Minkorrekt Folge 163 – „Teneriffa delüx“

Wir beginnen diese Folge nochmal mit einem Thema das wir zwar schon hatten, das aber Nicolas schon lange unter den Nägeln brennt. Wir reden darüber wie man Dinge erledigt und hier im speziellen über die Bücher „Getting things done“ und „The 7 Habits of Highly Effective People„.

Für die Corona-Zeit empfehlen wir von der Helmholtz-Gemeinschaft den Resonator-Podcast und Experimente für zu Hause. Außerdem solltet ihr mal bei dem Projekt Kinderland von HausEins reinschauen.

Thema 1:Tarnanzug fürs Blut“ – Nicht jeder Mensch kann für jeden anderen Blut spenden. Aber vielleicht wird das bald anders wenn wir in die hier beschriebene Richtung weiterforschen. Bis es soweit ist solltet ihr gerade jetzt Blut spenden gehen.

Thema 2:Die Krönung gibt Halt“ – Nicht nur im Büroalltag verhindert Kaffe, dass wir abgleiten sondern auch in technischen Anwendungen hat Kaffee viele interessante Eigenschaften um Bodenhaftung zu bewahren.

Experiment der Woche:Klopapierrennen“ – Eine Klopapierrolle die sich abrollt ist schneller als eine die es nicht tut. Warum? Trägehitsmoment und Energieerhaltung! Wir haben auch ein Video dazu aufgenommen.

Musik:My Corona” schuld sind viele.

Thema 3:Corona Crackpots debunking“ – Im Netz wird im Rahmen von Corona echt viel Scheiße verbreitet. Ganz großes Tennis ist dabei KlagemauerTV wie ihr hier selbst überprüfen könnt. Zum Glück hat sich das mal jemand wissenschaftlich genauer angesehen.

Thema 4:Wer hat schon wieder an der Uhr gedreht?“ – Die Datierung durch die Radiocarbonmethode hat hier und da ein paar schwächen, ist aber dennoch das genauste was wir haben. Dank dieser Studie wird es im Mittelmeerraum jetzt noch etwas genauer.

Bovis Auflösung: Wer bietet mehr? 6 Mio. Bovis im Orangensaft, 1 Mrd. Bovis zu Jesus Zeiten oder gar die Königskammer die Zeitreisen theoretisch erst möglich macht?

Schwurbel der Woche: Vollmond-Fries

Tourtermine:

Feiert mit uns (Ende des Jahres) die Wissenschaft live! Es gibt ab sofort Karten für unsere neue Show „PANIC!“ im November.

Rausschmeißer:Thank God for all the Nerds” schuld ist Andreas

Und zum Abschluss gibt es noch eine eigene Interpretation des Erlkönigs von Emma und Jonas.

Vielen Dank für euere Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Der Appell der Kanzlerin

54 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 163 – „Teneriffa delüx“

  1. ich habe es noch nicht fertig gehört. Ich wollte Euch was zum Thema Corona sagen:

    Ich höre seit Oktober 2018 Euren Podcast, in den Lücken höre ich die alten Folgen, ca. 30 muss ich noch hören. Aktuell stockt es ein wenig, zuviel Sonderausgaben von anderen Podcasts.

    Als Realschüler mit kaufmännischer Ausbildung und über 30 Jahre beruflich tätig in einer Spedition ist mein Kontakt zur Wissenschaft im Alltag eher gering.

    Von „Papern“ hatte ich daher noch nie was gehört, auch Review- und Veröffentlichungsprozesse in der Naturwissenschaft waren mir völlig fremd. (witzigerweise ist einer der Verlage bei mir im Nachbarort.)

    Auch die Art, wie Ihr Sachen erklärt, die Herangehensweise, sogar Eure Wortwahl – nicht das mit dem „hämmern“, eher sowas wie „das ist nicht trivial“ und ähnliches, das gibt es nicht in meiner Welt.

    Als ich nun angefangen habe, regelmäßig den Drosten-Podcast zu hören, hab ich gedacht, WOW, ich hab ja echt was gelernt von Minkorrekt-Jungs. Der Herr Professor spricht von Papern, Reviews, Drittmittel, sein Duktus, uswundsofort, das kommt mir alles so vertraut vor.

    Von daher, vielen Dank für Eure Weiterbildung, die Ihr an mir geleistet habt!

  2. Hallo Nikolas und Reinhard,

    zum Thema „Distanzunterricht“ (wie es das Ministerium nennt) kann ich einen Podcast empfehlen, den ein Kollege extra für die Corona-Zeit ins Leben gerufen hat. Der Podcast hat den schönen Namen „Bildungsfern“ und beleuchtet jeden Tag einen Aspekt aus der Sicht eines Lehrers am Berufskolleg: https://anchor.fm/bildungsfern/

    Dort durfte ich auch mal mein Setup für den Onlineunterricht vorstellen. Ein Foto gibt es auf Twitter: https://twitter.com/elektroschule/status/1240710235964223491

    Das Problem mit dem „Schreiben im Videochat“ konnte ich sehr gut mit der Dokumentenkamera (Elmo) lösen, die ich aus der Schule in mein Homeoffice tragen konnte. Ich lege (wie im Unterricht) einfach einen Zettel unter die Kamera und schreibe. Wenn ich die Kamera in meine Richtung drehe, bin ich wieder zu sehen.

    Beste Grüße, bleibt gesund!
    Reinhard

  3. Da auf die Notwendigkeit von Headsets hingewiesen wurde: Wenn ich per MS Teams mit den Kollegen spreche und dabei das im Notebook integrierte Mikrofon sowie die externen Lautsprecher nutze, beschwert sich niemand über Echo oder sonstige Beeinträchtigungen.. nutze ich das 200EUR-Sennheiser-Headset, werden auch Geräusche/Stimmen aus dem Treppenhaus übertragen….

  4. Zum Thema: Prakitkum und Praktische Übungen
    Wir versuchen zur Zeit unsere Versuche so umzugestalten, dass die Studenten die Versuche von Zuhause aus durchführen können. Im Institut für Physik können bereits seit einigen Jahren ein Teil der Versuche Ferngesteuert über ein Web-Interface durchgeführt werden. Diese sind bei uns unter den -zugegeben für ein Pflichtpraktikum schlecht gewählten- Namen „FREI-Versuch“ (Ferngesteuerte Reale Experimente im Internet) bekannt. Bei diesen Versuchen können die Studenten selbstständig Versuche durchführen und die gewonnen realen Messreihen anschließend auswerten. (https://frei.web.th-koeln.de/)
    Grüße und bleibt gesund!

