Mi226 – „Warm unterm Aluhut“

Inhalt:

00:00:00 Intro
00:01:23 Begrüßung
00:08:28 Lehrerfortbildung
00:29:53 Humor in der Wissenschaft
00:35:23 Tourtermine
00:37:30 Bahnlob
00:50:09 Unterstützerinnen
00:51:44 Kommentar Alkoholeinlauf
00:54:04 Themen der Woche
00:55:30 Thema 1: “Die blaue Stasi Pille”
01:30:32 Thema 2: „Digitales Öl“
02:06:56 Experiment der Woche
02:15:30 Thema 3: “Brainpong”
02:46:41 Zusammenfassung
02:48:20 Schwurbel der Woche
03:05:45 Hausmeisterei
03:07:29 Audiokommentar Flüssiggas Patrick
03:08:59 Kommentar Wasserstoff Raphael

Nicolas war bei einer Lehrerfortbildung: Von Physiker:innen für Physiker:innen 🙂 Unter anderem wurde ordentlich gelötet: Hier die Lötanleitung und ein Video zur quantisierten Leitfähigkeit

Humor in der Wissenschaftskommunikation? Ein ernsthafter Diskussionspunkt, aber wir sagen: gehört zusammen!

Wir hatten unseren zweiten Tourstart in Stuttgart und Oberhausen! Wir haben es vermisst, auf der Bühne zu stehen und mit euch zu quatschen – schön wars! Und weiter geht es in Wuppertal am 27.10.!

Es ist passiert: Ein Lob an die Deutsche Bahn! Reini hat es in nur 9 Stunden (und ein paar Zerquetschte …) von Österreich nach Essen geschafft.

Kurzes Update zur gewünschten Veranstaltung im AKW Zwentendorf: Wir sind dran, haben Kontakt aufgenommen und haben Bock – ohne Versprechen, dass es klappt, aber wir schauen, was möglich ist 🙂

Kommentare zur letzten Sendung: Alkoholeinläufe von Robert

Thema 1:Die blaue Stasi Pille“ – 1991 wurden die ostdeutschen Stasi-Unterlagen geöffnet: Dennoch haben viele Bürger:innen nicht die Möglichkeit genutzt, ihre Akten zu lesen. Forscher:innen haben mit Befragungsmethoden aus der Psychologie, kombiniert mit historiographischen Methoden, versucht, diese „Ignoranz“ zu erklären.
Es gibt sogar einen offiziellen Podcast vom Stasi-Unterlagen-Archiv

Thema 2: Digitales Öl“ – Bitcoins haben einen höheren ökologischen Footprint als gedacht. Zeit für eine Optimierung! Mehr zum Thema:
Proof of Stake vs. Proof of Work
Hier gibt’s die aktuelle Folge von Mai

Experiment der Woche: „Hitzestau unterm Alu-Hut“ – ihr benötigt eine Schale/Schüssel und etwas Alufolie – und keine Schamgrenze.

Thema 3: Brainpong“ – In-vitro-Neuronen lernen und zeigen Empfindungsvermögen, wenn sie in einer simulierten Spielwelt verankert sind. Zum Beispiel im Arcade-Spiel „Pong“ 🙂

Schwurbel der Woche:Der Merus Ring“ – ein Ring, die Rohre zu reinigen … Mit erhöhter Löslichkeit. Dreistigkeit und Logikfehler inklusive.

Hausmeisterei: Die nächsten Tourtermine: Wuppertal, Essen, Karlsruhe und Fürth – wir freuen uns, euch zu treffen!

Audiokommentare:

Flüssiggas von Patrick

Grüner Wasserstoff von Raphael

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61 Gedanken zu „Mi226 – „Warm unterm Aluhut“

  1. Typisch Experimentalphysiker… 1925 war das Jahr der grossen theoretischen Durchbrüche in der QM: Sowohl Heisenberg‘s Matrizenmechanik als auch die Schrödingergleichung…

  2. Ich hab mal in einer Firma gearbeitet in der viele Mitarbeiter aus dem Automotive-Bereich kamen. (die Firma war ursprünglich ein Teil eines Automobilzulieferers und wurde dann von einem Haushaltsgerätehersteller übernommen)

    Hauptproblem ist da, dass man mit eher mittelmäßigen bis schlechten Ingenieuren trotzdem noch irgendwie ein etwas hinbekommen muss. Die Folge sind irgendwelche Qualitätsbewertungs-Excel-Sheets die dann halt ausgefüllt werden. Klar dahinter mag mal die Idee gewesen sein ein Bewusstsein für Qualität zu bekommen, in der Praxis hat das aber keine positiven Auswirkungen mehr.

    Im Prinzip kann man sagen, dass all die Dinge die ihr an eurer Verwaltung kritisiert in solchen Firmen noch sehr viel stärker auftreten. Wir hatten beispielsweise einen Kollegen welcher unbürokratisch irgendwas verschickt hat. Das Verschicken war zweifelsfrei richtig und wichtig, allerdings hat der das falsche Formular ausgefüllt. Dafür bekam er 2 Anschisse.

    Die Leute die da arbeiten haben halt sonst nichts außer absurde Titel und Geld, absurd viel Geld.

  3. Die verschiedenen Belts in Six Sigma sind nicht konsekutiv, wie von euch behauptet, sondern stellen verschiedene Rollen im Projekt-Management dar. Ich weiß, dass Labercasts dazu verleiten etwas in den Äther zu blubbern, trotzdem vielleicht manchmal inne halten und ein Wiki bedienen.
    Ja, diese Jobbezeichnungen klingen lustig und kindisch, sind letztendlich aber doch ähnlich affig, wie die Namen, die sich Naturwissenschaftler für ihre Apparaturen aus dem Arsch ziehen.

