Minkorrekt Folge 77 „Conche“

Folge vom 28.06.16

Nicolas hat alle Hände voll zu tun mit freestyle-physics.

Reinhard hat an seiner Diss. weitergearbeitet eine weitere Studentin in den tiefen LATEX-Sumpf gezogen. Er hat ihr Overleaf empfohlen.

padlock_closedThema 1: „Das Geheimnis von Ed von Schleck“ – Ein Chamäleon fängt seine Beute mit der klebriken Zunge, ok. Aber woher kommt diese enorme Klebekraft?! Dieser Artikel erklärt das Geheimnis der Klebezunge.

padlock_closedThema 2: „Hetz mi net i bin voll mit Schocki“  – Schokolade besteht zu über 70% aus Fett und Zucker….also den guten Sachen! Da das aber ein wenig ungesund ist, arbeitet die Forschung an den großen Problemen der Menschheit: fettarme Schokolade

Experiment der Woche: „Das Stärkemonster auf der Bassbox“ – Hier findet ihr ein Bild und hier das Video zum Experiment.

Musik: “Integral (Mathe-Song)“ von DorFuchs (Vorgeschlagen von Steph!)

Chinagadget der Woche: China on the Rocks hier ein Bild.

padlock_openThema 3: „Mehr Zuckerbrot als Peitsche“ – Jugendliche, so wie Reinhard, lernen eher belohnungsorientiert zeigt diese Studie.

Thema 4: „Ein guter Kakadu springt nur so hoch wie die Hürde ist“ – wahrscheinlich steckt hinter den Angriffen auf Nicolas ein diabolisches Kakadu Genie. Forscher haben herausgefunden das diese Vögel Werkzeuge nutzen….wenn es sich lohnt.

In Legopaketen und –katalogen sind immer mehr Waffen.

Amazon Kauf der Woche: “Zitruszerstäuber Set Citrus Spray

Rausschmeißervideo: „p-q-Formel-Song“ con DorFuchs

43 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 77 „Conche“

  1. Das Gefühl, dass eine Navi oder sonstige Ansage irgendwie vorwurfsvoll klingt, kenne ich gut. Ich bin für mich aber zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das irgendwie projiziere. Bin ich selber unentspannt, nehme ich die Stimme als gereizter wahr.

    Besonders aufgefallen ist mir das mehrfach bei einer Telefonwarteschleife. Eine Damenstimme sagte in leicht variierenden Betonungen „Bitte warten“, und das in einer Schleife. Obwohl sich das also ständig wiederholte, hatte ich den Eindruck, dass die Stimme zunehmend gereizter, ungeduldiger klang. Achtung, schräger Gedankensprung: Ich fühle mich da an die Shepard-Skala erinnert. 🙂

    Meine Freisprechanlage im Auto wird per Sprache gesteuert. Hat die etwas nicht verstanden, sagt sie „Wie bitte?“ immer auf die gleiche Weise. Auch hier ist meine Wahrnehmung immer wieder anders.

    Schade, dass Ihr beim Treffen am 22. Juli wohl nicht dabei sein werdet. Sollte das wirklich erst wieder zum Ganzohr klappen?

  2. Die Frage nach den 1.5 Liter PET Flaschen ist nicht soooo unberechtigt gewesen, da ein grosser Getränkekonzern dessen Name mit C anfängt ? im letzten Jahr den Vertrieb der 1.5 Liter Mehrwegflaschen eingestellt hat. Das hat mich persönlich tief getroffen, da jetzt in einem Kasten nur noch 12 Liter statt 15 Liter enthalten sind bei fast gleichem Preis (Booohhh, verdeckte Preiserhöhung) und ich jetzt alle 2,5 Tage einen neuen Kasten Coca Cola Zero kaufen muss statt alle drei Tage.

  3. So Gitarrenverstärker haben übrigens auch einiges an Physik dahinter. Zum Beispiel sorgt der große Lautsprecher dafür, dass die hohen Frequenzen gerichteter abgestrahlt werden als die tiefen. Die haben manchmal auch Hallspiralen, eine recht schicke Methode um Hall zu machen.

