Mi317 – „Matrix-Heldenreise“

Inhalt
00:00:00 Intro
00:01:33 Spielemesse in Essen
00:16:14 Climate Fresk
00:36:21 Social Media
00:49:10 Thema 1: „Kannibalismus on the rocks“
01:25:21 Snackable Science
01:35:24 Thema 2: „Bergballast“
02:01:37 Schwurbel der Woche
02:09:53 Hausmeisterei
02:14:43 Outro

+++ DARMSTADT+++: Leider steht noch nicht der Verkaufslink für Darmstadt (27.04.2025) vom Veranstalter zur Verfügung – wir informieren euch, sobald der Link eingebettet ist; schaut alternativ auch gerne regelmäßig beim Ticketverkäufer bzw. hier vorbei!

Der Vorverkauf für „Das M!perium schlägt zurück“ hat begonnen! Tickets bekommt ihr hier – möge die Wissenschaft mit euch sein!

Climate Fresk bzw. das „Klima Puzzle“ ist ein innovatives, effizientes und zugängliches Instrument um die wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels zu verstehen.

Thema 1 (Nicolas): Kannibalismus on the rocks“ – Die Franklin-Expedition endete nicht nur in Kälte und Krankheit, sondern möglicherweise auch im Kannibalismus, als die letzten Überlebenden verzweifelt um ihr Leben kämpften. Forschende fanden Hinweise auf gesplitterte Knochen, die darauf hindeuten, dass Fleisch von den Leichen entfernt wurde. Unsere Kolleg:innen haben sich auch mal mit dem Thema vor einigen Jahren beschäftigt:
Geschichten aus der Geschichte – Folge 126 und Hoaxilla – Folge 260 HMS Terror

Snackable Science: Von hässlich zu schön“ – hässliches Gemüse einfach wegschmeißen? Lieber nicht – denn wenn man das Obst oder Gemüse z. B. mit Kulleraugen versieht und so vermenschlicht, steigt tatsächlich die Kaufbereitschaft.

Thema 2 (Reini):Bergballast“ – Der Mount Everest ist mit 8.849 Metern ungewöhnlich hoch im Vergleich zu anderen Himalaya-Gipfeln, und dies lässt sich nicht allein durch Tektonik erklären. Geolog:innen haben entdeckt, dass ein lokales Zurückfedern der Erdkruste durch die Erosion eines Flusses im Everest-Gebiet zusätzlich zur Tektonik für den Höhenzuwachs verantwortlich ist. Dieser isostatische Effekt hat dem Berg über Jahrtausende 15 bis 50 Meter zusätzliche Höhe verliehen, wodurch der Everest zum höchsten Berg der Welt wurde.

Schwurbel der Woche:Resonanzmedizin“ – Das Gesetz der Resonanz besagt, dass wir anziehen, was wir sind, und unsere inneren Konflikte durch unseren Körper sichtbar werden. Die magischen ResonanzMittel kombinieren Spagyrik, Alchemie und Homöopathie, um das Unbekannte bekannt zu machen und Probleme zu lösen.

Hausmeisterei: Tour 2025: ihr könnt ab sofort Tickets für die neue Tour „Das M!perium schlägt zurück“ erwerben!

Wichtige Adressen:

22 Gedanken zu „Mi317 – „Matrix-Heldenreise“

  1. Was aus den ganzen Catan-Spin-Offs heraussticht und explizite Erwähnung verdient, ist sicher das Kartenspiel, das trotz des Namens ein ziemlich eigenständiges Spiel ist. Die Neuauflage kenne ich nicht, aber mit der ursprünglichen Version habe ich viele spaßige Stunden verbracht.

  2. ad Social Media:

    Es hilft nichts. Algorithmen, die bestimmen, was man sieht und was man nicht sieht, sind schlecht. Nicolas hat hier einige Beispiele hergeleitet.