    • Six Sigma Black Belt oder Scrum Master klingt für mich halt nach Thetan der dritten Stufe oder Level 6 Laser Lotus. Rasterelektronenmikroskop eher nicht so. Dieser Schulungswahnsinn verstärkt die Anmutung noch weiter.

    • @Tobias
      Kannst Du bitte zumindest ein Beispiel für einen affigen Namen geben, die sich Naturwissenschaftler für ihre Apparaturen angeblich aus dem Arsch ziehen?

        • Ich gebe es zu, von diesen Apparaturen namens JUNGFRAU und GOTTHARD habe ich noch nie in meinem Leben gehört. Gewöhnlicherweise geben Naturwissenschaftler ihren Apparaturen jedoch Namen wie „Gitterspektrometer“, „Röntgendiffraktometer“ oder „Diamantstempelzelle“, was ich keineswegs affig finde.

  4. Ein guter Freund von mir hatte bei einer Softwarefirma einmal allen Ernstes den Titel… Sourcerer. Weil Source und so; in der Wissenschaft also gern Humor, in der Personalabteilung bitte nur bedingt.

    So oder so, bitte kommt nach Zwentendorf! Liebe Grüße und danke für den Podcast

  5. Hi,

    zum Thema Jobtitel.
    Ich war ja bisher nur „Industrial IT Security Analyst“, später „Industrial IT Security Consultant“, inzwischen „Senior Security Solutions Consultant“.

    Meine Rolle hat sich über die Jahre nur minimal geändert, die neuen Namen waren aber auch keine „Belohnung“, sondern tatsächlich einfach nur neue Namen für die Rollen durch Restrukturierungen… und ein wenig Marketing.

    Wenn du aber als IT-Berater irgendwann „Senior“ da stehen hast, hilft das tatsächlich bei der Jobsuche und bringt auch finanziell bessere Angebote. Daher, ganz nutzlos ist das in dieser Branche zumindest nicht. 🙂

    Ich selbst hatte daher noch nie so wirklich einen Bullshitbingo-Titel, wir hatten aber auch mal einen Kollegen, der nannte sich „Security Evangelist“, am Rande habe ich das also auch miterlebt. 😀

    Gruß
    Uwe

  6. Hi ihr beiden,
    Erst mal großes Lob an euch vorneweg, freue mich immer sehr über euren Podcast.

    Ich habe 2 Anmerkungen zur aktuellen Folge:
    1. Six Sigma Black Belt
    Ich habe selbst die Schulung zum Six Sigma Green Belt absolviert (die Vorstufe zum Black Belt, glaube gelb etc. gibt es gar nicht). Diese ist eine Vorbildung die praxisnah mit 2 realen Projekten abgeschlossen wird, also nicht nur Theorie . Ich bräuchte hier auch nicht dieses Label, aber so kann man diese Kompetenz auch bei anderen Arbeitgebern angeben, eben wie Bachelor/Master etc.
    Inhalt der Schulung ist sogar in sehr vielen technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen relevant, aber auch einfach logischer Menschenverstand, nämlich: wie kann ich systematisch und signifikant mit Hilfe der Statistik (Six Sigma ihr versteht…) die Ursache von einem Problem (zB Fehler eines Bauteils in der Produktion) erfassen und mit welchen Maßnahmen nachhaltig ausbessern.
    Für die meisten von der Uni eigentlich nichts besonderes, aber wird leider in der Industrie nicht immer so sorgfältig durchgeführt…

    2. Physikunterricht mit Praxisinhalt
    Wir haben in der Schule einen Mini Elektromotor mit Spulen gebaut, jeder Schüler als eigenes Set, mit AA Batterie betrieben, das ist mir immer noch in Erinnerung. Bei mir hat es nämlich auch nicht geklappt, bis ich mit einem Mitschüler dran gesessen habe und mehr Draht drauf habe und Zack hat er sich doch gedreht, ein tolles Erfolgserlebnis
    Das war außerdem auch ein Projekt über mehrere Wochen für daheim und fand ich das genau richtige Maß an Aufwand, also es gibt da auch positive Beispiele

    Liebe Grüße
    Katharina

    • Daran kann ich mich auch erinnern. Wir bauten einen Drehstrom-Kurzschluss-Läufer-Motor aus 3 Spulen und einer Blechbüchse. Die hat schön gescheppert, als sie sich endlich drehte. Ob wir damals einen Kraftstromtrafo für die Kleinspannung hatten, weiss ich garnicht mehr. Vielleicht waren es auch 2 Spulenpaare mit einphasigem Wechselstrom und Phasenschieberkondensator, also einem Ferrarisläufer. Wie auch immer – es blieb in guter Erinnerung.

  7. Mein bisheriges Highlight unter den Jobtiteln habe ich in einer Stellenausschreibung gefunden. Dort wurde ein „Wurstpelleningenieur mit Fachwissen in Polymer- und Lebensmittelchemie“ bei einem Zulieferer der Lebensmittelindustrie gesucht.

    • Wenn man das Bohrsche Atommodell erklären kann dann ist doch Franck-Hertz super passend. Er zeigt ja keinen „Quantenzustände“ sondern einfach die Energieniveaus im Quecksilberatom. Wenn ich allerdings den mittleren Bildungsstand ansehe sollte man villeicht vorher etwas Bruchrechnung machen 🙂

  8. Hab einen top Wintermantel der innen mit lauter kleinen silbernen Punkten ausgekleidet ist mit der theorie, dass meine Wärmestrahlung zurückreflektiert wird. Schön zu hören, dass bei der Theorie was dran ist.
    Toller Nebeneffekt der Jacke ist, dass man sie umkrempeln kann wenn man Lust hat wie ne Discokugel auszusehen.