    Es gibt übrigens auch solche Lautsprecher mit Membran aus beschichtetem Papier oder gar Kunststoff. Das könnte potentiell noch besser klappen. Und da es durch das fehlende Gehäuse einen akustischen Kurzschluss gibt, ist das auch nicht besonders laut.

  4. Bin ich nun jetzt tatsächlich der erste der Herrn Wöhrl darauf aufmerksam machen muss dass Spanien nicht gegen Italien nur verloren haben, sondern auch gegen Kroatien in der Vorrunde und deswegen gegen den Gruppenersten Italien spielen mussten . Und dass dieser Herr dann immer auf den armen Doktorrabten Rutherford rum hacken muss , wegen den Fußball Sachverstand …. Tststs 😉

  5. Mahlzeit!

    Zum Experiment:
    Ist Ketchup auch eine nicht newtonische Flüssigkeit?
    Lässt sich der Effekt das der Ketchup nur komplett oder gar nicht aus der Flasche will darauf zurück führen oder liegt das nur daran das sich die Luft und der Ketchup nicht einigen können wer wann in bzw. aus der Flasche darf?

  6. egal ob man whisky kalt oder bei zimmertemperatur mag (zimmertemperatur natürlich) ist eis imho ein absolutes no-go da es den whisky extrem verwässert und damit den geschmack erheblich verändert…

  7. Ich finde diese moralische Frage Fußgänger oder Insasse in der Zwischenzeit wirklich nervig. Mal erlich, jeder Hersteller wird das System so programmieren, dass es versucht garnicht erst in diese Situation zu kommen. Die Autos werden einfach deutlich passiver fahren als Menschen.
    Es gibt deutlich wichtigere Fragen im bezug auf autonome Autos. Mal die drei die ich am wichtigsten finde in ansteigender Priorität:
    1) Wie sicher ist das Auto im bezug auf fremde Übername? Also wenn jemand beabsichtigt das Auto übernimmt um es als Waffe einzusetzen.
    2) Wie sicher ist das Auto im hinblick auf Malware die sich viral verbreitet, also infiziert sich das Auto mit einem Bot der dann unbeabsichtigt den Computer zum Absturz bring und dadurch einen Unfall verursacht?
    3) Hat der Code Programmirfehler, bzw wie reagiert das Auto auf diese. Als beispiel sorgt ein Integer overflow dafür, dass man auf der Autobahn in die Leitplanke krache?

    Philipp

    • Da stimme ich zu!

      Außerdem ist ja auch nicht jeder Unfall tödlich. Es wäre wohl davon auszugehen, dass mit autonomen Autos nicht nur die Gesamtzahl der Unfälle sinkt, sondern auch, dass die individuellen Auswirkungen eines Unfalles im Durchschnitt geringer sein werden.
      Und das sowohl für den Fahren als auch für unbeteiligte Opfer.
      Klar, Pech haben kann man in einer blöden Situation immer. Aber die meisten Toten werden wohl im Moment durch nicht angepasste Fahrweise (Wetter, Geschwindigkeitsübertretung), Drogenkonsum, Müdigkeit, etc. verursacht. Solche Fehler würde ein autonomes Auto kaum machen.

      Zum zweiten Punkt: Autohersteller haben das mit der „Security“ im Gegensatz zu „Safety“ noch nicht raus. Das sieht man schon ganz gut an den Erkenntnissen von Dieter Spaar (http://www.heise.de/ct/entdecken/?redautor=Dieter+Spaar). Wenn autonome Autos also Leute töten, dann vermutlich aus schon genanntem Grund: Jemand missbraucht das Auto entweder als Waffe oder nimmt durch einen Angriff solche Folgen zumindest in Kauf.

    • Dein Argument habe ich schon oft gehört, bin es aber ebenso Leid. Gerade in der Großstadt kann es sein, dass ein unachtsames Kind zwischen den Autos durchrennt. Wenn ein Auto diese Situation einplant, dürfte man sich nur in Schrittgeschwindigkeit bewegen.
      Oder mal ganz spekulativ gefragt, was passiert wenn jemand das mit absicht macht? In Anbetracht des Eifers einiger Aktivisten halte ich das nicht für ausgeschlossen.
      Wenn jetzt also alle Autos in Schrittgeschwindigkeit durch die Stadt fahren würde ich das zwar sehr begrüßen, ich denke aber eine solche Technologie wird sich nicht durchsetzen.

      • OK, aber dann dürfen doch alle nur noch Schrittgeschwindigkeit in der Stadt fahren. Das hat mit autonomen Autos nichts zu tun. Im Gegenteil wird ein menschlicher Fahrer in der Situation vermutlich häufiger Kinder umfahren.

      • Hallo erstmal!

        Will man alle Unfälle verhindern, muß man auf Sicht fahren.
        Das kann neben geparkten Autos durchaus Schrittgeschwindigkeit bedeuten.
        Da man das natürlich nicht will, muß man wie ein echter Fahrer auch eine Risikoabschätzung machen.

        Das ist der Bereich, den sich die Ethik-Kommision anschauen müßte um jedem
        Hersteller vorzuschreiben, wann wo wieviel Risiko erlaubt ist. Z.B. wie hoch darf die Differenz beim Überholen auf der Autobahn sein…

        Leider scheint man sich lieber mit Fragen zu beschäftigen, die einem das Verfassungsgericht bereits verboten hat…

        Da ich nicht glaube, daß sich die Regierung zu einer Regulierung „unserer“ Autohersteller wird durchringen können, wird man als Fußgänger auch bei autonom fahrenden Dosen weiterhinaufpassen müssen vor wem man die Strasse überquert…

    • Die Frage nach Fußgänger vs. Insassen ist maximal philosophisch interessant.

      Solange SUVs aus optischen Gründen mit Frontschutzbügeln ausgestattet werden die, ohne Sicherheitsgewinn für die Insassen, die Verletzungsgefahr für Fußgänger erhöht ist doch klar das autonome Autos nur mit maximaler Sicherheit für die Insassen verkaufen werden.

    • Interessant dazu ist dieses Interview mit einem Mercedes-Entwickler:
      http://www.golem.de/news/mercedes-entwickler-warum-autonome-autos-nicht-selbst-lernen-duerfen-1606-121003.html

      Ausschnitt:
      „Herrtwich: Ich glaube, die Faszination kommt schlicht aus der Vorstellung, dass eine Entscheidung über Leben und Tod an eine Maschine delegiert wird. Das setzt verständlicherweise alle möglichen Phantasien frei. […]
      Ein automatisiertes Auto kann die meisten dieser Unfälle vermeiden, weil Unachtsamkeit in dieser Weise bei einer Maschine nicht auftritt. Das heißt, es bleiben nur ganz wenige Situationen übrig. Es ist nicht so, dass das Roboterfahrzeug eine Straße entlangfährt und dann entscheiden muss: Fahre ich jetzt in die Menschen links oder in die Menschen rechts? Diese Menschen hat es alle schon viel früher gesehen und kann weit vorher anhalten.“

      • Noch eine Anmerkung zu Herrn Rumfords Vorschlag eines Random Generators für alle Fahrzeuge: Da ich ein ausgesprochen mißtrauischer Mensch bin und von Anderen immer das Schlechteste annehme, würde ich einfach mal nicht daran glauben, daß der Random Generator in der Luxuslimousine genauso „random“ entscheidet wie der im 10.000€ Billigauto…..

      • @Dirk

        „Diese Menschen hat es alle schon viel früher gesehen und kann weit vorher anhalten.”

        In der Praxis sind solche Systeme heute allerdings noch nicht ausgereift, wie der erste tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Tesla letzte Woche gezeigt hat. Das System hat einen Lastwagen der quer auf der Strasse stand und jedem Fahrer aufgefallen wäre, nicht erkannt und ist unter dem Anhänger durchgebrettert.

  8. Hmmm, den Sendungstitel „Schokoladenbeschleuniger“ habt Ihr irgendwie verpasst 🙂

    Ist übrigens eine wenig bekannte Unterart des „Teilchenbeschleunigers“ 😉

  9. Noch eine kleine Anmerkung zu eurer kurzen Diskussion über schlecht gemachten Spam und Übersetzungen.
    Beim Planet Money Podcast haben sie sich damit mal beschäftigt. Nachzuhören hier: http://www.npr.org/sections/money/2013/01/11/168967999/black-market-pharmacies-and-the-big-business-of-spam

    Zusammenfassung aus meiner Erinnerung: Die schlecht gemachten Spam-Mails sind ein exzellenter Filter: Denn das Ziel ist ja, dass die Empfänger später auch Viagra bestellen. Wenn sie aber zum Online Shop gehen und dann feststellen, dass die Seite dubios ist, dann haben die Spammer nichts gewonnen, sondern nur nutzlosen Traffic bei sich erzeugt. Die Leute, die auf eine schlechte Spam-Mail rein fallen werden aber viel wahrscheinlicher den Online Shop als seriös bewerten und somit auch was kaufen. Das fand ich zumindest plausibel.

  10. Das Autonome Auto wird sich irgendwann klaren Regeln unterwerfen (müssen).
    Esa darf nicht im Ermessen der Entwickler liegen, welche Prioritäten die möglichen Unfallgegner haben.
    Wir haben ja deshalb auch Gesetze für Bürger, die bindend sind, und deshalb wird es Gesetze für Autonome Maschinen geben, die dann von allen einzuhalten sind. Die Entscheidung „kaufe ich ein Arschloch Auto“ oder „eine Opferkarre“ darf man dem Kunden nicht zumuten.
    So gesehen werden autonome Fahrzeuge endlich eine Gleichberechtigung auf der Straße erzeugen, die heutzutage ja kaum gegeben ist, denn wer kennt sie nicht, die Menschen, die meinen, dass die Regeln für sie nicht gelten.
    Der Dicke Mercedes oder BMW, der unter Missachtung aller Gesetze die Autobahn als High-Speed Versuchsstrecke ansieht, oder der junge Typ mit den Freunden im Auto, der seine Hormone aufs Gaspedal legt.

    Autonome Fahrzeuge werden uns letztendlich von diesen Leute befreien und damit die Hauptursachen für die vielen Toten und Verletzten.
    Die Gesetze aus I-Robot sind schon eine coole Sache:-)

    • Hallo erstmal!

      Jaha, für Bürger gibt es natürlich bindende Gesetze, aber wie Du aktuell schön an dem Diesel-Beschiß erkennen kannst sieht das bei Großkonzernen anders aus.

      Natürlich wird z.B. BMW weiterhin mehr „Freude am fahren“ bieten als Honda.
      Wenn dann noch Car2X Kommunikation dazu kommt bieten sich nochmal ganz
      andere Möglichkeiten für premium Dienste.

      Ja die Gesetze aus I-Robot sind ne tolle Idee, wenn Du aber überlegst vor wieviel jahren sich Asimov die ausgedacht hat, bin ich was die Umsetzung angeht deutlich pessimistischer als Du.

  11. Die Moral von autonomen Fahrzeugen ist offenbar ein spannendes und umstrittenes Thema.

    Ich persönlich finde eine leichte Tendenz zu Lasten des Fahrers nicht verkehrt, da dieser durch die Wahl das Auto zu verwenden die Situation zu einem gewissen Gred mit zu verschulden hat. Wäre er zu Fuß gegangen, wäre es nicht dazu gekommen. Aktuell hat der Führer eines Fahrzeugs afaik auch eine besondere Sorgfaltspflicht in Hinblick auf Fehler anderer, speziell Fußgänger.

    Im ersten Moment dachte ich jedoch der Wagen sollte immer versuchen den Gesamtschaden zu minimieren und ich konnte den Wunsch „das Auto solle immer den Fahrer schützen“ nicht nachvollziehen.
    Mir ist dann jedoch eingefallen, wie viele Leute tagtäglich die Verkehrsregeln missachten und andere in Gefahr bringen.
    Daher wäre für mich die Ermittlung des Verschuldens in einer kritischen Situation eine Wertvolle Information und sollte zur Lösungsfindung durch die KI so weit wie möglich berücksichtigt werden.

    Sagen wir in einer fiktiven Situation es gibt zwei Möglichkeiten, den Fahrer durch Ausweichen tödlich zu gefährden, oder eine andere Person, welche trotz roter Ampel auf die Straße gegangen ist zu erwischen. Dann würde ich nicht wollen deshalb von meinem Auto umgebracht zu werden.
    In anderen Situationen, in denen kein klarer Schuldiger identifiziert werden kann, muss wohl der Fahrer als Auslöser hinhalten.

    Ich denke man muss das alles auch Gesetzlich regulieren. Ansonsten könnte es spannend werden, wenn man sich für Geld einfach das „Rund um Sorglos – Fahrer Schutz+“ Paket kaufen könnte.

    • Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit: dass das Auto einen Fußgänger erkannt hat obwohl da keiner ist (Falsch positive wird es immer geben, Selektivität lässt sich nur gegen Sensitivität eintauschen, geht Menschen nicht anders). Anderes Beispiel: Plastiktüte oder Tier. Wenn es dann Verunfallt obwohl „garnichts“ ist, ist das um Größenordnungen krasser als jedes konstruierte ethische Dilemma. Deshalb wird das Auto immer die Insassen maximal schützen, einfach weil es weiß dass da sicher jemand sitzt.

  12. Unfälle mit autonomen und semiautonomen Fahrzeugen sind keine Theorie:

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/experte-tesla-ist-zu-sehr-an-die-grenzen-gegangen-a-1100892.html

    Gut, Unfälle machen andere auch. ABER:

    Wer haftet später eigentlich, und wer hat die Beweislast bei einem Unfall? Soll ein Unfallopfer die Beweislast haben, dass in der Subroutine 15 eines Programs ein Fehler ist? Geht die Haftung auf den Fahrer über, der keinerlei Chance hat zu prüfen, ob er da ein gefährliches Auto fährt?

    Heute gibt es einen Schadensfreiheitsrabatt in der KFZ-Versicherung. Der wird obsolet, wenn nicht der Fahrer die Unfallhäufigkeit bestimmt. Was tritt an dessen Stelle? Und wer zahlt die Versicherung: Der Hersteller (Produkthaftung!), oder der Halter? Tesla, Google & Co. stehen vor der gewaltigen Aufgabe, eine Lösung dieses Problems zu finden, und zwar für Länder mit ganz unterschiedlicher Haftungskultur.

    Würde man den bisherigen Rechtsrahmen 1:1 auf autonome Fahrzeuge übertragen, käme es der Verschiebung der Beweislast vom Verursacher zum Opfer gleich.

    Eine Lösung wäre eine Produkthaftpflichtversicherung, die die KfZ-Versicherung ersetzt. Die Prämien würden den Markteintrittswiderstand für die neue Technik erhöhen.

    Ich empfehle allen „Fans“ der Technik, die noch zu lösenden Probleme nicht zu unterschätzen. Und zu sagen, „hört auf dauernd über Sicherheit zu reden“, nun ja: Können wir ja mal bei Gentechnik, Pflanzenschutzmitteln, Krankehaushygiene oder im Uni-Labor versuchen. Da fällt mir nur der Satz des alten General Zitzewitz zu ein: „Äinmal probiert, für schlecht befunden, nie wieder jemacht!“

    Tschuldigung für die verspätete message, ich war bis Samstag Mittag KabelDeutschland Opfer.

  13. Zum Chinagadget: Speckstein ist im Gegensatz zu anderen Steinen mit dem Fingernagel ritzbar, also sehr weich und einfach zu überprüfen. 😉

  14. Nun kommt noch ein Nachklapp zum Thema autonomes Fahren, weil ich etwas suchen musste:

    Die Frage, wer bei einem tödlichen Ereignis geopfert werden solle, hat sich in der Realität bereits einmal gestellt. Der Deutsche Bundestag beschloss das „Luftsicherheitsgesetz“, dass es unter anderem erlaubt hätte, ein Flugzeug abzuschießen, wenn es von Terroristen offenbar in ein Gebäude gelenkt werden sollte, um so Menschen zu retten. Ethisch kann man hier das Flugzeug mit dem autonomen Fahrzeug gleichsetzen und den Abschuss mit dem Tod des Fahrers.

    Das Bundesverfassungsgericht hat Teile dieses Gesetz verworfen. (Urteil vom 15. Februar 20061 BvR 357/05) Tenor:

    „§ 14 Abs. 3 Luftsicherheitsgesetz (LuftSiG), der die Streitkräfte ermächtigt, Luftfahrzeuge, die als Tatwaffe gegen das Leben von Menschen eingesetzt werden sollen, abzuschießen, ist mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig. (…) Darüber hinaus sei § 14 Abs. 3 LuftSiG mit dem Grundrecht auf Leben und mit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes nicht vereinbar, soweit von dem Einsatz der Waffengewalt tatunbeteiligte Menschen an Bord des Luftfahrzeugs betroffen werden.

    Diese würden dadurch, dass der Staat ihre Tötung als Mittel zur Rettung anderer benutzt, als bloße Objekte behandelt; ihnen werde dadurch der Wert abgesprochen, der dem Menschen um seiner selbst willen zukommt.“

    Wer versucht, diese Frage juristisch zu beantworten, läuft in eine Falle. Zum Beispiel könnte ein Pilot einer Militärmaschine wegen Befehlsverweigerung verurteilt werden, weil er keine unschuldigen Passagiere töten will.

  15. @ Reinhard,

    zu deiner Vermutung aus dem 77-cast: Natürlich werden Crash-Tests zum Fußgängerschutz durchgeführt. Sowohl mit Erwachsenen- als auch mit Kinderdummies. Ebenso werden Fahrradunfälle in echten Crashs durchgeführt. Hierbei geht es um Gestaltung der Stoßfänger, Grill/Front, Scheinwerfer etc. Besonders die Haube verdient Beachtung, weil hier gerne die Birne einschlägt. Wenn einer unbedingt über’s Dach weg will ist die Neigung der Windschutzscheibe, sowie die Dachkanten, ev. Antennen und die Dachreling für Verletzungen verantwortlich. Wir tun also alles, damit man schön nach oben abfliegen kann. Ebenso ist aktiver Fußgängerschutz in Form von Airbags, besonders an der Front und im Haubenbereich in der Entwicklung.
    Ihr seht also, da geht was beim größten Automobilhersteller im Rhein-Main Gebiet. (-8
    Bei den anderen sieht es vermutlich ähnlich aus.

    Fazit: Obwohl wir Autos bauen – auch autonome – sehen wir das ganze durchaus auch aus Sicht des schwächeren Menschen auf der anderen Seite.

    Viele Grüße
    Ludger

  16. Hallo ihr zwei
    Noch habe ich die Folge nicht zuende gehört, aber als kleine Ergänzung zum 1. Thema was alles so genormt ist (gibt es für Menschenspucke ne DIN oder ISO?). Ich wollte euch die Existenz des Norm-Schwimmkörpers nach DIN EN 997 vorstellen: Der sogenannte „Norm-Schiss“. Ein 105 Gramm schwerer Haufen mit dem wohl Toiletten- und Abwasserrohrsysteme getestet werden.

    So, das war’s dann auch erstmal.
    Danke für eure Podcasts und viel Spass mit diesem Wissen 🙂

  17. Ich habe vier Anmerkungen zu verschiedenen Themen:

    Nicolas Bussard-Erlebnisse könnten auch damit erklärt werden, dass es sich um einen reinkarnierten Schulhofschläger handelt, der sich auch noch im nächsten Leben um die Streber kümmert.

    Grüningen ist keinesfalls so abgeschieden wie es der Herr Renfield immer behauptet. Ich hatte letztens im Vorbeifahren von der A5 hervorragende Sicht auf das kaum 500m entfernte Dörfchen.

    Bereits auf dem 32C3 ist – ich glaube im Fnord-Jahresrückblick – geweissagt worden, dass demnächst allerorten Roboterethiker auftreten und Antwort auf die Frage „Das alte Pärchen oder der möglicherweise leere Kinderwagen?“ suchen werden.
    Grundsätzlich sollte zwischen autonomen Fahrzeugen die Unfallhäufigkeit wesentlich geringer sein. Die kritische Phase dürfte eher die vermutlich lange Phase der Koexistenz von autonomen und herkömmlichen Fahrzeugen sein.

    Dilatante Fluide werden auch in Schutzkleidung verwendet. Protektoren in Motorradkleidung und Einlagen in schusssicheren Westen können aus einer mit dem Fluid getränkten Gewebe- oder Schwammstruktur bestehen. Diese Entwicklungen stehen noch am Anfang und sind vielversprechend.

    • Süffige Kommentare auf der 32C3 ersetzen nicht immer vorausschauendes Entscheiden. Wir haben erlebt was passierte, als die technischen Möglichkeiten das Urheberrecht überholte, ein Zustand der bis heute nicht wirklich besser geworden ist.

      Saubere rechtliche Rahmenbedingungen für das autonome Fahren sind kein Hindernis, sondern Voraussetzung für dessen Erfolg.

      Das Grundgesetz verbietet es, zwischen “alten Pärchen und Kinderwagen” abzuwägen, wie ebenso lustig wie an der Sache vorbei gesagt wird. Jedes Programm, dass das versuchen würde, verstieße gegen Art. 1 GG („Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“). Diese Frage ist juristisch seit 1949 geklärt.

      Spannender sind die Haftungsfragen. Ob der Hersteller oder der Halter oder der Fahrzeugführer für einen Unfall haftet, der durch Algorithmen verursacht wurde, ist auch eine Machtfrage – wie sehr schafft es die Automobilindustrie oder der ADAC, das Pendel in die eine oder andere Richtung zu bewegen? Und was werden die Versicherungsgesellschaften sagen?

      Die Ethikdiskussionen sind für die Gallerie, die harten Debatten werden in der Bundestagslobby geführt.

  18. Noch eine Klarstellung zum „Mond auf der Flucht“ …

    Nicolas hatte das primär mit den „Gezeiten“ begründet, also dem Wirken von Ebbe und Flut ( = bewegtes Wasser). Wenn man den Wikipediaartikel genauer liest, ist das nur ein Teil der Wahrheit … es sind weniger „Gezeiten“ als „Gezeitenkräfte“ – neben den Wasserbergen hebt und senkt sich auch der Erdmantel, und die Erde wird vom Mond ständig durchgeknetet. Auch das erzeugt (erheblich …) Reibung – m.E. weit mehr als der Effekt des bewegten Wassers.

    Das funktioniert auch mit komplett festen Körpern, und einer der Marsmonde (Phobos) ist so nahe am Mars, dass er durch diesen Knetprozess irgendwann zerbrechen und zu einem Ring werden wird (siehe Wikipedia;-)

  19. Die Sache mit den Autonomen Fahrzeugen wird genau so geregelt werden, wie es auch mit den Fahrern geregelt wird. Über die Haftpflichtversicherung. Um das Fahrzeug steuern zu dürfen benötigt der Algorithmus eine Haftpflichtversicherung, die dann die allfällig angerichteten Schäden bezahlen wird.
    Algorithmen die dann halt viele Unfälle verursachen, wie zum Beispiel Junge Männer mit Übermotorisierten Fahrzeugen, zahlen dann halt viel.

    Somit wird sich schnell herauskristallisieren, welche Algorithmen finanzierbar betreibbar sind.

    Ich würde dann noch vorschlagen den Schadenersatz für getötet Personen anzuheben. Aktuell sind da die Ansätze in Europa extrem tief. Also wenn ich zum Beispiel ein Baby in einem Auto töte, so ist der Schaden durch das demolierte Fahrzeug meist grösser als durch das getötete Baby.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert