Mi321 – „Schimpansen-Generationsraumschiff“

Inhalt
00:00:00 Intro
00:11:51 Unsicherheiten
00:17:54 Ampelschaltung
00:31:04 Bikecommute im Winter
00:36:46 Kommentare zu Schwarzen Löchern
00:38:34 Thema 1: „Todesfalle Urzeitpool“
00:57:02 Snackable Science
01:05:45 Thema 2: „Unendlichkeit ist nicht verfügbar“
01:43:02 Schwurbel der Woche
01:47:07 Hausmeisterei
01:50:13 Outro Folge 51


+++Der Vorverkauf für „Das M!perium schlägt zurück“ hat begonnen! Tickets bekommt ihr hier – möge die Wissenschaft mit euch sein!+++

Thema 1: „Todesfalle Urzeitpool“ – In der Grube Messel wurden über 500 Fledermausfossilien entdeckt, was Forschende zunächst auf Umweltkatastrophen zurückführten. Neue Analysen deuten jedoch darauf hin, dass die Fledermäuse durch Zufall in den See gefallen sind und ertranken – ähnlich wie heutige Fledermäuse, die manchmal in Pools ertrinken. Tests mit Fledermauskadavern zeigen auch, dass die Fossilisierung im tiefen, sauerstoffarmen Wasser des Sees erleichtert wurde, was die außergewöhnlich gute Erhaltung der Fossilien erklärt.

Snackable Science: „Nachnamenverlust“ – können Nachnamen aussterben?

Thema 2: „Unendlichkeit ist nicht verfügbar“ – Das „Infinite-Monkey-Theorem“ besagt, dass Affen durch endloses Tippen irgendwann Shakespeares Werke schreiben könnten – eine Theorie, die laut einer neuen Studie statistisch aber unmöglich ist. Selbst über Milliarden Jahre würde es kaum ein sinnvolles Werk ergeben, abgesehen von simplen Wörtern wie „Banane“. Ein Experiment zeigte zudem, dass Affen mehr daran interessiert sind, auf Tastaturen zu urinieren als Literatur zu schaffen.

Schwurbel der Woche: „Tchibo mal wieder“ – neuer Bossfight miit Tchibo! Eine strahlenabschirmende Handyhalterung, damit ihr endlich gut schlafen könnt!

Hausmeisterei: Die ersten Termine fürs Ruhrgebiet 2026 sind online! Besucht uns in
Duisburg am 21.02.2026 und in Dortmund am 22.02.2026

Tour 2025 – hier sind alle anderen Tickets für die neue Tour „Das M!perium schlägt zurück“!

Outro: Intro Folge 51 – “Panflötenland

Wichtige Adressen:

26 Gedanken zu „Mi321 – „Schimpansen-Generationsraumschiff“

  1. Schöne Folge mal wieder!

    Ich glaube ich weiß woher ihr die Grube Messel kennt.
    Die befindet etwa 2km östlich vom GSI Zentrum für Schwerionenforschung und damit in direkter Nähe von Darmstadt Wixhausen. 😉

    Viele Grüße Patrick (ich wohne da in der Nähe)

  2. Der mutmaßliche Bitflip bei Mario 64 durch Cosmic Rays ist nicht wirklich passiert. Ich weiß, dass der YouTube-Kanal „Veritasium“ das einfach so behauptet hat und viele das deswegen glauben. Schaut man sich die Fakten an, dann kommt man auch selbst dazu, dass der Bitflip nicht zum gezeigten Video passt und die akzeptierte Erklärung der Community war einfach eine „getilte“ Game Cartridge im N64. In dem Sinne: Ockhams Rasiermesser.

  3. Das mit den Affen und Shakespeare habe ich noch verstanden, aber bei dem Spiel mit den Münzen und der Wahrscheinlichkeit/Unwahrscheinlichkeit und den Paradoxen war ich raus.
    Könnte Basti dasbitte bei AAA nochmal erklären?

    • Kurzfassung:
      Mathematisch ist der Gewinn bei diesem Spiel unendlich groß, allerdings wirst du es in deiner Lebzeit nicht schaffen, die wirklich großen Gewinne mitzunehmen.

  4. Die Grube Messel ist in der Nähe von Darmstadt. Wenn ihr Zeit und Lust habt, dann können wir da mal hin fahren, wenn ihr in Darmstadt seid. Mittlerweile gibt es da auch ein Museum. Früher war das nur ein Loch im Boden, bei dem man eigentlich nur was gesehen hat, wenn man eine Führung mitgemacht hat. Und da hat man das das Loch von Innen gesehen. Trotzdem gab es auch damals schon mehrere tausend Besucher pro Jahr.
    Ich habe mich auch mal wissenschaftlich mit der Grube beschäftigt, aber ohne ertrunkene Fledermäuse. Es ging eher darum, wie man den Besuch spannender machen kann.
    http://dx.doi.org/10.1145/1044588.1044664

  5. Lieber Reini, ich kann deinen Frust ueber den Maengelmelder sehr gut nachvollziehen. Ich habe vor vielen Jahren als Student angefangen, mich mit Problemen rund um Verwaltungsdigitalisierung zu beschaeftigen, darunter auch so Systemen wie Maengelmeldern und den Prozessen dahinter. Unsere damalige studentische Arbeitsgruppe ist seit ueber 10 Jahren Teil des Netzwerks „Code for Germany“, aus der – eigentlich – viele Ideen und Prototypen aus der Praxis fuer die Verwaltung schluesselfertig angeboten wurden.

    Der Teufel liegt wie immer im Detail.

    All die Ideen hinter den Maengelmeldern basieren auf Ansaetzen vor allem aus den USA. Dort waren die Webinterfaces nur eine Erweiterung der Behoerdenrufnummer 311 (die angelehnt an die Notrufnummer 911 ist). Ueber diese Rufnummer kann man der Kommune alle moegliche Anliegen melden, die sich dann darum kuemmert. Als die Webinterfaces aufkamen, entwickelte sich Anfang der 2010er-Jahre der Standard Open311 (https://en.wikipedia.org/wiki/311_(telephone_number)#Open_311), der dafuer sorgen sollte, dass man nachvollziehen kann, was mit gemeldeten Anliegen eigentlich passiert.

    Praktisches Beispiel: Du meldest ein Ampel-Problem, und wirst dann ueber jeden Schritt in der Prozesskette informiert. Dein Anliegen geht ein, es wird an die Fachabteilung weitergeleitet und du bekommst ein Update. Es wird vor Ort ueberprueft und du bekommst ein Update. Es wird eine Entscheidung getroffen und du bekommst ein Update. Die Entscheidung wird umgesetzt und du bekommst ein Update. Und weil das ein offener Standard ist, kannst du als interessierter Einwohner auch sagen, dass du Bescheid wissen willst ueber alle Anliegen rund um deinen Wohnort. Die Idee ist, das beiderseits wie ein Ticketsystem zu verstehen, also vor und hinter der Kulisse.

    In Deutschland wurde dieses Prinzip leider… unvollstaendig umgesetzt. Ich habe auch eine Weile in einer Kommune gearbeitet und versucht, all diese Prinzipien in die Verwaltung zu bringen. Das war ein sehr ernuechtender Prozess. Ich habe 2016 versucht, einen Konzeptprototypen von Mark-A-Spot in meiner Kommune zu testen. Was dabei sehr schnell auffiel war der Wunsch, offene Anliegen so schnell wie moeglich als „geloest“ (absichtlich in Anfuehrungszeichen) zu markieren. Die hiesige Lesart ist leider meist, nicht das gemeldete Problem zu loesen, sondern das Ticket als geklaert zu markieren. Und bei vielen Kommunen, die ich dahingehend beobachte, ist die Praxis die, die du beschrieben hast: Sobald das Anliegen an die zustaendige Stelle geleitet wurde, wird das Anliegen als geklaert markiert – egal, ob es geloest ist, oder nicht.

