Minkorrekt Folge 13 „Nobelpreis-Sonderfolge“

 

Eine Sonderfolge in der wir uns an die ganz Großen wagen: Wir reden über den Nobelpreis im Allgemeinen aber vor Allem über die Nobelpreisträger 2013.

Zunächst aber geht unser Dank an alle unsere Flatterer, an Philip für die tollen Introvideos, an Franz für die Bierlieferung aus Wittingen, an unseren Schwesterpodcast „KonScience“ (oder KonScience) und an die obligatorische Hörsuppe.

Dann stürzen wir uns auf den Nobelpreis. Zunächst ganz im Allgemeinen: Wer darf einen haben? Wie kam Alfred Nobel auf die Idee? Gibt es auch lecker Essen bei der Verleihung? Und wie versteckt man Nobelpreismedaillen? Fakten und Anekdoten rund um den Nobelpreis.

Dann wird es aber feierlich und wir schreiten zur Verleihung der Preise 2013:

Der Nobelpreis für Chemie für „die Entwicklung von multiskalen Modellen für komplexe chemische Systeme“ – Man nehme etwas Quantenmechanik, eine Prise klassische Kraftfelder. Umrühren. Zack, Nobelpreis fertig. Die Chemieexperimente im Cyberspace.

Der Nobelpreis für Physik „für die theoretische Entdeckung eines Mechanismus, der zu unserem Verständnis des Ursprungs der Masse subatomarer Teilchen beiträgt, und der kürzlich durch die Entdeckung des vorhergesagten Elementarteilchensdurch die ATLAS- und CMS-Experimente am Large Hadron Collider desCERN bestätigt wurde.“ – Der Titel klingt nicht besonders eingängig? Egal, Reinhard erzählt Euch was das mit Cocktailpartys zu tun hat und warum Teilchen Masse haben. Wer es dann doch etwas qualifizierter und genauer wissen will sei hier natürlich an den großartigen Podcast omega tau verwiesen.

Den passenden Song gibt es noch dazu! „The glorious Higgs!

Das Experiment der Woche: Ein Geburtstagsgeschenk an Reinhard! Bilder (kommen noch) und das Video (kommt noch) vom fliegenden Graphit. Es fliegt durch den Diamagnetismus. Damit kann man sogar Frösche fliegen lassen.

Der Nobelpreis für Medizin „für die Entdeckungen von Transportprozessen in Zellen“. Wie funktioniert das Adresssystem von Zellen im Körper? Das erklären diese drei Preisträger. Besonders spannend ist der originale Anruf aus Stockholm in dem Prof. Südhof mitgeteit wird, dass er den Nobelpreis gewonnen hat. Er fährt erst mal rechts ran!

Friedensnobelpreis „für ihre umfänglichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen“ an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW). Nicht unumstritten. Genauso wie einige Preisträger zuvor.

Dazu auch unser Rausschmeißervideo: „I got a peace prize!

14 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 13 „Nobelpreis-Sonderfolge“

  1. Wieder ein sehr schöner und interessanter Podcast. Eine Anmerkung noch zum Friedensnobelpreisträger Obama. Ihr habt erwähnt, dass die USA doch zwei Jahre vorher mit dem Krieg angefangen haben. Das ist so nicht gaaaanz vollständig. Imho dürfte sich die Anzahl der Jahre, die die USA seit 1945 NICHT im Krieg mit irgendwem sind, an einer Hand abzählen lassen. Schon traurig so ein verschenkter Preis…
    Aber nun zu meiner frage bezüglich des Geburtstagsgeschenkes: da der Diamagnetische Effekt ja der Gravitation entgegenwirken muss und damit mindestens diese Energie nach dem guten alten Newton irgendwo aufgebracht werden muss, kann es ja IMHO nur so sein, dass sich die magnetisierung irgendwie „abnützt“. Wie lange halten eigentlich diese neodym-Magneten so?

    • Hallo Bernd,
      vielen Dank für die Ergänzungen bezüglich des Friedensnobelpreises. Ich könnte mir vorstellen, dass mittlerweile einige Herren in Schweden auch etwas unglücklich sind mit Ihrer Entscheidung.

      Zur “Abnutzung” der Magnete: Du hast natürlich völlig Recht. Bei der Herstellung dieser Magnete wird viel Energie aufgewendet, die über die Jahre dann natürlich auch wieder verloren geht. An der Energieerhaltung kommen wir nicht vorbei. Wie lange nun so ein Magnet hält, hängt zum Einen von Materialeigenschaften ab (Beispielsweise der Koerzitivfeldstärke http://de.wikipedia.org/wiki/Koerzitivfeldstärke) und zum Anderen von den Umgebungsbedingungen (Temperatur, mechanische Belastung etc.).
      Ich hab mich mal im Netz auf die Suche gemacht nach einer Abschätzung der Lebensdauer eines Neodym-Magneten, aber nichts gefunden. Vermutlich wegen den oben genannten Randbedingungen. Das einzige was die Hersteller sagen ist, das die Magnete eine größere Lebensdauer haben als die Produkte in denen sie verbaut sind (als Verschluss, in Elektromotoren oder was auch immer…).

      Ich gebe Dir bescheid wenn die selbstgemalten Bilder meines Sohnes vom Kühlschrank rutschen oder das Graphitplättchen von Reinhard aufsetzt. 😉

      Gruß! (nw)

  2. Hallo Bernd,
    vielen Dank für die Ergänzungen bezüglich des Friedensnobelpreises. Ich könnte mir vorstellen, dass mittlerweile einige Herren in Schweden auch etwas unglücklich sind mit Ihrer Entscheidung.

    Zur „Abnutzung“ der Magnete: Du hast natürlich völlig Recht. Bei der Herstellung dieser Magnete wird viel Energie aufgewendet, die über die Jahre dann natürlich auch wieder verloren geht. An der Energieerhaltung kommen wir nicht vorbei. Wie lange nun so ein Magnet hält, hängt zum Einen von Materialeigenschaften ab (Beispielsweise der Koerzitivfeldstärke http://de.wikipedia.org/wiki/Koerzitivfeldstärke) und zum Anderen von den Umgebungsbedingungen (Temperatur, mechanische Belastung etc.).
    Ich hab mich mal im Netz auf die Suche gemacht nach einer Abschätzung der Lebensdauer eines Neodym-Magneten, aber nichts gefunden. Vermutlich wegen den oben genannten Randbedingungen. Das einzige was die Hersteller sagen ist, das die Magnete eine größere Lebensdauer haben als die Produkte in denen sie verbaut sind (als Verschluss, in Elektromotoren oder was auch immer…).

    Ich gebe Dir bescheid wenn die selbstgemalten Bilder meines Sohnes vom Kühlschrank rutschen oder das Graphitplättchen von Reinhard aufsetzt. 😉

    Gruß! (nw)

  3. Tolle Folge, danke schön! Was die bekannten Nominierungen angeht, werden die Personen, die nominieren dürfen, ja nicht zum Schweigen verpflichtet 😉 Das Komitee hält die Einsendungen zwar für 50 Jahre geheim, aber es ist schon auffällig, dass gerade in politisch heiklen Situationen einige Nominierungen für den Friedensnobelpreis von ihren Urhebern veröffentlicht werden. Malala, Manning waren ja gerade aktuell und für Snowden geht die gleiche Diskussion sicher in wenigen Monaten auch los.

    • Vielen Dank Katrin! Diese ganzen Diskussionen um Friedens- und Literaturnobelpreis sind uns als Naturwissenschaftler auch irgendwie suspekt. Alles viel zu „weich“. Wir wollten diese nur der Vollständigkeit halber in der Sendung haben. Damit auch noch mal ein deutlicher Verweis auf Eure nächste „KonScience“ Folge, die sich noch mal ausführlicher mit den Bewegungsmechanismen der Transportproteine am Zellskelett beschäftigt. Wer also den Medizin-Nobelpreis noch mal vertiefen möchte, ist bei Euch an der richtigen Stelle. Ausserdem werdet ihr hoffentlich die lustigen Videos verlinken die ich schon gesehen habe!

      Gruß nach Konstanz
      Nicolas

  4. Hallo,
    vielen dank fuer diesen Podcast, ich habe immer total viel Spass beim hoeren und freu mich auf jede Folge 🙂

    leider hatte ich mit der aktuellen Folge ein Problem mit meinem Podcatcher. Ich benutze Instacast um euren Podcast zu empfangen. leider hat er dieses Mal nur die ersten 4min mir zum download angeboten (der Telefonanruf bei Prof Suttov).

    habt ihr etwas bei euch auf dem Server umgestellt? Alle anderen Podcast werden bei mir wie gewohnt in voller Laenge geladen.

    viele Gruesse,
    Chris

    • Hi Henning,
      zuerst einmal vielen Dank für dein Lob 🙂
      Das Problem das du beschreibst hat uns auch schon jemand anderes beschrieben. Leider haben wir momentan keine Ahnung wo das Problem liegt 🙁 ….es gibt aber eine Lösung. Versuch mal Methodisch inkorrekt aus deiner Instacastliste rauszuwerfen und wieder neu zu abonnieren. Das hat @Henning Krause funktioniert. Wir werden in den nächsten Wochen allerdings wirklich unseren Feed umstellen…Näheres dazu in der nächsten Folge.

      Minkorrekten Gruß (rr)

  5. leider hat das bei mir nicht geholfen 🙁

    Ich habe nun mal einen Bugreport bei Instacast geschrieben, hoffentlich koennen die das auf der Softwareseite fixen.

    ich habe mir mal den Feed angesehen und da ist aus irgendeinem Grund auch sehr haeufig die URL zum richtigen Podcast aber auch mehrfach die zu dem nur 4min kurzem Telefonanruf drinne, vermutlich hat da Instacast einfach eine falsche URL interpretiert.

    wenn sich Instacast bei mir meldet sage ich euch einfach bescheid, bis dahin ist es ja auch kein Problem die Web-Version des Podcastes zu hoeren und vielleicht loest sich das Problem ja einfach mit der neuen RSS-Version auf 🙂

    ich freu mich schon auf die neue Folge,
    Chris

  6. Hallo Wissenschaft

    Ihr habt doch erwähnt , das ihr der nsfw Podcast der Wissenschaft sein sollt !!!
    Mal ehrlich , ich höre fast täglich Podcasts ( während der Arbeitszeit

    • Hallo Markus,

      wow, vielen Dank für das Kompliment! Das freut uns, dass Dir unser Podcast so viel Spaß macht und er Dich auf der Arbeit begleitet. Darum versprechen wir Dir, dass wir zwar „safe-for-work“ bleiben aber immer wieder auch „methodisch inkorrekt“.

      Eine Biersorte die uns würdig ist? Ich bin gespannt und ein bisschen in Sorge: Reinhard trinkt ja gerne Hansa-Pils. Ich hoffe das meinst Du nicht mit „Würde“… 😉

      Minkorrekten Gruß! (nw)

  7. Hallo, ich bin Neuhörer (durch die Empfehlung bei Omega Tau) und höre mich mit Freude durch die Folgen.

    Ich bin mit der Folge 13 noch nicht ganz durch, aber die Aussagen zum „Beweisen von Theorien“ reizt mich zu Widerspruch. Ich habe die Physik zwar mit dem LK beim Abitur abgelegt, bin aber populärwissenschaftlich immer dabei (so auch bei eurem Podcast). Soweit ich das verstanden habe, kann man einen Theorie sowieso nicht beweisen oder verifizieren. Das einzige was geht, ist sie zu falsifizieren. Dafür muss die Theorie nachprüfbare Vorhersagen machen, und diese kann ich dann verifizieren (womit aber nur die Vorhersage, nicht die Theorie als ganzes verifiziert ist). Falls die Vorhersage falsch ist, ist damit aber die Theorie falsifiziert.

    Desweiteren möchte ich auf die Aussagen von Stephen Hawking zum Modelabhängigen Realismus hinweisen. Eine Theorie ist praktisch immer unvollständig. Es gibt allerdings einen Gültigkeitsbereich, in dem die Theorie brauchbare (i.e. verifizierbare Vorhersagen) liefert. In Grenzbereichen, in dem mehrere Theorien anwendbar sind, müssen natürlich alle anwendbaren Theorien die gleichen Vorhersagen liefern. Insofern ist die Suche nach der GUT (Grand Unified Theory) wahrscheinlich eh ein Holzweg und wir müssen uns damit abfinden, dass es Bereiche gibt, in denen Newton gute Vorhersagen macht, in anderen Bereichen muss ich auf die Quantenmechanik zurückgreifen und in wieder anderen Fragen vielleicht auf eine String Theorie. Zu sagen, Newtons Theorie sei falsch, geht also am Thema vorbei. Newtons Gravitationstheorie ist nützlich, nur ihr Geltungsbereich ist eingeschränkt. Es geht also weniger um „richtig“ oder „falsch“, sondern mehr um „nützlich“.

    Der Modelabhängige Realismus wäre doch auch mal eine halbe Stunde im Podcast wert.

    Gruß Guido

  8. hi, erstmal vielen dank für diese folge und alle bisherig anderen (und vermutlich auch folgenden)!
    ein großartiger podcast 🙂

    eine kleine anmerkung noch zum friedensnobelpreis:
    ihr habt ein kleines aber feines detail zum preis von kissinger und seinem vietnamesischen pendant nicht erwähnt welches ich ob seiner zusätzlichen schärfe bzw des witzes (wenn man so möchte) vermisst habe:
    kissinger hat den preis angenommen. Lê Đức Thọ (wikipedia 😉 ) hat ihn mit den worten „welcher frieden?“ (sinngemäß) abgelehnt.

    lg und frohes weiteres schaffen!

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