Minkorrekt Folge 150 „Der nächste Puff läuft voll“

Wir erzählen am Anfang erstmal ne Runde vom Camp…aber da sollte man dabei gewesen sein.

Wolfgang hat uns eine sehr berührende Mail um Thema DKMS geschrieben und wir ermutigen nochmal euch typisieren zu lassen.

Wie konnte eine Perle wie Mathemann nur so lange an uns vorbeigehen? Lernt Mathe mit He….ääähm …Matheman!

Wir hatten in der letzten Folge ja über Organspenden und den rechtlichen Rahmen davon gesprochen….unsere Kollegen von der Lage der Nation haben das in dieser Episode auch mal etwas fundierter beleuchtet.

Reinhard hat Beef mit Tchibo…deren Werbung für heilende Steine ist auch einfach nur dreist. Wenn ihr das ähnlich sehr und euch beschweren wollt, dann könnt ihr das beim Werberat.

Thema 1:Der nächste Puffer läuft voll“ – Es gibt eine CO2 Senke die in den Klimamodellen bisher nicht berücksichtigt wurde und war mineralienhaltige Gewässer. Leider gibt es hier keine Entwarnung, denn dieser CO2 Puffer läuft auch langsam voll.

Thema 2:Helme für besorgte Bürger“ – Helme können für ein Gefühl von Sicherheit sorgen auch wenn sie in der gegebenen Situation ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen können.

Experiment der Woche:Die wundersame Perlenflasche“ – Alkohol lässt sich durch Salt von Wasser trennen. Anschaulich könnt ihr das in einem weiteren von Nicolas großartigen Videos verfolgen.

Chinagadget der Woche: Feuer Blasrohr

Musik:The Software Engineer Song” schuld ist Adrian

Thema 3:Pinky oder Brain der vogelwelt“ – Entweder habt ihr ein großes Hirn oder eine gute Verdauung…das sind die beiden idealen Formen die die Evolution für uns bereit hält.

Thema 4:Wahrgenommene Physik“ – Um einen Unterschied in einem Reiz wahrzunehmen muss sich dieser Reiz um einen bestimmten Prozentsatz ändern. Das ist aber nicht alles, die Zeit spielt hier auch noch eine Rolle

Schwurbel der Woche: Das Tantra Edelstein-Ei (von Tim)

Tourtermine: Feiert mit uns die Wissenschaft live! Unser Tourplan ist vollständig und es sind noch einige Termine dazu gekommen.

Hausmeisterei: Am 20. September ist Klimastreik

Rausschmeißer:The Python Programming Song” schuld ist wieder Adrian

Vielen Dank für euere Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Der Staub beim CCCamp2019

90 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 150 „Der nächste Puff läuft voll“

  1. Hallo Nicolas,
    freut mich, dass dein Sohn Gefallen an dem Jugger-Sport gefunden hat. Ich selbst spiele seit 3 Jahren Jugger in der Uni Mannschaft in Bayreuth und kann nur sagen, dass es ein extrem interessanter Mannschaftssport ist. Wie du eh gesagt hast, geht es nicht darum den Gegner zu verprügeln, da z.B. schon ein leichter Streifer am Arm als Treffer ausreicht. Das tolle am Jugger für mich ist, dass die Sportart so extrem viele Facetten hat. Einerseits die Duelle mit deinem Gegenspieler, andererseits so viele taktische Möglichkeiten wie Laufwege, Offensiv- bzw. Defensivspiel. Welche Pompfenart wählt man, bzw. lässt man gegen welche Pompfenart antreten?… Ich habe den Sport eben erst an der Uni kennengelernt und während meines Masterstudiums angefangen. Da dein Sohn ja noch wesentlich jünger ist, ist das meiner Meinung nach ein sehr guter Zeitpunkt um anzufangen, da man, in so jungen Jahren eben noch sehr viele und schnell Fortschritte machen kann.
    Zwecks Teams kannst du ja mal auf diese Website schauen, wobei sie nicht unbedingt vollständig ist: https://jugger.de/teams/index.php

    Liebe Grüße
    Jakob

    • PS: Ganz vergessen: Der nächste tolle Aspekt ist, dass man sich seine Pompfen selbst baut, mit seinen Teamkollegen über die beste Bauart fachsimpelt und so seine Sportgeräte über die Zeit immer weiter verbessert… Das ist denke ich auch ein Punkt den man in anderen Sportarten so nicht findet.

  2. Auf der Tchibo-Webseite werden die Steine beschrieben mit „Wasser energetisieren und beleben sind Vorgehensweisen, die uns immer wieder im Zusammenhang mit der Qualitätsverbesserung von Trinkwasser begegnen.“ Das ist dann so das Trumpsche „a lot of people are saying“. Andere Leute machen auch Geld mit dem Scheiß, na dann muss es ja gut sein.

    In der selben „Themenwelt“ verkaufen sie übrigens auch eine „Ionen-Gesichtssauna“, die einem das Zeug direkt ins Gesicht bläst.
    Von Veritassium gab es neulich ein sehr schönes Video dazu ob Ionen(-gebläse) wirklich so gut für einen sind (hint: Ozon): https://www.youtube.com/watch?v=ZQ–scjcAZ4

    • Ach Ihr Lieben, so teuer ist der Scheiß ja auch nicht. Und wenn man Kitsch mag, hat es sogar noch aesthetischen Wert. Die Umwelt belastet es auch nicht so sehr. Ist halt so wahr wie Märchen. Oder lest Ihr keine?

  3. Demeter
    Leider hat Demeter aber auch mit den höchsten Bio Standard. Ich kaufe lieber Demeter Eier als dieses pseudo EU Bio Zeugs. Am liebsten greife ich aber mittlerweile zu Bioland. Bioland ist von den Biosiegeln hinter Demeter.
    Der Schwurbel bei Demeter nervt mich auch. Demeter ohne dieses nervige Demeter wäre mal schön

    • Nett finde ich, dass in dem Zusammenhang sich erregt wird, dass Alnatura Demeterprodukte promotet… Alnatura, dm, GLS-Bank, tegut haben eines mit Wala und Weleda geminsam: sie stehen der sog. Anthroposophie nahe – vielleicht zutreffender Steiner-Lehre benannt.

      • Kannst du mir erklären, was daran so schlimm sein soll? Hab das noch nicht ganz verstanden.
        Wenn die Leute bei Demeter sich damit verbunden fühlen, aber trotzdem die besten Bio Standarts haben, macht das dann wirklich einen großen Unterschied?
        Was ist das Problem mit der Anthroposophie? Hab den Wikipedia Eintrag überfolgen und das sah für mich jetzt nicht schlimmer als die kath. Kirche aus…

    • Hallo zusammen,

      das Demeter Thema hat mich auch bewegt. ich kannte es nur als „höheren BIO Standard“. Und in einem Workshop zu „Nachhaltigkeit im Alltag“ wurde mir das Siegel sehr ans Herz gelegt.
      Genau nachrecherchiert habe ich nicht alles was sie da gesagt haben – zumal ich der vortragenden Umweltingenieurin ein wissenschaftlichen Weltbild zuordnen würde und es sich wenn dann sicher nur um Unwissenheit über den Eso Kram handelt. Ich hatte auf der Demeter Seite zunächst auch keinen total offensichtlichen Quatsch gefunden. Jetzt habe ich ein bisschen tiefer geschaut und bei Wikipedia zumindest dieses Esoterik Kram gefunden, den ich natürlich schon abschreckend finde.

      Ich fänds toll, wenn ihr vielleicht im nächsten Podcast nochmal auf das Demeter Thema Bezug nehmen könnt. Solltet ihr das schon mal gemacht haben, sagt mir auch gerne, in welcher Folge, dann höre ich es nach. 😉

      Es ist wirklich Wahnsinn wie viel Quatsch erzählt wird. Diese Woche quatscht mich der Klavierstimmer darüber voll wie das energiebringende Coral Wasser sein Leben verändert hat ( er hat mir irgendwelche Ladungen von verschiedenen Wassern aufgezeichnet. und sowieso, vom Sprudel werde ich irgendwann sterben. Das ist auch der Grund warum manche Langstreckenläufer einfach tot umfallen-und mit Coral Wasser wird man 100Jahre alt und bekommt keinen Krebs) und ich musste mit einer Ärztin über Homöopathie diskutieren (ihre schlagenden Argumente: „nicht umsonst arbeiten viele Hebammen mit Homöopathie“ / „Leider kann man ja über Homöopatie keine Wissenschaftliche Studien machen“). Ich muss mich also wieder auf die Suche nach einem neuen Hausarzt machen… Zumal es sehr ärgerlich war. Ich war ja nicht umsonst beim Arzt und habe mir Hilfe in Medikamenten ersehnt. Statt dessen gab es eine Homöopathie Sprechstunde auch nach meinen Ansagen („ich möchte keine Homöopathischen Medikamente“ und irgendwann „ich werde kein Geld für Homöopathie ausgeben) hat sie keine Ruhe gegeben… (Ich musste an Reinhards Geschichte über den Arzt in der Pfalz denken…)