    • Bezüglich Pong und Intelligenz als Optimierung.
      Ich finde es aus diesem Experiment interessant, daß – wenn es so stimmt – ja wiederum Intelligenz als Ordnung eine Zwangsläufigkeit zu sein scheint.

      Kennt ihr diese Drake-Formel für Anzahl Leben?
      Anzahl der Millarden Sterne mal Wahrscheinlichkeit, daß der Stern ok ist (nicht zu groß, nicht zu klein), mal Wahrscheinlichkeit, daß der Stern auch Planeten hat, der Planet in der habitalen Zone ist und auch nicht zu groß/klein ist, sich darauf Leben entwickelt, welches dann intelligent wird, und dann in einem Zeitfenster überlebt etc. Vielleicht hab ich noch Faktoren vergessen, egal.
      Worauf ich hinaus will – mit immer mehr Erkenntnissen in den letzten Jahren tendieren immer mehr dieser Wahrscheinlichkeiten gegen 1 zu laufen, so daß durch die schiere Anzahl der Sterne wir Millionenfaches intelligentes Leben haben könnten… Wir kennen schon viele Exoplaneten, ein paar Kandidaten gibts auch in der habitablen Zone etc. Vor 20 Jahren war das Ergebnis dieser „Formel“ noch deutlich pessimistischer und man konnte auch auf genau 1 kommen….

  9. Was ich immer krass bei den Kryptowährungsbefürwortern finde ist, dass die eine neue Ebene von „Gegenfakten“ benutzen.

    Das CO2 zur Klimakatastrophe führt ist ja etwas, das musste man im Labor nachvollziehen. Ohne Experimente und nur durch Nachdenken kann man das nicht nachweisen. Wären die Naturgesetze anders, so wäre auch das anders.

    Bei Kryptowährungen werden hingegen Dinge behauptet, wie dass das alles ja „dezentral“ sei (früher auch gerne anonym). Ihr habt ja selber schon festgestellt, dass es aber die eine zentrale Blockchain gibt, und entschieden werden muss, wer wann da rein schreiben darf. Das widerspricht nicht Naturgesetzen sondern der Logik an sich. Da wird nicht die Realität angezweifelt sondern die Logik. Das ist eine völlig neue Dimension.

    Man sollte auch immer im Hintergrund haben, das es bei Kryptowährungen ein Phänomen namens „Waal“ gibt. Das sind Leute/Konten die einfach Millionen an Münzen haben. Das sind die Leute die 2008 mit Bitcoin angefangen haben und das Zeug herumliegen haben. Deshalb sind solche Währungen auch noch extrem ungleichmäßiger verteilt als normale Währungen.

    Somit ist die Zusammenfassung „Was eine Scheiße“ sehr zutreffend.

  10. Ich hatte in der Schule ein Fach, das hieß „Technik“ (als Teilfach von Arbeitslehre). Das war bei uns mehr oder weniger das paxis- und projekt-orientierte Gegenstück zu Physik, so, wie das Nicolas für den Kunstunterricht beschrieben hat. Da haben wir u.a. Schaltungen aufgebaut, Elektromotoren zusammengebastelt und so etwas. Ansonsten gab es auch manchmal Projektwochen, in die solche Dinge gepasst hätten. Allerdings ist Schule heute ja noch stärker gestrafft und die Schüler werden nach meiner Wahrnehmung stärker gedrillt. Kann also sein, dass da wirklich kein Platz für so etwas mehr ist.

  11. Hallohaa!

    Könttet ihr mal die am Anfang des Podcasts benutzten Dienstgrade hier schriftlich darstellen? Ich kann leider kein Steno um das mitzuschreiben, möchte aber gern Bekannte damit zum Lachen bringen.
    Vor etlichen Jahren suchte in der örtlichen Tageszeitung mal die IBM einen CEO – ich fragte an, was das ist, vielleicht bin ja sowas habe es aber noch nicht bemerkt – die waren richtig sauer in ihrer Antwort…..

  12. Meine letzte Position hatte den Titel „Customization Manager scabbing Seating“. Die Stelle hieß erst „Seat Version Engineer“. Ich war zuständig drauf zu achten, dass die Flugzeugsitze alle Anforderungen erfüllen, damit sie zertifizierbar sind. Wir hatten mit verschiedenen anderen Kollegen zu tun, von denen sich eine Gruppe sich in irgendwas mit Manager im Titel umbenannt hatte. Ich weiß leider nicht mehr genau was. Auf jeden Fall meine dann einer meiner Kollegen, dass die ja jetzt dem Kunden (Airline) gegenüber besser aussehen als wir und wir daher auch ein Manager im Titel brauchen. Und so ist dieses Monster von Stellenbeschreibung entstanden.

  13. Ich habe ein paar Titel / Stellenbeschreibungen / Zuständigkeitsbereiche (gehabt). Nein keiner davon ist erfunden und
    – Analyst
    – Senior Analyst
    – Consultant
    – Senior Consultant
    – Manager
    – Group Manager
    – Technical Architect
    – Information Security Lead
    – Solution Architect
    – Expert Group Lead
    – Project Delivery Lead
    – Recovery Lead
    – Territory Delivery Lead
    – Solution Area Delivery Lead for Digital Sales and Service (North & West)
    – Career Advisor

    Das klingt jetzt alles ganz furchtbar und bescheuert. Aber zum einen arbeite ich bei einem amerikanischen IT Beratung, da sind begrifflichkeiten Global festgelegt. Auf der andere helfen solche Titel auch klar zu machen was ich im Detail tue. Das setzt natürlich vorraus, dass der andere die Begriffe kennt und ich muss nicht nochmal meine Rolle in dem Projekt genau erklären, vor allem wenn Teams größer werden und Aufgabenteilungen notwendig sind. Wenn ich mit außenstehenden und Kunden spreche halte ich es so: „ich bin der Projektmanager für das Projekt x“.

  14. Das große Problem an Bitcoin ist meiner Meinung nach nicht der momentane Verbrauch sondern, dass solange Bitcoin einigermaßen etwas Wert ist wird es dazu führen, dass ein Verhindern der Klimakrise extrem schwierig wird.
    Nehmen wir mal an Aufgrund von CO2 Zertifikaten und internationalen Abkommen finden sich kaum noch Käufer für Öl. Damit ist Strom aus diesem Öl fast nichts mehr wert. Solange ich aber Strom gegen virtuelle Währung tauschen kann gibt es immer Käufer für günstigen Strom. Jedes Land, dessen Wohlstand auf dem Verkauf fossiler Energie beruht kann also Miner zu sich einladen oder selber Bitcoin minen.

    Desto günstiger der Strom desto weniger effizient muss das Equipment zum minen sein. Aus meiner Sicht ist das Bitcoin Mining etwas, dass allen Strom der zu billig wird aufsagt, damit gibt es keinen Deckel mehr wie viel Strom die Menschheit verbraucht. Wir können also nicht 100% unserer Energie aus regenerativen Quellen erzeugen, da der Bitcoin Verbrauch die 100% Marke sofort nach oben verschiebt sobald Strom zu billig wird.

    Um eine Chance zu haben die Klimakrise zu stoppen gibt es da meiner Meinung zwei Möglichkeiten:
    1. Bitcoin verbieten und international als Scam und Energieverschwendung ächten. Das wird aufgrund der Dezentralität und der praktischen Nutzung von Bitcoin in kriminellen Machenschaften schwierig.
    2. Allen Ländern, die noch fossile Rohstoffe haben einen Preis dafür zahlen, dass diese im Boden bleiben und dies dann entsprechend für immer kontrollieren.

  15. Zum Thema DDR-Aufarbeitung kann ich als Sohn eines politischen Häftlings sagen: Ja, wir haben denselben Fehler zweimal gemacht. Aus meiner (sehr speziellen) Perspektive, lief es nach der Wende sogar noch schlechter.

    Mein Vater ist immer noch schwer traumatisiert durch die psychische Folter, die ihm in Haft angetan wurde, durch die Ausbürgerung und Trennung von seiner Familie. Er erzählt immer noch unter Tränen von seinem 18. Geburtstag in einer Zelle im Zuchthaus. Sein Vergehen: Er hatte damals Briefe an einen bekannten West-Sänger geschrieben, die natürlich allesamt bei der Stasi gelandet sind. Schön doof, könnte man als Zyniker einwenden. Fakt ist: Dafür (!) saß er eineinhalb Jahre ein.

    Heute ist er quasi arbeitsunfähig, trinkt zu viel und bezieht mittlerweile eine „Opferrente“ von etwa 250€ im Monat (na immerhin). Eine gescheiterte Existenz voller Frust und Enttäuschung darüber, dass sich praktisch niemand mehr für das Thema interessiert. Sieht er jemanden wie Gregor Gysi, der als Anwalt nachweislich sensible Informationen über seine oppositionellen Mandanten an die Staatssicherheit weitergegeben hat, heute im TV, kocht es in ihm. Er ist noch immer ein sehr politischer Mensch, der aber, wie viele Opfer der Sowjet-Diktaturen, aus mangelndem Vertrauen gegenüber irgendwem zu extremen Positionen und Verschwörungsglauben neigt (nein, keine Chemtrails, keine Homöopathie, eher Verstrickungen unserer Politik mit russischen Geheimdiensten und sowas).

    Seine Stasiakte hat er sich nie angesehen. Er würde es nicht verkraften.

  16. Vielen Dank für die wunderbare fast kurze Folge 😉
    Mich hätte bei Bitcoin interessiert wie sie im Vergleich zu normalem Geld abschneiden. Bei normalem Geld müsste man ja auch die ganzen Bankenapparte mit Dienstreisen, Arbeitswegen, Rechenzentrem erc. mit einrechnen.

  17. Unterschied Stromdraht vs. Wasserrohr
    Ganz dumme Frage von einem Physik-Laien. Müsste das Phänomen nicht auch in Röhren, wenn nicht mit Wasser, dann vielleicht mit einem Fluidum, das keine Dipole bildet, der Durchfluss so begrenzt werden, dass nur einzelne Moleküle durchkommen? Wenn Verarbeitung und Messung fein genug sind, müssten dann ähnliche Effekte auftreten, also diskrete Schrittgrößen des Massenübergangs.

  18. Kleiner Hinweis zum Dishbrain: Petrischalen heißen auf Englisch petri dishes.
    Das war’s auch schon. Liebe Grüße aus Hamburg, macht so weiter!
    Euer Niklas

    • Zum Thema Gehirn ist die Quantum-Mind Hypothese spannend, das könntet zwei Ihr ja als Physiker mal nachrechnen. Da wäre meine Frage, sind am Dish-Pong auch Quanteneffekte beteiligt?

      * https://www.karger.com/Article/Fulltext/446752

      Dann wäre auch eine spannende Frage, ist ein Neuronales Netzwerk im Computer grundsätzlich das Selbe wie ein Petrischalen Gehirn oder fehlen da die angenommenen Quanteneffekte? Und wenn die Quanteneffekte fehlen wird dadurch die Leistungsfähigkeit des Netzwerks schlechter oder leigt das nur daran, dass die Komplexität und somit die evolutionäre Optimierung eines Neurons in der Biologie besser ist als eines welches am Computer mit einer simplen Formel nachmodelliert wird?

      Dann für Neurologie bzw. Neuronen-Forschung wird oft der C.Elegans Wurm beigezogen. Das ist so ein ganz kleiner Wurm der immer ca. ungefähr gleichviele Nervenzellen hat.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Caenorhabditis_elegans

      Diese Studie hier will beweisen, dass es bei diesem Wurm genau ein Neuron für den „Vorwärtsgang“ gibt:

      https://journals.plos.org/ploscompbiol/article?id=10.1371%2Fjournal.pcbi.1001066

      Dann auch spannend ist das Projekt Open-Worm wo dieser Wurm mit seinen Neuronen etc. im PC simuliert wird.

      https://openworm.org/getting_started.html

      Danke für das spannende Thema 3

  19. Ich war früher bei einer ausländischen Firma beschäftigt, gemeinsam mit einer ebenfalls deutschen Kollegin… sie war von „Professional Services“ auf der Visitenkarte nur semi-begeistert 🙂

  20. Erstmal freue ich mich, dass Nicolas diesmal nichts von Marie berichtet hat. Nicht weil mich das nicht interessieren würde, ich mutmaße einfach, dass es zu den zuletzt verhalten positiven Nachrichten keine Rückschläge gibt.

    Zu den Job-Bezeichnungen: Bei uns sind die auch gepflegtes Denglisch mit „Junior X“, „Senior “ usw. Aber die Bezeichnung ist eindeutig einer Stellenbeschreibung und auch einer Gehaltsklasse zugeordnet, es muss also nicht zwangsläufig nur Pseudo-Motivation anstatt mehr Geld sein.

  21. Zum Thema Stasi-Unterlagen: ihr erwähnt ja, dass viele Unterlagen zerrissen wurden und in 15000 Säcken in Form von Schnipseln eingelagert sind.
    1995 hat man angefangen daraus manuell wieder Dokumente zu puzzeln.
    Um das Jahr 2000 herum wurden Projekte gestartet, um das auch virtuell per Scanner und Computer zu ermöglichen, und das Ziel war sogar eine vollständige Automatisierung. Leider scheiterte das am Ende an den Scannern.
    s. https://de.wikipedia.org/wiki/Stasi-Schnipselmaschine

    PS: Danke an Nicolas für den Spruch: „Spätestens, wenn die Sexualität dazukommt, dann ist die Intelligenz nur noch zweitrangig.“

  22. Zufälligerweise habe ich vor 4 Wochen beantragt meine Stasiakte einzusehen. Korrekt gesagt ich habe eine Anfrage gestellt, dass die BSTU herausfinden soll ob es denn eine Akte über mich gibt. Welche ich dann vor Ort (AFAIK ohne jegliche Kopiermöglichkeit) mir anschauen könnte. Man bekommt keine Kopie der Akte. Es sei denn man kann belegen, das man gesundheitlich so beeinträchtigt ist, dass man nicht selbst erscheinen kann.
    Warum habe ich das gemacht? nun ja ziemlich trivial – ich habe mal die EID meines Personalausweis freischalten lassen. Und das Erste, was ich relativ einfach damit beantragen konnte, war die Einsicht in eine mögliche StasiAkte.
    Aber ich wollte das schon länger mal machen. Ich bin Jahrgang 1976 und habe den ganzen Scheiss bis zum Ende erleben müssen. Am Ende von dem Trauerspiel mit dem Namen DDR war ich 14. Also eigentlich noch ein Kind. Aber ich hatte ein PkZ (Personenkennzahl). Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stasi wirklich Kinder bespitzelt hat. Aber auf der anderen Seite kamen ja einige perfide Dinge ans Licht.
    ich kann mich erinnern, dass wir damals (Anfang der 90er) in der Schule auch mit den Lehrerinnen darüber diskutiert haben. Und da kamen auch alle von euch genannten möglichen Gründe auf den Tisch. Das Ganze wurde dann ziemlich schnell in der wahrgenommenen Öffentlichkeit vergessen und/oder totgeschwiegen. Vermutlich war es damals nach der DrecksNaziZeit das Gleiche (west wie ost).
    Aber ja mal schauen,was die Stasibüttel über mich gesammelt haben. Aber ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, wie ich reagiere, wenn da wirklich was drin steht und dann von vielleicht Personen dir mir nahe standen oder noch stehen…Ich lass mich überraschen.
    So und jetzt noch klugscheisserei => der Verein heisst Viva con Agua (span) und nicht Viva con Aqua (italienisch) da gibt es Unterschiede in der Aussprache. 🙂

  23. Den VRR muss man im historischen Kontext betrachten, früher hatte nämlich jede Stadt ein eigenes Ticketsytem. Das heisst man musste bei jedem umsteigen in einer anderen Stadt ein neues Ticket kaufen.
    Ich finde das niederländische OV Chipkarten System ganz gut, aber sowas wird in einem rückständigem Land wie Deutschland wahrscheinlich nie funktionieren

  24. Hi,

    vielen Dank für eine weitere Folge eures großartigen Podcasts.

    Ich hoffe euer Auftritt in Zwentendorf kommt zustande. Meine Frau und ich sind auf jeden Fall dabei.

