Minkorrekt Folge 36 „Nobelpreissonderfolge“

 

Es ist eine mäßig ehrfürchtige aber dafür unglaublich lange Nobelpreis-Sonderfolge geworden. Aber was erwartet ihr? Wir haben uns eine Woche nicht gesehen und dürfen über die Oscars der Wissenschaft reden! Da kommt man schon mal ins plaudern…

Deshalb „without further ado, nominated are..“:

Nobelpreis in Chemie: „Kleiner als das Licht erlaubt!“ – Ein wahrlich interdisziplinärer Preis an Stefan Hell (Physiker aus Deutschland), William Moerner (Chemiker) und Eric Betzig (Biologe) „für die Entwicklung von superauflösender Fluoreszenzmikroskopie“. Das Video von Stefan Hell findet ihr hier.

padlock_openNobelpreis in Physik: „Blaues Licht und Industriespionage“ – Nobelpreis für blaue Leuchtdioden?! WTF? Naja, eigentlich ist es viel mehr und wir erklären warum! Der Nobelpreis geht an Isamu Akasaki (Japan), Horoshi Amano (Japan) und Shuji Nakamura (USA) „für die Erfindung effizienter, blaues Licht ausstrahlender Dioden, die helle und energiesparende Lichtquellen ermöglicht haben“. Ein Paper dazu findet ihr hier.

Den Webshop mit den wissenschaftlichen T-Shirts an denen Reinhard mitgewerkelt hat, findet ihr bei Tiipula. (wenn die Shirts grad nicht im Shop sind könnt Ihr den Mädels auch ne Mail schreiben (tiipula@ymail.com). Von den Erlösen bekommen wir nichts…außer Kaffee..

Im Experiment der Woche „Laserdisk“ zeigen wir Euch, wie man mit einem Laser den Abstand der „Informationspakete“ auf einer CD messen kann. Das ganze sieht dann so  aus.

Song der Woche: „Light Song“ – mal wieder vom guten alten Mr. Parr

China-Gadget der Woche. Für Nicolas geht eine lange Reise zu Ende. Urzeitkrebse. Endlich.

padlock_openNobelpreis in Physiologie oder Medizin: „GPS im Hirn“ – WO sind wir? WIE sind wir hier hingekommen? Und WIE kommen wir hier wieder weg? Fragen die man sich nicht nur an der Uni stellt. Der Preis geht an John O’Keefe  (USA), May-Britt Moser (Norwegen) und Edvard Moser (Norwegen) „für Entdeckungen von Zellen, die ein Positionierungssystem im Gehirn bilden“. Literatur dazu gibt es hier und hier. Ein interessantes Interview der Mosers (darüber hatten wir nicht gesprochen) gibt es hier.

Nobelpreis für Literatur: „Das besetzte Paris“ – Den Nobelpreis an Patrick Modiano (Frankreich) gibt es „für die Kunst der Erinnerung, mit der er die ungreifbarsten menschlichen Schicksale und die Lebenswelt der Besetzung hervorgerufen hat”. Kurz: Für Literatur die betroffen macht.

„Nobelpreis“ für „Wirtschaftswissenschaften“: „Niemand kauft die Schlossallee“ – Der Nobelpreis geht an Jean Tirole (Frankreich) „für seine Analyse der Macht und der Regulierung der Märkte“

Friedensnobelpreis: „Es muss auch einer an die Kinder denken!“ – Der Nobelpreis geht an Kailash Satyarthi (Indien) und endlich an Malala Yousafzai (Pakistan) „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“.

Hier noch der Helmholtz-Wissenschaftscomic „Klar Soweit?

Rausschmeißervideo: „Punk Science explore Nanotechnology“ vom Science Museum London

 

16 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 36 „Nobelpreissonderfolge“

  1. Da sitz ich hier in der Versuchshalle und NICHTS funktioniert wie es soll. Dann kommt plötzlich ne NOBELPREIS SONDERFOLGE um die Ecke und der Tag ist gerettet:-) Freu mich schon aufs hören!

  2. Hallo ihr Minkorrekten,
    vielen Dank für die schöne Folge! Meinen ersten Lacher hattet ihr sicher mit dem Intro, das noch einen draufsetzte auf das eh schon lustige Bekannte 🙂 Und auch der Teil nach dem Intro ist sehr interessant; als Elektroniker muß ich den Teil mit den LED unbedingt nochmal anhören und auf Korrektheit hin abklopfen 😉

    Dann fiel mir (wieder) ein, euch mal ein Buch eines meiner liebsten Autoren zu empfehlen: „Der Nobelpreis“ von @AndreasEschbach. Dieser hatte sich während der Recherche zu dem Roman sehr tief in Procedere und auch Räumlichkeiten rund um die Feierlichkeiten eingearbeitet, daß ich den Eindruck bekam, er hätte dort einmal offiz. mitgewirkt. Was er nicht tat (nach allem, was ich sagen kann). Viel Spaß beim Lesen, falls es euer Interesse findet.

    VG, Jan.

  3. Vielen Dank fuer die tolle Folge! Die Urzeitkrebse / SeaMonkeys scheinen aber kein China-Gadget zu sein, eher eine Korea-Gadget, zumindest ist die Beschriftung die man im Bild erkennen kann auf Koreanisch.

  4. Vielen Dank für die unterhaltsame Folge. Die erste Hälfte war ja sehr Optik-lastig. Da ich gerade zu Fuß in München unterwegs war, hat mich mich das inspiriert das Grab von Joseph Fraunhofer zu besuchen. Dort gibt es keine zwar Grablampe mit Prisma, dafür aber ein schönes Refraktor-Teleskop auf dem Grabstein.

  5. Da will man noch schnell vor der Verleihung die dazu passende Minkorrektfolge hören, und was passiert gleich in den ersten Minuten? Es wird hoch vom Elfenbeinturm auf des Pöbels Eierkopf gerotzt. Ey! Ich bin zwar auch „nur“ Planierraupenfahrer, traue mir aber durchaus zu zwischen Chemie und Physik unterscheiden zu können 🙂 Im Grunde ist mir ja klar, dass ihr das nicht so meint, doch manchmal hört man eben so eine unbewusste Abgrenzung heraus. Aber vielleicht ist das auch ganz normal.

    So, Ohrfeigen verteilt, jetzt kommt das Lob: Ihr habt nunmehr alle meine Podcastfavoriten (Die Imperien vom Pritlove und dem Horsthamster, Omega Tau, und einige öffentlich rechtliche) überholt und euch an die einsame Spitze gesetzt. Niemandem gelingt es so gut wie euch, Wissenschaft unterhaltsam und zugleich lehrreich zu vermitteln. Ich freu mich auf jede neue Ausgabe, und hoffe, dass ihr noch lange euren Spass daran habt, uns Hörern eure Zeit zu schenken. Ich geniesse jedenfalls jede einzelne Folge, sich wenn ich manchmal, selbst als Bulldozerfahrer, schon die Schwielencreme vom facepalmen brauch. So, die musste jetzt noch sein 😉

    Viele Grüsse
    Steve

    • Hallo,

      den Eindruck wollten wir auf keinen Fall erwecken. Ich hatte gehofft, dass man uns unser Augenzwinkern anhört wenn wir „aus dem Elfenbeinturm“ berichten. Ich nehme mir die Kritik auf jeden Fall an und werde darauf achten da sensibler zu Formulieren. Unsere Botschaft soll ja gerade sein, dass Wissenschaft gar nicht so abgehoben und kompliziert ist. Unser Handwerk und unser Werkzeug ist eben die Physik und die Mathematik. Vermutlich würde ich mich ziemlich blöd anstellen wenn ich Bulldozer fahren müsste. DANN hättest Du Grund für FacePalms! 😉 Würde ich übrigens wahnsinnig gerne mal machen mit so einem Riesenteil durch die Gegend plästern… Du kannst da nicht zufällig was „arrangieren“?

      Glück auf und nix für ungut.
      Nicolas

  6. War ja auch mit einem Augenzwinkern geschrieben 🙂
    Prinzipiell ist das kein Problem euch mit dem Ding mal etwas herumholzen zu lassen. Es scheitert wahrscheinlich mal wieder an der Entfernung. Früher war ich oft im Ruhrgebiet unterwegs, jetzt eher im Raum Leipzig und in nächster Zeit evtl. noch in Nordhessen. Das könnte sich sogar bis in den Sommer reinziehen, aber das kann man nie wissen. Also, falls es euch mal in die Gegenden verschlägt, die Mailadresse habt ihr ja hier in den Kommentaren. Ich behalte es auf jeden Fall auch mal im Hinterkopf, und sollte es mich mal wieder in den Pott verschlagen, dann meld ich mich ebenfalls.

    Glück Auf aus dem Erzgebirge,
    Steve

  7. Ihr habt ja ein paar Mal erwähnt (auch in Folge 40), dass der Chemienobelpreis eigentlich für eine physikalische Errungenschaft (Umgehung des Abbe-Limits) vergeben wurde.

    Prof. Hell eröffnet in seiner Nobelpreisvorlesung noch eine andere Blickrichtung: Eben weil das physikalische Problem nun aus dem Weg ist, sind die zu erwartenden weiteren Erkenntnisse im Bereich der Chemie angesiedelt. Schließlich sind es nun die Zustandsübergänge von (z.B. fluoreszierenden) Molekülen, die die räumliche & zeitliche Auflösung bestimmen.

    Viele Grüße auf Konstanz und frohe Weihnachten!

  8. Bin neuer Hörer bei euch und nach Folge 43 hab ich mit dem Nachhören bei dieser Folge 36 angefangen. Sehr sehr unterhaltsam und nicht zu lang!

    Ihr wisst es wahrscheinlich nicht mehr aber einer von euch beiden erwähnte das er gerne Distrupien liest. Ein Thema das ich gerne „belese“. Hab mir das mir das empfohlene „Die Abnormen“ direkt bestellt. Gerne mehr Buchempfehlungen aus diesem Bereich. Als Gegenleistung eine Empfehlung von mir: „Ausgebrannt“ von Andreas Eschbach. Da der Autor auch aus der Wissenschaftsecke kommt hat alles „Hand- und Fuss“ wenn es um wissenschaftliches geht.

  9. Pingback: Methodisch inkorrekt – Folge 40 „Jahresrückblick 2014“ | Methodisch inkorrekt

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