Minkorrekt Folge 70 „Bonoboporno“

Folge vom 22.03.2016

Das Intro war diesmal aus Braveheart.

Nicolas war bei Europäischen Raumflugkontrollzentrum ESOC um beim Start der ExoMars Mission dabei zu sein. Wer dazu noch mehr hören möchte kann in den Podcast AufDistanz reinhören. Dort hat Nicolas seine Eindrücke noch etwas ausführlicher beschrieben.

Außerdem war Nicolas auf der Frühjahrstagung der Physiker in Regensburg. Ganz nebenbei hat er etwas zum Thema Geoengineering gelernt.

Reinhard hat fleißig an seiner Doktorarbeit weitergeschrieben und ist nach mehreren Umwegen über Word und Co am Ende doch wieder bei Latex gelandet. Am besten gefällt ihm dabei die Onlinevariante Overleaf. Ansonsten hat Reinhard mal wieder einen Vortrag für unsere Jugend gehalten.

padlock_closedThema 1: „Nanoröhrchen gegen Walter White“ – Eine neue Anwendung für Kohlenstoff Nanoröhrchen! Sie können beim Drogenentzug helfen. Zumindest bei Mäusen.

padlock_openThema 2: „Schuld sind wieder die anderen“ Reinhard erklärt uns warum es nicht zwingend an uns liegt wenn wir bei Datingplattformen schlecht wegkommen…schuld sind natürlich die anderen.

Experiment der Woche: „Intransitive Würfel“ – Würfel mit denen man statistisch garantiert gewinnt.

Musik: “Gravitational Waves” von Hugo the Poet.

Chinagadget der Woche: Als erstes stellen wir euch das Germangadget aus Schweden vor „Blas-Fix“ danach geht es mit dem Egg-Stractor österlich weiter. Hier findet ihr die Bilder der Eierschlacht.

padlock_openThema 3: „Ey lachst Du oder was?“ – Bonobos reagieren auf Gefühle anderer Bonobos und schauen gerne Pornos.

padlock_closedThema 4: „…und sie spuken doch!“ Gibt es sowas wie eine lokale Realität?…schon Einstein hat sich den Kopf über diese Frage zerbrochen. Reinhard versucht Anhand einer kurzen Einführung in das EPR-Paradoxon und der bellschen Ungleichung etwas Licht ins dunkel zu bringen. Experimentell wurde die Frage letztes Jahr mit Hilfe von Diamanten beantwortet.

Amazon Käufe der Woche: Es war einmal … Das Leben [6 DVDs] und das Mystim Eichel- & Hodenschlaufenset.

Rausschmeißervideo: „PloS ANNA VS ELSAvier – For The First Time

60 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 70 „Bonoboporno“

  1. Der Anschlussfehler bei Herr der Ringe (Narbe auf der falschen Wange) lag wohl daran, dass das Bild gespiegelt wurde, damit es schöner und besser in die Shnittfolge passt.

    • Ich bin mir nicht sicher. Ich bin selber auf ResearchGate aber so richtig nutzen tue ich es nicht. Es hilft ein wenig den Überblick zu behalten was meine Kollegen veröffentlicht haben. Aber Recherche mache ich (noch) auf anderen Plattformen. Aber da liegt schon erhebliches Potential drin…

      /nw

    • Danke für das Video. Über das Gerrymandering, also das systematische Verschieben von Wahlkreisen zwecks Wahlbeeinflussung haben wir hier noch gar nicht gesprochen. Unvorstellbar, dass sowas möglich ist.

      /nw

      • Amerika ist nicht das beste Beispiel für ein unfaires Wahlsystem. Ja, Bush hat gewonnen, ohne das popular vote gewonnen zu haben. Aber da ging es um einige Prozentpunkte. In Großbritannien dagegen hat Cameron bei der letzten Unterhauswahl mit 36,9 % der Stimmen die klare absolute Mehrheit der Mandate gewonnen. Und natürlich gab und gibt es dort ständig Wahlkreis-Neuzuschnitte.

        Bei der Bewertung des Gerrymandering muss man folgendes berücksichtigen: Wenn ich aus einem Gebiet die „sicheren“ Hochburgen herauspicke und zu einem Wahlkreis schneide, dann verbleiben beim Rest die Hochburgen der jeweils anderen. Es verschieben sich also weniger die Mehrheitsverhältnisse, aber die jeweiligen Amtsinhaber sind schwerer abzuwählen. Deshalb konzentriert sich der Wahlkampf auf ganz wenige Kampf-Bezirke.

        Aus deutscher Sicht gibt es keinen Grund zum Hochmut. Das deutsche Wahlrecht wurde in wesentlichen Teilen 2012 für verfassungswidrig erklärt, weil es zu allen möglichen Blödsinn führte:

        – Auch in Deutschland konnte eine Regierung ohne popular vote durch Überhangmandate die Mehrheit erreichen. Da hiervon seit 1949 fast nur die beiden potentiellen Kanzlerparteien CDU/CSU und SPD profitierten, wurde es in Kenntnis der schweren Fehler nie geändert.

        – Meine Lieblingspartei zu wählen konnte diese ein Mandat kosten. Diesen Effekt des negativen Stimmgewichtes war auch Gegenstand der Verfassungsklage.

        – Meine Lieblingspartei NICHT zu wählen konnte ihr ein Mandat verschaffen.

        Das Mandatsverrechnungsverfahren nach d’Hondt begünstigte ebenfalls die jeweils größten Parteien.

        Die Wahl von Bush und die Ereignisse um den „Battleground Florida“ werfen dagegen eine andere Frage auf, die der Wissenschaft geläufig ist: Die des Meßfehlers.
        Ich wette hier 1:100, dass eine Wahlentscheidung, die an 300 von Millionen Stimmen hängt, innerhalb der Fehlertoleranz liegt, zumal bei der Nachzählung Menschen zählen und beurteilen.

        Ich habe selbst mal einen Landesparteitagsantrag zu diesem Thema erarbeitet und festgestellt, dass keiner der anwesenden Bundestagsabgeordneten sich jemals mit dem Thema befasst hatte.

        Die tolle Website http://www.wahlrecht.de führt folgendes Zitat auf ihrer Seite:

        »Das Heil der Demokratien, von welchem Typus und Rang sie immer seien, hängt von einer geringfügigen technischen Einzelheit ab: vom Wahlrecht. Alles andere ist sekundär.« (Jose Ortega y Gasset, span. Kulturphilosoph)

        • Hallo Thomas,

          ich dachte mir schon, dass Du bei diesem Thema einiges zu ergänzen hast! 🙂 Vielen Dank für die Informationen. Ich wollte keineswegs hochmütig das deutsche Wahlsystem loben – ich hatte lediglich nach einem Beispiel in der realen Welt gesucht was Konsequenzen für unser Leben hat.
          Das Beispiel aus GB war mir gar nicht bekannt. Krass.

          /nw

  2. Super, vielen Dank!

    Zwei Anmerkungen:
    1. AlphaGO ist nur zu einem Teil ein Algorithmus. Zum anderen Teil ein neuronales Netz. Neuronale Netze kann man schlecht offenlegen in Form von Code weil der nicht viel aussagt. Der Trainingszustand müsste auch offengelegt werden, also die ganzen Gewichtungen der einzelnen Verbindungen und das sind sehr viele Daten. Weil das kein Algorithmus ist kann man da auch kein Debugging machen, sprich eine Offenlegung würde nicht viel nutzen, man könnte dann zwar ausprobieren, dass es das macht für das es trainiert wurde, aber nicht nachvollziehen warum.

    2. Acro ist schön! War da mal Campen und sehr begeistert von der Landschaft. Viel Spaß!

    • zu 1: Danke für die Infos. Dann ist auch klar warum wir nicht so viel dazu gefunden haben. Dann kann man die „Schönheit“ seines Spiels vermutlich auch nur als Go-Meister begreifen.

      zu 2: Ja, ich bin zum dritten Mal in Arco. Als Kletterer ein Traum weil das ganze Dorf voll ist mit Dirtbags… 🙂

      /nw

  3. Word hat es immer noch nicht gelernt richtig mit Formeln umzugehen?
    Ich dachte seit meiner Promotion vor 15 Jahren hätte sich das gebessert.
    Saftladen….

    • Es ist leider immer noch ein einziger Schmerz 😀 Bei ner langen Arbeit kommt man um Latex wohl nicht herum…ist auch nur halb so schlimm wenn man sich mal wieder ein wenig eingearbeitet hat 🙂

      /rr

      • Richtig! Ich musste meinen Kopka vor 3 Jahren auch wieder abstauben und war schnell wieder im Thema. Gelernt ist gelernt. Selbst meine Diplomarbeit war nach so langer Zeit noch lauffähig (damals noch auf dem DESY-Mainframe geschrieben).

    • Hi,

      es scheint sich seit den 90er Jahren nicht gebessert zu haben.

      Als ich meine Studienarbeit Anfang der 90er begann, versuchte ich erstmal sämtliche Formeln in Word 2.0 „reinzuhämmern“. Der Erfolg war, dass sich Word weigerte, das Dokument zu speichern, da es zu groß sei… Zunächst 10 Formeln auf einer popeligen Seite mit ein wenig Summen, Integralen, komplexen Brüchen, usw. ohne weiteren Text, da machte das Programm bereits schlapp. Von Literaturverzeichnis, Abbildungsverzeichnis und Ähnlichem gar nicht zu reden.

      Da bin ich dann ganz schnell zu LATEX gewechselt, und nach ein wenig Einarbeitung hatte man sogar relativ kurz begriffen, wie die Seiten ungefähr aussehen werden.

      Ein besonderer Clou war die Möglichkeit die DVI-Datei derart als PostScript zu generieren, dass man 4 Seiten auf eine DIN A4-Seite drucken konnte, und das Ganze sogar doppelseitig. Um sich einen groben Überblick über seine Arbeit zu verschaffen, war die Reduzierung um ein Achtel optimal. Laserdruckerresourcen waren im Uni-RZ begrenzt und waren vom Operator betrieben.

      Cheers
      Thomas

    • Ha, da hatten wir den wesentlichen Vorteil nicht mal erwähnt!

      „Zur Herausnahme der flüssigen Eimasse, bei Erhaltung des Eigehäuses und Vermeidung einer beim herkömmlichen Auspusten zu besorgenden Vermischung mit Speichel,…“

      /nw

  4. Lieber Nicolas, lieber Reinhard,

    wie könnt ihr allen Ernstes den Menschen da draußen erzählen, es gäbe Zufall in dieser Welt. Alles hängt von allem ab und beeinflusst sich gegenseitig, hier und sonst wo im Universum. Ihr glaubt das nicht? Kommt, ich zeig es euch anhand eures Podcasts.

    Ich zäume das Pferd mal von hinten auf – macht die Sache spannender. 😉

    Auf eurer Tafel steht geschrieben:

    Pi = 3

    Zu Pi komme ich später …

    3 ist nichts anderes als die Quersumme der Ziffern der Zahl 21.

    Und 21 ist die Quersumme der Zahl 243138.

    Seht ihr es schon? Nein? Nun, ihr seid ja auch Physiker und nicht Hellseher.

    Man muss wissen, dass 243138 das Ergebnis folgender kleinen Subtraktion ist:

    2425837 – 1715012 – 467687 = 243138

    Ihr mögt euch fragen, woher hat dieser doofe Tristan nun diese Zahlen wieder her. Ganz einfach. Diese Zahlen sind Positionsangaben! Nein, nicht die Koordinaten des
    Nibelungenschatzes oder des Bernsteinzimmers; deren Herleitung habe ich gerade verlegt. Schaut auf eure Tafel. Seht ihr es? Da steht die Kreiszahl Pi! Ich möchte anmerken, eine Zahl, die selbst am anderen Ende des Universums die gleiche ist, wie in unserer verruchten Gegend.

    Zurück zum Thema. Es handelt sich bei unseren Berechnungen also um die 467687. , 1715012. und 2425837. Stelle der Zahl Pi. Genau genommen um die jeweils sechs folgenden Ziffern, die, von wem auch immer, dort eingebaut wurden.

    Diese Sechsergruppen lauten „878201“, „927337“ und „251015“.

    Ihr könnt das alles hier nachprüfen: http://www.angio.net/pi/bigpi.cgi

    Ich befürchte, wenn ich euch die Zahlen aneinander hefte, werdet ihr es immer noch nicht sehen.

    878201927337251015

    … ihr denkt einfach, wie die meisten Menschen, zu dezimal. 😛

    Schaut euch die elektrischen Ladungen an; sie säen nicht, sie ernten nicht, dennoch existieren sie in zwei Formen, „+“ und „-„, oder wie Informatiker sagen würden „1“ und „0“.

    Binär schreibt sich obige Zahl also so:

    00 0000000000 1100001100 0000000000 0000000000 0000000000 0000000100 0011000111

    Seht ihr es jetzt? Eine Ziffernfolge mit 72 Stellen. 72 ! ZWEIUNDSIEBZIG !
    Was könnte das sein? Die Zahl der Meisen in meinem Kopf? Nee, knapp daneben.
    Die Zahl der E-Mails, die Nicolas von Dr. Das erhalten hat. Quatsch!

    Es ist ganz einfach die Zahl eurer ordentlichen Podcastfolgen! 😛

    Aber kommen wir nun zu der alles entscheidenden Frage nach dem Leben, dem Universum und überhaupt allem.

    Was zum Geier bedeuten diese Nullen und Einsen?

    Kleiner Tipp.

    Werft mal einen Blick auf eure Sendungstitel. Schaut ganz genau hin …

    Ich sage nur Gänse und Füßchen.

    Seht ihr es jetzt?

    😉

    DAS IST KEIN ZUFALL.

  5. Es gibt einen guten Artikel der AlphaGo Autoren, dass das Programm gut beschreibt: „Mastering the game of Go with deep neural networks and tree search“ von Silver et al. Nature 529, 484–489.

  6. Der Countdown beim Raketenstart ist übrigens eine Erfindung des Fernsehns / Films. Die USA und auch Europa haben das dann übernommen. Mit dem kleinen Unterschied das die einen bei 0 zünden die anderen bei 0 schon abheben.
    Was ihr damit jetzt anfangt bleibt euch überlassen.

      • Der Coundown ist „very German“. Fritz Lang erfand ihn 1929 für seinem Stummfilm „Die Frau im Mond“

        „Als ich das Abheben der Rakete drehte, sagte ich: Wenn ich eins, zwei, drei, vier, zehn, fünfzig, hundert zähle, weiß das Publikum nicht, wann die losgeht. Aber wenn ich rückwärts zähle: Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, NULL! – dann verstehen sie.“ So erklärte Fritz Lang (1890-1976) den Countdown einer Rakete zum Mond in seinem Stummfilm „Die Frau im Mond“ von 1929 – und fügte hinzu: „Noch so eine von meinen verdammten Eingebungen.“

        Hier ist der alte Schinken in voller Länge:
        https://www.youtube.com/watch?v=L-2kBzd37i4
        Den Countdown findet man bei 1 h 33 min

        Auch Jules Vernes (1828-1905) Raumschiff Columbiad in seinem 1867 erschienenen Roman „Von der Erde zum Mond“ startete nach dem Lauf der Sekunden – aber eben nicht nach einem Countdown. Der „Projektilwaggon“ startete – übrigens nur einige Kilometer vom heutigen Cape Canaveral entfernt – am 1. Dezember, 22 Uhr, 46 Minuten und 40 Sekunden: „35, 36, 37, 38, 39, 40, FEUER!“
        Quelle: http://www.spektrum.de/quiz/was-verdankt-die-raumfahrt-dem-stummfilm-die-frau-im-mond-1929-von-fritz-lang/636420

        Vertont hat der phantastische Klavier-Satiriker Tom Lehrer dem Countdown ein Denkmal gesetzt.Im Lied über von Braun und dessen noch braunere Vergangenheit illustriert er die Käuflichkeit des Raketenentwicklers (V2, Saturn) mit folgenden Zeilen:

        „You too may be a big hero,
        Once you’ve learned to count backwards to zero.
        „in german or in english I know how to count down,
        Und I’m learning Chinese,“ says Wernher von Braun“

        https://www.youtube.com/watch?v=QEJ9HrZq7Ro

  7. Moin,

    da das Thema Farbblindheit immer wieder zur Sprache kommt, mein Tipp:
    http://colorbrewer2.org/

    Ein fantastisches Werkzeug zur Generierung von Farben unter (optionaler) Berücksichtigung von Farbblindheit, Fotokopierbarkeit und Druckerfreundlichkeit. Da ich nicht Farbenblind bin kann ich dazu nichts sagen. Allerdings verwende ich die Schema von colorbrewer bei einfach allem wo ich Farben brauche und fahre damit sehr gut.

    LG aus Lübeck/Bonn

    • Ui, hab ich grad mal mit rumgespielt. Sieht wirklich sehr interessant aus für mich. Das schaue ich mir nach meinem Urlaub mal etwas näher an. Danke!

      /nw

  8. Weil scheinbar die Intransitiven Würfel überall ausverkauft sind, empfehle ich Blankowürfel aus Holz zum selbstbeschriften, die es richtig preiswert bei eBay gibt. Damit kann man dann auch die verschiedenen Intransitivwürfel-Sets, die in der Wikipedia beschrieben sind, ausprobieren.

  9. @Thema4: Ich kann mich nicht damit abfinden, dass vor der Messung die Realität nicht festgelegt ist, da doch wirklich jedes Bit in unserem bekannten Universum doch immer aus einem definierbarem Zustand entsteht und in unsere erfassbare Welt der Realität eindringt.
    Ist es nicht eher ein klassisches Unschärfeproblem bei dem wir einfach noch nicht die notwendige Auflösung anwenden können um die Prozesse zu beobachten? Wenn der Aparat der Beobachtung dummerweise selbst Teil der beobachteten Materie/Entität wird, ist’s natürlich vorbei mit einer Beweisbarkeit und das ist blöd. Kausalität good bye..
    Auch nur blöd, dass wir selbst in den theoretischen Modellen keine Basis für eine feinere Granularisierung haben. Na mal sehen, wie es so weiter geht.

    Ich kann mir vorstellen, dass du vielleicht bei einer wesentlich höheren Zahl an Experimenten (also vllt eher so 200000 als 200) eine plötzliche Varianz erhältst, die möglicherweise so klein ist, dass sie im ersten Moment als vernachlässigbar oder als Fehlertoleranz des Experiments angenommen wird aber vielleicht einen Hinweis auf eine grundlegende Gesetzmäßigkeit gibt, wenn auch nicht mal benutzbar um formular zu beschreiben, was da vor sich geht.

    Naja, creepy shit.. ;D

    • Hi Carsten,
      mit deinem Gefühl bist du in guter Gesellschaft (Einstein). Genau diesen Umstand, dass die Realität im Sinne einer festen messbaren Größe vor der eigentlichen Messung nicht feststeht ist genau das worum es bei den EPR Überlegungen und der bellschen Ungleichung geht. Bell hat sich halt genau angeguckt, was wäre wenn es verborgene nicht bekannte Parameter gäbe die eine lokal-realistische Theorie zulassen würden. Er kam dabei auf seine berühmte Ungleichung die erfüllt sein müsste. Die Quantentheorie verletzt diese Ungleichung deutlich und ist daher keine lokal-realistische Theorie. Diese Verletzung wurde auch schon in etlichen Experimenten nachgewiesen…bisher blieb aber immer irgendwo ein Schlupfloch, dass doch eine lokal-realistische Erklärung im sinne von Einstein zugelassen hätte. Dieses Experiment hat nun die letzten Schlupflöcher nahezu geschlossen und die Wahrscheinlichkeit, dass die Quantentheorie unvollständig ist, ist daher extrem gering. Auch wenn man sich mit der Vorstellung nur sehr schwer anfreunden kann, scheint die Natur wirklich so verrückt zu sein wie es die Quantentheorie beschreibt.

      Gruß Reinhard

    • Da hast Du recht, wir haben offensichtlich nicht ordentlich recherchiert. Danke für den Link! Besonders gut gefiel mir der folgende Kommentar:

      I’d never recommend this product for anything other than a science experiment … something like “is a cold exploded egg harder to clean up than a hot one?”

      /nw

  10. Am ich das richtig verstanden habe, erst mal dem Herrn Dr. Wöhrl herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

    Bei den Bell Ungleichungen finde ich spannend, was Reinhard bei ungefähr 3:04:30 gesagt hat: der hat das da mal rein gepackt. Das ist was, was ich nie verstanden habe, warum das akzeptiert wird. Er packt was in die Gleichungen der QM rein und wir kommen später im Experiment drauf, das funktioniert so nicht. Ist ja gut, aber wer sagt denn, dass die QM „stimmt“?! Klar, die Gleichungen sind super brauchbar, aber wir wissen ja quasi, dass das noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, weil wir ja immer noch genug Probleme haben, alte Phänomen damit zu beschreiben.
    Dass man irgendwann eine andere Theorie findet, die Lokalität und Realität zulässt, schließen die Bell Ungleichungen somit nicht aus, oder?
    Wobei die Experimente jetzt erst mal nicht danach ausschauen… 🙂

    Habt Ihr Euch in letzter Zeit mal eine Folge „Es war einmal das Leben“ angeschaut? Ich war entsetzt über den Militarismus, dem unsere Kinder da ausgesetzt werden… :-/

    Lieben Gruß
    Andreas

    • Hi Andreas 🙂
      das mit der dem „der hat das mal da rein gepackt“ hab ich dann wohl ein wenig zu lapidar ausgedrückt. Natürlich hat sich Bell dazu schon reichlich Gedanken gemacht und eigentlich nur die Überlegungen von Einstein, Podolski und Rosen etwas weiter in mathematischer Form konkretisiert. Er hat halt geguckt, was wäre wenn die von Einstein und Co. beschrieben Realität tatsächlich so wäre und wir nur nicht wüssten was die Teilchen wirklich beeinflusst. Das was die Teilchen beeinflussen könnte hat er dann lambda genannt (völlig egal was dieses Lambda am Ende ist). Heraus kam bei seinen Rechnungen dann, dass jede Theorie (nicht nur die Quantenmechanik)die, die Begriffe Realität und Lokalität, wie sie Einstein Podolski und Rosen definiert haben, beinhaltet die von Ihm gefundene Ungleichung erfüllen muss. Tut sie das nicht, ist entweder die Theorie falsch oder wir müssen uns von diesen Begriffen trennen. Die Quantenmechanik verletzt diese Ungleichung deutlich allerdings beschreibt sie unsere Experimente sehr gut und ist auch sehr gut geeignet Vorhersagen zu machen. Der einzig vernünftige Schluss ist also die Begriffe Realität bzw. Lokalität aufzugeben und zu akzeptieren, dass die Quantenmechanik in dieser Hinsicht vollständig ist. Da Bells Gleichung sehr allgemein ist, schließt sie auch aus, dass wir mal ne Theorie finden die Lokalität und Realität zulässt 🙂

      /rr

      • Hallo Andreas, hallo Reinhard,

        was ich weiter oben schon als einen etwas scherzhaften Abriss zu eurem Podcast, aber eigentlich als Kritik an Bells Beweisführung gemeint habe, ist die Annahme, es existiere Zufall, in Form von Zufallsgeneratoren, bzw. freier Wille von Experimentatoren im Universum. Die korrekte Bezeichnung für ein solches Weltbild lautet übrigens Superdeterminismus. Hier könnt ihr nachlesen, was mit diesem Begriff gemeint ist.

        https://en.wikipedia.org/wiki/Superdeterminism

  11. „Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!“ ist ein Zitat von Andreas Möller 🙂
    Checkt mal das Quellenverzeichnis 😉

    btw:
    Weiter so Jungs! Ich hab jetzt schon wieder „Unterminkorrekt“!

    In diesem Sinne – nach der Sendung ist vor der Sendung 🙂

    • Oh mann, bei den Fussballerzitaten kommt man aber auch durcheinander!

      Dein „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ Zitat ist aber Sepp Herberger!

      /nw

  12. Das Intro war schon so großartig… ich hab aufm Fahrrad so breit gegrinst die ganze Zeit, dass ich sicher ein diverses Insektenbiotop zwischen den Zähnen hatte.
    Vielen Dank für diesen tollen Start in den Tag. 😀
    (Und jetzt freue ich mich auf den Rest der Episode)

  13. Hallo Ihr zwei,

    Ich bin durch RBTV auf euch aufmerksam geworden und bin begeistert! Sowohl von eurer Art zu erklären als auch eurem Unterhaltungswert.

    Ich würde mich sehr über einen Stream oder auch nur eine Video Aufzeichnung eurer Sendungen freuen, gerne auch als Spezialfolgen.

    Macht bloß weiter so! Ihr gebt ein gutes Beispiel ab wie interessant Wissen sein kann.

    Ps: ich muss UNBEDINGT noch so eine CD ergattern 😀

    • Vielen Dank! Vermutlich machen wir eher „Spezialsendungen“ im Stream. Regelmäßig jedenfalls eher nicht.

      NOCH gibt es Restexemplare der CD!

      /nw

  14. Das Beste der Sendung war die Nachricht, daß trotz soviel Physik, die Biologie diesmal die Hauptnews war.

    Herzlichen Glückwunsch, Nicolas & Family!

  15. Euch ist ein kleiner Fehler unterlaufen als Nicolas behauptet hat, dass das addieren der Augenzahlen der 10 Würfel dazu führt, dass Würfel unterschiedlicher Farben gleichwertig sind. Dies ist inkorrekt, jedoch der Beweis zu aufwendig.
    Hier der Beweis, dass die Addition zweier Würfe zu einem gegenteiligen Ergebnis führen kann:

    Einmaliges Werfen:

    Blau: 6 3 3 3 3 3
    Grün: 5 5 5 2 2 2
    Blau gewinnt, wie in der Sendung erklärt.

    Zweimaliges Werfen:

    Blau: 1*12, 10*9, 25*6
    Grün: 9*10, 18*7, 9*4

    Grün gewinnt, Beweis:
    in 3/4 der Fälle würfelt Grün ein höheres Ergebnis als eine 6, die in 25/36 Fällen von Blau gewürfelt wird.
    Zusammen gewinnt Grün also in mindestens 3/4*25/36=25/48 der Fälle.

    Das selbe Prinzip kann auch auf 10 Würfe angewendet werden, jedoch wäre dafür eine Simulation oder ein einleuchtenderes Beispiel nötig.

    Ein sehr gutes Video darüber ist hier zu finden:
    https://www.youtube.com/watch?v=zWUrwhaqq_c

    Das Video (in englischer Sprache) zeigt die Würfel, die ihr benutzt habt und zeigt auf, dass die „Schlagreihenfolge“ der Würfel invertiert wird, wenn die Summe zweier Würfe anstatt eines einzelnen Ergebnisses benutzt wird, um den Sieger zu ermitteln.

    Ein anderer kleiner Fehler war noch, dass ihr gesagt habt, dass der rote Würfel 5 Vierer und eine 6 hat, dabei hat er 5 Vierer und eine 1.

    • Hey, danke fürs aufmerksame hören und für die Korrekturen.
      Das mit der invertierten „Schlagreihenfolge“ bei zwei Würfeln hatte ich auch überlegt rein zu nehmen, mich dann aber dagegen entschieden weil ich befürchtet hatte, dass es dann etwas zu verwirrend wird. Diese Würfel waren eh kein Experiment was man gut im Podcast nachvollziehen kann.
      Umso besser, dass Du das Video noch rausgesucht hast! Vielen dank dafür.

      /nw

  16. Hier mal
    Go ohne Regeln erklärt.

    Gewinner ist, wer sich das größere Gebiet aneignet.
    Am Anfang wird dies angedeutet, wobei Ecken und Ränder als Hilfe genutzt werden.In der Anfangsphase versucht jeder, seinen Claim so gut wie möglich zu markieren.Hohe Deutlichkeit=Steinverbrauch=Sichereres Gebiet=Weniger Gebiet & Iniativverlust
    Diese Andeutungen werden dann verdeutlicht, wenn der Gegner sie nicht versteht oder ignoriert.
    Die Steine werden nur gesetzt und nicht bewegt.
    Anfänger kommen nicht mit den Andeutungen klar und verschwenden ihre Spielzüge in Scharmützeln.
    So kommt es das Anfänger auch bei einer großen Anzahl von Vorgabesteinen verlieren konnen.
    Hier ist auch der große Unterschied zwichen Go und Schach. Es gibt eine gewissen Abstand zwischen
    Strategie und Taktik. Bei Schach ist die Distanz zu klein, als daß man einen taktischen Fehler ausgleichen könnte.
    Bei Go ist das bei besserer Strategie noch möglich.
    Wenn die gegnerischen Steine sich berühren, kommen die „eigentlichen“ Regeln zum tragen und regeln das(die Scharmützel).
    Hat einer der Spieler den Claim zu groß abgesteckt, kann der Gegner eine Insel im feindlichen gebiet errichten.
    Macht er es zu klein, verschenkt er Gebiet, das ihm am Ende fehlt.
    Gute Spieler antworten verzichten am auf den Kleinscheiß und kümmern sich um „Das große Ganze“.

    Anmerkungen:
    1.eine Regel wurde doch beschrieben:Die Steine werden nur gesetzt und nicht bewegt.(Die Hälfte der 10(oder so)Regeln ist ähnlich banal.
    2.Es gab ein Buch das Maos Feldzug mit dem Go-spiel verglich.http://www.amazon.com/The-Protracted-Game-Interpretation-Revolutionary/dp/0195014936
    3.AlphaGo/Skynet: https://twitter.com/statsmanbruno/status/708941065877737472

  17. Hallo,
    ich habe den Pango 3000!
    Das teil ist der Hammer, es funktioniert prima ich habe nur immer Angst, dass ich mit dem Druck irgendwann die Rohre im Haus zerstöre.

    Grüße, Bernd

  18. Musste schmunzeln beim Bericht von Word. Das ist halt Software, die nicht mehr kann, als einen Brief zu schreiben. Die Knöpfe versprechen zwar was anderes, aber mehrere Seiten, Abbildungen, Objekte sind alle schrecklich zu handhaben, und wenn es dann an Strukturen wie Inhaltsverzeichnisse, Nummerierungen oder Bildunterschriften geht, geht nix mehr.
    Ihr habt ja schon die Lösung genannt, Latex. Was ich neulich entdeckt habe, ist Lyx, ein grafischer editor basierend aus Latex. Die Vorteile von Latex sind alle da, aber man kommt ein bisschen darum herum, Tabellen in \begin{table}\begin{tabularx}[xxxrrr]&&&&&&&\\&&&&&&\end… zu schreiben, sondern mit einer sehr viel einfacheren Oberfläche. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, und der Tip hilft was.
    Viele Grüße

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