustbehaarung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hoff-Krabbe
    (ein besseres Bild vllt hier https://www.spektrum.de/news/yeti-krabbe-the-hoff-traegt-endlich-einen-namen/1352585)

    Aber auch in der Vergangenheit findet man witzige Dinge. Es gab mal einen britischen Biologen der viel entdeckt und benannt hat – der aber einen … „speziellen“ Geschmack hatte. Einiges davon wurde in späteren Jahren von Kollegen umbenannt, aber ein Beispiel ist heute noch das Frauenhaar (https://de.wikipedia.org/wiki/Steifbl%C3%A4ttriges_Frauenhaar) – und so viel sei gesagt, es ist nicht nach dem Haupthaar benannt – und auch nicht nach dem unter den Armen.

    Ansonsten vielleicht noch kurz was zur Mode. Mode entwickelt sich nicht immer aus Dingen die Sinn haben – sondern haben sich oft auch entwickelt um Reichtum zu zeigen. Ein Beispiel ist z.B. das Korsett das einfach nur zeigt, das man sich eine Frau „leisten“ kann die rumsitzen und nicht viel tun kann.
    Oder man sieht es auch daran, das früher als noch viel Volk auf den Feldern gearbeitet hat die „noble Blässe“ in war, heute wo viele im Büro arbeiten eben die Bräune – die man nur hat, wenn man sich in die Sonne legen kann (oder eben draußen arbeitet, aber das sind natürlich nicht mehr so viele)

    Gruß,
    Torge

  3. Gerade im Auto (einen Teil) der Folge gehört, nach hause gekommen und After Life angefangen (wurde mir vor Zeiten in irgendeinem anderen Podcast empfohlen, den man aber nicht hören muss). In Staffel 1 Folge 4 erzählt der Psychiater von einer australischen Maus, die nach der Paarung stirbt… Zufall?

  4. Hi!

    Lasst Euch mal das Geheimnis zur Krawattenträgerei kurz erklären.

    Ich habe 15 Jahre lang, weil Banker gewesen, werktäglich Krawatte getragen. Klar, wenn man sich das Ding zu eng macht, wird es ungemütlich und kann auch zu Kopfschmerzen führen. Das will man nicht. Wenn man die Krawatte aber zu lose trägt, sieht es nicht gut aus.

    Das Geheimnis ist die Kragenweite des Hemds! Die Krawatte sieht dann gut aus, wenn Sie eng am Kragen anliegt. Der Hemdkragen jedoch muss nicht direkt am Hals anliegen. Wenn da ein wenig Platz zwischen Kragen und Hals ist, merkt man die Krawatte garnicht.

    LG, Ceelight

  5. Das CGM ist ene tolle Erfindung und ich möchte diesen nicht mehr missen.

    Die Krankenkassen übernehmen mit einer guten Begründung alle, in Deutschland, medizinisch zugelassenen Systeme. Das System, welches pro Minute misst, ist nach meinem letzen Wissensstand nicht medizinisch zugelassen und kann somit nur privat erworben werden. Alle weiteren geben alle 5 Miniten einen Wert aus. Es ist faszinierend wie schnell der BZ innerhalb von 5 Minuten fallen kann.

    Gemessen wird der sog. Gewebezucker. Dieser unterscheidet sich vom Blutzucker. Das CGM ist so eingestellt das es den Blutzucker berechnet. Der Blutzucker kann sich selber von der rechten und linken Hand stark unterscheiden wenn dieser gerade steigt oder fällt. Mein Sonsor muss laut Hersteller nicht kalibriert werden, dieser soll sich nach zwei Tagen selber kalibriert haben. Das bedeutet in den ersten zwei Tagen nach dem Setzen muss regelmäßig gemessen werden. Meine Sensoren mögen mich meistens nicht und ich muß an Tag drei und vier weiter messen und kalibrieren. Manchmal habe ich allerdings Glück.

    Bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzucker haben die Sensoren ihre Schwierigkeiten und bei stark fallendem BZ werden diese etwas ungenau.

    Schmerzlich ist das Setzen des Sensors nur wenn ein Nerv getroffen oder gestreift wird. Der Stich und das herausziehen der Nadel geht sehr schnell und das Filament welches Subkutan verbleibt ist sehr dünn.

    Viele Diabetiker haben leider Probleme mit dem verwendeten Kleber des jeweiligen Herstellers und müssen zu weiteren Hilfsmitteln greifen um eine Zwischenschicht auf zu tragen. Es gibt eigene FB und Forengruppen die sich ausschließlich mit dem Thema CGM rash auseinandersetzen.

    Beim Sport lasse ich mir meinen Wert auf dem Garmin anzeigen, beim Arbeiten auf der Uhr. Je nach Betriebssystem des Handy ist ein zusätzliches Programm für die Uhr nötig. Glücklicherweise gibt es genug ProgrammiererInnen unter uns Diabetikern die dies möglich machen.

    Bei Temperaturen unter 2-3 Grad, während des Radsportes und beim Fahren mit dem Rad von der Arbeit, unterzuckert mein Sensor generell und braucht etwa 2-3 Stunden um sich wieder zu fangen.

    Die neusten CGM Systeme arbeiten inzwischen mit bestimmten Pumpen zusammen, das ein Loop möglich ist. Das bedeutet, die Insulinpumpe kann auf erhöhte und fallenden Werte reagieren. Jeder Herrsteller hat dabei Vor- und Nachteile in deren Funktion.

    Auch wenn das CGM nicht perfekt ist, erleichtert es mir den Altag enorm und ich habe mich geärgert mich so lange dagegen gewehrt zu haben.

    Noch ein kleiner Klugschiss: das Stechen in die Beere des Fingers wird schon lange nicht mehr empfohlen, sondern in die Seiten des Fingers. Dennoch wird es weiterhin in Arztpraxen praktiziert und gelehrt. Über die Jahre verliert die Beere durch das ständige stechen das Empfinden.

    Viele Grüße eines Minkorrekt Junkies,
    Michaela

  6. Zur Schwarzen Witwe flog bei mir neulich vorbei, die Männchen würden eher in Gefangenschaft nach der Paarung verspeist.

    Oh, und zu CGM gibt es wohl besonders für jüngere Diabetiker gern eingesetzte automatische Insulinpumpen. Dann kann der frische Messwert gleich nach Insulingabe konvertiert werden.

  7. Bezüglich des Schwurbels sowie der sogenannten Raub-Journale und der angeführten Beall-Liste:

    Danke für die Vorstellung des Schwurbels als anschauliches als Beispiel dafür, wie in solche Raubjournale (Predatory Journals) eingereichte und wissenschaftlich unüberprüfte Artikel für die angebliche Untermauerung der Seriösität von solchen Produkten genutzt werden. Das erinnert an Artikel in solchen Raubjournalen zur angeblichen Wirkung von Homöopathie, die dann von den Befürworter:innen und Nutznießer:innen homöopathischer Produkte für vermeintliche Wirknachweise angegeben werden (und die es ja leider auch schon als Literaturverweise in seriöse wissenschaftliche Publikationen geschafft haben, vermutlich mangels genauer Überprüfung). Die von Nicolas genannte Beall-Liste war hier natürlich ein schnelles Indiz für hier angebrachte Skepsis.

    Dazu möchte ich jedoch anmerken, dass diese Beall-Liste veraltet (von Jeffrey Beall nicht mehr aktualisiert) und zudem als sehr kontrovers angesehen wird, u.a. wegen eines Bias der Liste gegenüber Zeitschriften und Verlagen aus dem globalen Süden (und umgekehrt weniger Skepsis gegenüber welchen aus dem globalen Norden, insbesondere USA, GB, Mitteleuropa) sowie der grundsätzlichen binären Unterteilung in gut/seriös und schlecht/unseriös (Schwarzweißdenken). Ein solches einfaches Blacklisting wird im Bereich der wissenschaftlichen Bibliotheken und der wissenschaftlichen Publikationsberatung/Forschungsunterstützung (in dem ich tätig bin) als nur bedingt sinnvoll erachtet. Vielmehr sollte die Qualität von wissenschaftlichen Zeitschriften eher als ein Spektrum von Merkmalen verstanden werden und dementsprechend die Prüfung und Auswahl von Zeitschriften anhand von konkreten Kriterien für Qualität und Seriösität erfolgen, was eher einem differenzierten, individuellen Whitelisting entspricht. Ein gutes Hilfsmittel für eine solche Prüfung sind die Checklisten von Think.Check.Submit. [https://thinkchecksubmit.org]. Auch Verzeichnisse von Zeitschriften, wie bspw. das Directory of Open Access Journals (DOAJ) oder auch kommerzielle Angebote wie die wissenschaftlichen Datenbanken/Suchmaschinen Scopus und Web of Science, können eine Hilfe sein, wenn auch sie nie perfekt und vor allem nie vollständig sind. Für Wissenschaftler:innen, die vor der Wahl einer Zeitschrift für eine Einreichung stehen (oder ungefragt Einreichungsanfragen erhalten) ist es zudem ratsam, sich auch mit Fachkolleg:innen auszutauschen und die Beratungsangebote der Bibliothek ihrer Einrichtung wahrzunehmen, was diese fast immer anbieten, was Wissenschaftler:innen jedoch oft unbekannt ist.

    Das Problem, dass solche Raubjournale für den Zweck solche Schwurbelprodukte genutzt werden, lässt sich so natürlich leider erstmal nicht begegnen. Ebensowenig wie dem Publikationsdruck, dem Forscher:innen ausgesetzt sind, sowie der Ungleichheit zwischen dem Zugang zum Lesen und Publizieren* zwischen Forscher:innen aus dem globalen Norden und globalem Süden – beides setzt ja leider Anreize für das Publizieren in solchen unseriösen oder qualitativ schlechten Publikationsoutlets. (* Gebühren für das Open-Access-Publizieren, die sogenannten Article Processing Charges (APC) haben ja leider die Ungleichheit bei der Verteilung des Zugangs zum Lesen wissenschaftlicher Literatur in eine neue Ungleichheit umgewandelt, nämlich nun beim Zugang zum Publizieren von wissenschaftlicher Literatur für die, die oder deren Einrichtungen sich diese Gebühren nicht leisten können.)

    Danke für euren tollen Podcast und dass auch solche Metathemen der Wissenschaft immer wieder Einzug in die Episoden finden!

    Grüße, Marc

    Hier noch einige ausgewählte Literaturempfehlungen zum Thema bei Interesse zum Weiterlesen:
    1. A. Grudniewicz et al. (2019). Predatory journals: no definition, no defence. Nature 576. https://doi.org/10.1038/d41586-019-03759-y (sowie zwei ergänzende Kommentare: https://doi.org/10.1038/d41586-020-00910-y und https://doi.org/10.1038/d41586-020-00911-x)
    2. K. Siler (2020): There is no black and white definition of predatory publishing. LSE Impact Blog. https://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2020/05/13/there-is-no-black-and-white-definition-of-predatory-publishing/
    3. K. Bell, D. Mills (2020): What we know about the academic journal landscape reflects global inequalities. LSE Impact Blog. https://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2020/10/12/what-we-know-about-the-academic-journal-landscape-reflects-global-inequalities/
    4. The InterAcademy Partnership (2022): Combatting Predatory Academic Journals and Conferences: Report. https://www.interacademies.org/project/predatorypublishing

  8. Noch einen Zussatz zu den Ameisen Thema im Allgemeinen:
    Die Symbiose von Ameisen und Pflanzen ist eine kovergenete Entwicklung in sehr vielen Bereichen weltweit. Dabei gibt es Pflanzen die Myrmecophil ( fakultativ, nicht stänig von ameisen besucht , oft in temepraten weil Forst; bsp. sammeln ameisen nektar und stören potentielle herbivoren oder bei opuntia (feigenkaktus) bringen keinen vorteil bei Fraß ( sig.) aber signigifkant mehr Früchte) und welche die Myrmecophyten ( symbiose und auf ständige interaktion angewiesen-> obligat) BSp dafur Myrmecodia, Dischidia urnenpflanze , macaranga, acacia, cecropia…

    Bei Akazien gibt es drei Pflanzentypen: high investment ( bieten futterkörper der ameise) , low investment ( bieten dormanzien = lebensraum in dornen) und andere. Dazu gibt es verschiedene Ameisentypen: parasititsche, generalitische und mutualistisch ( = symbiose) .
    Bei Befall von einem Herbivor oder konkurrenz von anderen Pflanzen der Akazie fliehen generalitische und parasitische während die herbivoren ameisen aktiv den herbivor bekämpfen
    oder knospen von konkurrierenden pflanen abbeißen und aufwachsen verhindern und der akazie nützen.

    Mutualistische Akazien produzieren häufig Futtekörüper, mehr dornen mit dormanzien und mehr extraflorale nekatrien ( nekratdrüsen ausserhalb blüte) , die investieren als mehr zum schutz durch ameisen, aber die manipulieren die Ameisen auch indirekt . Der nektar von high investment Akazien enthält oft keine Saccarose, wie normaler Nektar der in glucose und fructose gepalten wird hpts, dafür aber einen stoff der die invertase aktivität der ameisen verringert,was die spaltung von saccarose quasi verhindert–> die ameisen müssen also den saccarose freien Nektrar der Akazie wählen um die Nahrung verwerten zu können weil Nektar anderer Pflanzanzen mit saccarose nicht spaltbar und verwertbar ist.

  9. Ihr meintet ja, es sei okay, wenn Autor:innen für Open Access Publikationen bezahlen müssen. Dazu kann ich (beruflich in den Bereich tätig) nur sagen: Nö, ist, finde ich, nicht okay. Es bleibt dabei, dass die Verlage an steuerfinanzierter Forschung ordentlich verdienen und die erbrachten Leistungen in der Regel kaum der Rede wert sind. Inzwischen gibt es außerdem genug kostenfreie Möglichkeiten und Angebote.

  10. Hallo Jungs,

    man(n) sollte die stressbedingten Gefahren extensiven GVs auch bei uns Menschen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon im pädagogisch wertvollen SF-Klassiker Barbarella aus dem Jahre 1968 – befürchte, das „S“ steht für Sex – werden die Auswirkungen eines unsachgemäßen Pillengebrauchs deutlich vor Augen geführt. ;D
    https://www.youtube.com/watch?v=l9lN-WBIiHw&t=55s

    Fun Fact am Rande.
    Was kommt raus, wenn eine Ameise und ein Löwe (wie auch immer) sich paaren?
    Natürlich ein Ameisenlöwe! ;D
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ameisenl%C3%B6we

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