      Seit eurer Show bin ich großer Fan und leite eure Veranstaltung und euren Podcast munter weiter.
      vielen Dank! 🙂

      • Hallo Ihr methodisch Inkorrekten,
        auch mich bewegt das Thema Demeter ganz schön. Seit einiger Zeit wollte ich eigentlich schon Mitglied werden (demeter e.V.), weil ich sehr viel von nachhaltiger Landwirtschaft und einem bewussteren Umgang mit Ressourcen und Lebensmitteln halte. Nachdem Reinhard das Thema bei Basti (–> AAA) schon angerissen hatte, war ich echt perplex. Das Steiner Zeugs war mir im Zusammenhang mit demeter nicht geläufig und ja, man findet das auch erstmal gar nicht so leicht auf deren Seite.
        Doch eine Recherche in den Verbandsrichtlinien zeigt deutlich die verschwurbelte Weltanschauung – Beispiele:

        hier: https://www.demeter.de/leistungen/zertifizierung/richtlinien

        1. demeter Zertifizierung kann nur erfolgen, wenn man Kurse zu „biodynamischer“ Erzeugung besucht… quasi Gehirnwäsche als Voraussetzung.

        2. Hier zitiere ich die Richtlinien (Abschnitt 7.3): „Ein offener Austausch über die Präparate und die beobachteten Wirkungen sind Voraussetzung. So helfen sich alle Beteiligten gegenseitig, diese oft sich im Verborgenen abspielenden Wirkungen der Präparate in die Wahrnehmung zu bringen.

        3. Wenn ein naher Verwandter (Eltern, Kinder) einen „konventionellen“ Hof bewirtschaftet, kann der eigene Hof kein demeter Zertifikat erhalten…

        usw.

        Nun aber die Krönung: Da der Eso-Quatsch sich natürlich von wissenschaftlichen Instituten seit über 80 Jahren nicht vernünftig bestätigen lässt, hat demeter eben einen eigenen Verein gegründet, der sich jetzt mit „wissenschaftlichen“ Methoden dem Thema nähern soll:

        http://www.forschungsring.de/

        Und da bin ich jetzt wirklich vom Stuhl gekippt, denn scheinbar geben die ordentlich Geld für die „Erforschung“ der Steinerschen Lehren aus – als Beispiel mal der Jahresbericht 2018:
        http://www.forschungsring.de/uploads/tx_dddownload/Jahresbericht-2018.pdf

        Und dann noch dies hier – eine Auflistung von „Peer-Reviewten“ Veröffentlichungen:
        http://www.forschungsring.de/fileadmin/redaktion/pdf/Greiner/Biodynamic_Research_2017_6.pdf

        Nicolas und Reinhard… da bin ich jetzt ehrlich überfragt. Sind das seriöse Studien und wenn ja, werden die dann hier bewusst falsch ausgelegt?

        Mein persönliches Fazit:
        Grundsätzlich finde ich den Schwurbel zum Kotzen. Und, dass dort Gelder in die „Erforschung“ dieses Blödsinns fließen ist echt unfassbar. Ich werde also ganz sicher nicht Mitglied in dem Verband, auch wenn ich mir gewünscht hätte, damit noch einen zusätzlichen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen zu leisten.
        Aber trotz alledem, werde ich weiterhin auch demeter zertifizierte Produkte kaufen. Denn auch wenn ich mit biodynamischen Ansichten nichts am Hut habe, so vertritt das Label trotzdem abseits dessen einen sehr vernünftigen und für mich sehr ethischen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und Landwirtschaft.

        Alle Medallien haben ihre zwei Seiten… da wähle ich für das Wohl des Planeten das vermeintlich kleinere Übel des Schwurbels, zumindest so lange, bis es gleiche nachhaltige Standards auch ohne Schwurbelanhang gibt.

        Danke Ihr beiden, Ihr seid großartig! Das ist wirkliche Aufklärung… vielleicht könnt Ihr das demeter Thema ja auch von Eurer Seite nochmal etwas detillierter aufgreifen. Ich wäre da sehr an Eurer Meinung interessiert!

        Grüße aus dem Minkorrekt Live unterversorgten Frankenland,
        Florian

  4. Als Vertreter der Jugger spielenden Hörerschaft gebe ich natürlich gern Infos über Jugger im Ruhrgebiet weiter!

    Der Cervisia Ultima e.V. ist in Duisburg ansässig und vereint Jugger aus Krefeld und Duisburg!
    Aixcalibur Aachen grüßt Minkorrekt und die Duisburger!

    P.S. and Minkorrekt:
    Macht weiter so! Danke für immer neue Einblicke in die aktuelle Forschung und das zerlegen von Schwurbeln!

  5. Erst ein mal möchte ich sagen, super Aktion mit DKMS. Ich habe mir heute das Set bestellt.

    Zum ersten Paper: Interessant wäre auch ob diese Mineralkonzentration ausschließlich in Seen mit Gletscherschmelzwasser vorkommen. Wie schaut es mit Schmelzwasser aus „normalen“ Schnee aus? Auch in quell nahen Gebirgsseen kann ich mir dies zumindest abgeschwächt vorstellen.

    Ach ja, ich komme aus den oberbayerischen Alpen. Bei uns frieren die Seen jeden winter zu. Nicht unbedingt so dick das man sie betreten kann, aber es gibt durchaus eine geschlossene Eisdecke die ausreichen würde um das Wasser von der Luft abzuschirmen.

    Zur Einleitung des zweiten Themas: Das Beispiel mit dem SUV und dem Opel Agila war nicht gut gewählt. In einem SUV ist man durchaus sicherer. Mit fünfzig gegen einen Baum hat man in einem SUV deutlich mehr Knautschzone. Angenommen der SUV kracht frontal mit dem Agila zusammen. Durch das höhere Gewicht des SUV´s wirken auf den Agila auch deutlich größere Kräfte.

    https://www.youtube.com/watch?v=G0W1DkhRbXo. C-Klasse gegen Smart, der gleiche Effekt.

    Mit 100 gegen den Baum ist das Extrembeispiel. Mit dem Argument kannst Du Dir den Helm auf dem Motorrad auch sparen.

    ABER: ein sehr interessantes Thema

    • Habe mich auch vor Jahren typisieren lassen. Manchen Menschen kann man leicht helfen.

      Unhabhängig davon möchte ich auf ein derzeitigen Fall einer Muskelerkrankung eines einjährigen Babys hinweisen.

      „Michael kämpft gegen Spinale Muskelatrophie SMA Typ 1 – eine schwere seltene Erbkrankheit, bei der Kinder ohne Behandlung nicht länger als 1-2 Jahre leben. Jeden Tag stirbt ein kleiner Teil von ihm.“

      https://helpmichael.de/

      Ich kenne die Eltern nicht persöhnlich aber als Vater zweier kleiner Menschen, geht mir das ganze sehr nahe. Bitte spendet.

  6. Psychophysik gibts sogar mit ganz praktischen Anwendungen. Ein Beispiel ist die Psychoakustik. Neben dem viel zitierten Beispiel der Audiokompression, für das man Daten nach ihrer Wichtigkeit sortiert und nur die wichtigsten Bits überträgt, gibt es auch noch die Einheit Sone. Diese gibt die so genannte „Lautheit“ an die ein subjektives Maß für die Lautstärke ist. Die ist sogar normiert so dass man Messgeräte dafür haben kann. Natürlich gibt es inter- und intraindividuelle Unterschiede, trotzdem ist das ein praktischer Wert. Da spielt übrigens auch die Länge sowie Änderungen in den Tönen eine Rolle. Solche Einheiten sind nützlich wenn man zum Beispiel Lärm vergleichen möchte.

    Bei der Tonhöhe ist das übrigens ein wenig anders. Bei hohen Frequenzen wird das logarithmisch wahrgenommen, bei niedrigen Frequenzen jedoch linear. Die Einheit dafür ist das „Bark“.