    Thomas

  5. Zu „Kommt nicht noch was davor“: In Folge 2 kommt die Musik (Planetengeräusche) vor dem Experiment. Ab da scheint dann zuerst Experiment und dann Musik üblich zu sein.

    Außerdem: Pangolin und Gürteltier sind zwei unabhängige Spezies, besetzen aber die gleiche Nische im Ökosystem.

  6. Glückauf, eins vorab, wie immer ein toller Podcast.

    Zum Homeoffice und meine Erfahrung bei der Verwaltung: Sind in einer Nacht und Nebel Aktion schichtweise in Homeoffice versetzt worden. Noch ist nicht genug Hardware und Software da, um alle Kollegen mit einen vollständigen Heimarbeitsplatz zu versorgen. Aber es E-Mail über ein Onlinezugang und Telefonweiterleitung exestieren. Anweisung vom Personalrat, bitte erreichbar zubleiben per Mail und Telefon und wenn man Akten von Zuhause bearbeiten kann, dann mitnehmen. Einige meinten, müssten Sie nicht und hätten jetzt bezahlten Sonderurlaub, soviel zu der Chef denkt „‚Zuhause arbeiten die Leute nicht“… Und somit ist bei uns die Möglichkeit nach Corona ins Homeoffice zu wechseln gestorben…

  7. Zum Thema „Bürokratisches Verhalten des Arbeitgebers in Corona-Zeiten“ hier ein Auszug aus dem Dezernat für Personal meines Arbeitgebers:
    „In dem Fall, wo ein geplanter und genehmigter Urlaub von einer Quarantäne überlagert wird, gilt dennoch der Urlaub, d.h. dieser kann und soll genommen werden. Eine Nachgewährung findet, wie z.B. bei Erkrankung im Urlaub, nicht statt.“
    Ist ja schon schlimm genug, dass die angetretene Reise aufgrund der derzeitigen Umstände abgebrochen werden musste, absolut keine Erholung war und man Kosten dafür hatte. Wenn man dann noch unter Quarantäne gestellt wird (Kontakt mit einem Covid-19 Erkrankten im Urlaub) gilt dies dann auch noch weiter als Urlaub.
    Möglichkeit Urlaubstage zurück zu bekommen:
    „Etwas anderes gilt, wenn der Arbeitgeber Mitarbeiter auffordern in der Quarantäne zu arbeiten. In diesem Fall muss der Urlaub nachgewährt werden.“

    Aber nicht für jede Stelle ist es möglich Arbeit als „Homeoffice“ ausführen zu können.
    Kann man nur den Kopf schütteln.

    • Das Problem ist, dass dann alle Mitarbeiter in den Zeiten nach Corona ihren Jahresurlaub nachholen wollen…. was dann? Das würde schon bei einer kleinen Firma mit 10 Mitarbeitern nicht funktionieren. Wie soll es dann bei grossen Firmen gehen? Viele Firmen werden schon so finanziell stark angeschlagen sein. Egal ob mit oder ohne staatliche Unterstützung. Wenn dann (optimistisch betrachtet) in der zweiten Jahreshälfte alle Mitarbeiter ihren Urlaub nachholen wollen – was verständlich ist – würde das mit dem Wiederaufbau der Wirtschaft nicht funktionieren. Eine Pandemie ist leider eine ganz andere Hausnummer als „normale Erkrankungen“ einzelner Mitarbeiter.

  8. Hallo Reinhard,

    vielleicht hilft dir das folgende Buch weiter: The Bullet Journal Method von Ryder Carroll? Das ist auch ein System zum Organisieren und Planen von Aufgaben, Projekten und mit Kalender.

    https://www.amazon.de/Bullet-Journal-Method-Present-Design/dp/0525533338/ref=tmm_hrd_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=&sr=

    ABER: ich habe es noch nicht komplett gelesen und implementiert. Ich probiere damit gerade rum und bis jetzt gefällt es mir sehr gut, weil man sich alles wichtige (Aufgaben, Erlebnisse,…) sofort aufschreiben kann und trotzdem keine Unordnung entsteht, da es dagegen Techniken gibt (bin gerade dabei, diese zu erlernen 🙂 ).

    Als schnellen Einstieg, wie es funktioniert, aber etwas oberflächlich:
    https://www.wikihow.com/Bullet-Journal
    Meine Kritik an dem wikihow ist nur, dass es ein paar coole Tricks gibt, die dort nicht auftauchen.

    LG
    Alex
    PS: Das „typisch amerikanische Geschwafel“ ist in dem Buch von Carroll noch erträglich … 😀

  9. Zum Thema Durchinfizieren in Schüben:
    Wie soll man denn der Bevölkerung beibringen, dass sie quasi tagesaktuell schauen muss ob heute die Schule offen ist, ob man sich frei bewegen kann etc.?
    Da wird doch dann keiner mehr mitmachen und dann eh die Beschränkungen nicht mehr ernst nehmen, oder?

  10. Zum Thema Klopapier:
    25 Blatt Blattgold (22 Karat) (80 mm x 80 mm) kosten knapp 40 Euro. Natürlich kann man auch das 6 Karat Gold für den halben Preis kaufen, aber wer will schon sowas an seinen (oder ihren) Allerwertesten lassen?

  11. Auf!
    Hast Du Nicolas nicht mal gesagt dass immer ein Thema ums Klima gehen soll, solange bis sich etwas wirklich ändert?
    Dank Corona ist der CO2 Ausstoß rapide zurückgegangen und schwupp, ist das Klima tatsächlich kein Thema mehr.
    War von Nicolas vielleicht auch nicht ganz ernst gemeint aber bevor die Pandemie losging habt Ihr Euch immer daran gehalten.
    Das soll keine Kritik sein, ist mir nur aufgefallen und ich fand es irgendwie witzig.
    Toller Podcast, macht weiter so!
    Viele Grüße

    Michael

    • Das mit dem Klima geht weiter, keine Sorge! 😉 Ich habe nur neulich auch gehört, dass uns die Leichtigkeit etwas verloren gegangen ist weil wir immer nur so „Runterzieherthemen“ haben wie Klima oder Corona. Deshalb will ich mir nicht Beide meiner Themen „vorschreiben“ lassen durch die aktuellen Weltuntergangsthemen. Aber das Klima kommt zurück, keine Sorge.

  12. Tachchen,

    für die Aufgabenverwaltung finde ich die iOS Erinnerung-App ziemlich stark und unterschätzt. Ich habe seit einigen Wochen auch damit begonnen meinen Briefverkehr soweit es geht zu digitalisieren (manche Dinge muss man im Original aufheben, Stichwort: Finanzamt, Urkunden, usw.) und da ist mir aufgefallen, dass die Erinnerung-App es auch ermöglicht Dokumente zu scannen, wie bei den bekannten Scanner-Apps. Der Vorteil: Es kommt ein Schreiben mit bitte um Einreichung der Unterlagen bis xyz. Zack Reminder mit Dokument, Datum ran und evtl. Unteraufgabe und ferdisch! Das können sicher die großen Player alle, aber Things und Omnifokus sind mir eine Zacken zu teuer, wenn man dies sowohl auf MacOS als auch iOS betreiben möchte.

    Ich denke bei der Sache ist wichtig, dass jeder für sich Workflows entwickelt, die gut funktionieren.

    Lasst es euch gut gehen,
    Bis bald!

  13. Ich benutzte seit über 5 Jahren den Org-Mode des Emacs für meine Organisation. Als Basis Konfiguration benutze ich dazu Scimax . Der möchte zuerst ein git haben, es funktioniert auch mit der portablen Version, wenn man beachtet.

    Org nutzt hierarchische Listen, jedes Objekt in der Liste kann eine Priorität, einen TODO-Satus und mehrer Tags haben. Außerdem kann man Termine (sowohl als „Ich arbeite gerade an“ und als „Muss bis zum Terim fertig werden“) definieren.
    Zusätzlich kann man die Zeit für eine Aufgabe planen und mit der integrierte Zeiterfassung den Projekten zuordnen.

    Es gibt viele Ansichten und Filter um die benötigten Informationen darzustellen.
    Eine davon ist der Agenda-View, der eine Tages/Wochen/Monatsübersicht bietet.
    In der Agenda kann man verschiedene Dateien zusammenführen (Privat, Arbeit, aktuelle Projekte)

    Es lässt sich ziemlich viel konfigurieren, einiges davon in Form von elisp Befehlen. Das macht den Einstieg etwas schwierig, man wächst da aber rein.

    Ganz nebenbei kann man Org-Dateien auch gut in LaTeX konvertieren, oder als Webseite publizieren.

    Eine gute Übersicht gibt

    Das ganze ist natürlich GPL und alles steht in einer reinen Text Datei.
    Pandoc kann einen Großteil der Org-Datei in diverse Formate umwandeln. (Oder auch aus dotx in org konvertieren.)

  14. Moin,

    Mal eine Nachfrage zum Experiment:
    Ist die abrollende Rolle nicht auch deswegen schneller, weil für sie die Neigung der Ebene zunimmt? (je kleiner die Rolle wird, umso näher kommt der Mittelpunkt der Auflage-„Ebene“, d.h. die Kurve des Schwerpunkts ist keine Gerade, sonder eine Kurve)
    Gruß
    Jens

  15. Kleiner Input zum Thema „auf Tafel schreiben“-Problem bei Fernlehre.
    Da ich leider armer FH-Student und nicht reicher Podcast Krösus bin, kann ich mir nicht spontan ein Ipad kaufen, um trotzdem mit meinen Kommilitonen rechnen und üben zu können, kann ich folgendes Setup empfehlen.
    Mit der App DroidCam (https://www.dev47apps.com/ ) kann man seine Handy Kamera als Webcam verwenden, schafft man es sein Handy ca 50cm über seinem Schreibtisch zu positionieren ( mein Setup beinhaltet momentan einen Bücherstapel, einen Schuhlöffel und ein paar Kabelbinder:-> ja da ist Optimierungsbedarf), hat man eine wirklich gute Dokumentenkamera gebastelt.
    Zusätzlicher Pluspunkt, man kann die Handy-Webcam auch für Skype, Zoom usw verwenden. ( Mit der Pro Version für 3,5€ bekommt man noch ein par zusätzliche tolle Features und leidet nicht unter der Werbung). Liebe Grüße aus Wien

  16. Zum Thema GTD und auch „7 Wege zur Effektivität“ wie es auf deutsch so schön heißt:
    Sehr schön, dass nicht nur ich diese Bücher gelesen habe und sich ein bisschen, naja, dafür vor sich selber rechtfertigt ;-). Diese Bücher sind wirklich echt quälend langatmige, bei denen man wirklich merkt wie sich die Autoren bemühen den Inhalt, der tatsächlich nicht schlecht ist, seeeeeeehr in die Länge ziehen. Das Kapitel mit der eigenen Beerdigung ist so ein Beispiel, dass nicht wirklich lohnenswert ist.
    Aber deine Kurze Zusammenfassung gibt eigentlich genau den an sich guten Kern des Buches wieder. Und du hast nichts wesentliches weggelassen ;-). Und damit wird dann nicht nur ein Buch gefüllt. Schon ein cooles Geschäftsmodell-
    Danke für die Erinnerung
    Viele Grüße

    • Das GTD-System habe ich für meine Arbeitswelt ziemlich gut implementiert. Ich nütze hierbei die Implementierung von der niederländischer Vertreiber des GTD Systems beschrieben in dem Buch „Elke dag je hoofd en inbox leeg: hoe je snel en efficiënt je e-mail verwerkt in Microsoft Outlook“. Nachdem ich das Buch mal günstig erwerben konnte.

      Privat nütze ich das System mit Hilfe von Evernote nach der Implementierung von thesecretweapon.org.

      Das wichtigste was ich gelernt habe ist vor allem zu bedenken was das von mir gewünschte Resultat der Aufgabe ist. Das hilft auch der erste Schritt konkret zu beschreiben.

      Leider werde ich organisatorisch vom inneren Schweinehund gehindert und verschlamme regelmäßig mein wöchentliches Review.

    • TL;DR: Holt euch das englische Original GTD.

      Ich habe schon mehrfach gehört und gelesen, dass die deutschen Übersetzungen amerikanischer Ratgeber schlecht sind.
      Im Besonderen scheint dies auch auf David Allens Bücher zu zutreffen. Sie scheinen unter vielen Nebensätzen und Füll- und Hilfsworten zu leiden. Dies ist auch der Konsens der schlechten Bewertungen des deutschen Buches auf Amazon. Die deutsche Version entspricht anscheinend auch nicht der neusten Auflage (die laut Autor eine komplette Überarbeitung [=rewrite] durchlaufen ist), die auf Software-Tool eingeht (z.B. wie mit Mails umgegangen werden kann). Ich persönlich greife da aber auf Hören-Sagen zurück, da ich das deutsche Buch nie in der Hand hatte.

      Das englische Original liest sich hingegen gut und direkt.
      Ja die ersten Abschnitte (also Vorword, Einführung etc…) enthalten in der Tat viel Selbstbeweihräucherung und können getrost übersprungen werden. Dies ist halt die amerikanische Art der Selbstbewerbung.

      Ab Kapitel 1 liest es sich dann eher wie ein Handbuch zur
      Selbstorganisation und -reflexion mit vielen Handreichungen und Handlungsanweisungen. Die verbleibenden 300 Seiten des Buches sind meiner Meinung nach aber eine gute Grundlage seine Prozesse zu verbessern.

      Ich bin noch am Ausprobieren was ich für mich, wie, umsetzen
      kann und bin leider zu keinen endgültigen Fazit gekommen, da ich dabei leider auch regelmäßig vom Schweinehund gebissen werde.
      Sofern wünsche ich euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

  17. Hallo ihr lieben,

    zum Thema „Uhr am Herd“:
    Tatsächlich ist es so, dass viele Uhren von Geräten die ständig am Netz sind oftmals mit dem Stromnetz synchronisiert laufen. Ich möchte gar nicht groß ausholen, denn diese Seite hier beschreibt das Ganze sehr treffend:
    https://www.netzfrequenzmessung.de/netzzeit.php

    Leider kriegt dieser Mechanismus natürlich nichts von der Zeitumstellung mit, deshalb musst du das von Hand machen. Wenn da jetzt aber eine Funkuhr verbaut wäre, und die hat in deiner Küche keinen Empfang, würdet ihr auch wieder jammern. 😉

    So, noch ein Funfact am Rande: Ich denke, dass ihr das ganze überhaupt im Hinterkopf habt, weil diese Uhren anfang 2018 alle ca. 6 Minuten nachgingen und das dann durch die Medien ging. Der Hintergrund davon war, dass irgendein osteuropäischer Netzbetreiber über längere Zeit zu wenig Strom ins Europäische Verbundnetz eingespeist hatte, und dadurch die Netzfrequenz über längere Zeit zu niedrig war. Mittlerweile wurde die Abweichung wieder ausgeglichen und alle Uhren gehen jetzt wieder richtig, ohne dass man sie umstellen musste. 🙂

  18. 1. Dass eine Immobilie ein sicheres Investment ist, ist alles andere als sicher. Stichwort „Klumpenrisiko“.
    2. Wenn man von Aktien als Altersvorsorge spricht, geht man von breit gestreuten Investments aus (z. B. einen Welt-ETF) und nicht einem Technologie-Fonds auf eine einzelne Branche. Damit hätte man rückblickend auch bei Einstieg kurz vor der Finanzkrise bis heute sehr gute Ergebnisse erzielt. Bei der Altersvorsorge sprechen wir ja mal gerne von 30 Jahren Anlagehorizont.

    Der Gedanke dahinter ist, dass die Menschheit an sich schon immer irgendwie weiter vorankommt und ihre Lebenssituation insgesamt verbessert. Das stimmt auch mich als „Linksgrünen“ hoffnungsvoll, denn die Sonne liefert genug Energie für unsere Bedürfnisse. Wenn alles zusammenbricht, hilft wahrscheinlich auch die Immobilie nichts mehr.

    Ihr habt im Podcast alle Vorurteile aufgeführt, die man so hört, wenn sich Leute noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben.

    Als Buchempfehlungen an der Stelle seien genannt „Souverän investieren“ und „Kaufen oder mieten“ von Dr. Gerd Kommer.

    • Hör mal WR738 mit dem finanzwesir!
      Zu 1. Grundsätzlich richtig, aber wenn die Immobilie dir einen richtigen nutzen (und damit meine ich Lebensqualität!) bietet, dann ergibt es wirklich Sinn. Eine Wohnung oder ein Haus nur als Anlageobjekt zu kaufen, geht selten gut. Und vor allem: auch wenn die Zinsen niedrig sind: Eigenkapital rockt, denn sich die Immobilie vom munde abzusparen, ist genauso Quatsch, die finanzierung muss schon so rund sein, dass ihr es euch jetzt leisten könnt, dann wird es über die Jahre einfacher und unkritischer.
      2. Kann ich nur zustimmen, vor allem das regelmäßige sparen in zB einen oder mehrere etfs nivelliert dir das Risiko über die Jahre raus, mein eigener langweiliger etf sparplan ist mittlerweile (post corona) wieder im plus angelangt (und den ich jetzt wieder für die nächsten Jahre nicht mehr beachten werde)

  19. Moin,
    ich suche nach einem Weg meine Uni-Arbeiten Open-Access zu publizieren.

    Merke:
    Hier geht es „nur“ um bspw.: die Bachelorarbeit/Masterarbeit.

    Warum würde ich das wollen:
    Ich glaube gute Arbeit geleistet zu haben und glaube anderen Menschen viel Zeit ersparen zu können, die ich in die Literatursuche gesteckt habe (Bachelorarbeit = Literaturreview).

    Die Uni (DuE) bietet dies soweit ich weiß bisher nicht an.
    Ich stolpere dauernd über sowas wie GRIN.com ODER https://www.academia.edu/. Diese nehmen aber „anscheinend alles“ was sie in die Klauen bekommen bzw. mein „hochwertige Exemplar“ würde im Bullshit-Hausaufgaben-Brei verwaschen.
    Letztlich findet eine Abgabe ALLER Rechte statt, natürlich ohne Wiederrufsrecht (wtf).
    … … ..
    Kennt ihr da ne Alternative?
    Wie gesagt, es geht hier nicht um ein (hochgestochenes/niedriges) Journal. Es geht um eine OpenAccess-Möglichkeit bei der die Credibility beider Partner nicht verloren geht.

    • Wenn es um eine kurzweilige Lösung geht, dann könnte ggf. auch ein „offenes und dediziertes“ GitHub-Repo eine passable Lösung sein.
      Da ist nur die „Street Credibility“ unerfreulich gering.

      Falls ihr da weitere Gedanken zu habt, wäre ich sehr erfreut 😀

      LG 🙂

  20. Hallo,
    ich finde es erschütternd, wie flapsig ihr als Wissenschaftler mit dem Thema TV/Filmkonsum einer 4jährigen umgeht. Hört sich doch so an, als wenn da gern und öfter mal ein kompletter Film durchläuft. Die kritische Einstellung dazu wird zwar gern belächelt, aber die Empfehlungen eurer Kollegen die sich tagein tagaus mit kindlicher Entwicklung beschäftigen sind da sehr eindeutig.
    Viele Grüße,
    Henry

  21. Hallo Reinhard,
    zum Thema Immobilien: Ich bin nicht aus der Branche, aber ich hab mich da auch lange mit beschäftigt und mich dann dazu entschieden eine Wohnung zu kaufen, was ich letztes Jahr dann in die Tat umgesetzt habe…

    Ich bin der Meinung, dass es so gut wie immer eine gute Idee ist, eine Immobilie zum Eigennutz zu erwerben (als Geldanlage ist das was anderes).
    Klar, macht es keinen Sinn, in der Münchner Innenstadt eine 60qm-Wohnung für einen Millionenbetrag zu erwerben – da ist man mit Miete deutlich günstiger.

    Irgendjemand hat mir mal gesagt: „Du kannst Dir aussuchen, ob Du eine Immobilie kaufst und damit den Porsche der Tochter Deines Bankers finanzierst, oder zur Miete wohnst und den Porsche der Tochter Deines Vermieters“…
    So oder so zahlst Du in Deinem Leben von der Menge her ein Haus ab.

    Ich hatte so gut wie kein Eigenkapital (nur die Kaufnebenkosten) und hab damit eine 100%-Finanzierung machen müssen, trotzdem zahle ich jetzt nur wenig mehr, als ich vorher an Mieter gezahlt habe.

    Schon jetzt, nach einem Jahr, ist die Bude hier 30.000 Euro mehr wert.
    Selbst wenn die Immobilien-Preise wieder sinken (wovon momentan nicht auszugehen ist), hat man damit ja erstmal nix verloren – man hat die Bude ja zum selber Bewohnen und sie wird dadurch ja nicht schlechter. Da kriegt man nur Stress wenn man das als Investitionsobjekt gekauft hat.

    Dazu kommen noch die ganzen Soft-Faktoren: Die Wohnung gehört Dir!!! Du musst nicht fragen, ob Du mal einen Nagel in die Wand hauen kannst, kannst Wände rausreißen und neu setzen – und wenn Du Geld reinsteckst, investierst Du in Dein Objekt, nicht in das Deines Vermieters (wer schonmal eine Küche für eine Mietwohnung gekauft hat, weiß, was ich meine).

    Du musst Dich allerdings auf eine längere Suche einstellen. Ich hab über zwei Jahre gesucht, bis ich was gefunden hatte, was von Lage und Größe her passt und was ich finanzieren konnte.

    Kannst mich auch gerne mal anhauen, wenn Du mal schnacken möchtest (bin allerdings weder Banker oder Makler der hier professionellen Rat geben kann)

    Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Entscheidung

  22. Moin, moin!
    Erstmal: Macht weiter so, euer Podcast ist klasse!
    Den Diskussionen zur digitalen Lehre (in Unis) höre ich gerade sehr aufmerksam zu, da ich es aus verschiedenen Ecken mitbekomme. Um dem Problem mit den zu großen Dateigrößen bei Vorlesungsaufnahmen zu begegnen, gibt es eine Skriptsammlung, zu „tiny webcasts“, dort ist das Prinzip, aus einer Präsentation ein Film mit einer Framerate von nur 2 Frames pro Sekunde zu erstellen und den gesprochenen Text hinzuzufügen. Das gibt dann Dateigrößen von nur 20-30 MB pro Stunde, ist also auch für langsames Internet geeignet! Vielleicht ist das ja für die Eine oder den Andren hilfreich! Das ganze läuft über das Terminal (hauptsächlich Linux oder Mac, eine Variante für Windows ist soweit ich weiß in Erprobung), geht aber recht einfach mit wenigen Befehlen und ist gut dokumentiert auf der Webseite https://webcasts.docs.till-biskup.de/ zu finden. Viel Spaß beim Ausprobieren 🙂

    So, genug Werbung, Viele Grüße und bleibt gesund!
    Mirjam

  23. Hallo Lieber Nicolas und Reinhard,

    erstmal vielen Dank für den sehr sehr coolen Podcast und euren Einsatz in der Lehre. Als Student ist es sehr spannend die Situation auch aus eurer Sicht zu sehen.

    Da ihr im Moment viel überlegt, wie ihr die Lehre digitalisieren könnt und Reinhard sagt, dass seine Uni Moodle nutzt, wollte ich fragen, ob ihr die Funktion „Diskussionsforum“ schon kennt.
    Die Foren bieten gegenüber der Kommunikation per Mail den Vorteil, dass jeder Student auch die Fragen der anderen sehen und beantworten kann. Das ermutigt, weil man sieht, dass man nicht der einzige ist, der Fragen hat. Und als Betreuer muss man Fragen dann ggf nur einmal beantworten oder die Studenten beantworten sich die Fragen gegenseitig.
    Vielleicht kann man auch für jedes Thema ein Forum anlegen, um die Fragen zu strukturieren.

    Einige unserer Dozenten an der RWTH haben auch vor Corona schon Onlineangebote hochgeladen. Die zwei Varianten, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, sahen so aus:

    1) Die normale 1,5 h Vorlesung wird zusätzlich als Aufnahme im Lernportal hochgeladen (in diesem Fall von einer Vorlesung, die sonst um 8:30 ist):

    Vorteile:
    – Die Vorlesung sind auch verfügbar, wenn man sie außerhalb des normalen Studienrhythmus hört
    z.B. wenn die Vorlesung im Winter gehalten wird und man die VL im Sommer wiederholen möchte
    – Man kann die Vorlesung zu der Zeit ansehen, zu der man nach dem eigenen Biorhythmus die größte Aufnahmefähigkeit hat.
    – Man kann anhalten, Pausen machen, zurück spulen
    – Der Dozent muss sein Konzept nicht ändern
    Nachteile:
    – Man kann keine Zwischenfragen stellen (Aber das passiert auch in der Vorlesung nicht so oft oder man muss früh aufstehen und es gibt zusätzlich noch die Fragestunden)

    2) Jede Woche werden kürzere Vorlesungsvideos im Lernportal hochgeladen, die man ansehen soll und die anschließend in der „Vorlesungszeit“ in der Uni diskutiert werden.
    Außerdem kommt jede Woche ein anderer Assistent des Instituts in die „Vorlesung“, um seine aktuelle Forschung vorzustellen