    Insofern nützt es nichts, von einem Medium, das mit geheimen Algorithmen arbeitet zu einem andern Medium, das mit geheimen Algorithmen arbeitet zu wechseln.

    Ich bin absolut davon überzeugt, dass das Fediverse und als bekanntester Vertreter davon auch Mastodon eine sehr gute Alternative darstellt: dezentral, kein Algorithmus, selbstbestimmt. Aktuell herrscht hier meiner Meinung nach noch so das 90er-Jahre-Feeling, als das Internet noch weitgehend kommerzfrei und voll von interessanten Leuten war. Mir taugt es.

    Kurzanleitung:

    Personen/Accounts folgen: meine Timeline(s) (TL) bestehen genau aus den Nachrichten, deren Accounts oder Hashtags ich folge und sonst nichts. Kein Endless Scrolling, keine bezahlte Manipulation, ich habe alles im Griff. Das scheint manche Menschen zu überfordern, da ansonsten vieles ein Algorithmus kompensiert hat, den wir ja bekanntlich nicht mehr wollen.

    Hashtags für Themen: Wenn man sich für Themen interessiert, so kann man auf Mastodon Hashtags gleich wie Accounts folgen. Dadurch kommen viele Dinge in meine Bubble, auf die ich sonst nicht gestoßen wäre. (Textsuche gibt’s nur optional auf der eigenen Instanz und eine Instanz ist der Heimatserver – so ähnlich wie bei E-Mail, wo man ja auch bei „seinem Mailserver“ ein Account hat.)

    Filter zum Finetuning: man hat bei Mastodon super Features zur Verfügung, wo man Dinge, die man nicht sehen möchte, entweder weitgehend ausblendet oder durch einen zugeklappten Ersatztext ersetzt, wo man auf Wunsch immer noch ausklappen und lesen kann.

    Dadurch habe ich nach etwas Einschwungverhalten wieder meine Echtzeitnachrichten zu gewissen Themen erhalten. Nur braucht das etwas Arbeit, damit man seine TL halbwegs getuned hat. Man kann auch Accounts muten oder blocken.

    Inzwischen habe ich auf Mastodon mehr als 3x so viele Follower wie zum Zeitpunkt, wo ich bei Twitter kurz nach der Musk-Übernahme aufgehört habe. Es ist *viel* besser als vorher. Leider fehlen halt weitgehend noch die Journalisten. Die scheinen das Fediverse nicht so ganz zu verstehen, fürchte ich.

    Die Zeit für das Social Media oder das Fediverse ist lang nicht vorbei – das startet gerade erst so richtig los. Ohne Postingkaufmöglichkeit und Firmen-Marketing mag es langweilig erscheinen, ist allerdings auch nachhaltiger.

    Ich habe die vielen Argumente für und gegen Fediverse/Mastodon auf
    https://karl-voit.at/2024/06/18/Fediverse-and-Mastodon/ diskutiert. Hier sieht man auch, dass Mastodon schon alleine für eure Gesundheit deutlich besser ist!

    Bis auf den Umstand, dass die Masse noch nicht via Fediverse erreichbar ist, sehe ich keinen Nachteil – ganz im Gegenteil.

    Disclaimer: bin in einem gemeinnützigen, nichtkommerziellen „Verein zur Förderung ethischer Digitalkultur“ und versuche Aufklärungsarbeit für gute Lösungen zu machen. Bei Otto-Normal-User als auch spezielle Bubbles wie hier. 😉

  3. Moin ihr Beiden,
    zum Thema (un-)soziale Medien.
    Ich bin davon überzeugt das es sich um Aufmerksamkeitsökonomie handelt. Beide Beispiele von Nicolas waren da zu geeignet das jede*r ne Meinung dazu hat und das meistens emotional. Das soll uns auf den Seiten halten und uns Werbung zeigen. Da ist dann auch der echte Vorteil von Mastodon, es ist nicht komerziel und hat so mit keinen Anreiz uns künstlich Emotionen zu entlocken.

