Minkorrekt Folge 153 „Nobelpreis-Sonderfolge 2019“

Auch bei den Nobelpreisen haben wir ein wenig Geplänkel vornweg. Den Artikel aus der FAZ über den wir am Anfang reden findet ihr hier.

Allgemeines zu den Nobelpreisen könnt ihr euch in Folge 13 unseres kleinen feinen Podcasts anhören….hach ist das lange her.

Falls ihr die Nobelpreise mal im Unterricht behandeln wollt gibt es ab sofort Unterrichtsmaterial dafür!

Die Nobelpreisposter könnt ihr hier übrigens kostenlos bestellen!

Das Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau bietet auch immer eine deutsche Übersetzung der Poster und entsprechendes deutschsprachiges Lehrmaterial zu den einzelnen Preisen an.

Nobelpreis für Physik: „for contributions to our understanding of the evolution of the universe and Earth’s place in the cosmos“ and „for theoretical discoveries in physical cosmology“ and „for the discovery of an exoplanet orbiting a solar-type star.“

Florians Episode der Sternengeschichten zum Physiknobelpreis findet ihr hier.

Nobelpreis für Chemie: „for the development of lithium-ion batteries.“

Nobelpreis für Medizin: „for their discoveries of how cells sense and adapt to oxygen availability.“

Experiment der Woche: „Fallende Nüsse“ – Wir zeigen euch wie ihr mit einem einfachen kleinen Partyexperiment messen könnt, dass eine gleichförmig beschleunigte Bewegung quadratisch anwächst…juchuuuu!

Chinagadget der Woche: Drehspardose

Musik:The Exoplanet Song” schuld ist Nicolas

Nobelpreis für Literatur 2018: „for a narrative imagination that with encyclopedic passion represents the crossing of boundaries as a form of life.“

Nobelpreis für Literatur 2019: „for an influential work that with linguistic ingenuity has explored the periphery and the specificity of human experience.“

Nobelpreis für den Frieden: „for his efforts to achieve peace and international cooperation, and in particular for his decisive initiative to resolve the border conflict with neighbouring Eritrea.“

Sonderpreis für Wirtschaftswissenschaften: “for their experimental approach to alleviating global poverty.” den TED-Talk findet ihr hier.

Schwurbel der Woche: Die Einhandrute. Ein Anleitungsvideo wie man sowas richtig benutzt findet man hier! Ein bisschen Licht ins Dunkel dieses statistischen Schwachsinns bringt der Vortrag „Die PSI-Tests der GWUP – 10.000 EUR für den Nachweis von Paranormalem“ von Dr. Martin Mahner.

Tourtermine: Feiert mit uns die Wissenschaft live! Unser Tourplan ist vollständig und es sind noch einige Termine dazu gekommen.

Rausschmeißer:CELLULAR RESPIRATION SONG” schuld ist Nicolas

Vielen Dank für euere Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Die Benachrichtigung zum Nobelpreis

76 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 153 „Nobelpreis-Sonderfolge 2019“

  1. @Reinhard: Haftung ist das Stichwort. Das Hauptproblem sind gar nicht die paar Minuten, die den Leuten so verloren gehen – das ist zwar auch schon doof, weil sich das irgendwann ganz schön läppert.

    Das Hauptproblem ist, dass du halt ganz schnell persönlich haftest, wenn irgendwas passiert.
    Was ist, wenn dir beim Abbauen irgendwas irgendetwas schweres runterfällt und dir den Mittelfußknochen zertrümmert, sodass du nie wieder richtig laufen kannst? Dann macht es plötzlich einen riesigen Unterschied, ob das ein Arbeitsunfall oder ein Freizeitunfall ist.
    Oder wenn du versehentlich was in Brand setzt? Hoffentlich deckelt deine Haftpflicht nicht schon bei einer Million…

    Bei uns haben wir das Problem dadurch gelöst, dass wir SHKs halt konsequent unsere Veranstaltungen ~30min früher beendet haben und das mit Hilfe von Verdi auch offensiv in der Uni kommuniziert haben.
    Aber das will natürlich nicht jeder; gerade wenn man nur einen befristeten Vertrag hat.

    • Guter Hinweis!
      Ich bin sicher, dass 18:30 hier ein willkürliche Zeit ist. Mit dem Hinweis, wann Vorlesungen enden, kann man das doch sicherlich auf 19:00 erweitern?

    • Soso, wenn also Reinhard sich um 18:31 Uhr im Hörsaal den Mittelfußknochen bricht, ist es ein Freizeitunfall???
      Das kann ich nicht glauben…
      Ich bin da eher der Meinung von Martino, es ist eine willkürlich festgesetzter Termin, den jemand bestimmt hat, der vom Standardfall ausging.
      Ich bin sicher, dass es eine Möglichkeit gibt bei Sonderfällen, die korrekten Arbeitszeiten in das Zeiterfassungssystem einpflegen zu lassen.

  2. Ich arbeite im „Internen Srevice“ (Materialbeschaffung, IT, Liegenschaftsverwaltung etc.) einer großen Behörde (Agentur für Arbeit). Bei uns gibt es eine völlig freie Gleitzeit, also ohne Kernzeiten, zwischen 6:00 und 20:00 Uhr. Da es auch bei uns Zeiten gibt, in denen Büros besetzt sein müssen, sprechen wir uns ab.
    „Telearbeit“ ist tageweise möglich, auch kurzfristig. Das ist praktisch wenn man Handwerker erwartet und morgens erst mal zuhause bleiben muss oder die Kinderbetreuung ausfällt.
    Wir können dann wählen ob wir mit eigener Hardware via VPN oder mit einem Team-Notebook arbeiten. Die Arbeit im Home Office ist der im Büro gleich gestellt. Man meldet sich an und stempelt sich online ein und aus. Sogar an eine Telefonumleitung wurde gedacht
    Ich perönlich mag lieber im Büro arbeiten. Zuhause neige ich zu häufigeren Pausen und unkonzentrierter Arbeit. Die Fehlerquote ist höher.
    Regelmäßige Telearbeit muß beantragt und begründet werden – aber die Schwelle ist sehr niedrig. Mit etwas Fantasie bekommt jede*r diesen Antrag durch (kann ich beurteilen, weil ich die Kolleg*innen mit der passenden Hardware für zuhause ausstatte).
    Es geht also also auch im öffentlichen Dienst deutlich flexibler.

  3. Hallo ihr lieben,

    zum Thema „Leute die nix arbeiten“:
    Ich arbeite seit vielen Jahren in einer großen Firma, und da ich dort auch Ausbildung und Studium gemacht habe kenne ich dort sehr viele Leute, die mehr oder weniger arbeiten.

    Natürlich gibt es da Leute, die brutal viel arbeiten. Auch Samstags und Sonntags, im Urlaub etc. – natürlich ohne zusätzliche Bezahlung. Dann sind da auch Leute, die Dienst nach Vorschrift schieben. Nach 8h lassen die alles stehen und liegen und gehen heim.

    Und natürlich gibt es da auch Typen, die nix arbeiten. Ich kenne zum Beispiel einen, der kommt seit fast 30 Jahren in die Firma um nix zu arbeiten. Und ein anderer arbeitet jeden Tag zehn Stunden nix.
    Ihr habt davon gesprochen, dass ja wohl jeder was tun will und produktiv sein will. Das kann ich so nicht bestätigen. Die beiden machen noch nicht mal einen hehl daraus, dass sie nichts arbeiten. Ich hab sogar eine Wette gegen den einen verloren (ohne meinen Chef einzuweihen sollte ich es schaffen, dass er was für mich arbeiten muss).
    Das sind jetzt nur zwei Beispiele, ich kenne leider sehr viele Leute, die eher weniger arbeiten. Mein absolutes Highlight war übrigens kürzlich ein Kollege, der als ich kam den Browser minimierte und während des Gesprächs poppte ( 😉 ) ein Nacktbild einer Frau auf mit Werbung für leichte Mädchen in der Nachbarstadt.

    Ich kann jetzt natürlich keine Quote liefern, wie viele das sind. Gefühlt ist es aber zu viel, als dass das unbegrenzt HomeOffice und Grundeinkommen gut funktionieren kann.
    Aber vielleicht kann ja jemand hier diese Bedenken entkräften 🙂

    • Dem kann ich mich nur anschließen. Ähnliche Erfahrungen hab ich in verschiedenen Firmen und auch wiss. Instituten selbst gemacht. Das mit dem Pop-up Fester aber leider nicht 😉
      Man muss aber auch zugeben, dass bei jedem selbst auch unproduktive Tage gibt. Wenn das aber Dauerzustand ist geht es halt dann auch zu Lasten der Kollegen.

    • Es scheint dass der Wille zu arbeiten eben auch einer Normalverteilung unterliegt, die aber, wie diese Beispiele zeigen nicht dadurch beeinflusst ist, ob jemand in einem Job ist oder nicht. Es scheint gut möglich zu sein, sich an einem regulären Arbeitsplatz durchs Leben zu schlagen, ohne entsprechende Leistung zu bringen. Für mich ist das eher ein Argument FÜR ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn wir müssen offenbar anerkennen, dass ein bestimmter Anteil der Bevölkerung einfach keine Lust auf Arbeit hat. Wenn die jetzt in regulär bezahlten Jobs chillen, ist das möglicherweise viel teurer, als wenn sie einfach mit einem bedingungslos ausgezahlten Grundeinkommen zu Hause vor dem Fernseher sitzen bleiben. (Die ganze Bedürftigkeitsprüfung ist ja auch aufwändig und kostet Geld) . Mich würde mal interessieren, was dabei raus kommt, wenn jemand, der mehr Ahnung von sowas hat als ich, das mal ganz nüchtern und ohne moralische Hintergedanken durchrechnet.
      Hinzu kommt, dass Leute, die keine Lust haben Arbeitsabläufe auch erheblich behindern und sogar blockieren können, was denen, die gerne arbeiten wiederum das Leben schwer macht.
      Für WissenschaftlerInnen, von denen viele sowieso oft mehr arbeiten, als sie bezahlt bekommen, wäre so ein Grundeinkommen, denke ich, eine zusätzliche soziale Absicherung, die der Freiheit und Produktivität der Wissenschaft, meiner Ansicht nach gut bekommen würde.

  4. Mehr zur Arbeitszeit im öffentlichen Dienst: Bei uns (ebenfalls Uni) gibt es Telearbeit überhaupt nur für Personen, die gesundheitliche oder familiäre Grunde (Kinder, Pflege von Angehörigen) nachweisen können. Als IT-Person gibt es für mich abgesehen von gelegentlichen Besprechungen eigentlich keine Notwendigkeit vor Ort zu sein (im Gegenteil: an manchen Tagen wäre es zuhause sogar ruhiger), aber ich bin gesund und kinderlos. Die Arbeitszeitregelung ist für Tätigkeiten wie meine nicht konzipiert worden.Dafür darf ich aber zumindest zwischen 6:00 und 20:00 kommen, wann ich will (keine Kernarbeitszeit).

    • Bei uns an der Uni wird gerade diskutiert ob für das wiss. Personal eine Zeiterfassung eingeführt werden soll, und vorallem wie. Anscheinend gibt es da eine neue EU-Vorgabe. Bei uns ist die Einteilung der Arbeitszeit oder die „Erlaubnis“ für Homeoffice stark von der Arbeitsgruppe abhängig. Ich hab Glück und kann mehr oder weniger Arbeiten wie und wann ich will (Vorteile zwecks Kindererziehung usw. sind da klar auf der Hand). Bin nur gespannt wie das ganze dann aussehen wird wenn dann wirklich eine Arbeitszeiterfassung kommt. Darf ich dann abends oder am WE keine Arbeits-Emails mehr lesen und schreiben? Wie schaut es aus wenn ich für längere Zeit auf Feldarbeit (Geographie) bin. Sinnvoll wäre zumindest eine grobe Erfassung der Arbeitszeit schon, um zum Beispiel zu vermeiden das Doktoranden ausgebeutet werden usw… (Gibt ja immer noch Chefs die der Meinung sind, dass die Promotion Freizeitvergnügen ist). Wenn die Arbeitszeiterfassung aber die Flexibilität und dann entsprechend auch die Produktivtät beeinflusst ist es allerding eher Fragwürdig. Wäre mal interesant zu hören wie so eine Erfassung in für Wissenschaftler an anderen Insitutionen abläuft (Stechkarte, Online….) und vorallem wie es den Arbeitsalltag beeinflusst oder nicht.

  5. Hi ihr beiden. Ich sehe, ihr habt seit dieser Folge ein neues Icon für den Podcast. Leider hat das im Feed eingestellte Icon nur 150×150 Pixel. Das sieht ganz schön verwaschen aus, wenn es im Podcast-Player bildschirmfüllend angezeigt wird. Wäre cool, wenn ihr da noch eine höher aufgelöste Version einstellen könntet. Immerhin haben moderne Handys ca 1500 Pixel breite Bildschirme – nur 150 Pixel fallen da schon auf. Das in die opus-Datei eingebettete Bild ist auch noch das alte.

  6. Bitte nehmt das Schwurbel-Video als Intro für die nächste AAA-Folge – super Pornodialog…

    Super Folge, diesmal sind auch fast alle Nobelpreise, selbst der Wirtschafts-Zusatzpreis richtig naheliegend in ihrer Anwendung.

  7. Hi Jungs.
    Etwas Sprachsupport: Die richtige Aussprache des Elements Lithium ist ein weit verbreitetes, aber auch leicht lösbares Problem.
    Wie man in der Schriftform sieht, hat man diesem Element großzügig ein „th“ im Mittelteil spendiert. Daher folgt regulär:
    Wahr und schön und gut: Li-ti-um, genau genommen sogar Lit-hi-um
    Fies und hässlich: Li-zi-um

    Es scheint da einen phonetischen Zusammenhang zu geben, dass wir uns in unserem Sprachgebrauch tendenziell von sog. aspirierten (also, gehauchten) Lauten entfernen.

    P.S. Danke für die Folge. Alleine die ersten paar Minuten waren wieder ein Feuerwerk – Daddy Joke 😀

  8. @Reinhard: Übungen, die man für Klausurzulassungen braucht, gibt es auch heute noch. Ich bin Masterstudent (vorher logischerweise Bachelorstudent) an der RWTH Aachen an hatte das bei den meisten Vorlesungen so erlebt.

    Dieses neue Lehrkonzept hört sich nicht schlecht an. Das hatte ich leider nie.

    • Ja das mit den Übungen zur Kalusurzulassung ist mittlerweile tatsächlich in den Prüfungsordnungen bzw. Modulhandbüchern geregelt. Früher konnte ein Prof. sowas meist selbst entscheiden…heute gibt es da recht klare Regelungen

  9. Hi ihr zwei,
    ich wollte hier mal kurz zum Thema Arbeitszeiten was schreiben, da ich seit einiger Zeit mit dem Gedanken einer 4-Tage Woche spiele…
    Ich sehe da eigentlich nur Vorteile für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber:
    Nur weil ich jetzt 4 statt 5 Tage arbeite, muss ich nicht zwangsläufig weniger schaffen (klar, es liegt in der Natur der Sache das es etwas weniger wird, aber nicht im gleichen Maße!). Ich bin (so mein Gedankenspiel zumindest) in den 4 Tagen wesentlich motivierter etwas zu machen und kann mich in 3 Tagen besser erholen.
    Mit Kindern und Haus hat sich mein Blick auf das Thema Lebenszeit (und darum geht es hier ja im Kern) so massiv geändert, dass ich es nicht einsehe, meine guten Jahre im Büro zu verschwenden…
    Und für den Arbeitgeber ist doch ein langfristig motivierter, erholter Arbeitnehmer immer besser, als einer der abstumpft, ggf. sogar krank wird durch diese Monotonie / Belastung….
    Und noch ein Punkt:
    Ein Team bestehend aus 4 Leuten. Jeder macht statt 5 Tage nur 4. Schaft also eine weitere Teilzeit-Stelle für eine Person mit 4 Tagen => Summe immer 20 Netto-Arbeitstage.
    Die Last lässt sich auf 5 Leute verteilen. Ausfälle (Krankheit, Urlaub, etc.) lassen sich sogar besser kompensieren….
    Ich bin auch der Meinung das in der heutigen Zeit eine 40h Woche überholt ist.
    Die Einbußen beim Einkommen sind von jedem selber abzuschätzen, ob er das „stemmen“ kann. Aber 20% Brutto weniger ist jetzt nicht so schlimm… Beispiel bei 3k Brutto: Verlust Brutto sind 600€, Verlust Netto nur 355€.

    Der Gewinn an Lebenszeit ist mir das allemal wert. Aber das muss jeder selber entscheiden.

    VG
    Christian

    • Nein das hat sich nicht bewährt! Einen Dokumenterscanner und Receipts für den Mac kann ich da deutlich mehr empfehlen. Bei Fileee hakt es an allen Ecken und Enden.

      Gruß
      Reinhard

  10. Zum Studium:
    Hier in Bayern hatte ich sehr gute Vorlesungen in denen mir tatsächlich etwas erklärt wurde. Klar, um die Aufgabe dann selber schnell genug für die Klausur zu können muss man das noch selber üben, aber die Vorlesung erklärte mir eigentlich immer das Wichtigste. Und ich hatte dann auch definiert einen Stoff der geprüft wird.

    Wie ist das sonst? Ja, man gewährt Freiheiten, aber ist auch vorher klar definiert was wie geprüft werden kann? Man sollte Leute nicht vorher möglichst sanft behandeln und sie danach ins Messer laufen lassen. Hier gab es jede Woche ein Übungsblatt und 50% der Übungsaufgaben mussten richtig sein um an der Klausur teilnehmen zu dürfen. Und die Aufgaben waren auch auf Klausur Niveau. Sowas finde ich wichtig.

    Dann sagst du noch, die Student_Innen hätten massive Matheprobleme. Tja, so ist das! Die Lehrer sollen immer mehr „Kompetenzen“ fördern. Präsentieren, diskutieren, … und das machen sie auch. Stammexpertengruppen, Referate, … und was ist mit dem harten fachlichen Inhalt? Dafür fehlt dann die Zeit. Oder die Schüler bekommen den Stoff von Mitschülern in Referaten und Stammexpertengruppen beigebracht. Da bin ich ein Verfechter von Frontalunterricht. Guckt mal in die neuen Lehrpläne. Da wird von Lehrern ein Kompetenzorientierter Unterricht gefordert. Aber es ist noch nicht definiert wie die Abschlussprüfung (Abi/Mittlere Reife) in ein paar Jahren aussehen wird. Was soll ich da also unterrichten? Kompetenzen von denen unklar ist ob und wie diese geprüft werden oder den fachlichen Inhalt in Mathe und Physik? Raus kommt dann das was du jetzt an der Uni hast.

    Und es gibt da leider die Tendenz dass das immer einfacher wird. Blabla zählt mehr als die fachlichen Inhalte. Lieber lauter Buzzword und Softskills, klar, kann man auch brauchen, aber nicht wenn das zu Lasten der Fachinhalte geht. Jetzt machen die Kinder alles Mögliche mit iPad und Vorträgen, können aber nur sehr schlecht Kopfrechnen und andere Mathegrundfähigkeiten. Bravo! Genau in die falsche Richtung. Aber es ist für alle Beteiligten bequem. Eltern haben ihre Kinder auf einem Gymnasium mit ordentlichen Noten. Schüler müssen nichtmehr so viel Verstehen wie früher im Physik LK (gibt es nicht mehr), die Schulen sind froh über die vielen guten Noten und die Politik kann sagen dass ein großer Anteil der Schüler jetzt auf dem Gymnasium ist. Win-Win-Win-Win!

    Oh warte … das Abi wird dadurch entwertet? Auf der Mittelschule sind nur noch die ganz schlechten Schüler? Handwerker nehmen jetzt kaum noch Schüler mit Quali oder Mittelschulabschluss sondern bevorzugen Realschüler? Andere Ausbildungsberufe wollen am liebsten gleich Gymnasiasten? Klar! Die können jetzt so viel wie die Realschüler vor 30 Jahren.

    Mach bitte an der Uni nicht den gleichen Scheiß weiter. Das darf nicht verweichlichen. Der Master oder Bachelor sollte etwas Wert sein und ja, das ist dann eben so wenn den nicht jeder bekommt der sich mal an der Uni angemeldet hat.

    Und übrigens hat das schon vor ein paar Jahren ein Russe geschrieben als er in den USA unterrichtete – klare Leseempfehlung!
    https://faculty.utrgv.edu/eleftherios.gkioulekas/OGS/Misc/ARUSSIAN.PDF

    So, weitermachen (-:

    • Hi Gustl,
      die Sache mit den Punkten aus den Übungsaufgaben verbietet teilweise die Studienordnung. Bei uns im Diplom war das auch noch so…war gut, aber auch nicht das gelbe vom Ei. Da Konzept das wir in Zukunft fahren wollen ändert nur das Lehrkonzept, nicht aber die Inhalte 🙂 Es bleibt also genauso wie es vorher auch war….die Leute lernen nur früher, dass sie was tun müssen um den kram zu lernen und der Besuch der Vorlesung nicht mit Unterricht aus der Schule zu verwechseln ist.

      Lieben Gruß
      Reinhard

  11. hallo ihr beiden,
    zum Thema Lanzeitarbeitslose: Ich bin einer davon, leider. Ich würde gern in die Altenpflege, doch wird mir mehr oder minder eine Ausbildung verweigert da ich keinen Schulabschluss hab. Ich mach noch bis Ende November eine Maßname auf einem Gemüsehof (was mir sehr viel Spaß macht). Ich sehe es täglich, wer arbeiteten möchte und wer einfach nur faul und asozial (tut mir leid aber das ist noch milde ausgedrückt) ist. Leider wird es einem im HARZ4-System nicht umbedingt einfach gemacht. Förderungen sind Mangelware. Viele sind einfach zufrieden mit Harz4 und wollen garnicht mehr, andere wie ich dürfen nicht, das ist leider das Problem.

    Zum Doping-Thema: Also ich danke erst mal meinem Trainer Herr Steroide und meiner Trainerin Frau Anna Bolika! Haha ist das witzig!
    Die Nazis hatten mit Crystal B (der Vorgänger vom heutigen Crystal Meth) hantiert.
    (https://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin)

    Eine wirklich gute Folge wie immer halt.

    PS: Ich bin der mit ohne Schuhe als ihr hier in Berlin wart.

    MFG
    matuph

  12. @Reinhard: Das neue Studienkonzept hört sich toll an. Das es bei den Studenten am Anfang nicht so gut ankommt ist verständlich. Doof ist dabei, dass sich das eher negativ auf die Eigenmotivation der Studenten auswirkt.
    Ich hatte ein ähnliches Problem als ich damals ein Praktikum an der Uni betreut habe. Die Studenten war im Prinzip alles numerische Simulanten und hatten keinen Zugang zu Experimenten (abgesehen davon, dass es damals Bonuspunkte für die Prüfung gab). Ich hatte damals eine Stunde geopfert, um den Studenten klar zu machen, welche Bedeutung Experimente und Messfehler und so haben. Evtl. könnte sowas auch eine Option für Euch sein. Die erste Vorlesung normal halten und dann in der zweiten eine Übung, um den Studenten klar machen, dass sie eigentlich fast nix von der Vorlesung mitgenommen haben.

    Grüße,
    Florian

  13. Cool zu hören, dass es dieses Konzept, in Schulen gemeinsam „Gesellschaft“ nachzuspielen, immer noch gibt 🙂

    Zu meiner Schulzeit lief sowas sehr ähnliches als Projektwoche unter dem Namen „Schule als Staat“, und es ist eine der lebendigsten Erinnerungen, die ich nach 20 Jahren noch an die Zeit habe. Die gesamte Schule (ein recht großes Gymnasium) mit über 1000 Leuten war beteiligt, es gab eine Art „Regierung“, die zuvor gewählt worden ist, und jedem stand es frei, im Vorfeld selbst ein Gewerbe zu gründen oder sich bei einem anstellen zu lassen. Die Gewerbe konnten Bedarf an Räumen, Material usw. anmelden und während der Spaß lief, auch Zeug nachordern (ne Pommesbude braucht schließlich täglich Pommes), was dann von einem Außenhandelsausschuss der Regierung extern eingekauft und im Austausch gegen die schuleigene Währung an die Betriebe weitergegeben wurde. Jeder Betrieb war selbst dafür verantwortlich, seine Mitarbeiter einzuteilen, auszubilden, zu entlohnen und sich zu organisieren (mit gewissen Obergrenzen für Arbeitszeiten und Untergrenzen für das Gehalt) und alle, die gerade nix zu tun hatten, konnten die Dienstleistungen der anderen Betriebe nutzen (für die sie dann natürlich das „Geld“ bezahlen mussten, das sie verdient haben – oder am Anfang bekommen, ich meine es war so dass jeder ein gewisses Startkapital bekam, mit dem man schon recht weit kommen konnte).

    Das war schon ziemlich cool was es dann alles für Betriebe gab, natürlich diverse „Fressbuden“, Pommes, Waffeln, belegte Brötchen und so Zeug, aber auch eine Art Kino (ich frag mich gerade, wie die das mit dem Vorführrecht gehandhabt haben 😉 na ja, das war noch kurz vor der Raubmordkopierenböseböseböse-Welle), Cafes, so ne Art Lotterie bzw. sogar mehrere Glücksspiele in verschiedenen Formen (die Anti-Glücksspiel-Gesetze dieses „Staates“ waren sehr lax, gelinde gesagt) und gleich zwei Tageszeitungen (eine vom Team, das sonst die Schülerzeitung gemacht hat, und ein Konkurrenzangebot, das ich damals mit ein paar Freunden aufgezogen hab).

    Am vorletzten und letzten Tag war „Tag der offenen Tür“, an dem konnten die Eltern und Verwandten bzw. eigentlich jeder, den es interessierte, auch in die Schule kommen. Die mussten dann am Eingang Geld gegen die schuleigene Währung tauschen (auf die Art finanzierte sich das ganze Projekt auch quasi von selbst) und konnten ebenfalls in den Betrieben einkaufen und sich alles ansehen. Ich meine mich aber zu erinnern, dass die ganze Woche immer irgendwelche Leute von extern, Medienvertreter usw. in der Schule unterwegs waren, das Ding hat damals ziemliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, obwohl es nichts ganz explizit neues war, eher so ne Art „Wanderprojekt“, das jedes Jahr ein paar Schulen gemacht haben.

  14. Zum Literaturnobelpreis:
    Die Sache mit den Literaturnobelpreisträgern, die einen Hang zu Kriegsverberchern hegen, ist leider nicht unbekannt. Knut Hamsun, der irgendwann in den 20ern einen Liternobelpreis für Norwegen (und btw. für einen konkreten Roman) bekommen hat, war als großer Hitlerverehrer bekannt und hat einen Nachruf auf ihn geschrieben. Anders als bei Handke war das erst hinterher und leider kann man den Preis ja nicht mehr aberkennen.

  15. Und hier noch eine kleine Ergänzung zu Transkriptionsfaktoren (@ Medizin Nobelpreis):
    Transkriptionsfaktoren sind ganz allgemein Proteine, die die Genaktivität regulieren.
    Die Transkription*) ist der erste Schritt zur Übersetzung eines Gens in sein Genprodukt, ein Protein.
    Ohne Transkription kein Protein. Transkriptionsfaktoren binden nun gezielt an die DNA und aktivieren oder unterbinden die Transkription von Genen oder auch grösseren DNA Abschnitten. Natürlich sind auch die Baupläne für Transkriptionsfaktoren selbst im Genom codiert. Man kann sich als Molekularbiologe also beides anschauen, sowohl das Protein, als auch seinen Bauplan, das Gen.

    (Letzteres tue ich tagtäglich und meine „Haustierchen“ sind der Transkriptionsfaktor CTCF (https://en.wikipedia.org/wiki/CTCF) und sein Bruder BORIS (https://en.wikipedia.org/wiki/CTCFL). )

    Vielen Dank wieder mal für diese spannende Nobelpreis Folge!

    *)Stellt Euch vor, Ihr habt ein riesiges, dickes, schweres Kochbuch von der Oma geerbt und möchtet jetzt ein bestimmtes Rezept nachkochen. Dann schreibt Ihr Euch das Rezept aus dem Buch ab auf einen Zettel. Das Abschreiben ist die Transkription, der Zettel ist die mRNA. Den könnt Ihr jetzt mit in die Küche nehmen. 😉

  16. Zum Thema wie ich mit Klimaleugnern diskutiere:

    In der letzten Zeit hatte ich mehrere Diskussionen mit AfDler und Klimawandelleugnern und ich kenne das Thema, dass beide Gruppen irgendetwas faktenfreies behaupten und wir kommen kaum hinterher, die Einwürfe zu widerlegen.
    Das ist in der Tat völlig sinnlos, zumal man damit auch keinen von denen von ihrer eigenen absurden Thesen herunterholt.
    Also habe ich begonnen sie mit eigenen Waffen zu schlagen:
    In einer hitzigen öffentlichen Diskussionsrunde habe ich einen sehr lauten Klimawandelleugner, der wie viele politisch rechts verordet war, gefragt:
    „Sie sind also der Ansicht, dass wir nicht auf die Verbrennung fossiler Energieträger verzichten sollen?“
    „Nein, sollen wir nicht, weil es keine Auswirkungen auf die Erderwärmung hat.“
    „Unabhängig von der Ursachen der Erderwärmung stimmen Sie mir zu, dass die Mehrzahl der Staaten, von einem menschengemachten Klimawandel ausgeht, was Sie als Unsinn erachten?“
    „Ja, das ist so.“
    „Wir in Deutschland haben in den vergangenen Jahren sowohl eine hochprofitable Sonarindustrie errichtet und auch eine Windkraftindustrie, die ihre Produkte weltweit verkauft hat in Länder, die an einen menschengemachten Klimawandel glauben – ob das wirklich so ist, ist ja erstmal egal. Die Solarzellenproduktion ist aus welchen Gründen auch immer nach China abgewandert, dem Windradbau droht gerade auch das ausbluten, was beides Arbeitsplätze gekostet hat. Stimmen Sie mir so weit immer noch zu?“
    „Auch wenn ich nicht weiß, worauf Sie hinaus wollen, aber das stimmt wohl.“
    „Es ist ganz einfach, worauf ich hinaus will: Die weitere Verbrennung fossiler Energieträger – was überwiegend Erdöl ist – führt dazu, dass jährlich enorme Milliarden an Dollar in die isalmische Welt überwiesen wird von unseren Konten in Deutschland. Weitere Milliarden fließen nach Russland.
    In beiden Regionen werden Arbeitsplätze geschaffen. Saudi-Arabien ist die Heimat von Bin Laden, im Iran sitzen die Mullahs und die restliche Golfregion ist auch nicht besser. Mit ihrer Klimapolitik fördern Sie also den islamischen Terror, vernichten Arbeitsplätze in Deutschland in einer Industrie, die weltweit führend war.
    Sie belassen uns weiter in Abhängigkeit von ausländischem Öl statt Deutschland unabhängig von ausländischem Öl zu machen.

    Ihr „Deutschland zuerst“ führt dazu, dass Sie dafür mitverantwortlich sind, wenn die Islamisten in Deutschland und Europa Bomben zünden, weil Sie jedes Jahr ihnen die Milliarden für Öllieferungen überwiesen haben.“

    Das hat wunderbar funktioniert. Mit der zugegeben etwas dünnen Argumentationskette wurde aus dem Klimawandelleugner jemand, der den Islamismus fördert und zig Tausende Arbeitsplätze im Inland auf dem Gewissen hat und und an Russland und die Golfstaaten verkauft.

    Ich muss jetzt noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie der Tpy sich daran abgearbeitet hat und nicht mehr aus der Kiste rauskam.

      • Ich bin grundsätzlich für eine offene Gesellschaft und offene Wirtschaft – es geht darum zu zeigen, dass die Argumentation der Rechten und Klimawandelleugner weiter gedacht eben auch nicht dahin führen, dass „Deutschland First“ und „weg mit dem Islam“ als Ziel erfüllt wird.
        Gerade zu sagen, mir egal ob es den Klimawandel so gibt, wir können Geld damit verdienen, dass alle anderen daran glauben, sorgt oft für Ruhe. Wie die Esos, die glauben doch auch nicht ernsthaft alle an den Kram, den sie verkaufen.

  17. Da Reinhard die Übungszettel angesprochen hat, kann ich nur sagen, dass es bei uns (Physik, in Heidelberg) weiterhin verplichtend ist 50-60% der Punkte der Übungsaufgaben zu erzielen, also um die Klausurzulassung zu erhalten.
    Ich würde behaupten, das gilt nicht als weitere Prüfungsleistung, weil die Punkte der Zettel letztlich dann halt nicht in die Note eingehen.

    • Vielleicht liegt es auch am Bundesland? Hier in Bayern ist das auch noch so wie früher.
      Ich finde ja man sollte Studenten ihre Freiheiten lassen. Wenn das eine Vorlesung ist, dann sollte da auch keine Anwesenheitspflicht hin. Sonst wird das zu einer FH. Aber man sollte den Studenten früh genug klar machen, dass da eine Prüfung kommt und die nicht einfach ist. Ein guter Weg ist da möglichst früh Aufgaben zu zeigen die das gleiche Niveau haben. Und ja, auch ein Zwang sich damit zu beschäftigen gehört da vielleicht dazu. In Physik war das bei einer Vorlesung so, dass jeder im Semester in der zugehörigen Übung zwei Aufgaben vorgerechnet haben musste um an der Prüfung teilnehmen zu dürfen. Das musste nicht 100% korrekt sein, aber man stand da an der Tafel und der Übungsleiter konnte gut erkennen ob man sich mal mit der Materie beschäftigt hatte oder nicht. Eine Anwesenheitspflicht gab es auch dort in den Übungen nicht, es hätte also gereicht zweimal hinzugehen. Und trotzdem waren fast immer alle da.

      • Hi Gutl,
        welche Sachen gemacht werden dürfen hängt tatsächlich nicht am Bundesland sondern an der Hochschule….also Prüfungsordnung und Modulhandbuch 🙂 Wir haben an der HS-Mannheim zum Beispiel in Maschinenbau auch keine Anwesenheitspflicht.

        Lieben Gruß
        Reinhard

  18. Hallo, bezüglich der ganzen Schwurbel Thematik wollte ich mal was bezüglich der Argumentation los werden.

    Die Argumentation Schwurbel ist Quatsch weil man „Kristallenergie“ nicht messen oder das Gedächtnis von Wasser nicht „sehen“ kann problematisch. Immerhin war die Theorie das winzige Lebewesen Krankheiten verursachen auch nicht nachvollziehbar für viele Zeitgenossen damals und soweit ich weiß zunächst auch nicht belegbar da die Mikroskope zu schlecht oder die Bakterien nicht isoliert werden konnten.

    Auf den Gedanken bin ich gekommen als Reinhard von der dunklen Materie und der dunklen Energie gesprochen hatte die wir stand heute auch weder sehen noch messen können. Der Unterschied ist hier aber, dass die Konzepte von dunkler Materie/Energie in eine Theorie passen und erklären was wir Messen können und wie sich die normale Materie verhält. Und so konnte das „Konzept“ der Bakterien auch zunächst experimentell und anschließend auch durch Mikroskopie nachgewiesen werden.

    Etwas ist also nicht Quatsch weil wir es nicht messen können sondern weil eine Wirkung nicht nachgewiesen werden kann.

    Placebos wirken im Rahmen des Placeboeffekts. Ebenso wirken Homöopathie und Naturheilverfahren im Rahmen des Placeboeffekts.

    Bei Akupunktur gibt es Untersuchungen die behaupten das es mehr als nur Placebo wäre. Es würde besser wirken als die Standard Therapie. Was ich davon halten soll weiß ich nicht so recht

    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-352013/placebo-oder-mehr/

    Ich denke aber, dass es gewisse Beschwerden gibt die mit den Placeboeffekt besser behandelt werden können wie z.B. Migräne oder Arthroseschmerzen.

    Der Unterbau der Akupunktur (Energiepunkte, Energieflüsse) lässt sich wissenschaftlich nicht belegen aber die (Placebo) Wirkung rechtfertigt den Einsatz bei gewissen Leiden meiner Meinung nach. Wenn es sich z.B. um ein Leiden handelt für das die Schulmedizin keine Therapie hat oder es sich es sich um ein nicht ernstes/lebensbedrohliches leiden handelt.
    Wenn also jemand sein Furunkel am Hintern mit Akupunktur oder Kristallen behandeln möchte sollte er das tun können. Es sollte aber klar gemacht werden, dass dahinter der Placeboeffekt und keine kosmischen Energien stecken.
    Problematisch wird es wenn die Schulmedizin wirksame Therapien anbietet, diese aber wegen Glauben an alternativ Behandlungen bei z.B. Infektionen nicht genutzt werden oder ein dicker Reibach mit dem Schwurbel gemacht wird.

    Hier sollte der Gesetztgeber generell einen Riegel vorschieben, denn auch die Pharmaunternehmen stoßen sich gesund bei der Einführung von neuen Medikamenten die keinen erkennbaren Nutzen gegenüber von bereits eingeführten haben oder vertreiben Schwurbel in Form von Erkältungsmedizin bei der sie lediglich nachweisen müssen dass diese nicht schadet.

    Soweit meine Gedanken dazu. Mich würde interessieren wie ihr das bewertet.

    Gruß Michael

  19. Moin Zusammen,

    ich spreche aus der Vergangenheit zu euch! Durch verschiedene Umstände habe ich mittlerweile einen relativ großen Backlog bei euren Podcast Folgen. Ich habe gerade Folge 112 zu ende gehört. Möchte aber auch nichts skippen, deshalb dauert es noch etwas bis ich in der Gegenwart angekommen bin.

    Ihr habt in meiner aktuellen Folge jedenfalls gerade die Hörspiele von Jan Tenner erwähnt. Ich wollte euch deshalb die Info da lassen, dass Jan Tenner aktuell seit September 2019 fortgeführt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Tenner).
    Vielleicht liegt es ja auch an einem erhöhten Interesse durch Minkorrekt-Hörerinnen um 2017/2018 😀

    Danke für die gute Unterhaltung! alle Gute für euch! und schöne grüße aus Januar 2018!
    ¡Salud, Skål und out.

  20. Zur Zeiterfassung von Reinhard: Typischerweise gibt es im öffentlichen Dienst eine „Dienstvereinbarung“ zwischen Dienstherren und Angestellten/Beamten. In dieser werden die Zeiträume zur Zeiterfassung (Rahmenarbeitszeit, Kernarbeitszeit) festgelegt. Bei einem Dienstschluss um 18:30 ist dabei zu beachten, dass du nicht vor 07:45 Uhr anfangen darfst, um unter der Höchstgrenze von 10 Stunden Arbeit zuzüglich Pausen am Tag zu bleiben. Ebenfalls sollte dort niedergeschrieben stehen, wie mit Mehrarbeitszeit zu verfahren ist (wie viel darf man maximal pro Abrechungszeitraum anhäufen, wie viel darf man in den nächsten übertragen, wie viel frei darf ich damit machen, etc).
    Beispiel: Bei uns ist die Rahmenarbeitszeit von 06:00 bis 20:00 Uhr mit einer Kernarbeitszeit von 09:00 bis 14:00 Uhr. Ich darf einschließlich Pausen maximal 13 Stunden am tag arbeiten (max. 65 Std. / Woche), darf bis zu 80 Mehrarbeitsstunden aufhäufen und damit bis zu 20 Tage bzw. 40 halbe Tage Zeitausgleich machen.

    In der Dienstvereinbarung sind typischerweise auch Dinge wie Telearbeit bzw. Mobiles Arbeiten geregelt (der wesentliche Unterschied hier ist, ein Telearbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz der unter Dinge wie die Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) fällt und das die Hardware für den Telearbeitsplatz vom Dienstherren gestellt wird. Beim mobilen arbeiten wird die persönliche Hardware [sofern das sicherheitstechnisch möglich ist] verwendet).
    Ich selber habe z. B. keinen Telearbeitsplatz, da für Telearbeit gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen (wie bereits schon von Kolorn geschrieben: Pflege eines Angehörigen, kleine Kinder, …), welche bei mir nicht zutreffen. In unserer Dienststelle gibt es aber eine Regelung „Mobiles Arbeiten II“, die „Stunden- oder tageweise Arbeitsleistung außerhalb des Büroarbeitsplatzes
    ohne besondere Antragsgründe“ ermöglicht. Über diese Regelung entscheidet der Vorgesetzte. Ideal also, wenn man mal einen Termin hat, wegen dem man zu Hause sein muss oder aus sonstigen Gründen nicht auf die Arbeit kann. Die Zeiterfassung erfolgt dann nicht über das Zeiterfassungsterminal, sondern per Web-Buchung in unserem Interface.
    Im Rahmen dieser mobilen Arbeit darf ich allerdings einige Dinge nicht machen, da ich dazu Daten benötige, die die Dienststätte nicht verlassen dürfen (und da versteht mein Dienstherr auch keinen Spaß). Allgemeine Verwaltungssachen, Personalkram, Genehmigung von Urlaub, Literaturrecherche etc. ist aber alles möglich.

  21. Zum Thema Zeiterfassung:
    Damit wird auch die Grundlage geschaffen, um prüfen zu können, das der Mindestlohn gezahlt wird. Das Mag an der Uni vielleicht nicht so sehr zutreffen, in anderen Unternehmen ist das jedoch nötig.

  22. So, nun bin ich wirklich endgültig durch mit Nr. 153 und möchte nur noch kurz hinzufügen:
    @Schwurbel der Woche
    Ich freue mich da jedes Mal drauf. Macht bitte bitte weiter damit. Ich finds lustig. 😉
    Viele Grüsse
    Katja

  23. Ahoi, Stichwort „verpflichtende Übungen“ im Bachelor/Master-System. Ich studiere Informatik an der Uni Magdeburg und bei uns ist das – zumindest im Bachelor – normal. Bei uns heißt das „Votierungssystem“ in den Übungen: man erklärt sich bereit (durch ankreuzen auf einem Zettel der am Anfang der Übung rumgeht) einige der Aufgaben vorzustellen. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, müssen je nach Veranstaltung 50/66/80 Prozent der Aufgaben votiert werden. Das scheint also zu gehen.
    Der Effekt ist aber der gleiche wie bei euch: die Erstsemester finden es blöd, aber je länger man dort ist, umso besser finden das die Studis.

    Grüße, Oskar

  24. Zum Thema Lehre:
    Ich hatte bei den ersten Übungen in meinem Studium auch das Gefühl, dass die viel zu viel Zeit verschlingen. Aber bald habe ich gemerkt, dass Vorlesungsprüfungen auch nicht wenig Arbeit sind und viel weniger Wissen vermitteln (meist, ein paar wirklich gute Vorlesungen gab es auch). Das Feedback deiner Erstsemesterstudenten kann ich also gut nachvollziehen.

    Auf der anderen Seite hatte ich auch einige Übungen die gar keinen Vortag hatten. Und da hat mir oft ein Überblick über die grundlegenden Konzepte und Quellen zum Nachschlagen beim Selbsterarbeiten der weitern Inhalte gefehlt.

    Einen sehr guten Mittelweg hat damals die Vorlesung von Peter Purgathofer getroffen. Und der hat zufällig vor ein paar Wochen einen großartigen Podcast mit Tim dazu aufgenommen https://forschergeist.de/podcast/fg072-verantwortung-in-der-informatik/ und sein Lehrveranstaltungskonzept hier dokumentiert: https://wot.pubpub.org/

    Bin schon sehr gespannt auf dein Lehrveranstaltungskonzept und wie es bei den Studierenden ankommt. Bitte weiter berichten. LG

  25. Hi,

    ich weiß, Ihr seid „methodisch inkorrekt“ und ja, ich weiß auch, niemand mag Klugscheißer, aber: bitte versucht, auch und gerade beim Thema Impfen nicht mehr zu sagen, dass Impfungen „umsonst“ sind. Das hat mir jedesmal einen Stich versetzt.
    Ansonsten, wieder Danke für die interessante Folge.

    • Heho,
      wollte auch mal sagen, daß ich kann Impfgegner bin, ABER ich habe schon ein großen Problem damit, daß viele Impfstoffe nicht mehr einzeln erhältlich sind. Wir sprechen da von 4-fach bis 6-fach Impfungen im Säuglingsalter. Finde ich echt schwierig und die freie Wahl, wann was zu impfen ist wird sehr eingeschränkt.
      Grüße
      Joc

      • > ABER ich habe schon ein großen Problem damit, daß viele Impfstoffe nicht mehr einzeln erhältlich sind. Wir sprechen da von 4-fach bis 6-fach Impfungen im Säuglingsalter.

        Was genau ist da das Problem? Das Immunsystem eines Säuglings hat auch so mit deutlich mehr Erregern zu tun, das es lernen muss. Die kommen auch nicht einzeln nacheinander durch die Gegend geschwirrt.

        > Finde ich echt schwierig und die freie Wahl, wann was zu impfen ist wird sehr eingeschränkt.

        Bist du Immunologe oder warum bist zu qualifiziert über was und wann zu entscheiden?

        • Nein, ich bin kein Immunologe, aber über die Zeitpunkte der Impfungen und über die Wahl, wann welcher Impfstoff verabreicht wird, bespreche ich mich natürlich mit dem Kinderarzt.
          Wenn er mir nun das Leid klagt, daß über die reduzierten Impfkombinationen (aus Kostengründen & kaum noch einzelne Impfstoffe ) die Impfzeitpunkte und die Impfreihenfolgen eingeschränkt wird, finde ich das schlecht.

          • Ich fand und finde gerade die Mehrfachimpfstoffe einen Segen, da mein Kind (und ich auch 🙂 ) sich nicht germe stechen lässt. Statt mehrerer Spritzen nur eine ist echter Fortschritt. Die Termine und Wechselwirkungen sind normalerweise nicht das Problem.

  26. Moin,

    freue mich auf die Show in Celle! Habe durchs Pendeln nach Celle Podcasts gehört – und so auch Euch kennen gelernt. Jetzt ziehe ich am 07.12. nach Celle und komme direkt am 08.12. bei Euch vorbei.

    Viele Grüße
    Patrick

  27. Hallo Nicolas,

    im Zusammenhang mit Deiner Ratlosigkeit Klimaskeptikern zu begegnen folgende Frage. Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung tritt ein Prof. Dr. Fritz Vahrenholt auf ( schreibt auch bei Tichys Einblick, hmmm, aber gut )
    Der beschreibt auf seiner Homepage weder Leugner noch Skeptiker der Klimakrise zu sein. Allerdings behauptet er, das die C02-Senken im IPCC-Bericht 2013 viel zu konservativ angesetzt sind und gar nicht so eine Eile geboten ist:
    https://vahrenholt.net/wp-content/uploads/2019/09/Die-Erde-wird-gr%c3%bcner-sonnenblog.pdf ( keine Quellen *zweifel* )
    Jedoch treffen solche Modellierungsungenauigkeiten ja auch die von Euch genannten Überlegungen zur Energiefreisetzung bezüglich Phasenübergang Eis->Wasser. Welche, wenn ich Euch recht erinnere ( verschlechternd ) auch noch nicht berücksichtigt sind.
    Nun meine Frage: Wie würdet Ihr Klimakrisenskeptikern begegnen, die sich auf Dr. Fahrenholt beziehen, dessen Hintergrund ja wissenschaftliches Arbeiten vermuten lässt ?
    ( Fun Fact: Fahrenholt war Umweltsenator in Hamburg und bei Shell u. RWE Innogy beschäftigt )
    FFF würde von Propaganda sprechen oder ist das noch wissenschaftlicher Diskurs ?

    Grüße Jo

  28. Hi zusammen,

    Ich weiß nicht obs an meinen Ohren liegt oder eher an Spotify, aber in der letzten Zeit ist die Audio Qualität dort sehr schlecht geworden. Andauernd stocken und Störgeräusche, die das Erlebnis etwas schmälern. Liegt auch definitiv nicht an meinen Endgeräten oder dem Stream. Wäre super wenn ihrs einmal checken würdet!

    Ansonsten weiter so!
    Robin

    • Die Audioqualität von Minkorrekt ist seit Jahren absolut einwandfrei. Minkorrekt hat nullkommagarnix mit Sporify zu tun. Was Spotify betreibt ist Raubmordkopierei der übelsten kommerziellen Sorte. Minkorrekt war schon immer gratis und werbefrei. Man konnte den Podcast schon immer kostenfrei in Premiumqualität auf stationären und mobilen Geräten genießen, direkt im Browser OHNE add-ons oder mit Podcatchern wie AntennaPod.

      Amazon, Facebook, Spotify und wie die ganzen parasitären Raubritter heißen, zeigen, dass die 15 Minuten Fortschritt, die uns das Internet gebracht haben, rückabgewickelt werden. Dummheit kann man eben nicht bekämpfen, indem man Menschen Massenvernichtungswaffen in die Hand drückt.

  29. Hallo,

    der „Wirtschaftsnobelpreis“ 😉 wurde nicht von „irgendeiner“ Bank gestiftet, sondern von der schwedischen Notenbank.

    Bei Reinhard klang es eher so, als hätten sich Investmentbanker beim Nobelpreiskomitee eingekauft^^

  30. ** Buuuh! **
    eure Sticheleien zu Solingen tun mir schon weh! Auch, wenn ich dann 2 Flaschen Bier hätte trinken können, denn einer eurer Gäste wäre mein 10jähriger gewesen, der euer Poster als erstes entdeckt hatte.

  31. Hallo zusammen
    bin mit der Folge noch nicht ganz durch, aber wollte mich trotzdem mal zum Thema Home-office / Tele-Arbeit zu Wort melden. Für meinen Geschmack stellt ihr die ganze Frage zu positiv dar, aber ich denke, auch dieses Thema wie so viele andere hat zwei Seiten.
    Ich bin Sozialarbeiterin in einem Seniorenheim und muss meine Angebote immer wieder zuhause vorbereiten. Das liegt einerseits daran, dass meine Arbeitszeit viel zu kurz bemessen ist für all das, was ich schaffen soll. Die zusätzliche Zeit zuhause bekomme ich natürlich nicht bezahlt. Dass ich gute Qualität leisten will mache ich ja freiwillig. (Ironie)
    Zuhause kann ich aber zweitens auch oft besser und konzentrierter arbeiten, da ich mir auf der Arbeit Büro und PC mit mehreren Kolleginnen teilen muss und das Internet auch viel zu langsam ist und so. Deshalb würde ich öfters schonmal gerne von zuhause arbeiten anstatt auf der Arbeit meine Zeit mit schlechtem Equipment etc. zu verschwenden. Viel lieber würde ich aber einen eigenen vernünftig ausgestatteten Arbeitsplatz haben und vor allem mehr Personal, damit ich meine Arbeit auch in meiner Arbeitszeit schaffen kann.
    Ich sehe ein, dass es z.b. für Menschen mit Kindern cool ist, teilweise von zuhause arbeiten zu können, und Flexibilität im Sinne der Beschäftigten ist bestimmt auch nicht falsch, aber meistens ist es doch so, dass man entsprechend der Interessen des Unternehmens flexibel sein muss. Wenn ich von zuhause aus arbeite, spart sich mein Arbeitgeber einen vernünftigen Arbeitsplatz einzurichten. Stattdessen stelle ich nicht mehr nur meine Arbeitskraft zur Verfügung, sondern auch noch meinen PC, meinen Strom, mein Büromaterial, etc. Das kann ich zwar von der Steuer absetzen, aber die eigentlichen Kosten erstattet mir mein Arbeitgeber nicht. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich meinen Stresspegel enorm erhöht, wenn ich nicht Feierabend machen kann, wenn ich meine Arbeitsstelle verlasse, sondern zuhause auch immer noch Arbeit und ein Arbeitsplatz auf mich wartet. Für die Psyche ist es glaube ich schon ganz gesund, die Bereiche Arbeit und Freizeit getrennt zu haben. Da gibts doch bestimmt schon Studien drüber.
    So das wollte ich nur mal loswerden.
    Finde ihr macht echt eine tolle Sendung. Weiter so!
    lg Jenni

  32. Ein kleiner Hinweis an Nicolas zu seiner Aussage, dass wohl jeder etwas produktives tun möchte. Dem kann ich leider so nicht zustimmen. Das wäre zwar wünschenswert ist aber eine illusion, das wird man auch mit Zahlungen nicht ändern können. Gut möglich, dass du dich in kreisen bewegst wo die meisten anders denken, bei mir im Sportverein muss ich manchmal an mich halten. Diese Menschen sind definitiv nicht die Mehrheit, aber eine kleine Minderheit ist es auch nicht.

    BTW. Mal 6 Monate als „frontschwein“ (also erster Ansprechpartner gleich nach dem Eingang) in einem Jobcenter in einer deutschen Großstadt kann alle Illusionen nehmen 🙂

  33. „Menschen sind auch vorm Tabak Konsum an Lungenkrebs gestorben.“
    „Also kann Rauchen gar kein Lungenkrebs verursachen.“
    Schwurbler: „Hey danke, so hab ich das noch gar nicht gesehen, Du hast recht, noch eine Verschwörung.“ 😀

  34. Bzgl. O-Ring und Feynman: Der Film „Challenger – Ein Mann kämpft für die Wahrheit“ zeigt diesen Lebensabschnitt Feynmans sehr gut.

    Bzgl. Alkalimetalle und Wasser: Unser Chemielehrer hat Natrium in ein Wasserbad getaucht und mittels Reagenzglas den Wasserstoff aufgefangen. Erst war es etwas zu wenig, Beim zweiten Versuch ist der Klasse das Aquarium um die Ohren geflogen. Eindrucksvoller Knallgas-Versuch, keine Verletzten.

  35. Ich feiere das, dass ihr euch Zeit nehmt, auch über gesellschaftliche Themen zu sprechen. Wie dieses Mal über weniger Arbeit, mehr Geld, mehr Flexibilität und so weiter. Fefe hatte da letztens einen passenden Link:
    https://blog.fefe.de/?ts=a3403494
    „Microsoft Japan hat mal ausprobiert, wie sich 3 Tage Wochenende auswirkt. Ergebnis: 40% Produktivitätssteigerung.“
    Für mich als Sozialist war das, was ihr philosophiert habt, zwar nichts total überraschend neues, aber es ist schön, zu sehen, dass auch wissenschaftlich denkende Menschen ohne explizit linke Grundeinstellung durch quasi rationale Überlegungen auf dieselben Ergebnisse kommen. Deshalb habe ich euch dabei gerne zugehört.
    Ich habe den Eindruck, dass ihr davon ausgeht, dass es einen Dualismus Arbeit – Freizeit gibt; dass also Arbeit normalerweise etwas ist, was man nicht aus intrinsischer Motivation machen will, sondern weil man fucking Kohle dafür kriegt. Das mag sein, aber dann stößt die Argumentationslinie an ihre Grenzen, die postuliert, dass ja alle irgendetwas Produktives tun wollen und der Mensch irgendwie ein Bedürnis danach hat, Arbeit zu verrichten. Nee. Wie ist Arbeit definiert? Entweder Arbeit ist etwas, was ich sowieso mache, womit ich meinen Tag strukturiere, worin ich eben meinen sinnvollen Platz in der Gesellschaft sehe und mich selbst verwirkliche – in dem Sinne wollen sicherlich alle Menschen (auch die, die als „faul“ verunglimpft werden) arbeiten; und weil das sowieso alle nach ihren Möglichkeiten tun, und sich ihre Beschäftigung suchen, kann man den Wohlstand auch gleich bedingungslos zentral an alle ausschütten, ohne Bedürftigkeits- oder Leistungsprüfung –, oder Arbeit ist eine leidvolle Tätigkeit, die einem von herrschenden Chefs oder dem herrschenden System aufgezwungen wird – dann habe ich Mitleid mit allen, die sagen, dass sie gerne arbeiten, und vollstes Verständnis für alle, die ihre Haut nicht verkaufen und sich dem Leistungszwang verweigern.
    In letzterem Fall wäre das bedingungslose Grundeinkommen, das ihr so preist, eine politische Forderung, die gegen die Herrschenden durchzusetzen wäre, die von diesem Arbeitszwang profitieren. Was mich daran immer stört, ist, dass dieses ganze Konzept BGE irgendwie immer davon ausgeht, dass uns der Kapitalismus sowieso erhalten bleibt und jegliche Revolutionsgedanken als völlig utopisch abgetan werden. Das ist eine reine Umverteilung von oben nach unten innerhalb der alten Eigentumslogik. Wie soll das gehen? Der Kapitalismus hat doch gar kein Interesse an einer Umverteilung von oben nach unten. Ein ernstzunehmendes BGE wäre gar nicht möglich, ohne die Eigentumsverhältnisse infrage zu stellen, also außer irgendein Quatsch-BGE unterhalb von Hartz-IV-Niveau oder zusammen mit stark erhöhter Besteuerung der Armen.

  36. Hallo Reini,
    ich arbeite in einer ganz ähnlichen Position an einer der neuen Hochschule in NRW und freue mich gerade kindisch, dass es bei anderen noch schlimmer ist als bei uns. Du tust mir wirklich leid. Wir haben Gleitzeit zwischen 8 und 20 Uhr, Ausnahmen können nachträglich per Online-System beantragt werden. Nur für Doktoranden in der Forschung (die zT auch stempeln) ist das etwas hinderlich, da das Überstundenmaximum schnell überschritten ist oder die Wochenendarbeit (das ist halt manchmal echt wichtig) quasi unmöglich ist.
    Aber man kann sich auch durchsetzen, jedenfalls bei uns ging das – aber diese Institutionen müssen einfach lernen.

  37. Hallo ihr Beiden,

    ich hänge mal wieder etwas hinterher was eure Folgen angeht – aber vielen Dank wieder. Es ist immer wieder schön euch zu hören.
    Ein bisschen enttäuscht war ich, dass ich bei der kurzen Erklärung zur Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung zwar kurz erwähnt habt, dass die Forscher das erst für Fehlmessungen hielten, aber nicht, dass diese zuerst dachten es läge am „weißen, dielektrischen Material“ das sich auf den Satellitenschüsseln befand und das sie zunächst entfernten. Was aber dann natürlich zu keiner Besserung führte ^^

  38. Mal ne simple Definition zur wissenschaftlichen Methodik ohne Bücher von Aristoteles bis Heute gewälzt zu haben…

    Logik + gesunder Menschenverstand + Wahrheit über Ego = Wissenschafftsbegriff

    Ich finde man hat das Recht wenn nicht sogar die Pflicht manche Meinungen zu ignorieren. Und zwar um seine Energie nicht für die ewig gestrigen zu verschwenden. Die sterben aus! Das ist ganz besonders wahr bei der Homeopathie, die Anhänger werden durch die Natur aussortiert während andere überleben weil sie Ihre Lungenentzündung mit Penicillin heilen.
    Wie gut wirken Homeopathische mittel eigentich bei Koma patienten, säuglingen oder Tieren? Wäre ne Möglichkeit den Placebo/Nocebo zum großteil rauszufiltern.
    Und die Darwinawards gehen an die Homeopathie!

    Klärt doch lieber die Menschen auf und redet mit denen die denken, sehen und verstehen wollen anstatt da wo hopfen und Malz verloren sind.
    Auch eine schön knappe definition von Wissenschaft.
    denken, sehen, verstehen

  39. Ich studiere gerade im 3. Semester Physik an der Uni in Heidelberg. Ihr meintet ja, dass es keine verpflichtenden Übungszettel mehr geben darf. Das ist bei uns nicht so. Wir müssen in Mathe 50% und in Physik 60% der Punkte auf den Übungszetteln erreichen, um die Klausurzulassung bekommen. Wenn es aus nachvollziehbaren Gründen aber daran scheitern würde, kann man auch mit den Tutoren reden und vielleicht auch mit etwas weniger Punkten die Zulassung bekommen. Das finde ich auch vernünftig so, da es einen motiviert die Übungszettel zu machen. Wobei es da bei mir weniger auf die Zulassung ankommt, sondern eher darauf, dass die Übungen überhaut bewertet werden.
    PS: Eine Ausnahme ist da gerade Experimentalphysik 3 – Quentenmechanik. Dort bekommt man die Punkte, wenn man die Aufgabe nur bearbeitet hat. Sie muss nicht richtig sein.
    Viele Grüße

  40. Hi,

    Vielleicht einmal kurz etwas zum Nobelpreis. Der Kommentar kommt zwar etwas spät, aber ich hänge leider noch ein wenig mit den Folgen hinterher.
    Erst mal liebe Grüße aus Stockholm von meinem Auslandssemester.
    Ihr hattet ja kurz erwähnt, dass es dieses Mal auffällig ist, wie wenig die einzelnen Preisträger im Bereich Physik miteinander zu tun haben. Ich wollte hier nur kurz die Überlegung anmerken, dass diese Zweiteilung vielleicht auch zum Teil einen Grund hat. Es könnte sein, dass die Nobelpreisjury versucht, eine Hälfte des Preises an die theoretische und eine Hälfte an die experimentelle Physik zu vergeben. So würden beide Disziplinen gleich stark gewürdigt werden. Ansonsten würde ich ein Übergewicht bei den Experimentalphysikern erwarten. Zum einen weil sich deren Ergebnisse leichter öffentlichkeitswirksam verkaufen lassen, zum anderen weil theoretische Ergebnisse oft nicht wirklich zu beweisen/belegen sind. Es gehört jedoch zu jeder experimentellen Entdeckung immer eine Theorie, mit der sich das Beobachtete erklären lässt.
    Viele Grüße!

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