    • ha, genau das beispiel mit Psychoakustik wolllte ich auch anführen. Wahrscheinlich sind diese neuen Erkenntnisse für die Entwicklung zukünftiger Kompressionsalgorithmen und psychoakustischer „Effektgeräte“ bzw anderer Prozessoren etc super wertvoll

  7. Beim vierten Thema sagt Reinhart (Reinholt? Richhardt??) dass das Gehirn die absoluten Werte „rausrechnen“ würde. Ich bin zwar nur Laie, aber soweit ich das verstanden habe, ist es so, dass die Wahrnehmung nie absolute Werte hat, sondern immer nur mit relativen Verhältnissen arbeitet. Es gab da wohl auch mal Untersuchungen, bei denen festgestellt wurde, dass das menschliche Auge bis zum einzelnen Photon runter wahrnehmen kann, aber im Regelfall doch ein paar mehr Photonen braucht. Ich erkläre mir das so, dass es evolutionär keinen Vorteil gibt, absolute Werte wahrzunehmen, wo relative Unterschiede bereits ausreiichend sind. Und „gut genug“ ist eben oft schon gut genug. Für eine Runde Mind blown verweise ich auf meinen Lieblingsvortrag vom 35C3: Hacking how we see, wo mittels VR verbreitete Sehfehler (Strabismus, Asygmatismus) behandelt werden können. Nach meiner Netzhautablösung komme ich nur nicht in den Genuss von den Tricks

  8. Irgendetwas zum Thema erhöhte Risikobereitschaft durch Helm hatte Holgi soweit ich mich erinnere auch schon vor einer ganzen Weile mal in der Wissenschaft gemacht.

  9. Thema 2 hat mich an einen Text erinnert, den ich vor 10 oder 20 Jahren mal gelesen habe und den ich sehr interessant und durchaus plausibel fand, sodass dessen Kernaussage bis heute bei mir hängen geblieben ist.

    In diesem Text stellte der Autor (dessen Namen ich nach der langen Zeit natürlich nicht mehr weiß) fest, dass es einige US-Bundesstaaten mit Helmpflicht für Motorradfahrer gibt und einige ohne. Erstaunlicherweise verunfallten damals in den Staaten ohne Helmpflicht deutlich weniger Motorradfahrer. (Ob das immer noch so ist, weiß ich nicht; es ist ja leider auch so das man nicht immer selbst für seinen Unfall verantwortlich ist, was insb. für Zweiradfahrer ein ernstes Problem darstellt).

    Jedenfalls wurde in dem Text vermutet, dass jeder Mensch ein gewisses „Grundkribbeln“ braucht. Dieses ist natürlich individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
    Eine mögliche Folge daraus wäre, dass zu viele Sicherheitssysteme in Autos zu einer riskanteren Fahrweise führen, damit der Fahrer wieder auf seinem „Pegel“ ist.
    Ich kann mich an Statistiken aus dem Verkehrsinisterium unseres Bundeslandes erinnern, in denen Jahre später darüber berichtet wurde, dass die Zahl der Verkehrstoten gesunken ist, die Zahl der Unfälle jedoch gestiegen. Das würde auf jeden Fall ins Bild passen.

    Wissenschaftlich fundiert war der Text wohl nicht, sondern eher eine Kolumne, aber so ganz falsch scheint mir das alles nicht zu sein.

    Der Text schloss dann mit einem zugegebenermaßen eher zynischen Vorschlag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit:
    Würde man aus den Lenkrädern aller Autos die Airbags entfernen, und durch einen angespitzten Pflock ersetzen, der einen im Falle eines Unfalls durchbohrt, müssten sich die Unfallzahlen eigentlich dramatisch senken lassen.
    Das Grundkribbeln wäre jedenfalls bereits bei 50 km/h recht beachtlich…

  10. Hallo ihr beiden,
    zur Vermutung dass kognitive Arbeit zu einem erhöhten Energieverbrauch führt: Das stimmt!
    Interessanterweise benötigt das Gehirn aber nur geringfügig mehr Energie. Stattdessen kann man eine erhöhte (unbewusste) Muskelspannung messen. Die ist (neben der häufig ungünstigen Sitzhaltung) ein Grund dafür, warum man sich nach stundenlangem Lernen körperlich müde und schwach fühlt.
    Quelle: Mein Physiologie-Prof

    • Richtig, der Energieumsatz des Gehirn steigt nur leicht mit der Leistung an da dessen Grundumsatz schon sehr hoch ist.
      Was bei Prüfungen uä reinspielt ist der Stress. Unsere Körper erwarten immer noch, wie zu Uhrzeit, körperlich Aktivität bei Stress Kampf oder Flucht vereinfacht.
      Wenn wir nun unter Stress stehen wird alles auf eine körperliche Anstrengung vorbereitet. Die von Steffen erwähnte Muskelspannung, aber z.B. auch Adrenalinausschüttung. Dies führt neben vielem Anderen wiederum zur Erhöhung des Blutzuckerspiegel (die Muskeln sollen ja arbeiten können).
      Wenn dieser Blutzuckerspiegel dann später wieder sinkt (kein Stress -> Adrenalin mehr bzw. Glucose wird wieder eingelagert) kommt Hunger da der Blutzuckerspiegel niedriger ist und durch den Stress die Insulinausschüttung gehemmt wurde.
      Blutzucker- und Insulinlevel sind aber maßgeblich für ein Hungergefühl entscheidend.

      (nur ein Kurzabriss, Spezialisten würden sicher Details bemängeln und ergänzen wollen 😉

  11. Hallo!

    Hier mein allererster und auch etwas langer Kommentar untere eine Eurer Podcastfolgen. Es geht mir um die DKMS. Ich wäre dank NSFW fast schon einmal – potentieller – Lebensretter geworden. Wie es dazu kam und wie eine Spende bzw. der Prozess bis dorthin, ablaufen kann, ist im folgenden Bericht nachzulesen:

    Das Jahr 2013 wäre fast das Jahr geworden, in dem ich mit einer Knochenmarkspende jemandem das Leben hätte retten können.

    Ende März 2012 machte Holger Klein im NSFW-Podcast Werbung für die DKMS. Es sei ganz einfach sich typisieren zu lassen und eine – eh nicht sehr wahrscheinliche – Spende wäre auch keine große Sache.

    Da dachte ich mir, ich sehe mir das mal genauer an. Letztlich habe ich mir dann über die Homepage der DKMS so ein Typisierungsset schicken lassen. Wenig später lag es dann auch schon im Briefkasten. Wie beschrieben rieb ich mit dem enthaltenen Wattestäbchen ein paar mal über meine Wangeninnenseiten, verpackte das Stäbchen wieder, füllte das Formular aus und sendete alles zurück an die DMKS.

    Vor der Rücksendung des Wattestäbchens hatte ich mir noch eingehend Gedanken darüber gemacht, ob denn im Falle eines Falles eine Spende für mich auch wirklich in Frage kommen würde. Dazu hatte ich mich online noch näher über die beiden Entnahmearten (Apherese und Knochenmarkspende mit OP) informiert und dann entschieden, dass ich spenden würde, wenn ich damit einem anderen Menschen die Chance auf’s Weiterleben schenken kann. Als Vater zweier Kinder möchte ich mir gar nicht erst vorstellen, wie es sich für Eltern anfühlen muss, für’s eigene Kind auf das Finden eines passenden Spenders angewiesen zu sein. Kann man sich da einfach wegducken?

    Bald darauf erhielt ich ein Schreiben der DKMS mit einer SpenderCard und meiner Spendernummer. Ich dachte, dass ich wohl nun nichts mehr in der Sache hören würde, denn die Chance als Spender in Frage zu kommen ist statistisch doch sehr sehr gering.

    Am ersten Arbeitstag nach dem Sommerurlaub, am 12. September 2013 war es dann plötzlich doch soweit! Die DKMS meldete sich telefonisch bei mir. Ich sei als Spender angefragt worden und ob ich denn weiterhin bereit sei zu spenden. Mir wurden auch gleich drei mögliche Termine für den Eingriff vorgeschlagen. Ich erklärte meine Bereitschaft zur Spende, auch zur Entnahme von Knochenmark per OP, die von der Transplantationsklinik (des Patienten) explizit angefragt worden war. Keine vier Wochen später sollte die Entnahme in Köln stattfinden. Zuvor sollte ich noch zu einer Voruntersuchung nach Köln reisen, damit festgestellt werden könne, ob ich zur Spende freigegeben werden kann. Denn die Spende dürfe auch keine Gefahr für meine Gesundheit darstellen.

    Die Reisen wurden von DKMS für mich gebucht. Alle Nebenkosten (Parken, Taxi, Verpflegung) wurden übernommen. Die Spende soll dem Spender keinen Euro kosten. Ich hätte zu den Terminen in Köln auch noch eine Begleitperson auf Kosten der DKMS mitnehmen können. Dies kam mit Blick auf Schule und Kindergarten unserer Kinder leider nicht in Frage.

    Das Abenteuer Knochenmarkspende ging nun so richtig los. An einem Montag flog ich also nach Köln. Dort wurde ich gründlich medizinisch durchgecheckt. Ich war erstaunt, dass alleine an diesem Tag geschätzt knapp 30 Leute zur Voruntersuchung da waren. Ich erfuhr, dass „mein“ Patient 67 kg schwer sei. Diese Info sei bekannt, so wurde mir erklärt, um die zu entnehmende Menge an Knochenmark bestimmen zu können. Mehr Infos über meinen Patienten würde ich erst nach der Spende erfahren können. Am Donnerstag lag dann schon die Freigabe zur Spende bei mir im Briefkasten.

    Allerdings bekam ich noch am selben Tag telefonisch die Nachricht, dass mein Patient akute gesundheitliche Probleme habe und die geplante Transplantation nicht wie geplant durchgeführt werden könne. Das war eine merkwürdige Nachricht. Alle Pläne waren durcheinander geworfen und offenbar hatte sich der Zustand des Patienten, dem ich durch meine Spende helfen kann, so verschlechtert, dass es vielleicht gar nicht mehr zur Spende kommen kann. Das war bitter. Natürlich stellte ich mich weiterhin für eine Spende zur Verfügung. Ob und ggf. wann das sein würde, war völlig offen. Weil die Transplantationsklinik noch weitere Bluttests machen wollte, erhielt ich noch ein Set zur Blutabnahme. Damit bin ich zu meiner Hausärztin und habe mir weiteres Blut abzapfen lassen, das von der DKMS per Kurier abgeholt und in’s Labor gebracht wurde.

    Wenige Tage vor dem ursprünglich geplanten OP-Termin rief mich die DKMS an, ob ich ggf. Ende Oktober/Anfang November für eine Entnahme zur Verfügung stehen könnte. Die Transplantationsklinik habe eine entsprechende Anfrage gestellt. Es schien so, als könnte sich ein neuer Termin für eine OP abzeichnen. Kurzzeitig war dann tatsächlich ein neuer Termin Ende Oktober in Sicht. Vor dem Hintergrund des schlechten gesundheitlichen Zustands “meines” Patienten wurde der aber umgehend wieder kassiert. Es hieß also weiter abwarten.

    Ende Oktober kam der nächste Anruf. Es sollte nun ganz schnell gehen: keine zwei Wochen später sollte die OP nun sein. Nachdem meine Voruntersuchung nun aber schon über vier Wochen her sei, müsse ich nochmal zum Hausarzt und mir – mal wieder – Blut abzapfen lassen. Doch schon am nächsten Tag wurde alles wieder neu auf “stand-by” gesetzt. Der Gesundheitszustand des Patienten hatte sich wieder verschlechtert.

    Ende November kam dann der Anruf, dass sich der Spender endgültig “gegen eine Spende entschieden” habe. Mutmaßlich ging es ihm einfach nicht mehr gut genug. Es ist so bitter: Da wird ein Knochenmarkspender gefunden, was sehr unwahrscheinlich ist und dann lässt der Gesundheitszustand des Patienten keine Transplantation mehr zu.

    Nun stehe ich wieder in der von den Kliniken durchsuchbaren Spender-Datenbank und warte gespannt, ob ich vielleicht noch einmal als Spender angefragt werde.

    Viele Grüße
    Michael

  12. Zum Chinagadget: Ihr seid vollkommen auf dem Holzweg und das ist total toll. Ich gehe öfter campen. Wenn man ein langsam ausgehendes Feuer, bei dem noch ein paar große Scheite vor sich hin glühen, anfachen will, geht das am besten durch Luftzufuhr.

    Wedeln z.B. mit der Frisbee geht ganz gut. Gezielter ist natürlich blasen. Ich nahm dafür bisher eine Alu-Ersatzzeltstange. Die ist aber ein wenig kurz. In den nächsten Urlaub kommt so ein Dingens mit. Danke Reinhard!

      • Ein paar Details mehr: Wenn man auf Glut weiteres Holz nachlegt, passiert außer viel Rauch erstmal wenig. Damit man eine Flamme bekommt, muss das Rauchgas zünden. Dafür muss die Temperatur hoch. Das geht, wie gesagt, am besten durch Anblasen der Glut.

        Auch trockene Holz enthält noch Restfeuchte, die erstmal verdampfen muss, bis die Temperatur des Brennstoffs weiter ansteigt. Wie wir gelernt haben, braucht so ein Phasenübergang viel Energie.

        Wenn das Rauchgas einmal brennt, reicht das meist, um eine Flamme am laufen zu halten.

    • Ich hab auch so ein Blasrohr.
      Den Effekt kann man nochmal steigern, wenn man die Volumenpumpe fürs Luftbett daran koppelt. Damit haben wir selbst im Regen das Feuer ans Laufen bekommen.

      Weiterer Vorteil gegenüber wedeln: man wirbelt nicht ganz so viel Asche auf.

  13. Hallo, habt ihr mir vielleicht den Link zu dem Vortrag über die Mensakarten? Das hört sich interessant an, ich konnte ihn aber leider nicht finden.
    Vielen Dank für den Podcast 😉

  14. Was die Yoni-Eier angeht würde ich auf jedem Fall vor dem Gebrauch recherchieren, dass das jeweilige Material unbedenklich ist. Da die Schleimhaut in der Vagina ja nicht nur feucht sondern auch leicht sauer ist, ist davon auszugehen, dass sich bei jeder Verwendung Teile des Steins (heraus-)lösen – dazu kommt, dass an der Farbgebung häufig nicht ganz so nette Stoffe beteiligt sind, die man definitiv nicht unten drin haben möchte.

    Und weil Reinhard so verblüfft-irritiert „Glasdildos“ gesagt hat: die Dinger sind tatsächlich nicht unüblich. Glas ist komplett hart (im Gegensatz z.B. zu Silikonspielzeugen), lässt sich sehr gut reinigen/desinfizieren und ist auch viel besser zu temperieren (falls man von Anfang an Körpertemperatur will oder Spaß daran hat, etwas deutlich kälteres/wärmeres in sich zu spüren).

    • Unabhängig davon was herausgelöst werden könnte hat Dr. Alice in „Skeptics with a K“ mehrfach for diesen Eiern aus Jade gewarnt. Das Zeug ist nämlich porös und das wiedrum ist mehr als unhygienisch und kann zu ersthaften Infektionen führen.
      Auch deshalb lieber Glas – oder eben medizinische Kunststoffe.

  15. Hallo,
    ich kann einen erhöhten Energieverbrauch bei geistige Anstrengungen bestätigen. Ich bin seit 20 Jahren Mitglied in einem Tanzverein. Wir beginnen alle 2 Jahre einen neuen Anfängerkurs. Ich habe also schon etliche Anfänger kennengelernt und höre immer wieder dass die neuen Tänzer nach den Kursabenden einen „Mords Kohldampf“ hatten und das obwohl man sich in der Anfangszeit eines Kurses relativ wenig bewegt hat. Wenn man später das Tanzen beherrscht und richtig flott tanzt, sollte man meinen, dass man dann mehr Hunger hat aber das Gegenteil ist der Fall.

    Viele Grüße

    Michael

    • Das könnte aber auch schlichtweg an den optimierteren Bewegungsabläufen liegen. Ich bin zwar kein Experte, aber mein letzter Stand dazu war, dass der Energieverbrauch des Hirns eben nicht signifikant von der geistigen Aktivität abhängt (zumindest im Wachzustand). Bestes Indiz: ich fange nicht an schneller zu Atmen wenn ich Rechenaufgaben löse, was i.a. das Merkmal für erhöhten Energieverbrauch ist.

  16. Helm-Risiko:

    Habe ich das richtig verstanden, dass der Erwartungswert bei beiden Optionen gleich war? (11 Cent bei 50% Chance sind 5,5 Cent; genau wie bei der Variante mit 6/5 Cent) Vor allem, wenn den Probanden klar ist, dass so viele Runden gespielt werden, ist das „Risiko“ hier doch relativ klein.

    Fazit: Mit Helm kann man besser Wahrscheinlichkeiten ausrechnen. xD

    • Och nööö,
      ich habe gerade angefangen mich zu freuen, dass hier eine neue Moonshine-Bewegung losgetreten wird und jetzt kommst du mit validen Fakten um die Ecke. Spielverderber.

    • Hab’s probiert, das klappt auch ganz gut. Habe 40 g Pottasche auf knapp 200 ml Wasser genommen.
      Mir scheinen allerdings die Schlieren bei der Mischung stärker sichtbar als bei Nicolas. Den Vorteil, dass man alle Zutaten inklusive Spiritus im Supermarkt bekommt, erkauft man sich also mit einem kleinen Abstrich in der „Wasser“-Optik.
      Dafür haben sich meine Perlen nicht verfärbt…

  17. Thema 4: Weber
    Da gibt’s bei den android Nerds etwas Aufregung. Entsprechend Weber ist es sinnvoll, die Bildschirm-helligkeit exponentiell mit der schieber-position zu steigern. Die alten Hasen sind aber das proportionale verhalten gewohnt und protestieren scharf.

    In der audio technik wurden schon in vordigitalen Zeiten logarithmisch Potentiometer eingesetzt.

  18. Im Kontext von Thema 2 ist vielleicht auch folgendes Paper interessant: „Enclothed cognition“ von Hajo Adam und Adam D. Galinsk. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022103112000200?via%3Dihub Hier wurde getestet ob das Tragen eines Doktorkittels einen Einfluss auf die Performance bei Aufmerksamkeitstest hat. Gegenüber einer Gruppe Probanden wurde der weiße Kittel als Arztkittel betiteln, einer andere Gruppe gegenüber als weißer Malerkittel, eine Kontrollgruppe sollte dieselben Aufgaben ohne Kittel lösen. Aus dem Abstract „In Experiments 2 and 3, wearing a lab coat described as a doctor’s coat increased sustained attention compared to wearing a lab coat described as a painter’s coat, and compared to simply seeing or even identifying with a lab coat described as a doctor’s coat. Thus, the current research suggests a basic principle of enclothed cognition—it depends on both the symbolic meaning and the physical experience of wearing the clothes.”

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Effekt des Tragen eines Helms auch unter „enclothed cognition“ fällt.

    Es ist immer eine Freude euch zuzuhören! Danke und viele Grüße, Isi

  19. Hallo
    Bezüglich den Energetische Steine von Tchibo: ich habe denen gerade eine Mail geschrieben, und vorgegaukelt, das ich an einem Nackenmasagegerat Interesse habe, aber jetzt unsicher bin, ob dieses auch, wissenschaftliche belegt, Verspannungen lösen kann. Als Grund meiner Skeptzis habe ich angegeben, das ein paar Seiten weiter mit den Steinen ja offensichtlicher Esoterik Quatsch angeboten wird. Und ich mir deshalb unsicher geworden bin. Bin gespannt ob die sich melden.

  20. Kann man hier eigentlich auch Schwurbel einreichen? Habe etwas über Zeitreisen im StarTrek-Universum gelesen und bin dabei wohl auf meinen neuen Lieblingsschwurbel gestoßen, die Tachyonenheilung! [url=https://www.vitalation.de/info_tachyon.php]link[/url] [url=https://www.wege.org/tachyon-energie.html]link[/url]

  21. Zum Helm-Experiment:
    Die Folgerung, dass Leute mit Helm weniger über das Risiko nachdenken, ist schon sehr gewagt.
    Und selbst wenn – hat jemand überprüft, ob das Tragen eines Helmes in Abhängigkeit der Außentemperatur nicht einfach am Denken hindert (statistisch gesehen)?

    • Hm, an Hitze habe ich nicht direkt gedacht; aber (mangelnder) Komfort kann bei sowas durchaus eine Rolle spielen. Deshalb finde ich den Versuchsaufbau so wie ihn Reinhard beschrieben hat auch nicht so gelungen; besser wäre gewesen, wenn man bei der Vergleichsgruppe die Eyetrackingapparatur an einer Basecap o.Ä. befestigt hätte.

      K.A. ob das dann wirklich was ändert, aber uns wurde damals von einer Studie erzählt, in der es um Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelligkeit ging und am Ende hat sich herausgestellt, dass die Unterschiede wohl primär daran lagen, dass die eine Gruppe auf deutlich unbequemeren Stühlen saß und deshalb die ganze Zeit viel angespannter und dadurch wahrscheinlich schneller war. IMHO ein super Beispiel dafür, wie sehr scheinbar unwichtige Details die Ergebnisse bei psychologischen Studien beeinflussen können.

  22. Zur wahrgenommenen Physik:
    Wenn Temperaturunterschiede nur prozentual wahrgenommen werden, gilt das dann für Angaben in K, °C oder °F? Oder reagieren Deutsche „Normalbürger“ auf prozentuale Abweichungen in Celsius, Amerikaner in Fahrenheit und Physiker in Kelvin, weil es deren Einheitensystem ist? Bei Lautstärken in Phon, Bel, Leistungs- oder Schalldruckeinheiten?
    Dass dieses „Gesetz“ auch nur in engen Grenzen gilt, wurde ja noch nachgetragen, herr Remscheid :p . Denn dass ich Unterschiede von 1 ng auf 4 ng nicht merke, oder von 200 kg auf 800 kg (Versuch anzuheben), oder von 1000K auf 4000K, etc. weiß ich auch ohne Studie.
    Wieder einmal schön methodisch inkorrekt. Und wenn ich es richtig verstanden habe, kümmert sich Physiopsychologie, bis auf besondere Studien weniger um Physik, als um Physiologie, also biologische/medizinische Themen, aber natürlich auch um physikalische Vorgänge im lebenden Körper. Wenn ein Mediziner ins Physikum kommt, lernt er in der regel auch nicht viel über Physik.
    Gut meine Erklärung ist genauso methodisch inkorrekt 😉

    • Das kann ja nur auf der Kelvin-Skala funktionieren, sonst müsstest nach diesem Gesetz du den Unterschied zwischen 0°C und 0,1°C ja spüren. 😉
      Temperatur heißt „Wärmeenergiemenge“ und nicht die Zahl, die dein Gerät zur Messung anzeigt.

  23. Ich stimme eurer Meinung zu Homöpathie ja zu und bin auch der Ansicht, dass diese nicht von den Krankenkassen gefördert werden sollte und auch keine falschen Versprechungen gemacht werden sollten.

    Aber verbieten muss man sie deswegen meines Erachtens nicht gleich. Wer sein eigenes Geld dafür ausgeben möchte, der kann das tun, denn ansonsten könnte man auch Dinge wie Star Wars verbieten, die auch einer wissenschaftlichen Untersuchung nicht standhalten.

    Und ich finde genau an dieser Stelle schießt eure (hauptsächlich Reinhards) Kritik über das Ziel hinaus und wird daher von vielen glaube ich auch nicht ernst genommen. Wenn ich mir überlege, was ich als Social Media Manager von Tchibo denken würde, wenn ich einen Tweet, wie er vorgelesen wurde, erhalte, dann ist für mich klar: Eine ernsthafte Auseinandersetzung macht hier keinen Sinn mehr, wir können jetzt entweder versuchen das ganze zu ignorieren oder wir versuchen es mit Humor.
    Bitte nicht falsch verstehen: Die Kritik ist angebracht, jedoch kommt es auch darauf an, wie sie vorgetragen wird. Viele – nicht Veganer – werden es kennen und haben sich schon mal mit einem Veganer unterhalten, der einen bekehren wollte und nicht locker lässt. Auf solche Diskussionen braucht man sich nicht einlassen, auch wenn man prinzipiell ja bereit wäre seine eigene Lebensweise zu überdenken. Da ist es dann egal, wie sehr der andere eigentlich recht hat, wenn nur 100% ausreichend sind, man selbst dazu aber nicht bereit ist, dann ist die ganze Diskussion fruchtlos und führt eher zum Gegenteil, nämlich dazu dass man abblockt.

    • Zum einen geht Die Kritik dahin das sie der wissenschaftlich belegten Medizin immer wieder gleichgestellt wird. DAS IST FALSCH!

      Zum anderen erklärt die Homöopathie ihre angebliche Wirksamkeit mit Blödsinn und Lügen. DAS sollte man verbieten.

      Warum verkauft man Zuckerkugeln nicht einfach als Zuckerkugeln?

      • Wie gesagt. Ich habe kein inhaltliches Problem mit der Kritik, sondern ich glaube, dass sie so einfach wirkungslos bleibt. Niemand unterhält sich gerne mit Extremisten, egal, wie Recht sie haben.

        • @Nico: In 67 Kommentaren ging es nicht ein einziges Mal um Veganer. Dein Beitrag zeigt mal wieder, dass der aggressiv bekehrende Veganer ein Märchen ist, das bewusst von Nichtveganern als Mythos verbreitet wird. Sieht man auch immer wieder bei Artikeln, in denen es tatsächlich darum geht. Dort kommen die Hasskommentare auch immer von den Antiveganern. Zur Bestätigung wird dann ein ausfallender Veganer hervorgeholt, der nach maximaler Provokation bis hin zu Nazi- und Sektenvergleichen ausfällig wird. Und die Antiveganer finden ihre millionenfach kopierten Flachwitzchen auch noch kreativ. Es ist schon traurig genug, dass man nach 10 Jahren veganen „Hypes“ immer noch erklären muss, was mit dem Regenwaldsoja passiert. Da ist man von unwissenschaftlich noch weit entfernt. Es ist einfach beschämend wie ungebildet und uninformiert, ein großer Teil der Bevölkerung ist. Offensichtlich sind diese Menschen auch gar nicht daran interessiert, das zu ändern. Deshalb wird sich auch bei der Umweltverschmutzung und Klimawandel im Großen und Ganzen nichts zum Guten ändern. Eine simplere Maßnahme als Fleischkonsum zu unterlassen, gibt es ja gar nicht. Mal eben von fossil auf erneuerbar zu wechseln, ist dagegen meist mit ernormen Kosten versehen oder erfordert alternativlosen Verzicht. Ok, noch einfacher ist es Ökostrom zu beziehen. Manxhmal ist der sogar günstiger, weil damit nicht der Betrieb und Rückbau von KKW finanziert werden muss. Und selbst das bekommen Dreiviertel der Verbraucher nicht hin. Und ein Teil derer hält sich auch noch für klug, weil ja hinterher derselbe Strom aus der Dose kommt. Einfacher kann man der Politik zwischen den Wahlen nicht seine Prioritäten vermitteln. Meiner Meinung nach sogar demokratischer als durch Demos.

          Es ist schon sehr dumm, wenn man Extremisten nur auf einer Seite des Spektrums wahrnimmt. Schlimmer ist es aber, wenn man das andere Extrem verleugnet. Und bei Vorsatz sehe ich dann auch keine Grundlage mehr für eine Diskussion.

  24. Hi,
    Ich habe gleich nach Veröffentlichung Eurer letzten Folge eine Beschwerde beim Werberat eingelegt und nun gestern die Antwort erhalten. Diese lautet wie folgt:

    „Der Deutsche Werberat, die Selbstkontrolleinrichtung der Werbebranche, sorgt seit über 45 Jahren dafür, rechtlich zulässige, aber von der Branche selbst als unangemessen eingestufte Werbung zu verhindern oder nach dem Erscheinen zu korrigieren. Ob ein Verstoß vorliegt, entscheidet der Deutsche Werberat anhand seiner Verhaltensregeln. Details zur Arbeit des Werberats und zum Ablauf des Beschwerdeverfahrens können Sie gerne unserem Info-Flyer entnehmen. Der Deutsche Werberat ist nicht befugt, rechtsverfolgend tätig zu werden und Rechtsverstöße zu ahnden.

    Ausweislich Ihrer Beschwerdebegründung ergibt sich jedoch, dass Sie einen möglicherweise vorliegenden Wettbewerbsverstoß (irreführende Werbung) geltend machen.

    Wir können Ihnen daher nur raten, sich mit Ihrer Beschwerde an die hierfür zuständige Stelle zu wenden. Dies ist die

    Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V.

    Postfach 2555

    61295 Bad Homburg

    http://www.wettbewerbszentrale.de.

    Die Wettbewerbszentrale stellt auch ein Online-Beschwerdeformular zur Verfügung:

    http://www.wettbewerbszentrale.de/de/beschwerdestelle/Beschwerdeformular.

    Bitte beachten Sie auch die dort eingestellten „Hinweise zur Beschwerdestelle“.“

    Jeder der sich also um einen Dienst zur
    Beseitigung von Schwurbel in der Öffentlichkeit berufen fühlt, wie auch ich, kann dort nochmal aufführen, dass diese Form von Produktwerbung in das Reich der Feen und Elfen gehört!

    Ach und noch ein DICKES Lob an Euch, macht immer wieder Spaß die Sendung zu hören!!!

    Beste Grüße
    Flo

  25. könnte womöglich in eure „Schwurbel der Woche“ oder „Gadget“ Kategorie passen…
    Oligoscan (auch Zell-Check) ist der Name eines pseudomedizinischen Gerätes
    https://www.psiram.com/de/index.php/Oligoscan
    oder eben auch nicht … das ist die Frage (nagut ich weiss ihre seid keine medis)
    https://www.zell-check.com/produkt/
    So ein Zell-Check wurde mir eben versucht für 80 eurönchen aufzuschwatzen…
    ist der kram nun Dr McCoy beim hoch beamen aus der hand gefallen …mit anderen Worten handelt es nun wirklich um „The real McCoy“ 😉 ich bin mir derbe unsicher ^^ bin nu kein Tekki und neige auch nicht wirklich zur Metaphysik … habt Ihr Antworten ? 🙂
    weiterso
    LG,
    Mhmjo

  26. Du kommt 13 bis 17 Jahre zu spät an die Hochschule Mannheim :-(.
    Mennnnnsch, ich bei Minkorrekt Physik 1 und 2 hören können.
    Wie geil wäre das gewesen. Mannheim wird dir gefallen.

  27. Ich höre schon länger zu, und heute muss ich mal einen Kommentar abgeben. Im Allgemeinen macht ihr eine Super-Show! Also seht meine Kritik bitte als eine Ausnahme.

    Ich fand die erste Antwort von Tschibo war ebenso „Schenkelklopfer“ wie deine ursprüngliche Mail auch, daher fand ich deinen Kommentar dazu unangebracht.

    Das Problem bei Tschibo (und anderen) ist doch, dass die Verantwortlichen selbst auch nicht wissen was wahr und was nicht wahr ist. Wenn da ein Schwurbler kommt und sagt, die sollen doch bitte keine Mikrowellen mehr verkaufen wegen der gefährlichen Strahlung, dann klingt dass in deren Ohren erstmal genau so wie deine Mail. Irgendwie müssen die das unterscheiden können, und das geschieht meiner Meinung nach indem man höflich bleibt („Scheiße“ ist dabei kein angebrachtes Wort), und seine Aussagen auf Fakten basiert. Nur zu sage „das ist Schwachsinn“ würde ich auch nicht akzeptieren. Deren Antwort-Mail zeigt, dass sie deine Aussage für eine Meinung hielten, dass du also nicht klar genug herüber gebracht hast worauf deine Forderung beruht.

    Wissenschaft muss ernst genommen werden weil Sie auf Fakten basiert, nicht weil Sie lauter schreit!

  28. Hallo, beim Hören von Thema 2 musste ich spontan mein Autoradio anschreien. Das Thema Fahrradhelme ist unter dem Aspekt „Wissenschaftlichkeit“ bzw. „Evidenzbasierte Medizin“ ein ganz trauriges. Ich habe da vor ungefähr 20 Jahren an sehr heftigen Diskussionen in news:de.rec.fahrrad teilgenommen, da ist das alles bis zum Erbrechen durchgekaut worden. Eine ganz gute Zusammenfassung hat Ingo Keck mal als Plakat zusammengestellt: http://www.ingokeck.de/verkehr/assets/helminfo.pdf Auch lesenswert: http://www.wort-und-satz.de/radhelm.htm von Christian Wöhrl. Aber der Knackpunkt ist und bleibt: Die Veränderung der Helmtragequote im Zeitverlauf spiegelt sich nicht bei verletzten und getöteten Radfahreren, nicht in einer Verschiebung des Anteils der Kopfverletzungen, nicht in einer Veränderung des Verletzungsrisikos zwischen Radfahrern und Fußgängern usw.

  29. Hi,

    schöne Folge. Vielen Dank für den Hinweis auf Demeter. Sehr interessant der Wikipedia-Artikel dazu:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Demeter_(Anbauverband)
    Ich zitiere: „2018 erhielt Demeter den Negativpreis das goldene Brett in der Rubrik „Lebenswerk“. In der Begründung heißt es: Wer Demeter-Produkte kauft, meint wohl oft, der Umwelt etwas Gutes zu tun – in Wahrheit wird damit ein vorwissenschaftlich-magisches Weltbild gefördert, mit fragwürdigen Ritualen, willkürlich erfunden vom Esoteriker Rudolf Steiner.“
    Ich kann auch nur wärmstens empfehlen die Nominierungen und Preise von „Das goldene Brett vorm Kopf“ mal kurz zu überfliegen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Brett_vorm_Kopf
    2017 hat der „Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte.“ gewonnen und 2018 auch noch „Das Krankenhaus Nord in Wien, gemeinsam mit dem Energetiker Christoph Fasching, der einen „energetischen Schutzwall“ um das Krankenhaus zog“.

    Zum Experiment: Ich bin leider nicht mehr an der Uni, sonst hätte ich das mal schnell verifiziert. So schieß ich mal aus der Hüfte, dass das Experiment noch erweitert werden kann, wenn noch einen (flüssigen) Kohlenwasserstoff und/oder Aceton dazu packt. Studenten durften bei mir im Praktikum die Viskosität von Wasser, Salzwasser und Diesel bestimmen und die Viskosimeter mit Isopropanol und Aceton säuber. Kippt man das alles zusammen (was im Abfallbehälter passiert), erhält man ein 3-Phasengemisch.

    Stichwort Klimawandel. Es gibt eine Vielzahl an Studien, die alle mit Simulationstools arbeiten und damit Prognosen anstellen. Diese Prognosen sind das beste was die Menschheit zu bieten hat, aber genau betrachtet sind sie im Vergleich zu anderen Prognosen ziemlich bescheiden:
    1. Sie sind nicht validiert (wir haben leider keine Versuchserde in einem Pralleluniversum in dem die Zeit schneller läuft um zu gucken, ob die Prognosen richtig sind). Das Modell zur Beschreibung des menschengemachten Einflusses auf das Klima wird dadurch „verifiziert“, dass man sich die Vergangenheit anguckt in der es den Mensch oder seine Einflüsse gar nicht gab.
    2. Die Datengrundlage ist sehr bescheiden, z. B. Temperaturmessungen gibt es fast nur von der Oberfläche. In der Atmosphäre oder unterirdisch gibt es da nur sehr wenig.
    3. Die Erde ist ziemlich groß ist, ergo gigantische Datenmengen und das Berechnungsmodell ist trotzdem viel zu klein/grob.
    4. Es gibt viel zu viele Effekte wie z. B. die angesprochene Bindung von CO2 in Flüssen. Gefühlt werden da dauernd neue entdeckt und der Großteil davon ist für eine Prognose der Temperaturentwicklung nicht vernachlässigbar. Ich halte es zudem auch für überaus wahrscheinlich, dass wir noch gar nicht alle wesentlichen Effekte die zu berücksichtigen wären, kennen.
    Von daher ist davon auszugehen, dass die Prognosen höchstwahrscheinlich nicht genau so zutreffen werden. Deshalb finde ich eine nicht ganz so absolute Darstellung der Ergebnisse besser. Das heißt jedoch nicht, dass das die Situation für uns besser macht. Ganz im Gegenteil. Die Menschheit spielt mit dem Weltklima und keiner weiß wohin die Reise geht oder hat überhaupt im Ansatz begriffen was überhaupt passieren könnte.

    Grüße
    Florian

  30. War gerade in Duisburg auf der Veranstaltung in der Küppersmühle: DICKES Lob! Hat richtig Spaß gemacht. Und nervös muss man bei so einer Sache doch wirklich nicht sein: es sind doch alle, die da sind wohlgesonnen! Außerdem war es wirklich sehr gut vorbereitet und sehr schön vorgetragen. Also ich hatte einen wunderbaren Abend – also Danke dafür 🙂

  31. Zum Impostor Syndrome gibt es eine schöne Anekdote vom Autor Neil Gaiman, die mir immer als Gegenmittel hilft: er war vor vielen Jahren auf einer Veranstaltung mit vielen Künstlern, Wissenschaftlern, Autoren, Entdeckern. Er hatte das Gefühl, dass jeden Moment jemand feststellt, dass er eigentlich nicht hergehört und rausgeschmissen wird.

    Am zweiten Tag stand er mit einem älteren Herren am Ende des Raums. Sie unterhielten sich über alles mögliche, unter Anderem den gleichen Vornamen, bis der Gesprächspartner etwas sagte in der Art von: „Ich schaue mir die ganzen Leute an und frage mich, was genau ich hier mache. Sie haben erstaunliche Dinge geleistet. Ich ging nur dahin, wohin ich geschickt wurde.“ Gaimans Antwort war: „Aber Sie waren der erste Mensch auf dem Mond. Ich denke, dass zählt etwas.“

    Quelle: https://neil-gaiman.tumblr.com/post/160603396711/hi-i-read-that-youve-dealt-with-with-impostor

    Zur Organspende gibt es im Brady Heywood Podcast in Folge 5 ( https://bradyheywood.libsyn.com/organ-donation-rates-decision-making-and-engineering-failures ) einen Verweis auf eine Studie, die sich den Einfluss von Opt-In oder Opt-Out auf die Prozentzahl der Organspender angeschaut hat: http://www.dangoldstein.com/papers/JohnsonGoldstein_Defaults_Transplantation2004.pdf

    Der Unterschied ist ein Faktor von 5 oder mehr bei sonst vergleichbaren Staaten. Die Erklärung läuft darauf hinaus, dass es eine schwierige Entscheidung ist, die man normalerweise nicht so schnell treffen will, also lässt man häufig den Defaultwert. Wie oft die Frage gestellt wird, hat hingegen keinen merklichen Einfluss.

  32. Hi zusammen,

    Bei allem inhaltlichen und ethischen Lob, möchte ich hier mal einen ganz anderen Punkt nachfragen. Ihr steht unnachahmlich für Transparenz. Daher: Wie läuft das mit den Spenden bei eurem Podcast? Ich habe im Laufe eurer Sendungen verstanden, ihr macht das aus Spaß und habt Unkosten, und ihr mögt keine Paywall. Aber wofür genau braucht ihr wieviel Geld? Was kommt rein?
    Das wird doch eigentlich nach jedem normalen Spendenlauf veröffentlicht.

    Nichts für Ungut

    • Ich habe auch schon mal „gespendet“. Sehe das aber nicht als Spende, sondern als „Bezahlung“ für den tollen Content. Die beiden Jungs nehmen sich Zeit und machen einen tollen Podcast.
      Geld, dass nach Abzug der „Spenden“ übrig bleibt, sollen die ruhig als „Gehalt“ behalten. Bei Netflix bezahle ich auch für Content. Über die GEZ bezahle ich auch Radio und Fernsehen.
      Und wenn sich die beiden da ein bißchen was nebenbei verdienen, freut es mich für sie. Irgendwie müssen die ja auch Ihr Bier bezahlen. 🙂

  33. Moin,

    erstmal vielen Dank für die vielen tollen Podcasts (und die eine Live Show zu der ichs geschafft habe:)), die immer eine tolle Mischung aus Unterhaltung, Bildung und Denkansätzen bilden.

    Direkt zur Sache, ich fand die Unterhaltung rund um Thema 2 für eure Verhältnisse ungewohnt unreflektiert. Immer wieder wird betont, dass es ja absolut klar ist und außer Frage steht, dass es viel sicherer ist mit einem Helm Fahrrad zu fahren als ohne. Und selbst nachdem das Thema genau das in Frage stellt, wird kein Gedanke daran verschwendet, ob das Ganze wirklich so einfach ist. Lässt sich fahrradfahren, was ja doch von eher vielen Faktoren beeinflusst wird, wirklich auf „wenn der Kopf auf Asphalt schlägt hilft ein Helm“ reduzieren? Die Vermutung, dass der Helm für mehr Sicherheit beim fahrradfahren sorgt, liegt natürlich auch Nahe, und scheint sich subjektiv immer wieder zu bestätigen. Ihr habt aber ja in euren Themen schon öfter Binsenweisheiten wissenschaftlich betrachtet und festgestellt, dass eine weit verbreitete Meinung objektiv betrachtet nicht immer gleich richtig sein muss. Eure normalerweise sehr grundkritische und auf Evidenz basierende Herangehensweise kommt hier etwas kurz.

    Ohne groß Hypothesen aufzustellen, warum ein Helm evtl. nicht die erwartete Sicherheit bringen könnte, kann man sich ja einfach mal angucken, was es dazu an Forschung gibt.
    Eine meines Erachtens gute Aufarbeitung wird bspw. hier geliefert: https://www.cyclehelmets.org/1052.html
    Fall-Kontroll-Studien scheinen keine konsistenten Ergebnisse zu liefern, die eine so klare Position zum Nutzen von Helmen rechtfertigen würden. Aber gerade in den Fällen, in denen meiner Meinung nach eigentlich ein eventueller Effekt gut erfassbar sein müsste, nämlich nach der Einführung einer Helmpflicht, können Studien keine Reduktion von Verletzungen feststellen.

    Ich möchte damit auf gar keinen Fall irgendjemandem sagen, dass er lieber keinen Helm tragen soll (!!!) das ist ja auch nicht was die Studien aussagen. Aber andersherum höre ich immer wieder wie wichtig es für mich wäre, einen Helm zu tragen ohne irgendeine Begründung, außer „mein Helm hat mein Leben gerettet weil er mal gebrochen ist“ oder ich solle mal auf der Intensivstation die Verletzungen angucken (da sind wir wieder bei der Subjektivität).

    Vielleicht sehe ich ja alles nur aus meinem festgefahrenen Blickwinkel und übersehe viel zu viel, dann würde ich mich sehr freuen wenn ihr auch noch etwas zu dem Thema sagt, gerade nachdem ihr ja bereits ein ziemliches Statement gemacht hab.

    Schöne Grüße und ich freu mich auf die nächste Folge,

    Nis

  34. Jetzt da ihr bei der DKMS registriert seid könnt ihr dort auch eure Daten anfragen. Dann bekommt ihr einen Brief mit diesen Infos:
    – eurer Blutgruppe nach AB0-System und Rhesussystem
    – ob ihr vom Cytomegalievirus infiziert seid
    – welche CCR5 Varianten ihr habt (also das Gen das bei den chinesischen Zwillingen geCRISPRt wurde um AIDS-Resistenz zu erreichen, ihr habt das zuletzt in Folge 145 erwähnt)
    – eure HLA-Typen (das sind Gene die im Immunsystem eine große Rolle spielen und von denen es sehr viele Varianten gibt. Einige HLA-Typen sind mit erhöhten Wahrscheinlichkeiten assoziiert bestimmte Erkrankungen des Immunsystems zu bekommen:
    https://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/hla-assoziierte-erkrankungen/klinische-bedeutung-des-hla-systems.html
    außerdem habt ihr die HLA-Typen zuletzt in Folge 140 erwähnt weil sie auch bei der Partnerwahl eine Rolle spielen. Da die DKMS so viele HLA-Typen kennt könnte sie fast das Geschäftsmodell ausbauen und auch eine Partnerbörse starten.)

  35. Zu der Frage, ob man bei Klausuren mehr Energie verbraucht, gibt es hier einen Artikel bei ESPN mit dem Blick auf Schach:
    https://www.espn.com/espn/story/_/id/27593253/why-grandmasters-magnus-carlsen-fabiano-caruana-lose-weight-playing-chess
    Zusammengefasst:
    Zwei Stunden Weltklasse Schach = eine Stunde Weltklasse Tennis im Hinblick auf den Kalorinbedarf. 1984 ist eine Weltmeisterschaft abgebrochen worden, weil einer der Schachspieler 11 Kilo Gewicht verloren hat.

  36. Hey Leute.
    Ich habe hier ein Topic für „Schwurbel der Woche“ oder noch besser „Verschwörungstheorie der Woche“.
    Mir ist seit Jahren entgangen, dass ich als Wissenschaftler (Jaja. Als Ingenieur) Teil einer globalen Weltverschwörung bin.
    Aber heute las ich in einem Kommentar zu einem heise-Artikel zu schwarzen Löchern folgendes: Schwarze Löcher gibt es garnicht!!!!111einself!
    (https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Dank-Gravitationswellen-bestaetigt-Schwarze-Loecher-haben-keine-Haare/Schwarze-Loecher-als-letzte-Bastion/posting-35261603/show/)

    Der Kommentator verlinkt auch gleich auf die seriöse Quelle:
    http://www.lothar-pernes.de/Der-Fake-mit-dem-Schwarzen-Loch
    Diese ist gespickt von Wiederholungen und Redundanz. Diese ist gespickt von Wiederholungen und Redundanz. Diese ist gespickt von Wiederholungen und Redundanz…

    Und jetzt kommt der Hammer: Es zeigt sich: Einstein ist in Wirklichkeit mehrfach widerlegt worden und niemals bestätigt. Denn die allgemeine und die spezielle Relativitätstheorie sind allesamt nur FAKE.

    Schaut es euch bitte mal an, aber setzt euch vorher hin, sonst fallt ihr um. 🙂

  37. Gibts für die Wirksamkeit von Fahrradhelme Studien? Die Frage nach Belegen taucht in den häufig emotional geführten Helm-Diskussionen („denk doch an die Kinder“) immer mal wieder auf, wird aber entweder ignoriert oder nur mit Beleidigungen („das ist doch wohl offensichtlich“, „wer kein Hirn hat braucht es auch nicht zu schützen“) beantwortet.
    Habt ihr da irgendwas fundiertes?

  38. Hallo tolle Show,
    ich hoffe ihr habt auch noch etwas von Dresden gesehen.

    Zu dem Experiment was schief ging.
    Das Brett nicht mit Wasser und Papier abdichten … sondern schmiert heute mal eine schicht Akryl drauf. 4 Tage Trocknung Zeit sollten reichen
    (2mm dick (je dünner = besser), muss nicht Hundert Prozentig eben / sein nur halt glatt)

    Akryl hat den vorteil das es nicht aushärtetet, Sondern gummiartig wird.
    Was für den Zweck eigentlich genau das ist was ihr braucht.

    Wo ich mir aber nicht sicher bin ob das dann noch mit dem abschlagen funktioniert.
    Wen es schief geht könnt ihr ja die andere Seite nehmen.

    Wobei ich eh nicht verstanden habe warum ihr die Seite die ihr abschlagen wolltet besser dichtend gemacht habt.
    Wäre es nicht genau andersherum besser gewesen?

    Grüße
    Silvio

  39. Hallo ihr zwei,
    ein etwas verspäteter Kommentar (ich komme leider nicht dazu, eure episch langen Folgen immer zeitnah zu hören) zu eurem Entmischungs-Experiment. Weiter oben hat schon jemand darauf hingewiesen, dass das Aussalzen von Ethanol mit NaCl nicht klappt und üblicherweise Pottasche (K2CO3) genommen wird (dazu gibt es diverse Anleitungen und Videos). Noch besser funktioniert wohl Kaliumphosphat und Kaliumpyrophosphat, damit ließ sich 99,9%iger Alkohol aussalzen (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1226086X17303490).
    Die Aussalz-Methode wird übrigens in der Analytik sehr verbreitet genutzt, die sogenannte QuEChERS-Extraktion ist quasi Standard in der Analytik von Pestizid-Rückständen in Lebensmitteln. Dabei wird Acetonitril zu dem zermatschten Produkt gegeben und die organische Phase mit MgSO4 ausgesalzen.

    Viele Grüße vom Alchymisten

  40. Hallo zusammen,

    nochmals Danke für den Bierlieferdienst nach Stuttgart.
    Zum Thema Fahrradhelm möcht ich kurz etwas beitragen.
    Letztes Jahr im Oktober bin ich um 5 Uhr morgens mit dem Fahrrad bei ca 20 km/h auf dem Fahrradweg, wegen eines im Weg liegenden Fahrrads welches ich in der Dunkelheit zu spät sah, recht schnell vom Fahrrad agestiegen.
    Trümmerbruch im Handgelenk und den Schleiumbeutel im Knie hats zerlegt(deswegen bei eurer Show in Hamburg letztes Jahr auf Krücken).
    Ich trug einen Helm. Nachdem ich diesen im Fahrradladen untersuchen lassen habe, da man niochts am Helm direkt sah, konnte man sehen, dass das Innere komplett zerbröselt war. An den Aufprall kann ich mich nicht erinnern, aber es scheint einen ordentlichen Bums gegeben zu haben.
    Man muss auch nicht schnell mit dem Rad sein, denn wenn man stürzt, hat man andere Fallreflexe, da die Hände sich ja an dem Lenker befinden.
    Es reicht in Schrittgeschwindigkeit, auf nem Klapprad umgerannt zu werden und mit dem Kopt auf die Kante des Bürgersteigs zu knallen. Das passiert oft ungebremst, und jeder mit vorstellungskraft kann sich ausmalen wie das enden kann.

    Viele Grüße

    Tim

  41. Hallo,

    ich höre gerade ältere Folgen nach – und diese ist ja noch nicht ganz so alt (nach Alliteration am Arsch musste ich mich doch mal diesem Podcast zuwenden 😉 )

    Zum Thema Fahrradhelm: Ich fahre ohne. Und das bewusst. Vor einigen Jahren habe ich in einer kleinen Fima mit 30 Angestellten gearbeitet, recht junger Durchschnitt, viele Radfahrer. Zur damaligen Zeit ist dann eine Kollegin trauriger Weise durch einen Unfall auf dem Fahrrad ums Leben gekommen (mit Helm, eine Böschung runtergefallen – böse Dinge passieren). In dem Zuge ging die Diskussion zwischen den Pro- und Contra-Helm Lagern los. Und zwar wurden auf beiden Seiten Studien ausgegraben, die den einen oder anderen Punkt untermauern.
    Was für mich interessant war (leider kann ich nicht alle Studien finden, aber ich verlinke soweit möglich Artikel, das eine oder andere ging auch durch die Nachrichten).
    – Autofahrer überholen Radfahrer mit Helm in einem geringeren Abstand (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0001457506001540).
    – eine ähnliche Untersuchung – ich finde sie nicht wieder – zeigte, dass LKW-Fahrer beim Abbiegen weniger Rücksicht auf behelmte Radfahrer nehmen (Theorie war, dass sie unterbewusst von „der hat einen Helm, der fährt vorsichtig“ ausgehen – leider finde ich es nicht wieder)
    – Mit Helmfplicht wird die Anzahl an Radfahrern vermutlich zurück gehen. Aus heutiger Sicht bezüglich Umwelt natürlich nicht wünschenswert, ABER – ich glaube der ADFC war es, oder sogar der ADAC? – wieß darauf hin, dass – je nach Ausmaß – auch Autofahrer weniger an Radfahrer gewöhnt sind, ggf. mit der Gewohnheit die Aufmerksamkeit an entsprechender Stelle sinkt und die Unfallgefahr ggf. steigt.

    Und, der für mich eindrücklichste Punkte – worüber diskutieren wir überhaupt? Unter http://www.suumo.de/helmpflicht-fuer-autofahrer/ ganz gut zusammen gefasst. Auf jeden Radfahrer mit tödlichen Kopfverletzungen kommen 1,5 Fußgänger und 4,5(!) Autofahrer. Also wenn es alleine um die absolute Zahl an geretteten Leben ankäme, wäre eine Helmpflicht für Autofahrer weit sinnvoller.

    Daher ist das für mich eher ein Strohmann Argument, welches sich gut vorschieben lässt. Autofahrer als Wähler gewinnen damit, dass man die „doofen Fahrradfahrer“ zum „offensichtlich logischen“ Helm tragen bringt? Funktioniert gut.

    Liebe Grüße,
    Torge

Schreibe einen Kommentar zu MCBuhl Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert