Minkorrekt Folge 167 – „Im Bett mit Minkorrekt“

Falls ihr Abends zu Hause sitzt und Netflix schon leer geguckt habt, dann werft doch mal einen Blick auf die Vorträge der „public Climate school„.

Unser Spreadshirtshop ist offline, aber wir arbeiten schon an dem Nachfolger 🙂

Wir empfehlen das Buch „Once you start asking“ von unserem Freund Markus Voelter.

Wir machen jetzt regelmäßig Livestreams! Wenn ihr den nächsten nicht verpassen wollt, dann folgt Minkorrekt auf YouTube und Twitch. Um sich mit der Technik auseinander zu setzen zockt Reinhard in Zukunft ein wenig mehr auf seinem Twitchkanal.

Thema 1:Coronamaßnahmen“ – Was haben die Coronamaßnahmen jetzt eigentlich gebracht? Waren die Entscheidungen die die Politik getroffen hat gut? Diese Studie hat sich mal den zeitlichen Verlauf der Pandemie angesehen und die Ereignisse mit den Fall zahlen verglichen.

Thema 2:Science Works….differently“ – Wie funktioniert eigentlich Wissenschaft? Was kann Sie leisten und was nicht? Und wie sollten wir das als Wissenschaftler kommunizieren?

Galileo-Gambit

Experiment der Woche:Tassenton“ – Man kann bei einer Tasse mit Henkel zwei Töne erzeugen wenn man sie mit einem Löffel anschlägt. Warum das so ist bekommt ihr in diesem Video von Numberphile wundervoll erklärt.

Musik:Dunning Kruger Blues – Corona Edition 2020” schuld ist Tommy

Thema 3:Zoom Fatique“ – Ihr fühlt euch nach online Meetings auch immer erschlagener als nach einem „normalen“ Meeting? Das ganze hat einen Grund, eurer Hirn muss hier mehr arbeiten weil etwas fehlt.

Thema 4:Schlafkonsum“ – Was bekommt unser Gehirn überhaupt noch mit wenn wir schlafen? Diese Frage sind ein paar Forscher jetzt mal genauer nachgegangen.

Schwurbel der Woche: Strahlenschutz Orgon 2 Energie Tropfen plus 1 Halsreif

Hausmeisterei: Der nächste Minkorrekt-Lifestream ist am Sonntag den 31.05.20 um 21:00 auf YouTube und Twitch.

Tourtermine:

Feiert mit uns (Ende des Jahres) die Wissenschaft live! Es gibt ab sofort Karten für unsere neue Show „PANIC!“ im November.

Rausschmeißer:Hydrogen Anthem – Team 13 Hydrogenious” schuld ist Simon.

Vielen Dank für eure Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Coronazeit ohne Hose

44 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 167 – „Im Bett mit Minkorrekt“

  1. @Ansteigende Menge der Forschungsprojekt-Anträge: Durch die konstante Menge an Bewilligungen wird da leider viel Arbeitszeit der Forscher verschwendet. Theoretisch könnten auch einfach alle Seiten abrüsten, und jeder nur noch die Hälfte der Anträge einreichen. Nur in der Praxis wird das wohl nie passieren.
    Letztlich muss man zurück von der Projekt-gebundenen Finanizierung zur Stellen-Finanzierung. Nennen wir es Forschungs-Grundeinkommen 😉

    @Reinhards Rant nach Thema 2:
    Sorry, aber den Kritikpunkt, dass es Probleme verursacht, wenn Wissenschaftlichen Studien widersprüchliche Resultate erzeugen, sollte man nicht einfach so davon wischen.
    Politische Entscheidungen werden heutzutage gerne auf Basis aktueller wissenschaftlicher Resultate begründet. Dabei nimmt man dann die Paper/Studien, welche die eigene Agenda unterstützen. So weit, so normal…
    Nur lassen sie dann meist die sehr eng gefassten Voraussetzungen für die Aussagen der wissenschaftlichen Arbeit unter den Tisch fallen.
    Da ist mir die Ehrlichkeit lieber, wenn man beispielsweise gesagt hätte wir Beschließen die Maskenpflicht, weil wir die Maßnahmen von Ländern nachahmen, die besser mit dem Corona-Ausbruch klar kommen.

    Am Anfang der Corona-Krise fand ich die Widersprüchlichkeit der Aussagen von Studien schon sehr faszinierend. Das mit der reduzierten Infektionsrate bei Familien hattet ihr da als Beispiel ja schon angeführt und konntet es euch nicht so recht erklären. Die wissenschaftliche Aufarbeitung wird vermutlich Jahre brauchen um zu erkennen, was von den Aussagen letztlich nur Zufall, Auswirkung der Wahl der Messmethode oder doch ein Fakt ist, der uns eine wissenschaftliche Erkenntnis liefert.

    Ich fühle mich mich an diesen alten Witz erinnert:
    Ein Physiker, ein Mathematiker und ein Informatiker fahren im Zug durch Schottland. Sie sehen aus dem Fenster ein schwarzes Schaf auf einer Weide grasen.

    Der Informatiker schlussfolgert:
    „Alle Schafe in Schottland sind schwarz.“

    Der Physiker verbessert:
    „Das ist nicht ganz korrekt. In Schottland gibt es schwarze Schafe“.

    Der Mathematiker seufzt:
    „In Schottland gibt es auf mindestens einer Weide mindestens ein Schaf, was von mindestens einer Seite schwarz ist“.

    • Beim Thema 2 musste ich ebenfalls an einen Witz denken, und zwar bei der Bemerkung, dass Aussagen von Wissenschaftlern nicht ewig konstant sind: „Herr Wachtmeister, die Ampel ist mal rot, mal grün, mal gelb – wie um alles in der Welt soll man sich denn danach richten?“

  2. Ich bin sozusagen doppelt „geschädigt“.
    Ich gehöre zum hochfunktioneller Autismus Spektrum Bereich und bin auf einen Ohr taub was Kreuzgespräche für mich schwierig macht. Video Konferenz für mich ein Segen. Nichtdestotrotz strengt mich das auch an aber nicht so sehr wie ich es bei meinen Arbeitskollegen/innen bemerke.

    Corona Einschränkungen für mich gibt es nichts besseres aus einer rein egoistischer Sicht. Social distance halten wunderbar. Masken tragen herrlich. Endlich merken mal andere so ein bisschen was für mich Normalzustand ist.
    (Übertrieben formuliert)

  3. Lieber Nicolas,
    beim Thema 1) Corona hast Du Dich ein bisschen in der vertan. R ist nicht unter Null gefallen, sondern unter 1. Es hat mir jedesmal einen keinen Stich versetzt, wenn Du von einem R-Wert unter Null gesprochen hast. Einziger Wermutstropfen in einem tollen Thema.

    • Lieber Boris, da kann ich Dich beruhigen. Ich sprach von der „Wachstumsrate“. Die berechnet sich anderes als der Reproduktionsfaktor r und kann durchaus unter 0 fallen. Kannst Du auch noch mal gut im verlinkten Paper sehen in Fig. 3 A.

      Zu der Wachstumsrate gibt es mittlerweile auch aktuelle Zahlen über die ich noch mal in der nächsten Folge sprechen werde.

      Nicolas

  4. Zur Zoom Fatique.
    Was mir ganz viel dieser Anspannung genommen hat ist ein ordentliches Monitoring. Oft hat man kein monitoring oder nur eines mit Delay.
    Das monitoring bei meinem Interface einfach etwas lauter zu machen hat da schon geholfen.
    Und wie ihr sagt, allein die Tonqualität macht echt viel aus. Also den anderen Teilnehmern einfach mal einen Link zu einem Headset gegen den Kopf hämmern.

  5. Der wichtigste Latein-Spruch, den ich kenne: quidquid latine dictum sit altum videtur

    Wasauchimmer auf Latein gesagt wird, sieht wichtig aus.

    Ansonsten finde ich Latein hilfreich, wenn ich nen Arztbrief habe, und wissen will, was meine behandelnden Ärztinnen einander mitteilen wollen.

  6. Bezüglich „alea iacta est“ und was ich aus meinem Lateinunterricht noch weiss: Es bedeutet der Würfel ist geworfen und soll von Caesar gesagt worden sein, als er mit seinen Legionen den Rubikon überschritten hat, was keinem Feldherren erlaubt war. Die Aussage bedeutet so viel, wie dass es kein Zurück mehr gibt, aber das Ergebnis, also ob Caesar erfolgreich sein wird mit seiner Rebellion, noch nicht feststeht, bzw. nicht bekannt ist.

    Ansonsten kann ich noch den Spruch: „Inops potentum dum vult imitari perit“ beisteuern: „Der Schwache geht zu Grunde, wenn er dem Starken nacheifert.“ Ist aus einer Fabel, die wir damals auswendig lernen mussten.

  7. Das Tassen-Experiment funktioniert auch mit Gläsern, wenn man keine Tasse zur Hand hat. Man muss den Henkel nur duch geeignetes Festhalten simulieren 😉

  8. Wieder eine sehr schöne Folge, vielen Dank dafür!
    Ich bin auch noch nicht fertig, möchte nur jetzt schonmal etwas zu dem Audiokommentar des Misophonen sagen bzw. meine Sicht darstellen: offensichtlich hat der Hörer kein soo sensibles Gehör, wenn er erst durch Nikolas‘ Kommentare bemerkt, dass Reinhard etwas isst/lutscht – ich höre das schon Minuten vorher und warte sehnlichst darauf, dass Nikolas etwas sagt. Helfen tut’s zwar praktisch nie, aber es kanalisiert meine Anspannung etwas, daher bin ich dafür ganz dankbar. Übrigens bin ich da denke ich nicht misophon, da ich nicht die typische Aggression verspüre, ich ekle mich nur ganz ganz stark, insbesondere, wenn Reini offenkundig ein Bonbon o.ä. nuckelt. Da wären mir kurze crunchy Kaugeräusche deutlich lieber als zwanzig Minuten lang sprechen mit Bonbon im Mund. Das wiederum ginge aber wieder zu Lasten des Audiokommentators. Es ist und bleibt also schwierig, Reinhard wird weiter essen/lutschen, und wir Sensiblen müssen das wohl als Konfrontationstherapie sehen. Neben all dem Gemecker bin ich euch aber sehr dankbar für euren Podcast und höre euch seit langem sehr gerne

  9. Für die mal-eben-Kommunikation kann man sich ja per Messenger unterhalten. Pidgin runterladen bei jabber.org einen Account anlegen und loslegen. Wer twittern kann, kann das auch das. Das ganze funktioniert gut asynchron, d.h. man kann seine Frage/Anmerkung einfach losschicken, wenn der andere dann Zeit hat, kann er es lesen und darauf antworten. Wenn er zu dem Zeitpunkt offline war, wird die Nachricht auf dem Server zwischengespeichert und dann beim erneuten online gehen zugestellt.

    Wenn man im Rahmen der Kommunikation feststellt, dass das komplexer ist, als dass man das alles Tippen will, kann man auf dem Wege auch kurzfristig eine „Telco“ vereinbaren.

    Wir nutzen das in der Firma ziemlich erfolgreich, die Anzahl wie oft ich von einem Anruf unterbrochen wurde, sank damit rapide.

  10. Zur Zoom-Fatique: Wir nutzen fast ausschließlich Audio-Konferenzen mit geteilten Bildschirminhalten anstatt Video-Konferenzen. Das klappt aus meiner Sicht sehr gut, auch schon vor der Corona-Kriese (weil wir an verteilten Standorten arbeiten). Jetzt halt aus dem Home-Office.
    Ich finde die Vermutung plausibel, dass man von Telefonaten nicht so viel erwartet und dass man dadurch weniger angestrengt wird.

  11. Zum Space-X-Start: War wohl ein Satz mit zwei X. Mal schauen, wie es am Samstag läuft. Bei dem Stream aus der Kapsel ist mir aufgefallen, dass da eigentlich alles über Touchscreens läuft. Ich frage mich, was bei einem Apollo-13-Szenario das Verfahren wäre, wenn man wie damals, alles abschalten und anschließend dann manuell Manöver durchführen muss.

    • Ich hab da mal gesucht, und der Crew Dragon hat wohl geringfügig andere Stromversorgung als Apollo, nämlich Power Supply 2 Solar Arrays – 1,500-2,000W und Batteries 4 Li-Polymer Batteries (Quelle: https://spaceflight101.com/spacecraft/dragon/)

      Ähnlich wie schon das Space Transportation System (bekannter als Shuttle) ist der Dragon ohne Computer nicht sinnvoll bedienbar. Und STS hatte nicht mal Solarzellen.

      • Also statt drei Wasserstoffzellen, zwei Solarzellen, so dass man sich Sauerstoff und Wasserstoff Mitführen sparen kann. Wenn die zwei Solarzellen ausfallen, dürfte dann aber wohl Schicht im Schacht sein.

        Das STS als Beispiel, ist ein wenig ungünstig, wenn man dessen Track Record so anschaut.

  12. Ihr zeigtet euch in der Folge wieder mal begeistert, dass die Zukunft jetzt da sei (was Raumfahrt und Co. angeht), und das finde ich als Beobachtung sehr spannend. Wir haben ja alle unsere kulturellen Praegungen: Wir wachsen auf, sehen und lesen in unserer Jugend Science Fiction, die sich die mindestens eine Generation aeltere Kohorte ausgedacht hat, und das praegt wiederum unser Denken und unsere Vorstellung, wie denn die Zukunft aussehen muesste.

    Daraus folgend ist natuerlich die Frage spannend und berechtigt: Haben wir ganz besonders dann das Gefuehl, dass „die Zukunft“ jetzt endlich da sei, wenn die Visionen unserer Science-Fiction-Praegung Realitaet werden? Und andersherum, fuehlen sich vielleicht Leute besonders motiviert, genau diese fuer sie bekannten Tropen als Ziel anzustreben und in ihre Projekte einfliessen zu lassen, um selbst ganz aktiv zur Realisierung ihrer Kindheitssehnsuechte beitragen zu koennen?

    An manchen Stellen sehen wir dann sogar sowas wie Retrofuturismus. Die ganze Debatte des letzten Jahrzehnts rund um automatisiertes Fahren und jetzt sogar Robo-Flugtaxis hat mehr etwas von der Science Fiction der 1950er und -60er als von moderneren SciFi-Konzepten. Ich finde es total spannend, bei egal welchem futuristischen Konzept zu analysieren: Auf welche Tropen aus der Science Fiction bezieht sich das? Aus welcher Generation kommt das? Und welche Annahmen, Gesellschaftsbilder etc. stehen dahinter? Theobald Fuchs hat auf der re:publica 2019 einen unglaublich witzigen Vortrag „Technikvorhersagen vor 60 Jahren & was daraus wurde“ gehalten, der hier mal durch die Zeitleiste geht und sogar kleine Tipps abgibt, wie man SciFi-Comics auf vor und nach 1968 datieren kann 😉 https://youtu.be/h9HxoZI5yn4

  13. Zum Thema Hörbücher beim Einschlafen hören kann ich sehr den Smart Audiobook Player empfehlen.
    Der hat eine Timer Funktion wo er automatisch nach einer gewissen Zeit langsam ausfaded wenn er keine Bewegung mehr wahr nimmt.

    Die App gibt’s im Play Store, hab damit sicher schon 1000h Hörbücher gehört und kann sie sehr empfehlen.

    • Die selbe App wollte ich auch gerade empfehlen. Ist einfach super, wenn merkt, dass man dass der Sound durch den Timer leiser wird, kann man ihn durch leichtes schütteln des Telefons resetten, wenn man noch nicht schläft. Verstehe nicht warum nicht andere Apps wie z.B. Audible so eine verhältnismäßig einfache Funktion einbauen.

    • Bin auch ein großer Fan der Funktion und der App an sich. Ist auch für Podcasts geeignet. Man kann auch „neben sich aufs Laken hauen“, wie Reinhard es sich wünscht, wenn man weiter hören möchte.

  14. Hier noch ein „Schwurbel“ für Euch. (eigentlich möchte man ja heulen)
    5GBioShield:
    Der 5GBioShield soll einen „holografischen Quanten-Nano-Layer“ gegen 5G-Strahlung aufbauen. Das 5GBioShield wurde von Toby Hall, einem externen Mitglied des 5G-Beratungsausschusses des Stadtrats von Glastonbury, einer Kleinstadt in Somerset, empfohlen, der eine Untersuchung der Gefährdung durch 5G-Mobilfunk gefordert hatte. Hall sagte laut BBC: „Wir verwenden dieses Gerät und finden es hilfreich.“ (Quelle: https://www.golem.de/news/315-euro-5gbioshield-gegen-5g-strahlung-enthaelt-keinerlei-technik-2005-148787.html)

  15. @Corona-Maßnahmen: Die Bewertung der Maßnahmen als genau richtig und zum richtigen Zeitpunkt hängt stark davon ab, was man bereit ist in Kauf zu nehmen. Ja die Daten weisen nach, dass die unterschiedlichen Maßnahmen einen jeweiligen Effekt hatten und anscheinend nur zusammen genommen das Pandemiegeschehen aus der exponentiellen Phase zurück geholt haben, also zu dem jeweiligen Zeitpunkt notwendig waren. Wenn man sich aber die Infizierten (180.458 Stand 29.5.) und vor allem die Todeszahlen (8450 Stand 29.5.) hier in Deutschland anguckt, frage ich mich, ob es das wert war, so hart am Wind zu segeln.
    Alle Vergleiche hinken, aber in z.b. Südkorea sehen die Zahlen laut WHO deutlich freundlicher aus, ebenfalls Stand 29.5.
    Einwohneranzahl: ca 50 Mio Einwohnern (Deutschland ca 80 Mio)
    Bevölkerungsdichte: ca 500/km² (Deutschland ca 250/km²)
    frühere erste Fälle, früher erste Maßnahmen (Maskenpflicht, Ausbau Testkapazitäten auch ohne Symptome, Fiebermessungen in Betrieben, begrenzte Quarantänemaßnahmen, aber ohne Lockdown
    kummulierte Anzahl Infizierte: 11.344 (Deutschland: 180.458)
    Tote: 269 (Deutschland: 8450)
    Im Vergleich mit anderen Ländern wie Italien, USA, Brasilien, etc. steht Deutschland natürlich relativ gut da und die Abschlußrechnung ist natürlich auch noch nicht gemacht, aber ich würde die deutschen Maßnahmen eher bewerten als „grade noch rechtzeitig“, um Verhältnisse wie in Bergamo zu verhindern, aber das hätte verdammt ins Auge gehen können.
    Ich arbeite in einem Seniorenheim und beobachte mit großer Sorge die ganzen Lockerungen, die aktuell durchgeführt werden. In der jetzigen wärmer werdenden Jahreszeit haben wir vielleicht Glück, dass die Neuinfektionen nicht wieder rasant ansteigen, aber ich befürchte, dass ab Herbst die Katastrophenmeldungen wieder ansteigen werden. In Langerwehe wurde kürzlich ein Ausbruch in einem Seniorenheim festgestellt mit Infektionen bei bisher 33 Bewohnern und 19 Beschäftigten, davon sind bisher 9 Bewohner gestorben. Was den Schutz der Risikogruppen angeht, wird meiner Meinung nach viel zu wenig getan. Stichwort regelmäßige Pooltest in Seniorenheimen, bei Beschäftigten im Pflegebereich, medizinischen Bereich, etc. oder ausreichende Ausstattung mit FFP3-Masken.

  16. Wir haben in den letzten Wochen viele Workshops mit Gruppenarbeiten ins Virtuelle übertragen. Von den Anforderungen her, scheint mir das den Vorlesungen von Reinhard recht ähnlich zu sein.

    Unser Setting:

    Wir bilden die Präsentation und die Arbeitsflächen für die Gruppenarbeiten komplett auf conceptboard.com ab (vergleichbare Tools: miro oder mural), also auf einem kollaborativen virtuellen Whiteboard.

    Wir starten in zoom erstmal im „Plenum“ und gehen durch Vorstellungsrunde/Warmup/Agenda und die einführende Präsentation.

    Dann teilen wir das Plenum so früh wie möglich in Kleingruppen auf, mit den Breakout-Sessions von zoom. Das kann man zufällig aufteilen oder gezielt Teilnehmer in Gruppen zuweisen.

    Die Kleingruppen erarbeiten dann in eigenen Bereichen auf dem Board ihre Ergebnisse und sind gezwungen, sich in der kleinen Gruppe auszutauschen – was in der Regel super funktioniert.

    Als Dozent kann man sich auf dem Board in Echtzeit ansehen, was die Gruppen erarbeiten und über Zoom kann man sich bei Bedarf in die einzelne Kleingruppe einklinken.

    Eine Kleingruppe hat auch die Möglichkeit, den Dozent herbeizurufen.

    Man kann auch eine Breakout-Session für einzelgespräche aufmachen und irgendwo auf dem Board einen Abschnitt dazu adhoc einrichten.

    Mit diesem Konzept lassen sich Seminare/Workshops mit Kleingruppen super umsetzen.

    Viele Pausen sind auch wichtig und man sollte sich wirklich die Zeit für Warmups nehmen (z.B. als Fragerunde „Was hat Dich letzte Woche inspiriert?“ oder man lässt „Welches Tier warst Du letzte Woche im HomeOffice?“ auf Papier zeichnen und in die Kamera halten, alle raten – alles erprobte Beispiele), damit bringt man die Gruppe näher beieinander.

  17. Hallo ihr Beiden,

    unter editionf.com findet ihr einen Artikel zur Perspektiverweiterung in Bezug auf die Frage ob Wissenschaftler_innen gerade besonders viel Zeit und Muße haben Anträge und Artikel zu schreiben. Die Kurzzusammenfassung: nicht alle Personen haben jetzt mehr Zeit und Ruhe.

    Viele Grüße

  18. Hallo ihr beiden,

    vielen lieben Dank für euren Podcast. Ich finde ihn super. Man lernt immer was Neues, und das auch mit viel Witz in Charme. Es ist super erklärt und die 3-4 Stunden kommen einem auch kurzweilig vor. Gerade in der Coronazeit fühlt man sich im Labor allein gut unterhalten.
    Zum Thema Hörspiele zum Einschlafen:
    Ich brauche sowas auf jeden Fall, denn sonst kommt mein Gehirn nicht zur Ruhe und ich fange an den ganzen Tag zu reflektieren und meine Entscheidungen in Zweifel zu ziehen. Das hat dann zur Folge, dass ich nicht einschlafen kann. Bei mir funktioniert es am Besten, wenn ich die Lautstärke sehr gering halte, sodass ich mich auch das Gesprochene konzentrieren muss. Dadurch schleichen sich weniger trügerische Gedanken ein. Was auch sehr gut ist, einfach Geschichten nehmen, die man schon kennt, dann weiß man was passiert. Dann muss man die Geschichten nicht bis zum Ende hören, weil man sie schon kennt, und man hält sich nicht wach, weil man das Ende wissen möchte.
    Viele liebe Grüße, und wie man jetzt immer sagt „Bleibt gesund!“
    Julia

  19. Hallo ihr Beiden,

    zur Brücke zwischen Thema 1 und 2. Meiner Auffassung nach, macht Reini hier bei seinem Vergleich zwischen Physik und Medizin einen Gedankenfehler – bzw er macht einen Vergleichsfehler.
    Sein Argument ist ja, dass jeder Mensch ein hochkomplexes, eigenes System ist und der Arzt nicht sagen kann, was exakt bei diesem Patienten jetzt passiert und vergleicht das mit physikalischen Modellen, wo man sagen kann, wo welches Elektron ist. Aber da vergleichst Du ein Modell mit der Realität. Es gibt auch medizinische Modelle wie z.B der Alkoholabbau genau funktioniert – das ist viel Chemie. Und die sind auch exakt. Auf der anderen Seite, wenn ihr aus einem realen Computer einen Halbleiter ausbaut und den jetzt betrachtet könnt ihr vermutlich auch nicht genau sagen, wo genau welches Elektron ist.
    Oder Nikolas kann vermutlich auch nicht sagen, wo in seinen Experimenten sich exakt welches Atom anlagern wird.

    Schönen Gruß, freu mich auf die nächse Folge – und hoffe ich schaff es irgendwann mal zur Live-Show so C.V.II will

  20. Genauigkeit von Modellen etc.: Kann man ganz gut mit dem Wetterbericht erklären. Da hat jeder schon mal gesehen, wie so eine Kurve für die Temperatur in 3 Tagen einen weiteren Toleranzbereich hat als für den Folgetag.

  21. Podcasts beim Einschlafen hören: ich benutze Antennapod auf Android (ich liebe Open Source). Der hat einen Sleep Timer, nach der eingestellten Zeit wird er kurz leiser, wenn man dann am Handy ruckelt, startet er wieder von vorne, ansonsten geht er aus.

    Das Feature ist so offensichtlich, das aber vermutlich auch die meisten anderen Catcher haben.

  22. Zum Thema berieseln lassen zum Einschlafen:

    Ich habe oft das Problem, dass ich zwar sowohl körperlich als auch geistig erschöpft bin, aber trotzdem nicht einschlafen kann. Sobald ich mich hinlege, dreht der Kopf frei.

    Wenn ich dabei dann etwas anmache, auf das ich mich nicht voll konzentriere, dann bringt das das “Gespräch” in meine Kopf zum Schweigen. Der Teil der Aufmerksamkeit scheint sich dann an die reinkommende Sprache von außen zu halten. Wunderbar funktionieren die Hörspiele meiner Kinder (hallo, Reinhard ;p) oder gaming streams.

    Nun muss ich an der Stelle dazusagen, dass ich ADHS habe. Könnte also bei anderen Leuten durchaus anders wirken 🙂

  23. Lieber Nicolas,
    lieber Reinhard,
    liebe alle,

    passend zu eurem letzten Live-Stream mit den Bakterien-/ Pilzkulturen möchte ich euch ein „Science-Gadget“ empfehlen, das Foldscope, ein Mikroskop zum zusammenfalten.

    Von der HP: „Foldscopes sind Mikroskope, die durch ihr innovatives Design einerseits eine optische Leistungsfähigkeit haben, die an klassische Mikroskope heranreicht, und andererseits sehr leicht, robust und extrem preiswert sind. Sie werden bereits erfolgreich in Schulen, u. a. in den USA, Indien und Vietnam, eingesetzt. Ihr Hauptvorteil ist, dass Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Mikroskop erhalten, das sie auch mit nach Hause nehmen können.“

    Also ideal für den Einsatz mit Kindern zu Hause oder in der Schule, aber auch für das ein oder andere Podcast Experiment geeignet 😉

    Zu erwerben unter https://www.jot-entdecken.de/, dort gibt’s auch jede Menge Zusatzmaterial wie Präparate, Erweiterungen oder Ersatzteile. Für Lehrer*innen gibt’s auch komplette Klassensätze.

    Disclaimer: Die werden von einem ehemaligen Physik-LK-Kollegen in Deutschland vertrieben, der Post kann also Spuren von Werbung enthalten 🙂

  24. Zum Thema Zoom Fatigue gibts auch den Begriff Listenig Fatigue: Das (Zu-)hören anstrengt, wenn man das gegenüber schlecht versteht. Besonders betroffen auch ohne Zoom sind dabei natürlich Leute die so schlecht hören. Den Begriff kenne ich aus diesem Video: https://youtu.be/dyPNC1qRZFc?t=70 [mit Untertiteln, auf Englisch, der Link geht direkt zum relevanten Teil].

    Im Video gibt’s dann auch ein paar Tipps, was man dagegen versuchen kann. Z.B. Hintergrundgeräusche eliminieren, ein Nickerchen machen oder Meditieren. Vielleicht hilft das ja auch bei Zoom Fatigue.

  25. Zum Thema Einschlafen:
    Nicolas meinte, er hat manchmal hinterher beim Reinspringen das diffuse Gefühl, sich an Sachen erinnern zu können.
    Da muss ich sagen, mir geht es manchmal genau anders. Ich kann mich exakt an einen bestimmten Satz erinnern und an den direkt darauf folgenden nicht mehr. Ist ein Verhalten was ich auch erwarten würde, aber es wirkt trotzdem sehr seltsam.
    Als App bietet sich auch Podcast Addict an, geht genauso wie oben beschrieben bei der anderen App: Timer, am Ende wird es leiser und mit einem leichten Rütteln am Smartphone geht es nochmal ein Zeitintervall länger.

  26. Hey bei dem Versuch mit der Tasse müsste ich an die Gezeiten denken… Die Erde ist die Tasse und der Mond die extra Masse, der Henkel und deshalb gibt es zwei Mal die Flut und zwei Mal die Ebbe, also vier maximale Ausschläge.. nur stimmt das wahrscheinlich nicht ganz weil es bei dem Tassenversuch um die Frequenz geht…

  27. Habe ich etwas überhört?
    Der Witz, dass Bovis als Schwurbeleinheit und gleichzeitig als Lateinisch für Ochse steht schreibt sich doch von selbst.

    Das Bovis ist die Einheit wie sehr sich der Käufer zum Ochsen macht.

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