    Naja vielen Dank und weiter machen. Beste Grüße

  4. Ich bin ziemlich sicher, dass die Mutter dem Kind kein Energydrink gegeben hat. Vermutlich gibt es das Kind gar nicht.

    Threads setzt auf Engagement um Postings vorzuschlagen. Viele regen sich über ein Posting auf, also wird es vielen anderen vorgeschlagen. Ein paar bleiben hängen und folgen dem Account (oder dem verlinkten Instagram). Ist die Followerschaft genug gewachsen, dann kann angefangen werden mit Produktplatzierungen Geld zu verdienen.

    Das passiert auf Mastodon nicht, weil der verstärkende Algorithmus fehlt. Hab letztens auf beiden Plattformen ein Bild einer Weißwurst mit Currysauce gestellt. Da konnte ich das sehr gut beobachten wie sich bei Threads die Aufregung immer verstärkt hat. (Die Sauce war nur auf dem Bild, nicht auf der Wurst)

    • das ist richtig. Dieser Post ist mir nämlich auch schon in einigen Varianten in die Timeline geschoben worden, das ist ganz sicher kein reeller Post, sondern zielt nur auf Engagement ab.

      Leider ist Threads voll davon. Entweder in der Art mit dem Energydrink oder – noch schlimmer, finde ich – in Form von Fragen wie „welches sind Eure liebsten Turnschuhe, her damit“ oder ähnliches…

      Angeblich ist Threads dran, das einzuschränken, aber abwarten.

      Threads hat eine große amerikanisch bubble und ich hab meine timeline fast auf twitterniveau was Infos zum Wahlkampt angeht.

      Insgesamt find ich Bluesky kuscheliger, aber da ist nicht soooo viel Interaktion.

      Mastodon fand ich merkwürdig, hab ich nach halben Jahr gelöscht.

  5. Moin
    Seefahrt und Kannibalismus ist an für sich ein interessantes Thema. Gerade bei Schiffbruch ist das nicht unüblich – einfach aus der Notlage heraus.

    Es gibt da auch ein sehr bekanntes Geschehen rum um das Schiff Mignonette und drei Schiffbrüchige – einer davon ein Kabinenjunge der seinem Durst nachgegeben und Salzwasser getrunken hatte, woraufhin, nun, die anderen Beiden überlebten.

    Das Ganze ist auch in Wikipedia zusammengefasst:
    https://de.wikipedia.org/wiki/R_v_Dudley_and_Stephens

    Wenn ich mich richtig erinnere ist auch ein Zitat daraus von Kapitän Dudley nach der Urteilsverkündung, dass sich an der Praxis nichts ändern wird – das aber niemand mehr darüber reden wird.

  6. Was für eine schöne Abenteuerfolge!

    Zum Thema „Haudegen wollen auf den Everest“ habe ich noch eine Buchempfehlung: „The Moth and the Mountain“, Ed Caesar, 2020 (leider wurde es bisher nicht auf Deutsch übersetzt).

    Ein fantastisch unterhaltsames Abenteuer-Sachbuch über Maurice Wilson, der im Jahr 1933 in England mit seinem Doppeldecker losflog. Wilsons Plan: Illegal über Indien direkt zum Everest fliegen, das Flugzeug absichtlich in der Nordflanke bruchlanden, dann von da aus den restlichen Weg alleine hochklettern. Das Besondere: Wilson hatte überhaupt keine Ahnung vom Bergsteigen – und nur rudimentäre Flugerfahrung. Ich konnte den Schmöker kaum weglegen, echt toll geschrieben.

  7. „Fresk“ hat Nikolaus (hihi) falsch vermutet. Das Wandgemälde kommt von Fresco. Dazu weiß Wiki: The word fresco (Italian: affresco) is derived from the Italian adjective fresco meaning „fresh“
    Und was hat das mit dem Bild zu tun? Naja, wenn auf die frische(!) Wandverputzung gemalt wird, nennt man das Bild frisch.

  8. Zum Thema Klimaspiele: Ein super Kooperationsspiel (als Brettspiel) ist „Keep Cool“. Die Simulation vom Klimawandel kombiniert mit Außenpolitik, zeigt die große reale Herausforderung, aber auch dass es möglich ist den anthropogenen Klimawandel zu bremsen. Sowohl meine Schüler ( Ab 14 Jahre) als auch einige Bekannte sind begeistert. Meines Wissens nach wird es auch auf diversen politischen Konferenz als Anschauungsbeispiel genutzt. vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen hier.
    https://www.climate-game.net/

  9. Eine Empfehlung zum Thema Brettspiele: der Dokumentarfilm „Spielerepublik Deutschland“ (2023, 90 min). Er porträtiert verschiedene deutsche Brettspielautor’Innen, u.a. auch Klaus Teuber, den Erfinder von Die Siedler von Catan. Auch die Spielemesse in Essen und der Erfolg deutscher Brettspiele im Ausland sind Themen.

    Den Film kann man in der ARD-Mediathek anschauen, unter diesem Link soll er bis November 2025 abrufbar sein: https://www.ardmediathek.de/video/dox-der-dokumentarfilm-im-br/spielerepublik-deutschland/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyMldPMDA5OTI3QTA

  10. Ach ja Resonalogic, das wollte ich auch mal einschicken.

    Der Typ hat hier im Ort mal eine Apotheke übernommen, aber sofort anklingen lassen dass er von der „Schulmedizin“ nicht so überzeugt ist, da Hömöopathie und Co ja viel besser sind. Konsequenterweise ist er auch Impfgegner, Coronaleuger und Maskenverweigerer.

    Leider musste er mittlerweile „aus politischen Gründen“ den Laden zumachen (leider mit Paywall):
    https://www.om-online.de/wirtschaft/warum-die-abtei-apotheke-in-visbek-schliesst-149189

    Übrigens spricht man es nicht „Wiesbeck“ sondern „Fissbeck“ aus und liegt nicht bei euch in der Nähe sondern Bereich Oldenburg / Bremen 😉

  11. Hallo 🙂
    Wie immer schöne Folge! Aber etwas erschrocken hat mich eure Haltung zu „Nicht-Erreichbarkeit“ (falls relevant: Ich bin 31). Meine zwei allerschönsten Urlaube habe ich auf einer malaiischen Insel mitten im Nirgendwo verbracht, ohne WLAN, mobiles Internet- oder Telefonempfang. Für den Notfall gab es ein Satellitentelefon bei unserer Unterkunft. Es nützt mir im Urlaub ja eh nichts, wenn ich von Notfällen erfahre und tausende Kilometer entfernt festsitze. Diese jeweils drei Wochen hat sich die Welt auch ohne mich weitergedreht. 🙂

    Das nur mal als Rückmeldung von jemandem, der anscheinend in einer anderen Bubble lebt.

  12. Reini meint wohl die Bäckerei Schüren. Die ist in der Region für nachhaltige Konzepte bekannt. Zum Altbrot äußern die sich auch. Erst wenn keine weitere Verwendung des Brotes möglich ist, wird dieses im Holzofen verbrannt. Zuvor wird vieles versucht:
    „- Brot vom Vortag wird mit einem Preis-Nachlass von 20% angeboten.
    – Tafeln decken täglich kostenfrei ihren Bedarf für Bedürftige.
    – Aus einem Teil der dafür geeigneten Brote wird Paniermehl hergestellt oder die fein gemahlenen Brösel fließen in neue Teige
    – Ein professioneller Tierfutterhersteller holt z.B. Teilchen- und Kuchenreste ab.“
    https://www.ihr-bäcker-schüren.de/Nachhaltigkeit.htm

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