    Das ist ein grundliegendes Problem, das den Zustand von Verwaltungsdigitalisierung an sich beschreibt. Es geht meist nicht um die eigentliche Sache an sich, sondern um die Uebertragung auf klassische Verwaltungsprozesse wie Zuweisung und dann wird schon was passieren, weil dafuer ist Verwaltung ja da. Das ist ein absurdes Rabbit Hole, das eigentlich viel mehr oeffentlicher Aufmerksamkeit beduerfte. Ich kann daher nur dazu appellieren, nicht nur zu verzweifeln oder sich zu aergern, sondern konkrete Verbesserungen auf der zustaendigen politischen Ebene zu fordern. Es gibt vielerorts genuegend Nerdettes und Nerds, die dazu aus dem Naehkaestchen plaudern koennen 😉

  6. Thema Ampelschaltung:
    In Bochum habe ich mehrmals gute Erfahrungen mit dem Mängelmelder gemacht. Die genannten Mängel wurden innerhalb weniger Tage behoben.

  7. Hitzetod! Ich höre immer Hitzetod! (Das muss man wie Reich-Ranicki betonen, Unbedingt!). Ist es nicht der Kältetod des Universums, weil es ja beschleunigt expandiert. Witzig, dass Euch dass nicht aufgefallen ist.

    • Es ist einfach nur ein Übersetzungsfehler: Heat death ist auf deutsch Wärmetod und ich zitiere gerne Wikipedia:

      Der Wärmetod ist ein von Rudolf Clausius 1867 eingeführtes Bild für den „Zustand […] des finalen thermischen Gleichgewichts des Universums“, aufgefasst als abgeschlossenes System.

  8. Hallo ihr Lieben, danke für Euren tollen Podcast, freue mich jede Woche wieder.
    Ich hätte nur eine Frage zum Snackable Science: „Nachnamenverlust“ – können Nachnamen aussterben. Ich hätte Fragen, ob die Erklärung und Rechnung stimmt.
    Was ist in dem denn mit den Frauen, die den häufigen Namen tragen und der dann bei der Heirat aus dem Pool verloren geht. Meines Erachtens müsste die Häufigkeitsverschiebung andere Ursachen haben (wild spekuliert: Familien mit häufigen Nachnamen haben unter ihrem Nachwuchs mehr Jungen/ Männer mit häufigen Nachnamen werden häufiger geheiratet oder sind erfolgreicher bei der Brautschau, was auch immer die Verschiebung erklärt), wurde das in dem Paper diskutiert, oder wurde einfach nur extrapoliert von der beobachteten Verschiebung über die Zeit? Danke!
    Grüsse aus der Nähe von Messel und falls Euch die Exponate interessieren, da ist das Senckenbergmuseum in Frankfurt zu empfehlen, neben dem Messler Urpferdchen auch berühmt für die sehr gut konservierten Insekten . Zum Glück wurde gegen die Pläne in den 80zigern entschieden, hier eine Mülldeponie zu errichten. Ich kann den Wikipediaartikel nur empfehlen.

  9. Thema Nachnamen:
    Um Namen zu erhalten reich es nicht wenn beide Partner den eigenen Namen behalten.
    Die Frage ist eher wie ist der „Familiennamen“ also die Nachkommen geregelt. Da meine ich, dass nur ein Name erlaubt ist.

  10. Hi Reini,
    an deiner Problemampel müsste eigentlich ein zusätzlicher Schutzblinker installiert werden, nicht die Grünphase für Fußgänger zur Mittelinsel verlängert werden.
    Zumindest in Baden-Württemberg haben meiner Erinnerung nach alle Ampeln, bei denen Fußgänger und rechts abbiegende Autos gleichzeitig grün haben, zusätzlich einen Schutzblinker an der Ampel, der auch erst nach Ablauf der Räumzeit (in der die Fußgängerampel schon rot ist) erlischt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzblinker

  11. Mir ging das Saint Petersburg Paradoxon nicht aus dem Kopf. Ich hab mich gefragt, ob man bei der Rechnung des Gewinns nicht auch die Ausgaben mit einbeziehen müsste. Deshalb habe ich ein C++ Programm geschrieben, mit dem berechnet werden kann, wie viele Spiele man im Durchschnitt spielen muss und wie groß dabei der Einsatz ist.
    Das Programm kommt zum Beispiel bei einem Einsatz von 10€ pro Spiel und bei einem geforderten Minimalgewinn von 100€ auf ca. 83.000 Spiele mit insgesamt 166.000 Würfe. Um also 100€ gut zu machen, muss man die Münze im Durchschnitt 166.000 werfen und dabei 830.000€ einsetzen.

    Das C++ Programm für Interessierte:
    (kompilieren mit „g++ main.cpp -o main“)
    —————————–

    #include
    #include
    #include
    #include

    int main() {
    std::cout << "Saint Petersburg Paradoxon Simulator" << std::endl;
    std::srand(std::time(nullptr));

    // cost per game
    const float cost_per_game = 10;
    const float target_yield = 100;

    // averaging
    const int navg = 10000;
    float avg_games = 0;
    float avg_cost = 0;
    float avg_total_tosses = 0;

    //std::cout << "Tossing a coin " << ngames << " ngames." << std::endl;
    std::cout << "Cost per game is " << cost_per_game << "€." << std::endl;
    //std::this_thread::sleep_for(std::chrono::milliseconds(1000));

    // averaging over navg games
    for (int i = 0; i = 0.5) {
    // heads, ntosses and continue
    ntosses++;
    } else {
    // tails, break
    win += std::pow(2, ntosses);
    total_tosses += ntosses + 1; // number of heads + 1 tail
    break;
    }
    }

    if (win – cost > target_yield) {
    break;
    }
    }

    std::cout << ngames << " games with " << total_tosses << " total coin tosses were necessary to generate a yield of " << target_yield << "€." << std::endl;
    std::cout << "You would have to have " << cost << "€ to generate a yield of " << target_yield << "€." << std::endl;
    avg_cost += cost;
    avg_games += ngames;
    avg_total_tosses += total_tosses;
    }

    avg_cost /= navg;
    avg_games /= navg;
    avg_total_tosses /= navg;

    std::cout << std::endl;
    std::cout << avg_games << " games with " << avg_total_tosses << " total coin tosses were necessary on average to generate a yield of " << target_yield << "€." << std::endl;
    std::cout << "You would have to have " << avg_cost << "€ to generate a yield of " << target_yield << "€." << std::endl;
    }

    —————————–

  12. Moin zusammen – zu Eurem Vorsatz das Bike auch im Winter zu rocken ne kl. Empfehlung, die evtl. die Motivation noch etwas unterstützen bzw. aufrecht erhalten könnte. Kennt Ihr schon https://frostpendeln.de ? Insbesondere Männer möchten ja immer gern messen, dokumentieren etc. … 😉 Vielleicht unterstützt Euch das ja sogar dabei dann. However – das kam mir sofort in den Sinn, als Ihr das Thema kurz angeflogen hattet … Greetz & weiter so, ich freu mich über jede neue Folge! tino

  13. Zum Thema bürgenahe Verwaltung hier in Form der unglücklichen Ampelschaltung. Der Mängelmelder ist in vielen KOmmunen ein gutes Instrument, um einen offensochtlichen Mangel (Kaputte Parkbanke, defekte AMpel, Baum auf Weg gefallen, ..) zu melden. In vielen Kommunen – so auch in Essen – gibt es aber auch sogenannte Bezirksversammlungen/-Vertretungen/-ausschüsse. Diese sind Parlamente, die über Ampelschaltungen, Aufstellen von Tischtennisplatten etc. Beraten/entscheiden. Oft sind Bürger*innen auch antragsebrechtigt und können dort ihre Anliegen direkt einbringen. In Essen:
    https://www.essen.de/rathaus/bezirksvertretungen/bezirksvertretungen.de.html

    Die Bedeutung dieses Gremiums wurde ich mir erst Gewahr als ich vor ein paar Jahren in den Bezirksausschuss Süd-Ost für Die Linke eingezogen bin.

    PS Wir sehen uns in München.

  14. Die Untersuchung am den Fledermauskadavern fand ich methodisch mäßig. Die hätten doch einfach dort Poolbesitzer Fragen können, ob die gefundenen Fledermäuse am Boden des Pools waren oder darauf schwammen.

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