Minkorrekt Folge 132 „Moralpaket“

Folge 132 vom 14.11.2018

Wir haben die letzten Wocheneden mit der Tourplanung verbracht 🙂 Leider gab es danach Krankheitsbedingt eine kleine Pause, aber wir sind wieder da und haben euch Wissenschaft mitgebracht.

Ein Teil davon betrifft uns doppelt 🙂 Die Beziehung zwischen euch und uns hat mal jemand wissenschaftlich untersucht. Die Masterarbeit dazu findet ihr an dieser Stelle im Sendegate.

Reinhards zweites Buch „Die Quantenmechanik des Dixi-Klos“ kann mittlerweile vorbestellt werden \o/

Thema 1:Moralische Autos“ – Ein schwieriges aber echt interessantes Thema! Wie sollten autonome Autos entscheiden? Probiert auch mal die „Moral Maschine“ aus.

Thema 2:Was Peter Lustig noch nicht wusste“ – Warum können die Samen der Pusteblume so weit fliegen? Das Video mit dem Grund findet ihr hier.

Experiment der Woche: „exotischer Tortenboden“ – Die Bilder zum Experiment findet ihr bald hier.

Musik:Neuro Transmissions – Post Doc Me Now (Don’t stop me now)“  schuld sind Peter und Goldschierperle

Chinagadget der Woche: Moon Drop

Thema 3:Die Phantastische Reise“ – Die phantastische Reise aus den 60ern wird fortgesetzt…diesmal in eurem Auge!

Thema 4:Abhängen wie ne 1“ – Wir brauchen mehr Einkristalle! Die Lösung könnte sein die Dinger einfach mal gut abhängen zu lassen.

Amazonkauf der Woche:Podcasting Buch“ die Diskussion dazu im Sendegate.

Termine: Karten für unsere restlichen Termine dieses Jahr findet ihr hier.

Rausschmeißer:Mathematical Bohemian Rhapsody“ schuld ist Daniel

Vielen Dank für eure Spenden 🙂

(bei allen Links auf Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war „Die Glocke“

94 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 132 „Moralpaket“

  1. Wider eine Geschäftsidee verpasst,
    Ruhe im Urlaub vor den IPhone, wir baden es in Helium für sie.
    Als extra Teuer Packet :
    „wir legen das Telefon ihre Tochter Still“

    Viele Grüße
    Mkuh

  2. Hey,

    ihr hattet euch ja beim Thema 3 gefragt, wie diese „Nanoroboter“ das Auge wieder verlassen.

    am 05.11.18 gabs im „Deutschlandfunk Forschung Aktuell“ einen Beitrag zu eben diesem Paper namens „Medizin im Auge:Magnetische Nanoroboter als Wirkstoff-Fähren“.
    Dort wurde ebenfalls vermutet, man könne diese Spiralen ja Rückwärts wieder herausfahren lassen oder eben den Glaskörper entfernen und durch eine Silikon artige Flüssigkeit ersetzen. Das ersetzen dieser Flüssigkeit sei wohl keine Seltenheit bei Augen OP’s.

    • Da kann ich was zu sagen, ich hatte so eine Vitrektomie nämlich. Bei mir war der Grund eine fiese Netzhautablösung, für deren behandlung der Glaskörper im Weg war. Die „Silikon-artige Flüssigkeit“ nennt sich Silikonöl, birgt aber die Schwierigkeit, dass die laut Lehrbuch aus dem Auge auch nochmal entfernt werden muss, was noch eine OP erfordert. Bei leichteren Netzhautablösungen setzt man lieber irgend ein Gas ein, das kann der Körper im Lauf der Zeit aus dem Auge selbst entfernen und durch Flüssigkeit ersetzen.

      Dann bleibt noch der Haken, dass nach der Vitrektomie noch die Nebenwirkung einer Linseneintrübung kommt, so dass man schon mal einplanen kann, dass nach der ersten OP eine weniger komplexe weitere OP (Katarakt, umgangssprachlich: Grauer Star) nötig wird.

      Das gilt alles, wenn man sich noch im Rahmen der Lehrbücher bewegt. Bei mir hat die Netzhaut ziemlich deutlich gemacht, dass sie nur dank Öl bleibt, und entsprechend hab ich seit demnächst 8,5 Jahren Silikonöl im Auge und seit 8 Jahren lustige Augentropfen, weil die Druckregulierung mit dem Öl nicht funktioniert. Panische Reaktionen auf eine Augendruck-Messung sind übrigens nicht lustig.

    • Mir hat sich während dieses ganzen Themas die Frage aufgedrängt:

      Wenn die sich da durch den Glaskörper schrauben, hinterlassen die eigentlich fiese hohle Kanäle? Und wieso juckt es mich auf einmal überall?

      Zeigt wahrscheinlich nur, wie wenig ich das verstanden habe. Trotzdem Stoff durchschwitzer Nächte.

      • Was mir den Schweiß auf die Stirn treibt ist ein anderes Problem das ich sehe. Kleine spiralförmige und auf magnetische Wechselfelder responsive Fremdkörper im Auge sind für Radiologen wie mich ein absolutes Alptraumszenario in Bezug auf eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT).
        Da wir diese Spiralen wie jedes andere ferromagnetische Fremdmaterial behandeln müssten (z.B. Granatsplitter, Eisenspäne bei Flexarbeiten etc.) die in den Körper eingetreten sind, müssten wir alle zukünftig mit dieser Methode behandelten Patienten von einer MRT ausschließen und ihnen eine leistungsstarke Diagnostik verwähren. Das bedeutet nicht das ich komplett gegen eine solche Behandlung wäre, die rechtfertigenden Indikation sind sicherlich vorhanden. Aber es sollte dann in jedem Fall darüber aufgeklärt werden welche Konsequenzen es nach sich zieht. Denn z.B. eine Kopf-MRT könnte im Angesicht der Ahnungslosigkeit über eine solche vorherige Behandlung in einem mächtigen Desaster enden.

        P.S. ja mir ist bewusst des es nur ein erster Versuch war. Aber besser man macht sich rechtzeitig seine Gedanken, als dass es nachher zu spät ist.

  3. Stellt sich die Frage wie niedrig dein Social Score sein muss, damit dein autonomes Auto dich absichtlich und ohne Anlass die Klippe runterfährt oder ab wann du beim durch die Stadt gehen plötzlich von allem Autos gejagt wirst.

    • Ich freue mich auch schon auf die Show und hoffe, dass vorher nicht gespoilert wird, denn auch als Hamburgerin möchte ich noch einen Spannungsbogen wahrnehmen können.
      Und dank des „Gender zeug“ fühle ich mich bei euch tatsächlich angesprochen und nicht nur „mitgemeint“ – thumbs up!

  4. Bei den „moralischen“ Entscheidungen zu autonomen Autos gibt es in allen Situationen gibt es die gleiche Anwort: Tritt auf die Bremse, teste bei der Farht regelmäßig ihre Funktion.

    Ein Auto mit 15m/s (54km/h) braucht 10-12m Bremsweg, das sind 3 Autolängen. Wenn die Verhältnisse so schlecht sind, dass das nicht gewährleistet ist, dann muss das Auto eben langsamer fahren.

    Das Auto ist schon aufgrund der Aufgabenstellung offenbar in der Lage Personen und deren Sozialstatus zu erkennen – und auf dieser Grundlage in einem Sekundenbruchteil eine moralische Entscheidung zu treffen und darauf zu reagieren!

    Dann sollte es doch ein leichtes sein, während der Fahrt jederzeit den Straßenzustand zu beurteilen zu lassen und die Geschwindigkeit dem moralischen Erfordernis eines ausreichenden Bremsweges anzupassen, bevor das überhaupt nötig ist.

    So schwer ist das wirklich nicht.

    • Irgendwie dachte ich mir auch schon, dass da einiges vorher schief laufen muss, damit man in solche eine ausweglose Entscheidungssituation kommt, zudem ist die Frage ob die Software dann erkennt, dass es sich um eine solche Situation handelt, da die Beispiele doch recht konstruiert sind. Ist halt mehr Philosophie als Technik und hat mit der Realität nicht viel zu tun.

      Zu der Sache „Bezahlen mit 500€ Scheinen“, es gibt Situationen in denen kann man auch als Normalbürger und nicht Drogendealer in den Besitz von so viel Bargeld kommen, z.B. wenn man ein Auto verkauft (Ich musste mir an dem Abend in der Wohnheimsbar meines Studentenwohnheims dann Geld leihen, weil die logischerweise 500€ nicht wechseln konnten und hatte auch sonst etwas Probleme das wieder loszuwerden).

    • Danke, genau das ist auch mein Ansatz bei dieser Fragestellung. Natürlich ist dieses moralische Dilemma bewusst so konstruiert, dass es nur ein entweder/oder gibt und man sich die Situation gut vorstellen kann. Es existiert auch die Variante mit Zug, Bahngleisen und einer Weiche, bei der die Möglichkeit Baum/Klippe am Straßenrand gar nicht möglich ist (höchstens durch aktives Entgleisen). Furchtbar ist dabei auch noch die Verschärfung: Anstelle das Stellen einer einer Weiche ist die Eingriffsmöglichkeit, eine Person auf die Gleise zu schubsen. Diese Person ist dabei so beschaffen, dass der Zug dadurch vor den „eigentlichen“ Opfern stoppt.

      Was Autos angeht, sehe ich nur folgende praktikable Lösung:

      Innerorts konsequent maximal 30 km/h. Dazu Autos mit guten Bremsen und „weichen“ Frontpartien. Laut Fahrschulregel beträgt der Bremsweg dann ca. 9m. Bei guter Technik sollte man auf die Hälfte kommen. Das ist etwa eine Autolänge! Der Reaktionsweg ist durch die Technik zu vernachlässigen. Auf dieser Strecke wäre es in der Praxis fast unmöglich, auch noch zwischen zwei „Opfern“ zu wählen. Auch das Problem „Wand“ ist nicht existent (evtl. die Klippe bei ungünstigem Schwerpunkt).

      Auf Autobahnen und großen Bundesstraßen stellt sich die Frage auch kaum. Dort sind in aller Regel weder Fußgänger noch Radfahrer unterwegs. Die Straßen sind zudem entweder kreuzungsfrei oder mit Ampeln (Lichtzeichenanlage) versehen. Da beschränkt sich die Wahl der „Opfer“ fast ausschließlich auf PKW, LKW und Motorrad. Alle sollten mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit (gern maximal 120 km/h) in der gleiche Richtung unterwegs sein. Da wären die bedauernswertesten Opfer (da der Gefahr nicht bewusst) wahrscheinlich die Tiere, die sich auf die Fahrbahn verirren.

      Bleiben die Landstraßen mit 100 km/h, komplizierten baulichen Situationen und prinzipiell allen möglichen Verkehrsteilnehmern. Hier kann vor Allem die Planung helfen, unübersichtliche Situationen zu vermeiden oder zu verbessern. Beispiele sind die Nutzung von Kreiseln, Fußwegen, Radwegen, Radschnellwegen, Brücken und Ampeln.

      Ich zitiere für die eigentlich viel wichtigere Grundsatzdebatte noch die „§ 1 Grundregeln“ aus der „Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)“:
      „(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
      (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“

      Wenn das als „Roboterautogesetze“ fest in den Systemen verankert wäre, wären Straßen bereits mit der heutigen Technik erheblich sicherer, als mit menschlichen Fahrern, denen die Gesetze offenbar egal sind, bzw. die StVO als unverbindliche „Richtlinie“ verstehen. So lange es menschliche Fahrer gibt, sollten diese ihr eigenes „Moralpaket“ konsequent nutzen oder ihren Führerschein vorsorglich abgeben.

      Als unverbesserlicher Optimist glaube ich, dass auch das eigenverantwortliche und umsichtige Fahren eine Zukunft hat und dass die autonomen Fahrzeuge allein durch die gewissenhafte Einhaltung der einfachsten Gesetze in vielen Fällen die besseren Fahrer sein werden.

    • Interessante Frage, auf jeden Fall.
      Ich würde auch sagen, dass ein Auto, welches so vollgestopft ist mit Technik, dass es selbstständig fahren kann noch mehr als zwei Entscheidungsmöglichkeiten haben müsste.

      Um fahren zu können müsste es ja permanent die Straße, Bürgersteige, Radwege, Verkehrsschilder, Parkplätze, Wetter, Straßenzustand, Verkehrsaufkommen (inklusive Fußgänger und Radfahrer abscannen und sein Fahrverhalten daran anpasst und auch noch woanders hinlenken kann und auch bestimmte Wahrscheinlichkeiten berechnen kann. Es könnte auf eine andere Spur wechseln, in parkende Autos fahren, gegen eine Laterne fahren,… Und mit anderen Autos könnte es vielleich auch kommunizieren und sein Verhalten mit ihnen koordinieren.

      Was ich mich noch frage: Was passiert, wenn autonom fahrende Autos gehackt werden? Wenn der Moralcode verändert wird?

      • Also, mein erstes autonomes Auto werde ich definitiv Christine nennen. 😉 https://www.amazon.de/Christine-Roman-Stephen-King/dp/3453435729/

        Ansonsten stimme ich zu, dass autonome Autos angepasst fahren sollten.
        Gefahrensituationen sollten meiner Meinung über den Zufall entschieden werden. Ist eine ähnliche Entscheidung wie die, um den Kindergartenplatz (der in Berlin rar ist): sollen Kinder reicher Eltern bevorzugt werden? Oder gerade nicht? Zufallsentscheidungen sind da am fairsten.

  5. Zu Thema 1) Als Jurist hat mich die aufgeworfene Frage zur Haftung bei Unfällen mit autonomen Fahrzeugen „getriggert“. Ihr habt völlig Recht, in den Details sind die juristischen Details noch kaum geklärt bzw. höchst strittig diskutiert. Eines jedoch habt Ihr übersehen:
    Unabhängig von der Bauart des Fahrzeugs haftet gem. § 7 I StVG (https://www.gesetze-im-internet.de/stvg/__7.html) stets der Fahrzeugshalter ohne dass es auf (s)ein Verschulden ankommt.

  6. Die „ich vertrage dieses Brot nicht“ Matte halte ich für kontraproduktiv. Klar muss man Bäckern etc klar machen dass das kacke ist, aber wenn du sagst dass du das nicht verträgst machst du das Argument kaputt dass es ja einfach stinknormales Wasser ist. Du stützt damit quasi die These dass da „irgendwas“ mit dem Wasser passiert ist

  7. Hi ihr zwei,
    bisher wieder eine klasse Folge (bin noch nicht ganz durch…).
    Zum Thema Esoterikvermarktung und dazu die Anbieter/Hersteller ansprechen…
    Wer hat denn schon seine Krankenkasse angesprochen, damit sie aufhört homöopathische Mittel zu bezahlen, leider kann man hier nicht effektiv mit „Konsumverzicht“ drohen, da ich ad hoc keine Krankenkasse gefunden habe, welche Homöopathie ausschließt 🙁 (falls hier jemand eine Kasse kennt, welche das tut, wäre ich sehr interessiert)
    LG und weiter so

    • Tatsächlich ein schwieriges Thema. Ich hab vor einiger Zeit meine Kasse gewechselt und auch geschaut, ob es vielleicht eine gibt, die explizit keine Homöopathie bezahlt. Ergebnis: unmöglich. Ist quasi Teil des Standard-Leistungskatalogs (womit sich natürlich auch das klassische Werbedilemma ergibt: mit einer „Besonderheit“ die irgendwann eh jeder bietet kann man sich nicht mehr differenzieren).

      Allerdings hat meine alte Kasse genau wie die Mobilfunker auch ein Callcenter mit „Rückhol-Agenten“, das mich penetrant mit Angeboten im Gegenwert von vielleicht 100€ oder so zum Bleiben motivieren wollte. Irgendwann war der Typ verzweifelt und fragte nur noch, womit er mich denn überzeugen könnte. Darauf hatte ich ne Antwort: „Indem sie keinen Homöopathie-Blödsinn mehr bezahlen!“.

      Er war etwas überrumpelt und hat es dann endgültig aufgegeben. Also Leute: wechselt eure Kasse, und kommuniziert, dass ihr ja durchaus bleiben würdet, wenn für Homöopathie kein Geld zum Fenster rausgeworfen würde. Wenn wir Homöopathie zu einem Negativmerkmal machen können, kommt vielleicht irgendwann mal eine auf die Idee, dass es ein gutes Differenzierungskriterium sein kann, den Scheiß nicht zu bezahlen.

  8. Jetzt, wo wir uns vom ollen Jupp verabschieden müssen*, kann ich ja mal die Frage stellen, die mir auf der Seele brennt, seit ihr ihn das erste Mal erwähnt habt: Wieso Jupp? Der olle Hannes, das würde ich verstehen. Aber Jupp? (Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jupp)

    Ich wollte das nur nicht früher erwähnen, damit ihr euch nicht ständig verbal verheddert 🙂

    (* Obwohl: Ich halte es da mit Reinhard: Solange der nicht verglüht ist, würde ich keine Wetten annehmen.

  9. Moin Moin,

    das Thema Haftungsfragem bei Autonomen Fahrzeugen ist soweit eigentlich geklärt. Wenn man nach diesem artikel: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/autonomes-fahren-wer-bei-unfaellen-mit-selbstfahrenden-autos-haftet-1.3914350

    geht müssten die Versicherer bei Vollautonomen Fahrzeugen, bei denen ein Eingreifen eines Menschen nicht möglich ist, die Algorithmen in eine Art Fahrsimulator stecken bzw. die Hersteller müssten dies in Kontrolle durch die Versicherer tun. Somit würde bewertet wie „sicher“ das Fahrzeug fahren kann. Also wie viele Unfälle welcher kategorie auf 100.000 Kilometer verursacht werden. Das würde dann nach und nach mit Realdaten abgeglichen und entsprechend ist der Versicherungsbeitrag.

    Im Moment ist es ja so, dass die Eigenschaften der im allgemeinen dieses Fahrzeug fahrenden Personen den eigenen Versicherungsbeitrag maßgeblich beeinflussen. Dazu kommt noch in welche gruppe von Fahrenden man selbst fällt.
    In der Zukunft kommt es dann eben darauf an, wie Raufihaft ein autonomes Auto fährt. Das lässt sich aber alles bestimmen und abschätzen.
    Auch mindeststandards werden sich dadurch erablieren. Wenn das auto so schlecht fährt, dass ein Versicherungsbeitrag aufferufen wird um ein bestimmtes Modell zu versichern, dass sich dann niemand kauft, wird dieses Modell wieder vom Markt verschwinden.

    Auch die moralischen fragen sind in dieser Studie nicht so gut modelliert. In den meisten verkehrssituationen muss im Bruchteil von Sekunden entschieden werden. Da hat man keine 5 sekunden Zeit um ne Münze zu werfen.
    Vielmehr müsste man eine repräsentative Menge an Menschen in einen Fahrsimulator setzen und die dann gefallenen Entscheidungen auswerten.
    Ich würde einfach mal in den raum stellen, dass in solchen Situationen, in denen auf jeden Fall jemand zu Schaden kommt quasi keine Reaktionszeit bleibt um irgendeine Bewusste Entscheidung zu treffen, sondern viel mehr intiutiv gehandelt wird. In Abschätzung der Unfallschwere o.ä. Von daher sind solche Moralischen Fragestellungen nicht unwichtig, aber sehr theoretisch.

    Auf bald!
    Peter

    • Wenn es nach den Versicherern geht, dann wird das Auto versuchen, die geringsten Kosten zu verursachen, d.h. lieber einen überfahren als eine Kindergartengruppe – und: tote sind für die Versicherung billiger als lebenslang behinderte…

    • Das Versicherer die Unfallwahrscheinlichkeit der Steuersysteme prüfen ist mehrfach eine bescheuerte Idee:

      1. Die Hersteller der Steuersysteme werden auf die Tests der Versicherer optimieren und nicht für reale Szenarien. Typischerweise laufen reale Werte und Testwerte dann so extrem auseinander wie beim Abgas.. (oder jedem anderem Regelkreis ohne wirksame Rückkopplung)

      2. Ein solcher Test stellt defakto eine Zertifizierung dar. Wesentliche Änderungen am System würden ein erneuten Test erfordern, was man sich aus finanziellen Gründen als Versicherer und KFZ Hersteller sparen wird. Damit hat man das Ergebnis was man bei jedem zertifiziertem Softwaresystem hat, es gibt keine Updates, keine Verbesserung.

  10. Zu Thema 1: Im Ersten lief vor ein paar Jahren der Film „Terror – Ihr Urteil“, in dem es um ein ähnliches Moralisches Dilemma geht: Ein Luftwaffensoldat steht hier vor Gericht, weil er in Eigenverantwortung (das ist hier wichtig, dazu später mehr) eine von Terroristen gekaperte Passagiermaschine abgeschossen hat, die drohte, in die gefüllte Allianz Arena in München zu fliegen. Im Laufe des Films legen Anklage und Verteidigung des Soldaten ihre Argumentation bzgl. der strafrechtlichen Konsequenzen dar und es werden verschiedene Zeugen -so etwa eine Frau eines getöteten Passagiers- und Berichte gehört. Nach Ausstrahlung des Films wurden die Zuschauer_Innen gebeten Online abzustimmen, ob der Angeklagte verurteilt werden sollte: Bei der Erstausstrahlung 2016 stimmten 86,9% der Abstimmenden dafür, den Major freizusprechen.

    Dass der Soldat im Film eigenmächtig und nicht auf Befehl eines / einer Vorgesetzten (und somit im Namen des Staates) gehandelt hat ist hier wichtig: Denn, für Deutschland hat das Bundesverfassungsgericht bereits 2006 in einer ähnlichen Sache in Urteil gesprochen. Damals ging es um eine eben solche Abschussermächtigung (ich würde schätzen, dass die vor dem Hintergrund von 9/11 ins Luftsicherheitsgesetzt aufgenommen werden sollte), welche vom BVerfG als grundgesetzwidrig benannt wurde. Die Begründung lautete damals, dass die Fluginsassen durch den Abschuss zum Objekt der Rettung anderer (wenn auch u.U. mehrerer) reduziert werden. Sie werden somit verdinglicht und -da sie in dieser Situation nicht mehr selbstbestimmt handeln können- entrechtet. Vom Staat wird ihnen also „der Wert abgesprochen, der dem Menschen um seiner selbst willen zukommt“.
    Es wird also argumentiert, dass der Staat keine Menschenleben opfern darf, um andere/mehr Menschenleben zu retten, wenn den geopferten Menschen hierdurch das Recht auf bzw. die Möglichkeit des selbstbestimmten Handels abgenommen wird. Diese Situation wiederum ist ja analog zum Autobeispiel aus Thema 1, bloß dass hier statt dem Staat Autofahrer_Innen bzw. zukünftig evtl. das Auto selbst die handelnden Akteure sind. Meiner (verfassungsrechtlich laienhaften) Meinung nach ist es der Argumentation des BVerfG nach aber unerheblich wer (Staat, Autofahrer_In oder Auto) die Geopferten auf Rettungsobjektstatus reduziert, das BVerfG hat sich damals halt nur mit dem Konkreten Beispiel des Luftsicherheitsgesetz und somit mit dem Staat als handelndem Akteur befasst. Ich würde also denken, dass Reinhards Moralverständnis unabhängig von weiteren Parametern (<- das hat das BVerfG übrigens auch so gesehen) immer die größere Anzahl von Menschen auf kosten der anderen Gruppe zu retten dem Grundgesetz entgegenstehen würde. Hier können mir verfassungsrechtlich belesenere Hörer_Innen aber gerne widersprechen; vlt. gibt es ja schon neuere Urteile.
    Mehr dazu hier: https://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/luftsicherheitsgesetz-urteil-bundesverfassungsgericht100.html .
    Lustigerweise lief der Film vor ein paar Tagen erst wieder in einem der Dritten Programme, kann also sein, dass er momentan in irgendeiner Mediathek zu finden ist.

    Ich persönlich würde mit Reinhard mitgehen, dass bei gleicher Anzahl an Menschenleben im Optimalfall randomisiert werden sollte, würde aber meinem Verständnis des Grundgesetzes folgen und sagen, dass auch bei einer unterschiedlichen Mengen an Menschen der Zufall hier über Leben und Tod entscheiden sollte.

    • Dazu kann ich sehr Soziopod #35 empfehlen! Es geht um Ethik und Moral, verschiedene Stufen moralischer Urteilsfähigkeit und exakt um das Problem der Abwägung zweier grundlegende Rechte, nämlich „Recht auf körperliche Unversehrtheit“ und „Recht auf Würde“ — was diese Situation so schwierig macht.

    • Randomisieren wird man da kaum etwas müssen. Es wird praktisch keine Fälle geben, bei der das Auto zu einem Zeitpunkt zwei oder mehr Kollissionspartner feststellt bei denen das Schadenspotential gleich groß ist. Ein solchen Extremfall sollte man beim Umsetzen eines solchen Systems auch nicht beachten. Die Komplexität ist schlicht zu groß und damit zu fehleranfällig.Sowas vermeidet man bei der Implementierung am Besten. In grenzwertigen Fällen wählt man dann schlicht die simpelste Lösung: maximale Verzögerung,

  11. Zum Thema Granderwasser und Co. bei Bäckern, Hotels und derlei:
    ich kann empfehlen, negative Bewertungen bei Yelp zu schreiben. Mache ich jedenfalls, wenn mir sowas aufstößt (kombiniert natürlich mit Boykott). Wenn es da jetzt nicht nur einzelne solcher Kommentare gäbe, sondern diese eine spürbare Masse hätten, könnte das sogar was ausmachen…

  12. Habe eine Frage zu habitablen Planeten. Ich verstehe nie, wie man bestimmen kann, welcher Planet bewohnbar ist. Für uns bewohnbar ist klar, aber kann es nicht auch sein, dass auf einem für uns viel zu heißen/kalten/trockenen Planeten auch Evolution stattfindet und sich eine Lebensform entwickelt, die genau mit den für uns tödlichen Umständen zurecht kommt? Wie man vermutlich merkt habe ich nicht so viel Ahnung von Astronomie, aber das frage ich mich ständig 😉

    • Im Prinzip hast Du recht.
      Wir haben aber keine Ahnung, welche Bedingungen Lebewesen bräuchten, die grundsätzlich anders aufgebaut wären als irdische Lebewesen. Da man nicht mal weiss, ob solche anderen Lebensformen überhaupt möglich sind sucht man eben erstmal nach Bedingungen für Leben von dem weiss, dass es zumindest einmal funktioniert hat.

      Ein bisschen weiter kann man aber tatsächlich gehen. Wenn wir uns darauf einigen, dass die Entstehung von Leben die Ausbildung von stabilen selbstorganisierenden grossen Molekularstrukturen erfordert, dann ist die Chemie mit der man das erreichen kann relativ eingeschränkt. Kohlenstoff als Basis geht super, Phosphor oder Silizium wäre auch noch denkbar, aber dann wird es schon dünn. Die physikalischen Bedingungen für eine Planeten (Temperatur, Druck und Zusammensetzung der Atmosphäre, etc.) auf dem so eine Chemie möglich wäre sind dann auch recht eingeschränkt.
      Der Ansatz, nach erdähnlichen Planeten als mögliche Kandidaten für die Suche nach Leben, ist also kein Zeichen für einen Mangel an Phantasie bei den Astronomen… 😉

      • Um es noch etwas konkreter zu machen:
        Die energetisch stabliste Verbindung von Kohlenstoff ist das Dioxid CO2. Wenn es auf einem Planeten zu heiss ist, reagiert alles, was wir als organische Kohlenstoffchemie kennen weiter zu CO2. Umgekehrt wenn es zu kalt ist laufen alle Reaktionen zu langsam ab und die Evolution kommt nicht in Schwung.

  13. Ja Helium geht anscheinend Überall durch. Deswegen haben Taucheruhren eine Helium Ventil. Ist natürlich nur wirklich sinnvoll wenn man mit Helium mit im Atemgas nutzt. … Heißt aber auch für Sättigungstaucher kein iPhone in der Druckkammer 😉

  14. Ich habe gerade ein Ticket zum selber drucken für Stuttgart bestellt. 3/4 der DIN A4 Seite ist ein Foto mit Werbung für einen türkischnamigen Comedian. Im Kleingedruckten steht dann was von „die Rockstars der Wissenschaft“. Ich hoffe, ich komme damit rein ?

  15. Zum Experiment:
    Genau diese Früchte lassen sich auch nicht frisch mit Milch mischen, das wird unglaublich bitter.
    Wollte mal einen frischen Ananas-Shake machen und habs selbst mit 100g Zucker kaum süßlich bekommen, geschweige denn wohlschmeckend 🙁

  16. Prinzipiell ist das eine ehrenwerte Idee. Nur ist dies in der Sprach- und Schriftpraxis nicht umsetztbar. Hier ein Beispiel eines völlig genderten Textes.

    „Vertreterinnen und Vertreter der drei Innerschweizer Kantone wollen für Ihre Bürgerinnen und Bürger ein neues Ausländer- und Ausländerinnen-Zentrum schaffen. Es gibt aber Kritikerinnen und Kritiker, die fürchten danach von Ausländerinnen und Ausländern überschwemmt zu werden. Vorgestellt wurde die neue Idee bei einer Medienkonferenz in Luzern. Die anwesenden Journalistinnen und Journalisten waren nicht die einzigen Zuhörerrinnen und Zuhörer. Auch etliche Bäuerinnen und Bauern aus der Umgebung interessierten sich für das Projekt. Aber sie kamen nicht als Befürworterinnen und Befürworter, sondern als Gegnerinnen und Gegner. Sie befürchten eine Überfremdung Ihrer Heimat. Bei der Präsentation gab es lautstarke Buhrufe unter den Zuhörerinnen und Zuhörern. Das Zentrum soll 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, darunter vier Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Die Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter haben inzwischen PR-Beraterinnen und PR-Berater hinzugezogen, die das Zentrum bei den Einwohnerinnen und Einwohnern attraktiver erscheinen lassen sollen.“

    Der Text ist nicht gut lesbar und noch schlechter sprechbar. Jedliche Information im Text wird unzugänglich.

    Ich hoffe es gibt irgendwann einen tauglichen Weg Genderneutral zu sprechen und zu schreiben. Mit den heutigen Sprache ist das sehr schwer.

    • Wenn das ein echter Text ist, dann ist er wirklich schlecht formuliert oder direkt als abschreckendes Beispiel konstruiert worden.
      Ich persönlich bevorzuge das generische Feminimum mit großem Binnen-I, das beeinflusst die Lesbarkeit nur minimal.
      Ansonsten kann man auch deutlich einfachere Umgehungen für viele Punkte finden, wenn man sich ein bisschen mit Sprache befasst.
      Hier mal der komplette Text, wie ich ihn formuliert hätte.

      “VertreterInnen der drei Innerschweizer Kantone wollen für Ihre BürgerInnen neues Ausländerzentrum(*) schaffen.
      Es gibt aber teilweise Kritik, danach von AusländerInnen überschwemmt zu werden.
      Vorgestellt wurde die neue Idee bei einer Medienkonferenz in Luzern.
      Die anwesenden JournalistInnen waren nicht die einzigen ZuhörerInnen.
      Auch etliche BäuerInnen aus der Umgebung interessierten sich für das Projekt.
      Aber sie kamen nicht als BefürworterInnen, sondern als GegnerInnen.
      Sie befürchten eine Überfremdung Ihrer Heimat.
      Bei der Präsentation gab es lautstarke Buhrufe unter den ZuhörerInnen.
      Das Zentrum soll 12 Personen beschäftigen, darunter vier im Bereich Dolmetschen.
      Die RegierungsvertreterInnen haben inzwischen eine PR-Agentur hinzugezogen,
      die das Zentrum bei den Einheimischen attraktiver erscheinen lassen sollen.”
      (*) Ausländerzentrum ist sächlich und muss daher nicht gegendert werden

    • Dein Text ist übrigens noch problematischer als einer mit generischem Maskulinum – er signalisiert nämlich explizit Awareness, aber nur sofern du eindeutig m/w bist. Jetzt sind wir aber gesellschaftlich schon so weit, dass eine dritte Option sogar in Ausweisdokumenten etc. möglich sein muss während dein Text und die Texte vieler pseudo-Awaren immer noch einem anachronistischen Binärmodell anhängt.

      Ein Text, der das generische Maskulinum verwendet, ist halt klassisch – je nach Kontext nicht unbedingt optimal, aber meistens ok – deine Version dagegen diskriminiert aktiv alle, die sich zwischen m/w bewegen.

      Das ist übrigens auch das Problem beim Binnen-I (StudentInnen) oder der *-Form (Student*innen). Bei letzterer wird zwar mit der Wildcard argumentiert, aber die Leute, mit denen ich gequatscht habe und die das betrifft wollen erst recht nicht mit einer Wildcard abgespeist werden.

      Der Tenor da ist im Grunde: „Wenn ihr schon inklusiv-aware sein wollt, dann beschäftigt euch wenigstens kurz damit und überlegt, wen ihr mit eurer Version wirklich ansprecht. Wenn ihr das nicht machen wollt, dann tut wenigstens nicht so scheinheilig auf aware sondern bleibt einfach beim generischen Maskulinum.“

      • ich bin mir nicht sicher ob ich der zusammengefassten Aussage „Generisches Maskulinum (Ignoranz, Ausschließen von >50%) ist schlimmer als Generisches Femininum (keine 100% Awareness, Ausschließen von..<5%?)" wirklich Logik abgewinnen kann.
        Ich kenne einige der Texte aus Profx Hornscheidts Gruppe und das erinnert mich fatal an die Diskussion aus "Das Leben des Brian". Meiner Meinung nach ist es besser, sich eines Problems bewusst zu sein und wenigstens in Schritten eine Verbesserung zu erreichen als sofort sämtliche Aspekte umsetzen zu wollen, damit (IMHO verständlicherweise) zu scheitern, sich in ewigem Lamentieren zu ergehen und am Ende nichts zu ändern.
        Insofern hat Ingo recht, eine Verständlichkeit muss gegeben sein und so lange keine allgemeine inklusive (und einfache) Sprachoption besteht, gibt es halt nur das generische Maskulinum oder Femininum oder die Umschiffung mit allgemeinen Begriffen (Menschen, Personen).
        Ist das Problem eigentlich in anderen Sprachen (z.B. Englisch) genauso groß wie im Deutschen?

  17. Zu Thema 1: Woher weiß das Fahrzeug, daß da eine Ärztin steht/läuft? Weitergedacht: Werden den Fahrzeugen dann auch Teile der Krankenakten zum Zugriff freigegeben, sofern lebensverkürzende Krankheiten festgestellt wurden? Noch ein Schritt weiter: wie sieht es mit der Risikobereitschaft der vom Fußgänger betriebenen Sportarten aus? Oder dessen Essgewohnheiten bezüglich bekannten Risiken für die Gesundheit?

  18. Was hat Reinhard denn jetzt eigentlich genommen für das Exp.d.W.?
    Gelatine oder Tortenguss?
    Gelatine besteht in der Tat aus Protein im wesentlichen Collagen.
    Der übliche Tortenguss den ich meistens verwende, st aber aus Agar-Agar. Das wird zwar auch Japanische Gelatine genannt, ist aber tatsächlich ein Polysaccharide, also ähnlich wie Stärke…
    Bitte um Aufklärung!

  19. Das moralische Auto ist eher eine akademische Frage, ab einem gewissen Anteil ist der Grad der Vernetzung und damit Analyse des Verkehrs so hoch, dass das einzelne Fahrzeug kaum noch „überrascht“ werden kann. Dazu gab es mal ein Video eines Tesla, der auf der Autobahn anfing zu bremsen, und man fragte sich „Häh, wieso das denn?“ – bis dann ein zwei Sekunden später ein paar hundert Meter weiter vorn ein Unfall passierte.

    Autonome Autos haben gegenüber dem Menschen doch einige Vorteile, fahren nicht betrunken, übermüdet, mit Medikamenten intus, spielen nicht nebenbei auf dem Handy rum, fahren nicht zu schnell usw. Man kann davon ausgehen, dass damit die Todesfälle im Verkehr dramatisch sinken werden.

  20. „Moralisch Autos“:
    Die als „Ärzte“ gekennzeichneten Personen in diesem Test stellen keine „in der Gesellschaft höher gewertete Person“ dar, sondern es geht darum, das Ärzte „weiteren Menschen das Leben retten können und somit theoretisch mehr Menschen am leben bleiben, wenn diese Person nicht überfahren wird“ – Ich finde das leider gerade nicht wieder wurde aber soweit ich mich erinnern kann von den Machern der Studie so kommentiert.

  21. re autonome Autos:

    Zum auch hier immer weiter ausgefächerten Trolly-Dilemma stelle ich mir erneut die Frage:

    Wie wäre es denn, wenn das autonome Auto in einer Umgebung, in der es nicht völlig abwegig erscheint, dass ein Mensch voll überraschend den Fahrweg kreuzt, einfach mal nicht 200 km/h fährt?

    Ich halte dies alles für eine rein akademische Frage. Hypothetisch an sich interessant; in Bezug auf mögliche Praxis-Anwendungen aber wenig zielführend (um das böse Wort „Derailing“ zu vermeiden).

    Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich bin weit davon entfernt, jeder technischen Überantwortung an sich gelöster menschlicher Aufgabenstellungen Vertrauen entgegen zu bringen. Um kurz ein Beispiel zu nennen: Wahlcomputer bringen aus meiner Sicht ausschließlich einen Fuckload an Problemen in ein Thema, das mittels Menschen, Stift und Papier perfekt gelöst ist.

    Ich bin mir also völlig sicher: Autonome Autos werden Fehler mitbringen (und hackbar sein). Autonome Autos werden Unfälle verursachen aufgrund ihrer Fehler (und ihrer Hackbarkeit). Und deswegen werden autonome Autos Menschen töten und verletzen. Und selbst wenn sie in sich fehlerfrei arbeiten, werden autonome Autos wegen dieser immer wieder angeführten Dilemmata für den Tod und die Verletzung von Menschen verantwortlich sein.

    Aber ganz im Ernst:

    Ich fahre hier in Berlin jeden Tag mit dem Rad durch die große Stadt. Und nach allem, was ich da jeden Tag erlebe, sehne ich den Tag herbei, an dem das autonome Auto kommt.

    Egal, wie fehlerhaft und gefährlich es dann sein mag.

    Denn egal, wie fehlerhaft und gefährlich ein autonomes Auto konkret agieren mag, zwei Grundvoraussetzung dürfte es besitzen:

    a) Es kennt die aktuelle StVO und

    b) Es beabsichtigt, sich an die StVO zu halten.

    Das sind exakt zwei von zwei mir persönlich wichtigen Aspekten von KFZ-Lenkern, mit denen ich dieselben Straßen teile, die mir heute sehr oft sehr fehlen. Wenn das autonome Auto mit diesen beiden Aspekten cool ist (und ich sehe keinen Grund, warum es das nicht sein sollte), dann kann es meinethalben im Rahmen des Trolley-Dilemmas so viele wertvolle Wirtschaftslenker oder Kindergarten-Gruppen überrollen, wie es mag.

    In meinem Alltag würde das autonome Auto gleichwohl meine Sicherheit erhöhen. Einfach, weil es kein Mensch ist. Weil Menschen im Straßenverkehr unzumutbar sind.

    • Das ist tatsächlich schwer zu sagen 🙁 Es ist im Grunde ein wneig wie eine Minkorrekt-Folge…es gibt dort bestimmt ein zwei Experimente die für Kinder interessant sind, aber sicher auch längere Passagen an denen sich ein Kind eher langweilt.

      • Ich meine das ganz ernst: Kommt sehr auf die Kinder an.

        Ich kenne die eine oder andere 9- bis 10-jährige Person, die an einer Show von Euch vermutlich mindestens so viel Spaß hätte, wie ich. Sage ich als Minkorrekt-Hardcore-Fan. Aber diese Generation „Sendung mit der Maus jederzeit abrufbar“ ist weit unabhängig von diesen ganzen K1-Geschichten auf Twitter echt spooky. Natürlich sind das immer noch Kinder und sämtliche K1-Geschichten sind Blödsinn. Aber die haben Ahnung von der ganzen Partyküchen-Physik, da legst Du Dir die Karten.

        Ich würde natürlich trotzdem als verantwortungsbewusster Erziehungsberichtigter niemals ein Kind zu Euren Veranstaltungen mitnehmen, weil Ihr ständig so schlüpfrige Andeutungen erzählt (dass ich in Ruhe mit Euch ein Bier trinken möchte hat nichts, aber auch wirklich nichts damit zu tun).

  22. https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/dossier-politik/wie-gefaehrlich-sind-reichsbuerger-100.html

    Hier wird gut vermittelt, wie dicht das Esoterik-Gedankengut mit anderen Spinnersphären verbandelt ist. Wer an Quantenheilung glaubt, bekommt mit, wie das Gedankengebäude der Schulmedizin omnipräsent in allen Medien ist und das eigene unterdrückt wird. Dahinter steht ein System, und wuppdich ist man bei Verschwörungstheorien.

    • Oder wie Holgi es immer so schön prägnant formuliert:

      Wer an den einen Scheiß glaubt, der glaubt auch an den anderen Scheiß.

      Um am Ende ist doch immer der Jude schuld.

      Ich bin mir trotzdem nicht ganz sicher, ob Du mit dieser Aufklärung genau hier Deine Arbeit wertvoll einsetzt.

  23. Zum Thema einkristalline Nickel-basis Legierungen für Turbinenschaufeln, gibt es den Sonderforschungsbereich Transregio 103 (Vom Atom zur Turbinenschaufel).

    Als Highlights kann ich dieses Youtube Video :
    https://www.youtube.com/watch?v=wYHch5QIWTQ

    und dieses Paper (Einkristalle aus dem Drucker) empfehlen:
    Microstructure and Mechanical Properties of CMSX-4 Single Crystals Prepared by Additive Manufacturing

  24. Nette Folge mal wieder.
    Ich habe 2 Karten für eure Show in Osnabrück und muss jetzt leider feststellen, daß meine geplante Begleitung aufgrund widriger Umstände leider nicht mitkommen kann. Zusätzlich gab es eine kleine Katastrophe wirtschaftlicher Natur,, so dass mir auch kein Fahrzeug für die Anfahrt aus Bremen zur Verfügung steht. Da ich zusätzlich noch keine Ahnung von Twitter etc habe, würde ich mich freuen wenn sich vll jemand finden würde, der mich im Tausch für ein Ticket mit UND zurück nimmt. Näheres auch gerne per Mail.
    Gruß Jette aus Bremen

  25. Eine sehr gute Folge, habe sie schon zwei mal gehört.
    Zur Glocke kenne ich als nicht-Abiturient (aber mittlerweile Fachhochschulberechtigung) bisher nur die kurz-Version: „Loch in die Erde, Bronze rin, Glocke fertig, bim bim bim“

    Weshalb ich aber hauptsächlich schreibe ist die Folge vom Resonator:
    https://resonator-podcast.de/2018/res146-das-wissenschaftliche-publikationssystem/
    So viel am Stück habe ich noch nie von diesem System gehört.
    Prädikat: Hörenswert und Empfehlenswert

  26. Es gibt ein sehr schönes Video von Applied Science zu der Helium-Geschichte: https://www.youtube.com/watch?v=vvzWaVvB908

    Applied Science führt ein paar praktische Tests aus und kommt zu dem Schluss, dass schon etwa 1…2% Helium in der Umgebung die Schwingfrequenz zunächst ansteigen lassen und dann nach einigen Minuten zu einem Ausfall der MEMS-Oszillatoren führen.

    In den Kommentaren zu dem Video befindet sich auch eine schlüssige Erklärung, wieso die Diffusion in den Chip so viel länger dauert als aus ihn heraus: Wenn 2% Helium in der Umgebung sind, hat man bereits einen relativ großen partiellen Gasdruck ins Chipinnere. Dort reichert sich das Helium langsam an und führt dann vermutlich schon bei winzigen Konzentrationen zu einem Ausfall. Selbst wenn die Umgebung nun evakuiert wird, ist der partielle Gasdruck nach außen deutlich geringer, da sich nur sehr wenig Helium in dem Chip befindet. Daher ist auch die Diffusionrate deutlich geringer.

  27. Gratis Karten !

    ich hab 2 übriggebliebene Karten für morgen 1400 Uhr in München

    Kostenlose Vergabe – Mitfahrmöglichkeit ab Linz (in ÖSterreich) besteht auch

    Bei Interesse bitte mail an inkorrekt@fummel.eu mit der Handynummer – ich melde mich dann schnellstmöglich

    Wer zuerst kommt bekommt die Karten 🙂
    lG
    Frank

  28. random physik frage: warum ist es (gefühlt) einfacher eine lange gewindestange (m8 in meinem fall) in plastik (kerloch zu m8) zu drehen als eine ~kurze „schraube“. an beiden gleicher drei finger griff zum drehen benutzt. gewinde in gleichem zustand (die „schraube“ kam aus der gewindestange).
    greetz

    • Dazu müsste man wohl sehen, was genau du unter „lang“ und „kurz“ verstehst und wie du die Schrauben jeweils in die Hand nimmst. Meine Kristallkugel hat das aber gezeigt und der Grund dürfte sein, dass du die kurze Schraube primär am Kopf halten wirst, während du bei der langen Schraube den Kopf mitsamt dem Gewindeanteil unter dem Kopf greifen kannst. Da du bei letzterer Variante mehr Fläche fürs Festhalten zur Verfügung hast, musst du weniger Druck (ergo Kraft) ausüben, damit die Finger nicht über die Oberfläche rutschen, wenn du anfängst, die Schraube reinzudrehen.

      Mit fortschreitendem Reindrehen sollte sich das dann aber vom Aufwand her umkehren, da dir bei der langen Schraube irgendwann der untere Teil unter dem Kopf im Gewinde verschwindet, die Fläche, die sich im Gewinde befindet, aber größer ist als bei einer kleinen Schraube, die noch gesauso weit aus dem Loch herausschaut.

  29. Wie kann man nur was gegen Bibi Blocksberg haben?! ?? Zum allerersten Mal bin ich schockiert gewesen beim Hören dieses Podcasts! Auf Grund von so vielen anderen tollen Episoden verzeihe ich das Euch. Vielleicht. 😉

  30. Hätte euch bei dem Moondrop-Dingens nicht auffallen müssen, dass das keiine beschleunigte Bewegung ist?! 😉

    Ansonsten wieder tolle Sendung (und endlich mal wieder hörbare Musik)

  31. Hallo an alle – ich möchte nochmal zum Thema Wasser und autonome Autos kommen, bzw. die ein oder andere Frage stellen.
    In welcher Folge habt ihr das mit dem „Heilwasser“ genauer besprochen? Ich würde mir die Argumente gerne noch einmal anhören. Warum? Ich war vor kurzem in einem Laden, dort wurde Trinkflaschen aus Glas verkauft, welche das Wasser neu strukturieren soll. Nachgewiesen wurde dies mit Mikroskopaufnahmen von behandeltem Wasser und „normalem“ Wasser. Soll das denn alles Spinnerei sein. Diese Tests scheinen doch ein differenziertes Bild aufzuzeigen.
    Das Thema autonomfahrende Autos – hierzu soll ja der 5G Standard verwendet werden. Hierzu die Frage nach den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlen in diesem Frequenzbereich und der Möglichkeit diese Strahlen abzumildern. Ich könnte hierzu einige Studien posten, in denen die Schädlichkeit von elektromagnetischen Wellen beschrieben ist und auch Ergebnisse, wo gewisse Dinge diese Strahlenbelastung positiv beeinflussen können. Ich hätte gerne eure wissenschaftliche Meinung dazu gehört. Gerne auch mit der ein oder anderen Hintergrundinformation.
    Ich freue mich schon auf das Event in Leipzig. Frohes Fest und einen guten Rutsch wünsch ich euch allen.

    • Hi Benn,
      kurz zu dem Wasser…ja das ist alles quatsch. Warum genau erklären wir dir gerne bei der Show in Leipzig 🙂 Mit dem 5G Standard hab ich mich erhlich gesagt noch nicht ausreichend beschäftigt um darüber etwas sinnvolles sagen zu können. Was „Schutz“ vor EM-Strahlung angeht haben wir in Deutschland schon echt recht ordentliche Richtwerte und ich würde mir da an deiner Stelle keine Sorgen drum machen und das was bei Elektromagnetischen Feldern mit Abstand am besten wirkt ist schlicht und einfach Abstand vom Sender.

      Lieben Gruß
      Reinhard

  32. Zum Experiment: also bei uns war (Dosen)-Ananas mit Erdbeeren -für die Löcher- als Torte sehr beliebt. Wir hatten ja nichts 🙂
    Interessante Erkenntnisse, ich hab noch nie frische Ananas benutzt.
    salü

  33. So da ich immernoch einen „pile of shame“ vor mir her schiebe, bin ich erst jetzt zu dieser Folge gekommen.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, will der Padawan ja am 29. Februar in Bozen auftreten…Entweder habe ich das falsch verstanden oder du solltest mal nachschauen, ob das wirklich dieses Jahr ist (oder jemand trollt dich da ganz gewaltig)…Dieses Jahr gibt es keinen 29. Februar

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