Mi177 – „Nobelpreis Sonderfolge 2020“

Wir sind ja auch immer überrascht, dass schon wieder ein Jahr rum ist und jetzt ist es wieder soweit, wir reden über die diesjährigen Nobelpreise.

Falls Ihr die IG-Nobelpreise vermisst, die haben wir dieses Jahr in einem Livestream behandelt.

Allgemeines zu den Nobelpreisen, also zur Verleihung, der Geschichte und den Bräuchen könnt ihr uns in unserer aller ersten Nobelpreisfolge anhören.

Wie in den letzten Jahren auch gibt es mal wieder wundervolle Poster zu den aktuellen Nobelpreisen die ihr euch kostenlos bestellen könnt. Hier findet ihr eine deutsche Übersetzung der Poster.

Falls ihr die Nobelpreise im Unterricht behandeln wollt findet ihr hier das passende Material dafür.

Nobelpreis für Physik: „for the discovery that black hole formation is a robust prediction of the general theory of relativity“

Nobelpreis für Chemie: „for the development of a method for genome editing.“

Nobelpreis für Medizin oder Physiologie: „for the discovery of Hepatitis C virus.“

Experiment der Woche: DIY Wackelstein

Musik:Black Hole Rap“ schuld ist Nicolas.

Nobelpreis für Literatur: “for her unmistakable poetic voice that with austere beauty makes individual existence universal”

Nobelpreis für den Frieden: „for its efforts to combat hunger, for its contribution to bettering conditions for peace in conflict-affected areas and for acting as a driving force in efforts to prevent the use of hunger as a weapon of war and conflict.“

Preis im Gedenken an Nobel für Wirtschaftswissenschaften: „for improvements to auction theory and inventions of new auction formats.“

Schwurbel der Woche: 5d-Flash-Scan

Hausmeisterei: Der nächste Minkorrekt-Lifestream ist am Montag den 02.11.20 um 20:00 auf Twitch.

Tourtermine:

Auch unsere Veranstaltungen sind leider von der aktuellen Pandemie nicht verschont geblieben und aktuell sieht es so aus, dass dieses Jahr keine Shows stattfinden können. Wir hoffen, dass es zu Beginn des nächsten Jahres besser wird.

Tickets für die Veranstaltungen im nächsten Jahr findet ihr ebenfalls im Ticketshop:

Wissenschaft live!

Die ersten verschobenen Termine sind jetzt online

Wie die Abwicklung bei eventuell verschobenen Terminen genau abläuft, können wir euch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da dies in der Hand der örtlichen Veranstalter liegt.

Rausschmeißer:CRISPR-Cas9 („Mr. Sandman“ Parody) | A Capella Science” schuld ist Nicolas und andere.

Vielen Dank für eure Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Die Empfehlung

42 Gedanken zu „Mi177 – „Nobelpreis Sonderfolge 2020“

  1. Ihr habt euch verwundert über die Beteiligung von Nokia bei dem Mond-Funk-Projekt gezeigt und so getan, als wäre Nokia nicht mehr existent. Nokia hat sich lediglich aus dem Endkundengeschäft zurückgezogen, gehört aber nach wie vor zu den Marktführern bei Handy-Basisstationen mit einem Marktanteil von ca. 25 % (Platz 3 hinter Ericsson und Huawei).

  2. Hallo ihr Zwei,

    ich höre gerade eure Folge auf meinem Nokia 5. Das wurde 2017 produziert, ich nutze es jetzt seit fast 2 Jahren, habe das Teil gebraucht gekauft. Die Dinger scheinen auch heute noch unkaputtbar zu sein. Es ist mir auch schon mehrfach aus der Hülle rausgerutscht und auf den Boden gefallen. Das Display hat trotzdem keinen Schaden genommen.

    Viele Grüße von Maria

  3. @Hepatitis C: Nicht nur wichtig, weil das eine echt häufige Krankheit ist, sondern weil das eine der wenigen Krankenheiten ist, wo man früher quasi nichts machen konnte außer zugucken und bei der man jetzt wegen Grundlagenforschung mit ein paar Wochen Therapie eine fast 100%e Heilungsrate hat.
    Also nicht nur eine häufige und blöde Krankheit sondern auch eine der krassesten Erfolgsgeschichten der Medizin in den letzten 20 Jahren.
    Negativseite: die Medikamente kosten ne Menge Holz und sind darum in vielen Ländern noch quasi unerschwinglich.

  4. Zwischen Monatladung und jetzt ist verdammt viel spannendes Passiert:

    Mauerfall
    Europäische-Grenzöffnung
    Internetrevolution
    EURO
    Homeehe/Einführung eines neuen Geschlecht
    Wahlrecht für Frauen in Schweiz

    Das Nagative lassen wir mal weg 😉

    und wenn ich weiter nachdenke würden mir glaube ich noch tausend Sachen Einfallen da wird für jedes Kindes was dabei sein worauf sie neidisch sein dürfen, nicht dabei gewesen zu sein

  5. Tipp an Reinhard wegen des Bildschirm teilens bei den Studenten: es gibt für Android (denke für ios auch) die Möglichkeit das Handy als Webcam zu nutzen (Empfehlung DroidCam). Das Handy kann man dann wie eine Dokumentenkamera nutzen (zB in Bücherstapel klemmen, oder stativ) und so ein Blatt Papier filmen, auf dem man schreibt. So kann die anderen immer sehen was man rechnet auch ohne surface/ipad
    Lg

    • Das mit der Erwärmung beim Rühren ist tatsächlich nicht nur in der Industrie ein Problem: Als Hobbybäcker kann einem das auch beim Teig Kneten mit der Maschine passieren. Wenn man 10-20 Minuten auf mehr als der kleinsten Stufe knetet, wird der Teig merklich um mehrere Grad wärmer. Wenn man es zu sehr übertreibt, kriegt man ihn damit auch kaputt.

      • Noch schneller geht es wenn man versucht Marzipan zu machen, Küchenmaschiene und Multizerkleinerer erhitzen es wenn man nicht aufpasst bis es sich zersetzt.

  6. Ihr habt beide das Ende des kalten Kriegs und die Wiedervereinigung miterlebt. Welthistorisch dürfte das sicher das wichtigste Ereignis nach dem 2. Weltkrieg gewesen sein, auch wenn einem das (in Deutschland/im Westen) nicht immer so klar ist. Ich glaube, man macht sich heute zu selten klar, was das wirklich bedeutete. Vieleicht ist sogar (;)) Nicolas noch 5 bis 10 Jahre zu jung, um das damals so erlebt so haben. Die Mondlandung, mit Verlaub, ist ja sogar eigentlich nur ein Teilaspekt dessen.

  7. Mir sind beim Hören gleich mehere Dinge eingefallen, auf die eure Kinder neidisch sein werden könnten. (oje, die Zeitform gibts nicht, glaub ich)
    – viele (eher manche) Tierarten haben noch in freier Wildbahn gelebt
    – oder waren überhaupt noch vorhanden
    – Winter mit Schnee
    – Gletscher in den Alpen
    – man konnte auf der Autobahn so schnell fahren wie man wollte (auch mehr als 300kn/h)
    – Wasser war nicht knapp

    • Schöne Version dieses Experiemnts! Was man dort sieht ist folgendes:

      Die Metallplatte wird durch das Drüberstreichen in Schwingung versetzt (würde auch mit einem Geiegenbogen am Rand funktionieren). Je nach Frequenz schwingen unterschiedliche Teile der Platte und die feinen Grießkörner wandern zu den Stellen auf der Platte wo sich die Schwingungsknoten befinden. Die Schwingungsknoten sind die Teile der Platte die bei einer Schwingung in Ruhe bleiben. Hier findest du das ganze mit verschiedenen Frequenzen nochmal etwas kleiner https://www.youtube.com/watch?v=b3gzS9olw38

      Lieben Gruß
      Reinhard

  8. Bei ‚Dinge, die ihr erlebt habt, die eure Kinder nicht mehr ( bewusst) erleben, habe ich eine böse Idee: Podcasts. Auf der weniger bösen Seite: Mobiltelefone, die wirklich nur telefonieren konnten, Man musste früher Dinge selbst wissen und konnte nicht einfach das überall präsente Internet fragen.

    Dass die Zeiten, in denen Menschheit existiert relativ wenig ist, verglichen mit der Existenz der Sonne, zeigt ja auch, was für absurd lange Zeiträume das sind. Das Verhältnis der Größe von Einzellern zum uns bekannten Universum ist ja auch schwer vorstellbar.

    Ich hab bei Roger Penrose gleich an Schwarze Löcher gedacht, weil ich den Namen zuerst in einer Kurzen Geschichte der Zeit gelesen habe. Deren Autor hatte ja auch was mit theoretischer Physik zu tun.

    Oh, und so einen Spendentrichter steht auch bei Globetrotter, wo ich experimentell festgestellt habe, dass Kupfermünzen wegen keienr Riffelung am Rand besser rollen, und die kleineren wegen geringem Gewicht logischerweise am Längsten unterwegs sind.

  9. Ich wollte ein Haus kaufen, was ungefähr nach der niederländischen Variante versteigert wurde. Alle Interessenten bieten einmalig einen Preis an, geheim nur dem Makler gegenüber. Dann gewinnt der, der den höchsten Preis abgegeben hat, aber zahlt 1000€ mehr als der Zweithöchste.

    Fand ich ein interessantes Konzept und für diesen Use-Case durchaus fair.

  10. Bezüglich Hausautomatisierung gibt’s ja schöne Konzepte um das Gewohnte mit dem Modernen zu kombinieren.

    Ich hatte klassische Schalter durch welche ersetzt, die klassisch arbeiten, aber zusätzlich über Funk schaltbar sind. Damit kannst du weiterhin Schalter verwenden wie gewohnt, aber halt auch von der Couch aus das Licht ausmachen an der Decke oder so. Inzwischen bin ich bei Unterputz-Relais, die von den normalen Schaltern geschaltet werden, aber dann über Zigbee schaltbar sind. Damit habe ich jetzt wieder stinknormale klassische Schalter an den Wänden wie früher, aber kann über App, über Funkschalter oder per Sprache mein Licht steuern.

    Ich bin Sohn eines Elektrikers, ich bin zu konservativ bei dem Thema, als dass ich alle meine Schalter auf reine Funkschalter umstelle oder sogar alles nur noch automagisch steuere, ich will meine guten alten Schalter behalten. Aber man kann das wunderbar verbinden.

    Im Wohnzimmer auf der Couch sagen zu können „Computer, Kino“ und es geht der Fernseher an, das Deckenlicht aus, die Passivbeleuchtung stellt sich passend ein und (aktuell bei mir noch nicht verfügbar) die Rolläden fahren runter… Hach, SciFi. 😀

  11. Zu der Frage mit dem Rühren um Wasser zum Kochen zu bringen : Wenn man schnell genug rührt kommt das Wasser nicht zuerst durch die eingebrachte Wärmemenge zum kochen sondern zuerst an denjenigen Stellen des Rührers bei denen der Verdampfungsdruck lokal überschritten wird. Bei 20°C ist das bei 23,37hPa der Fall. Den Effekt nenn man Kavitation und er ist z.B. bei Schiffsschrauben sehr unerwünscht, denn die entstehende Dampfblase implodiert sofort wieder und kann dabei sogar das Gusseisenmetall des Propellers beschädigen. An sehr schnell drehenden Schrauben von Torpedos versucht man deshalb mit raffinierten Formen der Propellerschaufen den lokalen Druck durch raffinierte zu reduzieren

  12. Wegen der zusätzlichen Zeit in den eigenen vier Wänden verfolge ich seit einem halben Jahr Reinhards Tätigkeit in AAA.
    Ich begrüße Reinhard in diesem komödiantischen Umfeld und höre dort sehr gerne zu.
    Leider fiel mir auf, dass Reinhard seine innere Haltung durch die wachsene Popularität von AAA zunehmend von MI abwendet.
    Auch der neue Charakterzug des oberlehrerhaften Dozenten missfällt mir.
    Ich hoffe, dass das nur eine Phase ist, und Reinibär bald wieder der liebliche dicke Nerd sein wird, den wir so gerne haben.

    LG Anna

    • Liebe Anna es tut mir Leid wenn du mich vor AAA anders wahrgenommen hast 🙂 Ich habe nicht das Gefühl mich verändert zu haben. Zum Thema wachsende Popularität: AAA ist in den letzten zwei Jahren zwar gut gewachsen aber was die Downloadzahlen angeht ist es im Vergleich zu Minkorrekt immer noch ein Zwerg 😉 Meine innere Haltung hat sich nicht verändert, auch wenn es in AAA mittlerweile Werbung gibt, aber in Anbetracht der anhaltenden Pandemie ist es sowohl für mich als auch für Basti toll wenn dieses Spassprojekt (das wir immer noch so gern machen wie am ersten Tag) auch ein wenig Geld abwirft.

      Lieben Gruß
      Reinhard

  13. Bei der Diskussion über die Patent Streitigkeiten, möchte ich euch doch darauf hinweisen, dass es auch Kritisch zu betrachtet ist, dass etwas wie CRISPR CAS überhaupt patentierbar ist.
    Wieso kann man bitte die Entdeckung einer Immunantwort eines Bakteriums davor schützen, dass das jemand anderes benutzen kann?
    Ich finde das muss man auch grundlegend mal in frage stellen, die forschen mit Steuergeldern und dann wird das von der Allgemeinheit mit solchen Maßnahmen geschützt?

  14. Hallo Ihr Lieben,
    zum keltischen Wackelstein:
    in den 80 ern habe ich einen aus Plastik in den USA in einem Museumsshop gekauft und folgende Erklärung bekommen:
    Einige Strände Großbritanniens bestehen aus Kieselsteinen. Man findet dort immer wieder längliche Steine, die so geschliffen sind, dass sie die von Euch beschriebene Wechselwirkung aus Drehimpuls und Reibung aufweisen, die zur Drehrichtungsumkehr führen. Diese Steine entstehen durch schräg auf das Ufer auflaufende Wellen, die längliche flache Steine so über den Untergrund bewegen, dass die beim Auflaufen auf den Strand in der einen Kipprichtung, beim Ablaufen in der entgegengesetzten Richtung schaukeln, so dass im Endeffekt die leicht asymmetrische längliche und flache Ellipsoidform entsteht. Die keltischen Druiden haben daran wohl als erste Spass gefunden.
    Beste Grüße
    Eberhard
    Als Maschinenbauer bin ich begeisterter Anwender von Physik 🙂

  15. Huhu, danke für euren Podcast, wieder eine gute Folge!
    Trotzdem bin ich diesmal der Party-Pooper: nach 177 Folgen Minkorrekt (ok, das mag eine leichte Übertreibung sein) in denen Reinhard Namen anderer Menschen verhunzt sag ich‘s dann doch mal: es war am Anfang lustig, jetzt finde ich es ehrlich gesagt etwas respektlos. Es ist echt nicht schwer sich vorher zu erkundigen wie die Namen der Nobelpreisgewinner ausgesprochen werden.
    So redet ihr davon wie toll und wichtig der Preis und die Leistungen der Preisgewinner sind, aber nehmt euch nicht mal Zeit den Namen richtig aus zu sprechen—das passt nicht zusammen finde ich. Vor allem wenn man bedenkt, dass Reinhard schon mehrfach berichtete, dass er davon, dass andere Menschen seinen Namen verhunzen auch nicht begeistert ist.

  16. Einerseits kann ich Nicolas‘ Faszination über die Mondlandung zwar nachvollziehen, aber ich finde ehrlich gesagt schon, dass ihr die (historische) Bedeutung vielleicht etwas zu hoch einschätzt. Ja, das ist eine unglaubliche Leistung usw. Nur kann man schwer den historischen Kontext ausblenden. Und in dem ist die Mondlandung in erster Linie mal eine medienwirksam inszenierte Propaganda-Veranstaltung des kalten Kriegs, um die Überlegenheit des Westens, der „freien Welt“ und des Kapitalismus gegen den Kommunismus zu demonstrieren. Das war halt damals die Zeit und die Sovjetunion hätte das auch gemacht. Aber heute, über 50 Jahre danach, sollte man das vielleicht auch mal etwas kritischer reflektieren und nüchtern sehen, dass ein großer Teil des Hypes und der Faszination von den USA genau so kalkuliert und da gezielt eine Art Mythos auf dem Reißbrett entworfen wurde.

  17. zum Schwurbel:

    Ich meine mich zu erinnern, dass (falsche) Heilungs- oder Präventionsversprechen für Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz tatsächlich verboten sind, kann es aber gerade nicht finden.
    Kann jemand helfen?

  18. Also die These, dass Mobilfunk bei uns in Deutschland so teuer sein soll weil die UMTS Lizenzen so viel gekostet haben ist schon sehr gewagt. Man müsste da mal schauen ob es überhaupt eine Korrelation gibt.

    Preise sind immer abhängig davon, was der Teilnehmer bereit ist zu zahlen. Preise haben selten was mit Kosten zu tun, insbesondere nicht mit Investitionskosten, denn die verteilen sich auf die Nachfrage und die kann man mit dem Preis steuern.
    Dazu kommt noch, dass diese Lizenzkosten vergleichsweise gering sind. Das macht, auf die Laufzeit betrachtet, nur einen kleinen Teil der Kosten aus, das müsste sogar weniger sein als die 10% Provision die der Verkäufer bekommt.

    • Ich habe gerade mal eine kleine Überschlagsrechnung gemacht.

      Die Telekom hat im Jahr 2000 ca. 8,5 Mrd. Euro für die UMTS Lizenzen an den Staat überwiesen (bzw. damals noch DM)*. Im gleichen Jahr hatte die Telekom ca. 19 Mio. Mobilfunkkunden (Quelle: Wikipedia).

      Überschlagen wir also mal kurz: 8.5E9€ : 1.9E7 \approx 450€. Verteilt man diese 450€ auf 10 Jahre, wäre das ein monatlicher Betrag von 3,75€ pro Mobilfunkkunde.

      Die Abschätzung ist natürlich total mit dem Holzhammer und vernachlässigt Investitionskosten wie Basistationen etc. natürlich total, aber man sieht die Tendenz. Die Anbieter haben mMn schlicht keinen Anreiz was günstiges anzubieten, die teuren Produkte werden ja gekauft.

      *Diese Ausgaben sind natürlich für den jeweiligen Mobilfunkanbieter steuerlich absetzbar, den Betrag kann man abschreiben, dadurch drückt man Gewinne und spart auch noch Steuern.

  19. Der „winner’s curse“ erklärt übrigens sehr schön, warum öffentliche Bauprojekte immer teurer werden, als ursprünglich geplant (Selbst dann, wenn man davon ausgeht, dass alle Bauunternehmer „ehrlich“ sind und die Kosten nicht absichtlich falsch bzw. zu niedrig schätzen.).
    Wählt man am Ende des Vergabeverfahrens den günstigsten Anbieter, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser die tatsächlichen Kosten einfach unterschätzt hat.
    (mögl. weiterführende quelle, die ich nicht gelesen habe: https://ascelibrary.org/doi/abs/10.1061/(ASCE)CO.1943-7862.0001058)

  20. Ich hätte noch eine Frage zum Nobelpreis für Physik. Gravitation wirkt sich auf die Raumzeit aus. Je stärker die Gravitation, desto langsamer vergeht die Zeit (wenn ich das richtig verstanden habe).
    Der erwähnte Planet umkreist das Schwarze Loch aus unserer Sicht innerhalb von Jahren. Noch würde interessieren, wie viel Zeit dort vergeht während eines Umlaufs.

    Meine zweite Frage wäre, wie sehr sich die Raumzeit verändert auf dem Weg in das Zentrum unserer Galaxie? Könnte sich eine Spezies, die dem Zentrum 1/3 oder 2/3 oder noch näher liegt, aus unserer Sicht „schneller“ entwickeln?

    Ich finde das Thema unglaublich interessant da jenseits jeglicher Vorstellungskraft. Wäre super, wenn ihr dazu nochmal was erklären könnten.

    Viele Grüße Marvin

  21. Moin,
    zwei Anmerkungen zu eurem wirklich gutem Podcast!
    einmal zum Thema Gefangenendilemma
    Und zwar bezeichnet man kooperativ in dem Fall nicht kooperativ im Sinne von mit der Polizei kooperativ, sondern mit dem anderen Mitspieler(n).
    Die Zwickmühle des Gefangenendilemmas ist, dass es für jeden Spieler, unabhängig was der andere Spieler macht, sinnvoller ist, unkooperativ zu spielen. Der gesamte Schaden ist aber trotzdem maximal, wenn beide unkooperativ spielen und minmal wenn beide kooperativ spielen.

    So kommen beide, wenn keiner etwas aussagt, für 1 Jahr ins Gefägnis. Wenn einer Aussagt, der andere nicht, kommt der kooperative (derjenige der geschwiegen hat) für 10 Jahre, der andere garnicht ins Gefägnis. Wenn beide Aussagen, kommen beide für 8 Jahre ins Gefägnis.

    Die einzelnen Zahlenwerte sind nicht fix und müssen in den Strategien der Spieler berücksichtigt werden, insbesondere wenn man Situationen in der realen Welt darstellen will.
    Dies kann man z.B. auf das Fischen beziehen, es ist für jeden Fischer am besten, wenn er am meisten fischt, aber wenn das jeder macht, gibt es bald keine Fische mehr – das sind im Endeffekt ganz viele Runden Gefangenendilemma hintereinander. Bei solchen Konstellationen spricht man daher von Marktversagen und der Staat muss solche Sachen regeln, in der Regel über Quoten oder ähnliches.

    Das andere Thema betrifft die Geneditierung. Ich finde es ein bisschen fahrlässig einfach zu sagen, lass uns das machen, was kann schon schiefgehen.
    Wir Menschen haben die Welt über die Züchtung von unseren Kulturpflanzen schon maßgeblich beeinflusst und haben es geschafft, dass der Mais, statt in Mittelamerika (dort kommt der Mais her) selbst in Norddeutschland angebaut werden kann – und das über die normale Züchtung.

    Auf unsere Umwelt haben solche Veränderungen riesige Einflüsse, ich erinnere nur an die Feldhamster welche bei einer Maisfütterung ihre Nachkommen verspeisen (hattet ihr irgendwann mal als Thema).
    Klar, wir haben im Anbau der Kulturpflanzen ernsthafte Probleme mit Viren (antivirale Mittel sind quasi verboten, sind für die Humanmedizin reserviert) und Pilzen (zB Rost).
    Während gegen Pilze über Fungizide (auch in der Beize) recht gute Wirkstoffe zur Verfügung stehen, können wir die Viruslast nur über die Bekämpfung der Vektoren angehen.
    Bessere Sorten haben häufig eine gute Toleranz, besser Ressistenz, gegenüber verschiedenen Krankheiten bei gleichzeitig hohen Erträgen. Natürlich könnten wir in die Evolution eingreifen und kruzfristig sicherlich schnelle Erfolge erzielen. Aber es könnte dazu führen, dass nurnoch sehr wenige Sorten angebaut werden, wodurch sich die Krankheitserreger sehr gut dieser einen Sorte anpassen kann. Solche Effekte beobachten wir bereits mit dem derzeitigen Angebot, und eine Verschnellerung der Evolution (der Schadorganismen) voranzutreiben kann sich als gefährlich erweisen, wenn wir (irgendwann) nicht mehr schneller können – meine Meinung.

    Über eine Strategie wie man die Gefahr der Resistenzbildung in Grenzen halten kann, könntet ihr eine ganze Folge machen – ohne Probleme.

    Exkurs zum Thema Roundup/Glyphosat.
    In den USA/Kanada (und ich denke mal im Rest der Welt ausserhalb von der EU) gibt es bereits Genverändertes Saatgut, welches eine Glyphosatresistenz hat (RoundUp-ready). Dies ist im Endeffekt relativ einfach, da Glyphosat einen bestimmten Kreislauf angreift, den sogenannten Shikimatweg. Dieser existiert bei vielen Pflanzen und Mirkoorganismen, aber nicht bei Säugetieren. Diese RoundUp-ready Pflanzen sind somit gegen RoundUp ressistent und es kann eine Herbizidstrategie genutzt werden, welche nur den Einsatz von RoundUp vorsieht. Dies macht die Anwendung zwar sehr einfach, ist aber im Hinblick auf die Gefahr der Resistenzbildung als zumindestens fahrlässig einzustufen.

    Insbesondere wenn man den Sport vieler Landwirte betrachtet, die Aufwandmenge möglichst stark zu reduzieren (man spart ja Geld). Dies ist gefährlich, da sich so viel einfacher resistente Sorten eines Unkrauts bilden können, welche ein Problem für alle sind (Gefangenendilemma).

    Daher stehe ich solchen Aussagen (CRISPS-Cas sollte eingesetzt werden um den Welthunger zu stillen) etwas kritisch gegenüber. Ja, Forschung ist wichtig. Ja, wir können damit viel erreichen. Aber nein, das ist kein Allheilmittel. Solche Entscheidungen müssen auf wissenschaftlicher Basis getroffen werden, insbesondere auch mit einer vernünftigen Folgeabschätzung.

    Vielleicht macht es Sinn unsere besten Waffen für den Ernstfall aufzuheben? Früher hat Schwarzrost teilweise 70% und mehr einer Weizenernte vernichtet (die letzte große epidemie hat 1954 fast 40% der Weizenernte der USA vernichtet), heute haben wir resistente Sorten. Von Ostafrika aus breitet sich seit ein paar Jahren einen Schwarzroststamm (Ug99) aus welcher diese resistenten Sorten befällt und in Afrika für entsprechende Erntenausfälle sorgt. Und ja, der Schwarzrost wird seinen Weg nach Europa finden, es ist nur eine Frage der Zeit. Rostsporen können über den Jetstream die ganze Welt erreichen – ohne menschliches Zutun.

  22. Ich glaube Reinhard hat vorgelesen das die 5D Flash App auch gegen Corona hilft, ich finde dazu aber auf der Webseite leider nichts? Kann mir jemand den Verweis dazu zeige?
    Wenn das nämlich so wäre, könnte man evtl. die App in den Stores daraufhin melden.

  23. Hallo,
    Ist zwar schon etwas spät, aber ich finde die deutschen Nobelpreisposter nirgends, unter dem Link sind nur die von 2019.
    Hat die jemand von euch wo gespeichert als pdf oder gab es die 2020 einfach nicht übersetzt?
    Lg
    Flo

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