Inhalt
00:00:00 Intro
00:01:42 Halloween
00:08:12 Philips Museum Eindhoven
00:23:09 Thema 1: „Rekord-Pirouette“
00:50:14 Snackable Experiment 😉
01:08:01 Thema 2: „Ich sehe das anders“
01:29:20 Schwurbel der Woche
01:39:32 Hausmeisterei
01:45:43 Outro
+++Der Vorverkauf für „Das M!perium schlägt zurück“ hat begonnen! Tickets bekommt ihr hier – möge die Wissenschaft mit euch sein!+++
Nicolas hat fleißig Halloween gefeiert und Reini war an seinem Geburtstag in Eindhoven im Philips-Museum!
Thema 1: „Rekord-Pirouette“ – ein Neutronenstern, der sich unglaubliche 42.960-mal pro Minute dreht! Zudem umkreist er in einem sehr engen System gemeinsam mit einem Weißen Zwerg – ein Duo, das sich nur alle elf Minuten einmal umkreist! Dieser rekordverdächtige Stern saugt seinem Begleiter riesige Mengen Helium ab, was regelmäßig zu thermonuklearen Explosionen führt, die ihn bis zu 100.000-mal heller als die Sonne leuchten lassen.
Snackable Experiment: „Dialekttest“ – ein Dialekt-Test, der ziemlich genau erraten kann, wo in Deutschland, Österreich oder der Schweiz man aufgewachsen ist – anhand eurer Wortwahl! Ob ihr „viertel nach zehn“ oder „viertel ab zehn“ sagt, oder ob ihr den Geldbeutel lieber „Portemonnaie“ nennt, verrät eure Herkunft. Der Algorithmus basiert auf Daten von über 800.000 Teilnehmenden und ermöglicht Einblicke in die Sprachvielfalt des deutschsprachigen Raums.
Thema 2: „Ich sehe das anders“ – das mysteriöse Schwarze Loch Sagittarius A*: Forschende haben die berühmten Aufnahmen des Event-Horizon-Telescope (EHT) neu analysiert und ist zu überraschenden Ergebnissen gekommen: Statt eines runden „Donuts“ könnte die Akkretionsscheibe des Schwarzen Lochs tatsächlich eher länglich sein, mit einer helleren Ostseite, die sich mit etwa 60 % der Lichtgeschwindigkeit auf uns zubewegt. Diese neue Interpretation zeigt, wie unterschiedlich Algorithmen Bilder zusammensetzen können – und wie viele Geheimnisse das Zentrum unserer Galaxie noch birgt.
Schwurbel der Woche: „Mister Water“ – Mehr Schwurbel-Wasser: Das „Mister“ macht es auch nicht besser.
Hausmeisterei: Die ersten Termine fürs Ruhrgebiet 2026 sind online! Besucht uns in
Duisburg am 21.02.2026 und in Dortmund am 22.02.2026
Tour 2025 – hier sind alle anderen Tickets für die neue Tour „Das M!perium schlägt zurück“!
Science Busters in Berlin: Mehr Wissenschaft auf der Bühne gibt es auch bei unseren Freund:innen von den Science Busters! Am 18.11. sind sie in unseren Gefilden!
Outro: Intro Folge 50 – “Stromberg”
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Nicer Di??? ist Höchstwahrscheinlich eine eingetragene Marke.
*Test erfolgreich weiterverbreitet*
Danke für die schöne Folge
B.W. Tom
Hmm – Also das Sprachding ist bei mir sehr weit weg. Einbeck? Ich komme aus Berlin. Die zugewanderte Familie immerhin aus Niedersachsen aber nicht Region Einbeck. Und alles außer Bayern ist blau.
Ich tippe mal darauf Berlin (wahrscheinlich Hamburg auch) ist einfach zu durchmischt, in vielen Fällen würde ich sagen alle diese Begriffe wurden in meinem Umfeld benutzt. Und die Uhrzeitsache ist meiner Erfahrung nach auch in Berlin ein Ost/West Ding.
Ich konnte bei dem Sprach-Test weiter unten auch eintippen, wo ich eigentlich herkomme (mein Ergebnis stimmt nicht ganz) und dann hat er die Unterschiede in den Antworten aufgezeigt.
Das könnte man auch dafür missbrauchen herauszufinden worin die Unterschiede zwischen Essen und Gelsenkirchen liegen.
Lustig ist übrigens, wenn man Eltern hat, die aus zwei verschiedenen Landesteilen kommen und selbst dann in einem dritten Landesteil geboren wird und aufwächst. Die Unschärfe war bei mir bestimmt so groß, weil bei uns zu Hause alles mal vorkam.
Wegen eurer Werbung: Heute früh habe ich mir mit den Kindern das Video vom Krümelmonster und dem „Pizza Blitz“ angeschaut und daher weiß ich nun, dass es nicht nur auf die Temperatur, sondern auch auf die Größe ankommt… 😀 😀 😀
https://www.youtube.com/watch?v=wUH-_n6ob_A
Ich studiere momentan Physik im 5ten Bachelor Semester an der UZH. Da ich gerade im Rahmen eines Proseminars einen Vortrag über Schwarze Löcher vorbereite bin ich bei den Zahlen die Nicolas im Thema 1 nennt etwas stutzig geworden.
Im einfachsten Modell kollabieren Sterne am ende ihres Lebens, wenn ihnen der Wasserstoff ausgeht. Dadurch fehlt es an thermischem Druck der vorher durch die Fusion von H zu He erzeugt wurde und der Gravitation entgegen gewirkt hatte. Der Kollaps läuft solange bis die Energie im Zentrum des Sterns so hoch ist, dass He zu C fusioniert und der Stern wieder ein stabiles Gelichgewicht findet. Dieser Vorgang wiederholt sich solange bis wir bei Eisen angekommen sind. Da Eisen die höchste Bindungsenergie pro Nukleon hat, kann man durch die Fusion keine Energie mehr gewinnen. Der Stern kollabiert jetzt weiter bis wir den Fermi Druck erreichen. Da verhindert das Pauli Prinzip, dass die Teilchen weiter zusammen gedrückt werden können. Das nennt man dann einen Neutronen Stern
Sollte aber so viel Masse vorhanden sein, dass selbst dieser Druck überwunden werden kann, dann kollabiert der Stern weiter zum Schwarzen Loch. In meiner Literatur finde ich, dass die Masse die dafür mindestens notwendig ist etwas 2 Sonnen Massen (Ms) beträgt. [1] Eine kurze Google Suche liefert ähnliche Resultate von 2-3 Ms [2]. Das ist signifikant weniger als die von Nicolas genannte Zahl von 260-300 Millionen Ms.
Für Neutronen Sterne gibt es also ein oberes Limit an Masse, dass sie haben können bevor sie zum Schwarzen Loch werden. Dieses Limit nennt man auch Tolman–Oppenheimer–Volkoff Limit und es liegt bei 2.01 – 2.17 Ms [3]. Das ist ebenfalls kleiner als die von Nicolas genannten Zahlen von 10-30 Ms.
Eine Erklärung die ich mir vorstellen könnte, aber nicht überprüft habe, ist, dass Nicolas von Schwarzen Löchern / Neutronen Sternen redet, die nach einer Super Nova übrigbleiben. Bei einer Super Nova fliegt ja eine Menge Material weg. Eine kurze Google Suche ergab jedoch keine Werte, die auch nur nahe an Nicolas Zahlen kommen.
[1] J. B. Hartle, Gravity – An Introduction to Einstein’s General Relativity, Pearson Education
[2] National Radio Astronomy Observatory (https://public.nrao.edu/ask/what-is-the-critical-mass-at-which-a-star-becomes-a-black-hole)
[3] Rezzolla, L.; Most, E. R.; Weih, L. R. (2018-01-09). „Using Gravitational-wave Observations and Quasi-universal Relations to Constrain the Maximum Mass of Neutron Stars“. Astrophysical Journal.
Es klar, dass weitere Forschung auf diesem Gebiet dringend notwendig ist. Daher würde ich mich über eine positive Entscheidung bezüglich meines Drittmittel Antrages, über die Anschaffung eines neues Teleskops zum Stichtag des 24. Dez. 2024, sehr freuen.
Hallo Felix,
Ich habe in Physik promoviert und habe Astrophysik als Nebenfach studiert. Ist allerdings schon mehr als 20 Jahre her.
Also, Sterne mit 260-300 Millionen Millionen Sonnenmassen, von denen Nicolas erzählt hat, gibt es nicht. Der massereichste bekannte Stern ist R136a1 mit einer Masse von 265 Sonnenmassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/R136a1
Nicolas spricht von Schwarzen Löchern und Neutronensternen, die nach einer Supernova übrigbleiben. Voraussetzung für eine Supernova (Genauer: Supernova vom Typ II) ist, dass der Stern eine Anfangsmasse von mindestens 8 Sonnenmassen gehabt hat. Bei einem Stern, dessen Anfangsmasse kleiner ist als 8 Sonnenmassen ist, gibt es keine Supernova und es bleibt am Ende ein weißer Zwerg übrig.
Bei Reinis Bericht über Eindhoven habe ich ein Stichwort vermisst: Das Evoluon. Ursprünglich war dieses UFO-förmige Gebäude das Philips-Firmenmuseum. Wir hatten da in den 80ern mal einen Schulausflug hin gemacht – die Ausstellung war super, mit sehr vielen technischen Ausstellungsstücken zum Anfassen und Experimentieren. Also Wissenschaftskommunikation…!
Ich habe nachgeguckt und erfahren, dass das Museum 1989 geschlossen wurde und das Gebäude zu einem Veranstaltungszentrum umfunktioniert wurde. Seit 2022 aber läuft dort wieder eine Ausstellung mit dem Titel „Retrofuture“.
Auf jeden Fall ist Reinis Bericht ein guter Anlass gewesen, sich Eindhoven mal auf die Ausflugs-Todo-Liste zu setzen. Hier aus dem Ruhrgebiet ist das ja wirklich gut erreichbar.
Das Evoluon hatten wir tatsächlich nur als „da war das Museum früher“ auf der Liste…leider haben wir nicht mitbekommen, dass da momentan auch ne spannende Ausstellung ist. Aber wie du schon sagst…Eindhoven ist nicht weit 🙂
Hallo ihr Beiden!
Vielen Dank für die interessante Folge ^^ Während des Sprachtests hab ich mich schon ziemlich weg geworfen – hoffe Reini erwähnt auch wie viele „böse“ Mails ihr anschließend bekommen habt ^^
Ich persönlich komme aus Kiel, bin dort geboren, aufgewachsen und habe dort studiert. Der Test verortet mich nach „Dahme“, was in der Nähe von Fehmarn liegt, ca 62km Luftlinie von Kiel entfernt.
Das ist jetzt nicht super weit weg – gerade im Vergleich mit dem Rest Deutschlands, aber auch nicht unbedingt direkt an der Grenze zu Kiel.
Bei mir ist es aber auch so, dass meine Oma im Krieg aus Pommern geflohen ist und im Ruhrgebiet landete. Meine Eltern z.B. kommen beide aus Remscheid. Da gab es sicher auch Einflüsse – hab ich durchaus auch in meiner Jugend schon gemerkt. Da gab es hin und wieder Diskussionen um den korrekten Begriff ^^
Ich würde allerdings auch behaupten, es würde genügen nach dem Ende des Brotes zu fragen (Knust natürlich! 😀 ) – und man könnte schon recht gut verorten ^^
Nachdem Reinhold (hihi) das Schwarze Loch als „Saggitarius A“ bezeichnet hat, fiel mir auf, dass ich irgendwo mal gehört hatte, dass das * im Namen wichtig wäre. Wiki hat dazu folgendes (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Sagittarius_A*): The name Sagittarius A* distinguishes the compact source from the larger (and much brighter) Sagittarius A (Sgr A) region in which it is embedded.
Mich hat der Sprachtest in exakt die richtige Stadt verortet – wobei ich mir fast sicher bin, dass das Saarland auch recht gut kartierbar ist.
Denn hier verlaufen diverse klare Sprachgrenzen. Da hörst du zwei Kilometer entfernt im Nachbarort Worte, von denen du überhaupt keine Ahnung hast, was sie bedeuten könnten 😂
Hallo zusammen, ich bin bei der Akademie för uns kölsche Sproch (auch Kölsch) genannt und da behandeln wir aktuell die Sprachgeschichte. Kölsch ist tatsächlich eine Sprache, da sie eine eigene Grammatik besitzt. Der Ursprung kommt aus dem Fränkischen (Ripuarisch, Ripa = Ufer), d.h. ripuarisch mit Zentrum Köln, moselfränkisch mit Zentrum Trier und Rheinfränkisch mit Zentrum Mainz. Interessant ist die sogenannte Bennrather Linie. Der Ort Bennrath liegt bei Düsseldorf und trennt das Niederdeutsche vom Mitteldeutschen und Oberdeutschen. So kommt es zum Beispiel, dass man in Köln maache sagen würde, oberhalb der Bennrather Linie hingegen maken, es also eine Verschiebung des Buchstaben K gab.
An dieser Stelle wieder vielen Dank für eine tolle Folge und ich freue mich schon auf Euch im Monheimer Hof ;).
Da habe ich zu schnell auf Kommentar abschicken geklickt, denn ich hatte noch einen Hinweis. Der Landschaftsverband Rheinland hat ein Sprachportal eingerichtet, in dem die unterschiedlichen Wörter gesammelt und erläutert werden: https://dat-portal.lvr.de/start
Als Einwohner von Eindhoven bin ich erstaunt, dass sich selbst hierher Touristen verirren. Ich fiinde es eine angenehme und bequeme Stadt um zu leben – aber ein Urlaubsort ist es nicht.
Wie jetzt das Bild vom schwarzen Loch aussieht, oder auch nicht… da hat Dr Becky ein Video zu gemacht.
https://youtu.be/9U6bvR6SzMo?si=O3_5xirpzzVVFpRh
Als jemand mit einer Mutter aus dem Rheinland und aufgewachsen in Bremen finde ich mich gut abgebildet. Angeblich Düren aber es ist der ganze Korridor zwischen Aachen und Cuxhaven blau.
Zu dem Thema mit dem schnell rotierenden Neutronenstern: Ich musste noch länger über die Rotationsgeschwindigkeit nachdenken. Ist es nicht so, dass bei 716 Umdrehungen pro Sekunde der maximale Umfang des Objekts knapp unterhalb von 420 km liegen müsste? Denn andernfalls überschreitet ja die Geschwindigkeit jedes Punktes am Äquator die Lichtgeschwindigkeit. Ist das vielleicht ein Grund, warum man bisher keine schneller rotierenden Objekte dieser Art gefunden hat, da sie gleichzeitig eine bestimmte Mindestgröße haben müssen, um stabil zu sein? Vielleicht habe ich auch irgendwas übersehen. Hatte Physik nur als LK. 😅
Zum Thema Sagittarius A* und dem Erzeugen von Bildern aus Radiowellenmessungen:
Lasst es uns einfach nennen, wie es ist: Malen nach Zahlen!
Zum Dialekttest passt gut der „Atlas zur deutschen Alltagssprache“ der Universität Salzburg: https://www.atlas-alltagssprache.de/
Hier werden die Sprachunterschiede auf Karten visualisiert. Es kann jeder mitmachen, aktuell ist Runde 14.