    Macht weiter so und alles gute aus der Fanbase in Mödling.
    LG Thomas

  25. Bei Thema Stasi Akten habe ich den Namen Joachim Gauck vermisst. Mein Eindruck ist, dass die Fragestellung zu den Stasiakten doch etwas vielschichtiger sind. Es gab durchaus (aus meiner Sicht) berechtigte Bedenken, dass es zu Rachakten kommt. Ich kann hierzu sehr den Podcast ALLES GESAGT? von der ZEIT mit Joachim Gauck empfehlen: https://www.zeit.de/politik/2022-06/joachim-gauck-interviewpodcast-alles-gesagt

    Viele Grüße aus Hamburg.
    Macht weiter so.
    Felix

  26. Zu den Bullshit-Titeln: Ich habe vor kurzem eine Situation erlebt, wo diese Titel aus noch absurderen Gründen eingeführt wurden: Als Teil eines Konzernes ist unsere Firma an gewisse Anweisungen von oben gebunden. Z.B., dass nur Budget X für reguläre Gehaltserhöhungen auszugeben ist. Nun waren aber einige Mitarbeiter historisch bedingt deutlich unter Marktwert bezahlt.

    Also was tut man? Genau, die Leute befördern! Was, es ist in der Karriereleiter kein sinnvoller Aufstiegspfad vorgesehen? Dann schaffen wir einen! Jetzt haben eine Handvoll Leute „Experten-Titel“, haben pro Forma ein paar kleine neue Aufgaben und eine ganz brauchbare Gehaltserhöhung.

    Sozusagen Corporate Bullshit mit noch mehr Bullshit ausgetrickst…

  27. Hi Ihr Lieben,

    Eure Arbeit ist nach wie vor großartig, vielen Dank für die Erleuchtung der Welt und für die Bekämpfung unserer partiellen Dumpfheit. Ich höre Euch sehr gerne und empfehle Euch regelmäßig weiter.

    Dürfte ich mir wohl einige Kommentare zum Thema Bitcoin erlauben? Das Paper ist in Teilen korrekt, wenngleich die Datenlage mittlerweile schon wieder anders aussieht und vor allem keine greifbaren Vergleichsdaten genannt wurden (z.B. der Energieverbrauch des gesamten konventionellen Bankensektors, der um ein Vielfaches höher ausfällt – oder auch einfach nur der Stromverbrauch aller Netflix-Teilnehmer). Viel wichtiger ist jedoch die kritische Überprüfung Eures Eindrucks, dass POS aufgrund seiner Energieeffizienz dem POW Konsensmechanismus gegenüber generell zu bevorzugen sei. Dies ist keinesfalls korrekt. Während man bei POW trustless ohne Intermediär oder dritte Partei alle Transaktionen und Aktionen auf der Blockchain verifizieren und jeder auf der Welt mit einem eigenen Netzwerkknoten unbürokratisch und vor allem preisgünstig am Netzwerk partizipieren und mitvalidieren kann – was tatsächlich dezentral und unpolitisch ist – halten bei fast allen POS Chains einzelne Entitäten mit entsprechend großem Stake oder Pre-Mining-Bestand die Entscheidungsgewalt in den Händen. Dies führt zu Zentralisierung, ungleicher Machtverteilung und Gewinnstreben und entspricht zudem exakt dem heutigen System der Verteilung von mächtigen Einzelorganisationen, die die Spielregeln des Internets bestimmten (Amazon, Google, Meta…) So wurden quasi alle POS Blockchains z.B. schon mal aufgrund eines Fehlers auf Geheiß der größten Stakeholder angehalten, geforkt oder zwangsgeupdatet. Eben dies soll bei Bitcoin nicht über die Köpfe der Teilnehmer entschieden werden dürfen. Einer der Gründe, warum einige Bitcoin-Maximalisten gerne sagen: „(…der Energieverbrauch…) ist ein Feature, kein Bug.“
    Darüberhinaus kann es nicht schaden, sich mal mit dem gegenwärtigen auf Schulden basierendem Fiat-Geldsystem zu beschäftigen. Dessen sozialer Aspekt wird längst nicht mehr so gut erfüllt, wie es viele Regierungen als Lenker moderner Fiskalpolitik vorgeben. Ein System, dass neues Geld in Form von digitalen Krediten ohne Gegenwert oder Absicherung erschaffen kann und welches der Bestandsgeldmenge ein Vielfaches an Zukunftsgeldmitteln entgegensetzt, die niemals zurückgezahlt werden können / müssen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit immer in einer Hyperinflation enden – woraufhin die gesetzliche Währung neu erschaffen werden muss. Deswegen wurde im Ursprung nach der Bankenkrise 2008 ein staatenunabhängiges Geldsystem auf rein mathematischer Grundlage erdacht, bei dem sich die Menschen für ein Geld entscheiden, dass sie direkt zwischen zwei Teilnehmern transferieren können. Bitcoin ist übrigens tatsächlich die einzige Krypto“währung“, da es in mind. zwei Ländern gesetzliches Zahlungsmittel ist. Alle anderen Kryotos sind bestenfalls Geld oder Geldersatz, aber keine Währungen; letztere werden von Staaten oder Regierungen gesetzlich verankert und ausgegeben.
    Bitcoin könnte zudem für bis zu 4 Mill unbanked people einen nicht via Politik beeinflussten Zugang zum Finanzsystem darstellen. Hierbei darf aufgrund von Interessenkonflikten im Sinne gesunder menschlich-sozialer Evolution keine dritte Partei beteiligt sein, das wisst Ihr beide durch Eure weltweiten Reisen besser als jeder andere. Ich will den hohen Energieverbrauch von Bitcoin keinesfalls kleinreden oder das Argument der Nutzung von überschüssigem, nicht speicherbaren Strom als Heilsbringer gelten lassen – es gibt zweifellos Verbesserungspotential beim Miningprozess. Was allerdings indiskutabel sein sollte, ist der Sinn und Nutzen (vor allem aus Sicht von Entwicklungsländern mit schwieriger politischer Lage), der Netzwerkeffekt (vergleiche das frühe Internet, das große, solvente Einzelpersonen anfangs „kaufen“ wollten, um es und dessen Teilnehmer kontrollieren zu können) und vor allem die Notwendigkeit des hohen Energiehungers – denn Bitcoin ist auch deshalb zum derzeit sichersten Netzwerk der Welt aufgestiegen, weil es thermodynamisch abgesichert wird.
    Als Vorschlag: Die POS Chains und auch einige andere POW Netzwerke haben einen völlig anderen Nutzen und Anwendungszweck als Bitcoin, man sollte sie nicht miteinander vergleichen oder gar fordern, dass Bitcoin seinen Konsensmechanismus umstellt – das wird niemals passieren. Wenn wir aber stattdessen alle Ökosysteme unabhängig voneinander und nicht vergleichend betrachten, lassen sich viel sinnvollere Verbesserungsproposals erarbeiten – solche, die nicht an den oft mißverstandenen Eckpfeilern eines Systems rütteln, sondern sie vielmehr umarmen und als wichtig, aber weiterentwickelbar ansehen.

    Falls es Euch interessiert, habe ich hier noch einen kleinen Link angefügt:
    https://twitter.com/dergigi/status/1583831003792953345?s=61&t=HYEVkFhlWFcJUA5i3yHvHA

    Auf Netflix läuft auch gerade ein guter Beitrag für den Einstieg, allerdings schon aus dem Jahre 2020, nicht ganz fehlerfrei, aber grundsätzlich gut aufbereitet: Cryptopia.

    Euch weiterhin viel Erfolg, ich freue mich auf neue spannende Themen!

  28. Ahoi!

    Zu den Job-Titeln: man möchte mich gerade zu einem Security Champion (in der Softwareentwicklung) machen. Damit ich das kann muss ich aber in irgendwas dessen Namen ich vergessen habe den Purple Belt machen. Ich möchte mich wehren, dass ich damit auf der Straße ausgelacht würde hat mir als Argument noch gefehlt, danke dafür.

    Zu Humor in der Wissenschaft und Kitteln und wuschige Frisuren: sucht mal Konrad Stöckel. Weißer Kittel, wuschige Haare, aber exzellenter Wissenschaftskomikertyp. Seine Zielgruppe sind Kinder. Ich war mal bei einer seiner Live Veranstaltungen und fand das was er da macht sehr gut. Wenn es mal trocken wurde griff er in die Tasche seines Kittels, nahm eine Hand voll Konfetti, warf sie hoch und rief „Stimmung!“. Dann waren alle wieder dabei. Sehr zu empfehlen, trotz seines „Aussehens“. 🙂

    Zur Sendungslänge: ich empfehle euren Podcast ab und zu Menschen. Diese laufen dann gelentlich schreiend davon, sobald sie die Folgenlänge sehen. Solltet ihr die Folgen tatsächlich verkürzen könntet ihr damit u.U. eure Reichweite vergrößern.

  29. Hallo ihr zwei,

    kurze Anmerkung zum Stasi-Akten-Thema. Mir liegen ein Teil (einen weiteren Teil hat sie leider schon nachh dem Lesen vernichtet) der Akten meiner Oma vor, darin sind weder Namen noch Begebenheiten etc geschwärzt. Als Krankenschwester im Klinikum war sie mitverantwortlich für die Versorgung von NVA und Grenztruppen. Eines Tages sollte sie sich um einen Grenztruppler kümmern, der sich mit dem Abschuss eines Flüchtenden „verdient“ gemacht hatte. Während sich meine Oma weigerte diesen zu behandeln, wurde eben dieser Grenztruppler noch für seinen Abschuss mit einer Beförderung belohnt. Da sowohl der Oberarzt als auch die Oberschwester (dessen Frau) bei der Stasi waren, ist dieser Fall bestens dokumentiert…
    Hierbei war es wohl nur dem medizinischen Ansehen meines Opas zu verdanken, dass meiner Oma nichts weiter geschehen ist. Die IM-Zahl hat sich jedoch gleich mal erhöht. Da in den Akten keinerlei Schwärzungen auftauchen, liegen somit alle Namen und Daten der IMs vor.
    Prinzipiell hat man auch das Anrecht, weitere Informationen über diese zu bekommen. Dies hatte meine Oma jedoch nicht weiter beantragt. Schlimm genug, dass solche Menschen weiterhin „um die Ecke“ wohnen oder gar noch mit einem zusammenarbeiten.

    Falls Interesse besteht, kann ich Kopien der Akten gerne auch mit nach Fürth bringen. Freue mich auf nächsten Sonntag!

    • Hallo ihr beiden,
      ich bitte um eine Richtigstellung. Strom fließt erst, wenn der Stromkreis geschlossen wird. Das bedeutet, an einer Steckdose liegt Spannung an, kein Strom 😉

  30. Reini fragt: „Kann ich mit Hinrmasse dann einen Computer bauen“

    Meine Meinung:
    Wenn es Gehirn-Zellkulturen eines Autisten sind eher nicht, die wären ziemlich Stur und würden alles andere machen aber keine Berechnungen für einen Besitzer.

    Spannender wäre die Frage:
    Wenn ich jetzt Girl 1 mit Boy 1 über etwas wie Neuralink verbinde, oder sogar nur analog je eine lesende Elektrode G1 mit einer schreibenden Elektrode B1 verbinde und umgekehrt, wären wir dann als Autisten Paar noch sturer?

    • Ableistischer Unsinn. Es gibt Autisten, die dem Vorurteil entsprechen und sehr stur sind – aber halt lange nicht alle. Ich werde mehrheitlich für „normal“ gehalten, von alleine auf die Diagnose gekommen sind bislang nur Leute, die auch Autisten in der nahen Familie haben…

  31. Hallo,

    erstmal vielen Dank für eine weiter vergnügliche Folge Eures Podcasts. Wie immer also möchte ich anfügen.

    Zum Versuch der Folge: Ich habe herzlich gelacht als ich mir Euch zwei mit Schüssel vorm Kopp vorgestellt habe. Danke dafür!

    Wäre der Versuchsaufbau nicht noch optimierbar indem man sich das Gesicht mit schwarzem Edding anmalt? Kann das bitte mal jemand ausprobieren und ein Foto posten?

    diabolische Grüße
    Robert

  32. Hallo,

    eine Ergänzung zur Erklärung von Bitcoin, die populärwissenschaftlich irgendwie immer ausgelassen wird:

    Die „Aufgabe“ der Miner wird meist als kryptografisches Rätsel betitelt, obwohl es (zumindest bei Bitcoin) alles andere als das ist. Da eine Hash-Funktion schon extra eingeführt wurde, ist es ein einfaches die Aufgabe zu formulieren: Jeder Block der Blockchain enthält Daten zu Transaktionen (und andere Metadaten), den Verweis auf den vorherigen Block und eine Nonce (Number Used Once, obwohl es einfach nur eine beliebige Zahl ist). Diese Nonce ist das einzige was Miner variieren und daraus den Hash des neuen Blocks zu generieren. Und jetzt kommt die Aufgabe: finde einen Hash, der wenn als Zahl interpretiert wird, mindestens eine vorgegebene Menge führende 0len hat ( also unter einer Schranke liegt).

    In meinen Augen ist das kein Rätsel sondern relativ stupide …

    Der Clou ist jetzt aber: ein wichtige Grundregel bei Bitcoin ist, dass alle 10 Minuten ein Block generiert werden soll. Wenn es nun zuviele Miner gibt und die Zeit zwischen Blöcken zu klein ist, wird die Difficulty also die Anzahl an 0-len angepasst. Da die Verteilung der kryptografisch sicheren Hashwerten gleichverteilt sein soll, kann man die Wahrscheinlichkeit, dass man einen neuen Block bei der aktuellen Rechenpower der Miner in 10 Minuten findet mit simpler Stochastik ausrechnen und die Difficulty anpassen.

    Vielleicht eine Analogie dazu: unser Bitcoin-Netzwerk ist ein riesen Warenhaus und die Geldeinheiten sind Waren. Die Miner sind Arbeiter, die die einzelnen Waren in einem Korb packen. Am Ende darf jeder Miner ein zusätzliches zufälliges Gewicht in den Korb legen und dann wird der Korb gewogen. Nun wird geprüft, wie sehr das Gewicht zum nächsten vollen Kilogramm abweicht und wenn der Unterschied zu groß ist, muss der Miner von das zufällige Gewicht tauschen. Die aktuelle Vorgabe für die Abweichung ist genau die Difficulty. Nun ist aber die Anzahl an Minern und Wagen nicht begrenzt, deshalb setzt man das Zielgewicht immer weiter runter, wenn mehr Miner kommen.

    Für die eigentliche Funktion des Netzwerks würde prinzipiell eine extrem viel geringere Rechleistung ausreichen, gäbe es nur eine begrenzte Anzahl an Minern. Das ist offensichtlich ein Schwachpunkt im Design, dessen Folgen in dem Paper eindrucksvoll gezeigt wurden.

    Ich würde mich freuen, wenn dieser einfache Fakt vielleicht nochmal genannt würde, um dieses Gerede um kryptografische Rätsel bei Bitcoin zu entzaubern.

    Viele Grüße

    Benjamin

  33. Etwa bei 28 Minuten: Ist DAS nicht das Problem, warum so häufig Wissenschaft angezweifelt wird? Du bekommst etwas vor die Nase gestellt und gezeigt: So funktionierts. PUNKT. Wenn man es nicht selbst ausprobiert und wie ihr sagt, auch scheitert, werden komplexe Zusammenhänge nicht verstanden. Klar, manche haben eh keinen Bock, das irgendwie zu überprüfen. Youtube ist voll mit Videos die irgendetwas beweisen wollen, was aber einfach scheitert, weil man (physikalische) Parameter übersieht.

    Vielleicht ist das bei Manchen nicht grundsätzlich böswillig, sondern die kennen es nicht anders. Bei Vielen fehlt dann allerdings auch einfach die Einsicht, dass sie einfach falsch liegen.

  34. Pingback: Mi228 – „Nobelpreis-Sonderfolge 2022“ | Methodisch inkorrekt

  35. Eine Anmkerung zur Archivierung: Viele Archive würden gerne alles digitalisieren, was in den Magazinen liegt, das ist aber leider illusorisch. Zum Einen sind es die Mengen – der BStU sticht da gegenüber den meisten Archiven schon heraus – zum Anderen die Vorarbeiten: Die Archivalien müssen erschlossen werden, Metall und Plastik entfernt – und die automatischen Prozesse, die bspw. bei Büchern verwendet werden können, funktionieren bei den meisten Archivalien nicht, weil z.B. unterschiedliche Papierformate oder -stärken in einer Akte enthalten und diese oft nicht fest gebunden sind. Wer das etwas ausführlicher möchte: https://archive20.hypotheses.org/3488

    Insofern sind Archive schon froh, wenn die Erschließung (Ganz simpel gesagt: Welche Archivalien gibt es an welcher Stelle zu welchen Themen) komplett digital verfügbar, wenn auch teils aus rechtlichen Gründen nicht online durchsuchbar, sind.

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