    Vorteile:
    -Einblicke in die aktuelle Forschung
    -Der Dozent kann die Vorlesungszeit aktiv mit den Studenten nutzen
    Nachteil:
    -Der pro Woche vermittelte Inhalt kann geringer sein als bei einer 1,5 h Vorlesung
    – Man müsste die Fragen und die Vorstellung der Forschung zurzeit auch wieder digitalisieren
    -Das Konzept eignet sich eher für den Master als für den Bachelor

    Vielen Dank für so viel gute Unterhaltung und viele Grüße
    Janine

  24. Kleine Anmerkung zur Einheit Bovis:
    Als „Inhaberin“ des großen Latinums kam mir sofort ein Ausspruch dazu in den Sinn: „Quod licet iovi, non licet bovi.“ – Zu Deutsch: Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt. Bovis ist also genau genommen der Genitiv zum Substantiv Bos, was übersetzt Ochse bedeutet. Da frage ich mich doch, wie ernst sich so eine Einheit selbst nimmt, indem sie sich so nennt. Anders ausgedrückt: je mehr Ochsen, umso mehr Lebensenergie. Ähnlich wie PS – je mehr Pferdestärken, desto schneller das Auto. 🙂

  25. Das mit dem Immobilienkauf ist natürlich so eine Sache.. will man was eigenes mit allen Vor- und Nachteilen (man baut Besitz/Vermögen auf, ist aber auch verantwortlich für Reparaturen und sonstige Risiken) oder möchte man sich in jungen Jahren noch eine gewisse Flexibilität erhalten (Vermieter muss sich um alles kümmern; man kann einfach kündigen und ausziehen ohne selbst Käufer/Makler zu suchen)…. ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg bei eurer Entscheidung, will euch aber keinen Tipp „aufzwingen“ 🙂

  26. hallo
    das erste mal, daß ich über eure seite (und nicht youtube) zuhöre, aber nu wollte ich auch einen kommi da lassen. finde euch amüsant und kurzweilig und leite laufend eure beiträge weiter, wenn ich mein unter „unnützes wissen“ kuriositäten im hirn aktiviere und belegen möchte. anyway…

    ich habe einen musikwunsch für den nächsten podcast… und zwar von youtube kanal „luftkraft“ die songs: feine nudeln klopapier und tanz die isolation. passend zu corona entstanden und echt hörenswert. zudem würde es einen befreundeten musiker pushen 😉

    zum zweiten, hätte ich mal die frage: gibt es eine studie, wie man sachen am besten heimschleppt? also: ich frage mich jedes mal beim einkäufe in meine bude hochschleppen, ob es sinniger ist, schwere artikel (milch, cola…) besser tief über der erde mit langen trägern an der tasche zu tragen, oder besser mit kurzen möglichst dicht an der hand. und ändert sich das, wenn man das ganze zum beispiel über treppen in den vierten stock schleifen muß.
    hoffe, das ist verständlich, was ich meine und ihr könnt mir aus der forschungskiste oder über berechnungen eine schlüssige antwort geben.

    es grüßt aus frankfurt am main die luna 🙂

  27. Zum Thema Investition: über das Für und Wider des Immobilien-Kaufs möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren, da ich mich da nicht allzu gut auskenne. Ich denke, ein Kauf zur Eigennutzung kann Sinn ergeben, sofern wirklich alles passt und man an dem fraglichen Ort auch langfristig wohnen will. Als Investment-Vehikel ist eine Immobilie für Normalverdiener definitiv ein Hochrisiko-Investment: ein meist um Faktor 5 gehebeltes (bei üblichen 20% Eigenkapital) Investment in einen einzigen Posten mit äußerst geringer Liquidität kombiniert quasi drei Risikomanagement-No-Gos. Bei Eigennutzung ist das zwar auch so, aber der Wille zur langfristigen Eigennutzung nimmt halt den Druck raus, daher ist das dann eher akzeptabel.

    Vom Aktienmarkt habe ich ein wenig mehr Ahnung, da bin ich seit etwa zehn Jahren aktiv und habe für gewöhnlich etwa 80-90% meiner Ersparnisse in wechselnden Positionen (Einzelunternehmen, viel aus dem Tech-Bereich, weil ich mich da am besten auskenne, teils aber auch Index-ETFs oder Immobilien-ETFs) investiert. „Für gewöhnlich“, weil ich durchaus mal hingehe, Gewinne oder Verluste realisiere und eine Cash-Position bilde, die dann anderweitig später wieder investiert wird – ich mache also aktives Risikomanagement (primär weil’s mir als Hobby Spaß macht, ob ich damit wirklich bessere Ergebnisse erziele…weiß der Geier, ich weiß es nicht), das hat mich in den letzten zehn Jahren durchaus einige entgangene Gewinne gekostet, mir aber andererseits jetzt auch gerade den Arsch gerettet, denn die aktuelle Pandemie war eigentlich ein Crash mit Ansage, so dass man durchaus den größten Teil der bisherigen Kursverluste durch frühes Abstoßen der in den letzten Monaten ohnehin teils irrational hoch gestiegenen Papiere vermeiden konnte.

    Warum erzähle ich das alles? Weil ich auf folgendes hinaus will: das, was aktuell an der Börse passiert, ist dort nichts fundamental Neues. Rezessionen und kleinere und größere Crashes kommen vor – manchmal sind die Zeichen relativ deutlich (wie diesmal), manchmal sind sie schwer vorherzusehen (die Finanzkrise 2008/09 fand ich z.B. erheblich unvorhersehbarer), aber allen Einbrüchen gemein sind zwei Dinge: erstens erholten sich die Kurse mittelfristig in der Breite immer wieder (und da die Kurse effektiv ein Ausdruck der Wirtschaftsleistung der Gesellschaft sind, ist es quasi garantiert, dass dies auch weiterhin stattfindet, außer es bricht alles zusammen – dann hat man aber eh andere Probleme als sein Erspartes und der weitere Wert einer Immobilie ist ohne funktionierendes Rechtssystem zur Eigentumsdurchsetzung auch äußerst zweifelhaft) und zweitens sind Rezessionen immer geschickte Zeitpunkte zum Kauf gewesen. Man darf nur kein Geld investieren, an das man im Laufe der nächsten 3-5 Jahre dringend ran muss – denn im Zweifel kauft man gerade genau solchen Leuten die Aktien zum Schnäppchenpreis ab, die ausgerechnet jetzt zum Verkauf gezwungen sind. Und wie lange Rezessionen dauern ist ebensowenig präzise vorhersagbar wie der Tiefpunkt des Marktes, es ist also wahrscheinlich, dass man, egal wann man in einer Rezession kauft, erst mal Buchwertverluste hinnehmen muss, während man beim Kauf einer gerade steigenden Aktie Instant Gratification bekommt („yeah, ein halber Tag rum und schon 2% hoch, geilo!“) und zumindest kurzfristig meist genug Gelegenheiten hat, schnell wieder ohne Verluste oder mit kleinem Gewinn aus der Position auszusteigen. Der Blick auf historische Kurse und ehrlich gesagt auch meine persönliche Erfahrung aus ein paar hundert Einzeltrades (ich bin leider Statistik-Suchti und hab daher ein großes Excel-Sheet, in dem ich jeden Trade mit Zeitpunkten, Kosten, Gewinn, Verlust etc. verzeichne) zeigen aber: die Renditen aus Käufen in scheinbar „schlechten“ Zeiten für Aktien sind ein paar Monate oder spätestens Jahre später nahezu immer besser als die aus Käufen in Boom-Phasen. Es fühlt sich nur eine ganze Weile absolut gar nicht danach an 😉

    Ich halte daher die Zeit jetzt, bzw. die kommende Rezessionsphase als Ganzes für einen exzellenten Einstiegspunkt in den Aktienmarkt. Persönlich glaube ich noch nicht daran, dass wir den Tiefpunkt schon gesehen haben; definitiv sicher bin ich mir aber damit, dass das günstige Kauffenster noch eine ganze Weile offen stehen wird, unabhängig davon, ob es nochmal 20-30% runter geht oder ob die knapp 40% in der ersten großen Talfahrt schon den tiefsten Punkt ausgelotet haben.

    Man kann btw auch neben dem Kauf einer Immobilie zum Eigennutz durchaus noch ûber die Zeit etwas übriges Geld in den Aktienmarkt stecken – sofern man bei der Immobilie nicht die persönliche Schmerzgrenze voll ausgereizt hat natürlich. Das reduziert zumindest ein klein wenig das Klumpenrisiko, und abgesehen davon macht es auch schlicht mehr Spaß, als Geld komplett passiv in der Gegend herumliegen zu lassen. Und man lernt ne Menge über wirtschaftliche Zusammenhänge, wenn man sich über Aktien oder Fonds-Produkte zuvor eingehend informiert, die man zu kaufen gedenkt. Der minimale zeitliche Investitionshorizont von sagen wir um die 3 Jahre, die hohe Liquidität von Aktien (heißt: du kannst schnell und mühelos kaufen und auch wieder verkaufen) und die heutzutage recht niedrigen Transaktionskosten bei günstigen Online-Brokern haben gegenüber Immobilien-Investments den großen Vorteil, dass man als Normalverdiener weder zeitlich noch von den finanziellen Mitteln her „all-in“ gehen muss, um bei dem Spiel mitzumachen.

    • Moin,
      da ich systemrelevante Arbeit leisten hänge ich mit den Folgen etwas hinterher. Ich hoffe dennoch das mein Kommentar Gehör findet.

      Klar kann man mit (aktivem) Management und einen ordentlichen Spielgeldraum, sein Geld vermehren wie es Slartie darlegt. Arbeitsbedingt und von meinem Interessengelage bestimmt, habe ich auch ein Portfolio bestehend aus Aktien der Energiebranche und Spielesoftware. Aber auch dort muss man immer Risiken abwägen und vor allem dabei bleiben. Weiterhin muss der „Verlust“ der Miete immer eingespielt werden, während gleichzeitig kein Eigentumswert einer Immobilie einen absichert.

      DISCLAIMER: Ich will bald ein sehr teures Haus kaufen und rede mit das gerade so schön:

      Seit 10 Jahren versuche ich mein Geld so zu mehren und komme doch nicht mit der Kostenzunahme der Immobilien hinterher. Das Verhältnis Mensch zu Bauland geht tendenziell auch nach (und selbst mit) Corona immer mehr in Richtung Mensch, also immer mehr Menschen zu gleichen Menge Bauland. Zusammen mit den durchaus korrekten genannten Fakt, dass sich die Wirtschaft von der Krise erholt steigt der Bodenrichtwert an. Mehr Menschen mit immer üppigeren finanziellen Möglichkeiten wollen Bauland erwerben. Über kurz oder lang lohnt sich die Investition in das eigene Haus/die eigene Wohnung also. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Kreditraten nicht wie Mieten steigen sondern konstant bleiben.

      Gerade jetzt in der Corona-Krise sind die Zinsen für den Immobilienerwerb sehr gering. Dafür sind die Immobilien überbewertet. Ich gehe davon aus, dass sich die Immobilienwerte kurzfristig abkühlen und gleichzeitig die Zinsen dazu steigen. In Sachen Kredti-Abzahlung ist das gehupft wie gesprungen. Aber je früher du kaufst desto schneller hast du abgezählt.

      Daher ist es auch zur Corona-Krise sinnvoll Wohneigentum zu erweben.

      Gruß
      Heiko

  28. Liebster Investment- und Zeitmanagement-Podcast,

    Danke für euren regelmässigen Input, der mir die Fahrt zur Arbeit versüsst. Weiter so!

    Ich nutze zur Selbstorganisation seit einiger Zeit eine Anwendung, die von einer kleinen, agilen Schweizer Firma (mehr oder weniger ein 2-Personen-Unternehmen) lanciert wurde und die extrem flexibel ist, sich also auf unterschiedlichste Herangehensweisen an das Thema Zeitplanung anpassen lässt.

    – Ich bin nicht mit denen verbunden und kriege auch kein Geld von denen –

    Einziger Wermutstropfen: Es verlangt einen kostenpflichtigen (Schweizer Preise) Account und ist nicht Open Source. Aber eine gute Alternative zu den gängigen Big Playern. Und, es ist Web-Basiert + Clients für ALLE gängigen Betriebssysteme (incl. mein Linux). Das ganze nennt sich Amazing Marvin. Ist wert, sich dass mal anzusehen, ich habe eine ziemlich lange Suche nach einer für mich passenden Lösung hinter mir und bin jetzt sehr zufrieden.

    Macht weiter so, die wissenschaftlichen Themen, aber auch alles dazwischen ist absolut super und hörenswert!

  29. Hallo,

    habe mir gestern mal einen Podcast aus der empfehlenswerten DLF Nova Hörsaal Reihe reingezogen zum Thema „Impfen“ https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/impfpflicht-was-impfgegner-und-gegner-von-impfgegnern-wissen-sollten

    Dabei wird auch das Thema „Diskussion“ mit Impfgegnern angeschnitten und auf zwei Punkte eingegangen:
    Man muss a) die Techniken der Gegner kennen b) Fakten dagegen halten können, ABER man muss nicht zwingend beides können. Dabei ist es schlussendlich auch egal, ob man mit Impfgegnern oder mit Klimawandelleugnern über deren alternative Fakten/Welten spricht, die Techniken deren Argumentationen ist immer gleich.
    Nicolas hatte ja schon häufiger mal erwähnt, dass er sich Diskussionen mit Klimawandelleugnern ungerne stellen möchte, weil er nicht alle Fakten kennt und zuviel recherchieren müsste.
    Nun, im Podcast wird von 5 grundlegenden Techniken gesprochen und das es im Grunde schon reicht, wenn diese Techniken kennt/durchschaut und bloß stellt.
    Vielleicht ist das ja mal ein Ansatz für Euch und vielleicht habt Ihr Lust das Thema der Technik aufzugreifen und mal zu kommentieren?
    Ich glaube, dass das Wissen um diese Techniken und wie man sich in einer Diskussion dagegen zur Wehr setzt, vielen Menschen helfen würde.
    Außerdem würde ich Nicolas mal gerne in einer Talkrunde zum Thema Klimawandel sehen.

  30. Hallo,
    Zum Thema (Immobilien) Finanzieren kann man sich einmal beim Podcast „Erklär mir die Welt“ (von Andreas Sator) reinhören. Konkret:
    Folge #65 Erklär mir Kredite (mit Gast Bernd Lausecker)

    Lg aus Wien

  31. Hi
    hier ein kurzer Einschub zu Zoom: Ich arbeite als Softwareentwickler in einer IT-Firma und bei uns wurde Zoom aus datenschutz- und sicherheitstechnischen Gründen verboten.
    Einige der Fails von Zoom: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Sicherheitsmaengel-Google-blockiert-Zoom-auf-Arbeitsrechnern-4700339.html
    Und noch mehr: https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2020-04/zoom-videokonferenzdienst-probleme-mac-windows-computer

    Alleine weil die Software wegen so vieler Mängel in der allgemeinen Presse auftaucht ist es sicher zu sagen, das die absoluter Schrott ist.
    Zum Vergleich: wenn aus der Physik etwas ganz Großes in der Presse aufkommt, ich denke da an den Nachweis des Higgs-Teilchens, ist das ja auch nur die Spitze des Eisbergs was dafür alles gemacht wurde und wie weit das tatsächlich Kreise in der Physik zieht.
    Ähnlich ist es hier mit Zoom, deswegen der Appel von mir: sucht bitte eine Alternative :).

    PS: Als kleine Randnotiz Goolge hat Zoom auch verboten, wobei die natürlich auch noch eigene Interessen haben ^^
    https://www.heise.de/newsticker/meldung/Sicherheitsmaengel-Google-blockiert-Zoom-auf-Arbeitsrechnern-4700339.html).

  32. Hallo Nikolas und Reinhard,

    Ihr seid doch beide große Sportsmänner. Vielleicht interessiert euch dann diese Studie, die seit ein paar Tagen durch die Medien geistert:
    http://www.urbanphysics.net/COVID19_Aero_Paper.pdf

    Die Meinungen reichen von „Laufen und Radfahren gehören jetzt verboten!“ bis „Man darf halt nicht hintereinander her joggen.“

    Mich würde interessieren, was ihr davon haltet.

    Glückauf!

  33. Das Rausschmeißerlied wäre noch besser mit dem Text: ‚Thank human(kind) for the nerds‘ gewesen…
    Das Gedicht ist übrigens richtig klasse und was zum schmunzeln.

  34. Ahoi,
    ich weiß nicht mehr, ob in dieser Folge davon die Rede war (Hören zu lange her) – Videokonferenz mit vielen Menschen und alle reden gleichzeitig. Ich hinterlasse den Kommentar mal hier.
    Meine Theatergruppe hat seit 1,5 Jahren im zweiwöchigen Rhythmus Onlineplena und neuerdings auch Arbeitswochenenden online. Naja, bei uns funktioniert das mit dem Reden und der Reihenfolge jedenfalls duch Zeichen im Chat.
    i = ich habe eine Meldung
    x = ich habe jetzt zu genau diesem gerade erwähnten Punkt was
    s = sprechende Person schweift ab
    w = sprechende Person wiederholt sich
    T = technisches (z.B. „Pinkelpause?“, „Nur noch 5 Minuten!“,… geht immer vor anderen Meldungen)
    o = bullshitkommentar
    ? = ich habe etwas nicht verstanden und habe eine Frage
    +1 = Zustimmung
    -1 = Ablehnung
    Wenn alle auf den Chat achten, ist das quasi selbstmoderierend, weil alle sehen, wer sich zuerst gemeldet hat und die Person dann entweder von der Moderation dazu aufgerufen wird oder sich selbst zu wort meldet. Offline gibts dafür Handzeichen, falls man nur Video hat und die Gruppe halbwegs übersichtlich ist, da gibts genügend Ideen im Netz.
    Bei uns funktioniert das voll gut und das mit den Handzeichen ist auch bei vielen mit bekannten Gruppen auch offline üblich. Es macht Diskussionen unheimlich viel schneller und bequemer. Vielleicht hilft das ja wem weiter.

  35. Hey,

    danke, dass auch ihr mich auf Starlink aufmerksam gemacht habt. Ich bin schon sehr gespannt auf meine erste Sichtung. Diese Visualisierung/Website fand ich super low-level accessible https://james.darpinian.com/satellites/, weil sie direkt in Google Maps zeigt, wo Starlink oder ISS zu sehen sein wird. Ich hoffe es klappt heute Abend.

    Schöne Grüße!,
    Marcus

  36. Hallo. Ich arbeite mich gerade durch die Folgen 🙂
    Ich hab eine Frage zur carbondatierung.
    Wenn ein Objekt „fixiert ist“, und man ja davon ausgeht, dass es sehr sehr alt ist, wie kann dann die c14 Konzentration von Bsp 1940 bei der Bestimmung wichtig sein?
    Das Objekt nimmt doch kein c14 mehr auf.

    Mfg
    Stephan

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