00:00:00 Intro
00:00:29 Begrüßung
00:02:48 Minkorrekt Tour 2025
00:08:54 LNP 500
00:29:02 TU Berlin
00:42:57 Podiumsdiskussion
01:12:07 Erfurt
01:14:30 Thema 1: “Die Salzkrise”
01:51:27 Thema 2: „Winds of Charge“
02:12:40 Hausmeisterei
02:17:25 Outro (Folge 43)
Der Vorverkauf für „Das M!perium schlägt zurück“ hat begonnen! Tickets bekommt ihr hier – möge die Wissenschaft mit euch sein!
Reini war in Berlin bei Logbuch:Netzpolitik!
Thema 1 (Nicolas): „Die Salzkrise“ – Vor Millionen von Jahren wurde das Mittelmeer vom Atlantik getrennt, was zu einer dramatischen ökologischen Krise führte: Die „Messinische Salzkrise“. Die Folge? Das Meer trocknete fast aus, der Salzgehalt stieg stark an, und 67 % der Arten verschwanden. Doch die Natur ist zäh: Es dauerte 1,7 Millionen Jahre, aber das Ökosystem erholte sich langsam, und heute tummeln sich wieder Delfine und Haie im Mittelmeer. Das Forschungsteam will nun herausfinden, wie es einige Arten geschafft haben, diese extreme Zeit zu überleben.
Thema 2 (Reini): „Winds of Charge“ – NASA-Forschende haben ein drittes Energiefeld der Erde entdeckt: das ambipolare elektrische Feld. Dieses schwache Feld, das über den ganzen Planeten reicht, wurde lange vermutet und ist nun erstmals nachgewiesen worden. Es hebt die Ionosphäre an und ist der Motor hinter dem mysteriösen Polarwind, bei dem Protonen mit Überschallgeschwindigkeit ins All geschleudert werden. Die Entdeckung hilft nicht nur, ein jahrzehntealtes Rätsel zu lösen, sondern könnte auch erklären, wie atmosphärische Felder auf anderen Planeten funktionieren. Ein aufregender Durchbruch, der uns mehr über unseren Planeten und das Universum verrät!
Hausmeisterei:
Die letzten beiden Live-Termine für 2024 stehen an! Wir freuen uns, wenn ihr vorbeikommt!!
15.09.24 – Stuttgart (das allerletzte mal 10 Jahre Minkorrekt!)
17.11.24 – Monheim (Aula) (Die Dernière von Minkorrekt! 2.0)
Tour 2025: Ansonsten könnt ihr ab sofort Tickets für die neue Tour „Das M!perium schlägt zurück“ erwerben!
- Outro: „Das ist Diamant!“ (Intro Folge 43)
Wichtige Adressen:
- Unsere Live-Termine und Tickets für unsere Show findet ihr hier!
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Großes Lob, dass ihr das Atlantropa-Projekt erwähnt, ohne dabei auszulassen, was für eine rassistische und völkische Kackscheiße die Motivation dahinter war. Also Ingenieur finde ich solche Absurditäten sehr faszinierend, aber das darf halt nicht in den Schatten stellen, warum es diesen Plan gab. In Sörgels Biographie war zb auch davon die Rede, Malaria auszurotten, um Afrika (oder dann halt Atlantropa) für Weiße bewohnbar zu machen. Sie hatten aber Sorge, damit zu früh anzufangen, weil sie dann den Lebensstandard der bereits in Afrika Lebenden zu sehr steigern und ihnen so mehr Macht geben würden.
Der letzte Satz klingt ungefähr wie das, was die westliche Welt mit Afrika seit, äh, immer macht. Als Beispiel sei die AIDS-Epidemie genannt, und wie lange afrikanische Staaten kämpfen mussten, bis sie Generika der Medikamente herstellen durften, Patente sind ja auch wichtig, ne.
Ich als Typ ohne Abitur der sehr wissentlich interessiert ist . Finde die Aussage ein Typ mit nicht Mal Abitur als Beispiel für ungebildet zumindest schwierig .
Sonst langer Fan hoffentlich wirklich Mal wieder in Österreich
hab ich tatsächlich auch gedacht.
only Realschulabschluss 1982.
Hab in 42 Jahren Berufsleben schon vielen Abiturienten Azubis beibringen müssen, wie man Währungen umrechnet, würde sagen, das ist auch ne Form von Bildung.
Lasst es keinen Chemiker hören, dass sich Chemie und Physik ja im Grunde sehr ähneln.
Und die Sache mit der Erwähnung der Familienumstände bei WissenschaftlerInnen hätte ich jetzt auch eher als Lob angesehen, dass sie neben Karriere und Erfolg (Publikationen, die einer Erwähnung wert sind) auch Familie rocken. Denn sind wir mal ehrlich, das Modell (männlicher) Ehepartner bleibt zuhause und kümmert sich um Erziehung und Carearbeit ist in Deutschland nach wie vor mit der Lupe (oder gar dem Mikroskop?) zu suchen.
Oha, die Plasma-Konferenz ist nur 20km von meiner Heimatstadt entfernt. Sollte es Interesse an einer methodisch fast korrekten Führung durch Weimar geben (mit Fachsimpelei über Fotografie(-technik)), dann wäre ich dazu gerne bereit. 😉
Und natürlich Danke für die Folge mit zwei sehr schönen Themen, die zum Weiter-Recherchieren anregen.
kann es sein, dass Ticketmaster leichte Probleme hat? Ich versuche seit mehreren Stunden Tickets zu kaufen, aber bekomme immer wieder nur eine Fehlermeldung 😭
Ich höre gerade den Moment, wo Nicolas auf die Idee mit der Eso-Messe kommt… Wie wäre es mit einer Art Konter-Schwurbel?
Also nicht mit dem mit dem „dritten Feld“ einen neuen Fake-Schwurbel erfinden, sondern nach dieser Einleitung, das Konzept „unterwandernd“ andere Schwurbeleien anzweifeln, ohne sofort „ihr seid doch alle Idioten!“ zu rufen…
Ganz am Ende könntet Ihr euch sogar outen und euch, wie Reinhard wohl zu Recht warnte, rauswerfen lassen.
Wenn die Esomesse in NRW stattfindet, komme ich auch als Claqeur. Innerhalb eurer Hörer*innen-Gemeinschaft, wäre ich bestimmt nicht der einzige 😉
Hallo ihr Lieben,
wie wäre es mit ausgedruckten QR-Codes. Die werden wohl auch gegen die G5-Strahlung verwendet. Wenn man den dann einscannt, landet man auf einer Webseite, bei der man dann aufgeklärt wird 😉
Viele Grüße und macht weiter so tolle Arbeit
Hallo Ihr Superphysiker,
Ihr sagtet beim Thema „Salzkrise“, ohne Zugang zum Atlantik wäre das Mittelmeer süß.
Das stimmt aber nicht. Auch die Flüsse tragen geringe Mengen Salz ein. Wenn dann mehr Wasser verdunstet, als zufließt versalzt das Meer trotzdem, vielleicht etwas langsamer, aber nicht unbedingt, dann fast alles Salz der Meere stammt aus Flüssen.
Bestes Beispiel: das Tote Meer.
Euer Podcast its schön, wie immer !
Ja oder manchmal kann so ein Naherholungsgebiet durch Flussflutung auch sehr schnell gehen. Siehe dazu damals 2002 durch das Elbehochwasser in meiner urspruenglichen Heimat.
1998 wurde mit der Flutung begonnen und die Beendigung fuer 2006 angestrebt. Mit dem Hochwasser war das Projekt innerhalb weniger Tage beendet und der See weit ueber geplanter Hoehe voll gelaufen. #naturregelt 🤷♂️
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Goitzschesee
Ja, die Bitterfelder Seenplatte ist schön geworden.
Cottbus braucht noch einige Jahre.
Bitte unbedingt das Lausitzer Seenland beachten. das sind alles alte Braunkohletagebau und die bieten mittlerweile sehr gute Wassersportmöglichkeit. Vor allem vom Strand sieht man Unmengen an Windkraftanlagen.
Und dann gibt es noch den Cottbusser Ostsee – der hat sogar eine riesige Solaranlage mitten auf dem See.
Der Ostsee ist noch komplett abgesperrt, weil die Ufer noch nicht befestigt sind und nachrutschen können.
Deswegen… noch ein paar Jahre.
Und in anderen wird ja noch gebaggert. Jänschwalde mindestens, wie es um die südlichen bei Spremberg/Weisswasser aussieht, weiß ich nicht…
Bei Zweifel an der Aussprache von Fremdwörtern ist meine Lieblingsanlaufstelle Forvo. Da kann man nicht nur verschiedene Aussprachen aus verschiedenen Gegenden anhören, sondern auch selbst beitragen und (deutsche Wörter einpflegen.
https://forvo.com/search/derniere/
Danke für alles. Ich habe für 2026 alle Termine abgesagt, bis Ihr den Dresden-Tour-Termin bekannt gebt.
me too
Ihr hattet Euch gewundert, dass ein Spannungsunterschied von nur 0,5V ausreicht, um Protonen auf mehr als Schallgeschwindigkeit zu beschleunigen. Dabei kam das Argument, dass es an der langen Strecke liege.
Das ist physikalisch inkorrekt, die übertragene Energie ist einfach E = Q * U, da kommt keine Distanz drin vor. Reini war in Gedanken wohl eher an einem elektrischen Feld mit einer vorgegebenen Stärke statt vorgegebener Potentialdifferenz.
Der wahre Grund ist einfach, dass das Proton eine „große“ Ladung bei geringer Masse hat. Deshalb kommt dann eine hohe Geschwindigkeit raus.
Zur Salzkrise bzw. zu deren Ende gibt es einen wunderschönen xkcd: https://xkcd.com/1190/ (Anklicken, das sind >3000 frames!)
Liebe minkorrekte,
Die Mensa der TU-Berlin ist direkt neben dem Physik-Neubau an der Hardenbergstrasse. Wird auch Emil-Wigger-Gebäude genannt. Das Gebäude müßte ihr kennen.
Jedenfalls war das so als ich vor 27 Jahren dort mein Dipl.-Phys. gemacht habe.
Hallo,
danke mal wieder für den interessanten Podcast.
Es freut mich sehr, dass ihr wieder auf Tournee geht! Einen kleinen Hinweis sei mir gestattet: neben dem „kleinen“ Loch im Pott gibt es noch ein großes Loch in den neuen Bundesländern. Nur ein Termin in Erfurt ist zu wenig. Noch dazu, wenn Nicolas die alten Städte im Osten so mag. Eure Veranstaltungen mit eurer WiKo und eurer Einstellung gehört einfach auch hierher! Vielleicht sprecht ihr mal mit eurer Agentur. In Magdeburg oder Leipzig gibt es sicher geeignete Locations. Leon Windscheid schafft es auch regelmäßig. Ich hoffe auf 2026!
Wer sich für die Rover-Challange in Polen interessiert. Die ist dieses Wochenende (6.9.24-8.9.24). Es gibt auch einen Live-Stream: https://roverchallenge.eu/agenda/
Ich will nicht garstig klingen, aber „Lastenhefte“ spielen echt noch irgendwo außerhalb der Rüstungsindustrie ne Rolle? Bin ehrlich neugierig.
Ich kenne Lastenhefte auch aus der Entwicklungsabteilung von zwei Elektrotechnikfirmen und einem Bauchemieunternehmen, für die ich arbeite / gearbeitet habe.
Nicht nur Reini hat Ärger mit dem Umzugsunternehmen: Triebwerk beschädigt: American Airlines verklagt Kuehne + Nagel https://www.aerotelegraph.com/american-airlines-verklagt-kuehne-nagel-auf-eine-halbe-million
Hallo
Sehr interessant das Thema Salzkrise. Was mich mal interessieren würde, wäre wie weit sich der Meeresspiegel wohl im Atlantik gesenkt hat. Das gab ja vermutlich auch beachtliche Veränderungen.
Wird aber vermutlich nicht weiter beachtet worden sein.
Wie auch immer, macht weiter so
Gruß Hubert
Hi Ihr beiden, ich bin voll Eurer Meinung: wer einen Schwiurbel glaubt, ist offen für mehr. Und das geht weit über Produkte hinaus: Toni Robbins ist in Köln. Da nehmen 13.000 Leute teil mit Ticketpreisen bis zu 5000 € (pro Person!). Der Inhaltbist der üblichen Schwurbel…
https://greator.com/events/upweurope2024/?
weiter so!
Grüße aus München, Sonja
Hallo zusammen,
vielen Dank, dass ihr eure Reichweite nutzt, um auch auf strukturelle Probleme in der Academia aufmerksam zu machen.
Ich würde gerne ein paar Anmerkungen zum Thema Gleichstellung und Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen ergänzen.
GESCHLECHTERNORMATIVES FRAMING
Ihr habt mit der Diskussion darüber, dass Wissenschaftler*innen häufig gendernormativ präsentiert werden voll ins Schwarze getroffen. Dieses Framing zieht sich durch die ganze Gesellschaft und beginnt bereits im Kindesalter (hervorragende Aufklärungsarbeit leistet hier https://rosa-hellblau-falle.de/). Die Frage, ob eine für weibliche gelesene Personen gewählte Beschreibung unpassend oder ausschließlich auf der Wahrnehmung des Geschlechts beruht, lässt sich sehr gut damit überprüfen, die gleiche Aussage 1:1 auf eine männliche gelesen Person zu übertragen. Dies habt ihr im Podcast ja auch angesprochen und fandet dies entsprechend befremdlich.
STRUKTURELLE BENACHTEILIGUNG VON WISSENSCHAFTLERINNEN
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Studentinnen und Wissenschaftlerinnen nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie möglicherweise Care-Arbeit leisten und/oder Mütter sind strukturell benachteiligt sind. Gerade in Fächern, in welchen Frauen unterrepräsentiert sind, spielt häufig der unconscious bias (https://www.anti-bias.eu/wissen/definitionen/unconsciousbias-definition/), fehlende Förderung, der Mangel an role models und fehlende Sichtbarkeit eine große Rolle. Frauenförderung in der Academia sollte also nicht zwangsläufig mit der Verbesserung der Vereinbarkeit Wissenschaft und Care Arbeit gleichgesetzt werden.
VEREINBARKEIT VON CARE ARBEIT UND WISSENSCHAFT
Auch wenn Frauen (leider) nach wie vor den Großteil der Care Arbeit leisten und es wichtig ist, dies im Rahmen einer akademischen Bewertung zu berücksichtigen, sollte die Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Wissenschaft und Care Arbeit immer an Eltern jedes Geschlechts orientiert sein und allen aktiv angeboten werden. Nur wenn Care Arbeit perspektivisch vom Geschlecht des Elternteils abgekoppelt werden kann, gibt es eine reelle Chance auf tatsächliche Gleichberechtigung.
SICHTBARKEIT
Sichtbarkeit und Darstellung Websites etc.: Ihr habt völlig recht, dass es äußerst problematisch ist, dass die wenigen Vertreter*innen marginalisierter Gruppen überproportional häufig in der Außendarstellung von wissenschaftlichen Einrichtungen repräsentiert sind. Abgesehen von der Inszenierung eines gewissen Images, leistet diese Darstellung jedoch einen extrem wichtigen Beitrag für eine zukünftige Verbesserung der Situation: Sie schafft Sichtbarkeit und bietet Mädchen, Schülerinnen, Studentinnen und Doktorandinnen Identifikationsfiguren (gleiches gilt für Personen anderer marginalisierter Gruppen wie people of color oder Menschen mit Behinderung).
WEITERE INFORMATIONEN
Falls sich in eurem Berufsalltag bzw. im Berufsalltag der hier Mitlesenden Fragen zu den diskutierten Themen ergeben, kann ich nur empfehlen die Ansprechpersonen an den jeweiligen Hochschulen zu kontaktieren: Zentrale und dezentrale Gleichstellungsbeauftrage, zentrale Diversitätsbeauftragte, Ansprechpersonen in Graduiertenzentren und Forschungsförderung. Die Kolleg*innen klären sehr gerne über bereits vorhandene Angebote auf und beraten kompetent zu individuellen Maßnahmen für einzelne Lehrstühle, Institute, Fakultäten oder größere Forschungsverbünde.
Und last but not least gibt es einige Wissenschaftlerinnen, die fantastische Aufklärungsarbeit durch Podcasts, Blogs, Workshops, etc. leisten, wie zum Beispiel https://zweimalzweix.de/, https://www.frauforschung.de/, https://www.threads.net/@die_wissen_schafft oder https://biancawalther.de/podcast1/.
Vielen Dank für euren Podcast und eure Arbeit!
Jasmin
Lieber Nico, lieber Reini,
toll, dass ihr so ausführlich über Geschlechterrollen in der Wissenschaft reflektiert habt! Das ist denke ich ein sehr wichtiger Beitrag, insbesondere in einem Kommunikationsformat wie eurem. Vielen Dank Jasmin für den ausführlichen Kommentar, an den ich mich thematisch anhängen möchte.
Ihr habt die Pflege von (implizit) älteren Menschen durch Frauen als zusätzliches Hindernis für eine wissenschaftliche Karriere angesprochen, da dies einen Umzug erschwert oder sogar unmöglich macht. Hierzu zwei Ergänzungen:
In Academia werden häufig nur Arbeitsgruppenwechsel, die von einem Land in ein anderes gehen als „richtige“ Wechsel angesehen. Es gibt sogar explizite Förderprogramme, die als Voraussetzung haben, X Jahre nicht in dem Land gelebt oder gearbeitet zu haben, in dem mensch anfangen will zu arbeiten. Es geht also häufig bei einem Umzug nicht um die Frage: „Duisburg, Köln, Münster oder vielleicht sogar Göttingen?“, sondern eher um die Frage „Duisburg, Eindhoven, Grenoble, Triest oder vielleicht sogar Tokio?“ Ohne diese sogenannte internationale Erfahrung ist es extrem schwer, eine Festanstellung in der Wissenschaft zu erhalten. Wenn mensch (sprich: frau) Angehörige pfelgt, ist so ein Wechsel im Allgemeinen nicht möglich, wenn man von ein Paar wenigen sehr speziellen geografischen Konstellationen in Grenznähe absieht.
Hier schließt sich auch mein zweiter Beitrag an, ein persönlicher Erfahrungsbericht: Ich selbst habe eine Partnerin und zusammen haben wir eine Tochter. Mein Wunsch, als Wissenschaftler zu arbeiten, hat uns genau dazu gezwungen, dass wir in ein Land ziehen mussten, in dem meine Partnerin die Landessprache nicht spricht, wir kein soziales Netz aus Freundinnen haben und unsere jeweiligen Familien nicht in der Nähe sind, die Kinderbetreuung nur schlecht funktioniert (wir haben es mit Glück geschafft, einen Platz zu bekommen, der unseren Bedürfnissen entspricht, nach 4 Monaten in dem Land und ca. 12 Monaten suchen). Damit ich Vollzeit (Teilzeit, in der Wissenschaft…?) arbeiten kann, übernimmt meine Partnerin also jetzt ein Großteil der Carearbeit und musste ihren Beruf aufgeben (dank Mutterschaftbeurlaubung hat sie zumindest die Möglichkeit, die alte Stelle zurück zu bekommen). Mein Vertrag hier geht zwei Jahre. Realistisch hat meine Partnerin nur sehr geringe Chancen, in dieser Zeit eine Anstellung hier zu finden. De facto wurden wir also vor die Wahl gestellt, eine Fernbeziehung mit ~1 Tag Reisezeit zwischen den Wohnorten zu führen (mit Kleinkind nicht gewünscht), dass meine Partnerin zeitweise jegliche Erwerbsarbeit einstellt und einen Großteil der Kinderbetreuung übernimmt oder dass ich keine Festeanstellung in der Wissenschaft verfolge.
Wir haben uns für die zweite Option entschieden, und es ist sehr schwer. Ich habe dieses Model schon von sehr vielen männlichen Wissenschaftlern gehört, dass Auslandsaufenthalte mit Kleinkindphase kombiniert wurden, in denen die Partnerin einen Großteil der Carearbeit übernommen hat.
Eine Vertauschung der Geschlechterrollen in dieser Geschichte sehe ich so gut wie nie. Es ist ein weiterer Widerstand, den Frauen in einer wissenschaftlichen Laufbahn überwinden müssen. Hier auch tw gegenüber einem eigenen Partner, der bereit sein muss, gesellschaftlich dominante Rollenbilder sehr aktiv zu brechen.
Beste Grüße,
Niklas
Wieder eine schöne Folge, vielen Dank!
Zum Thema Atlantropa ist die erste Feedback-Folge von „Geschichten aus der Geschichte“ hörenswert: https://www.geschichte.fm/archiv/fgag01-atlantropa/#t=1
Ansonsten möchte ich an dieser Stelle noch dem geneigten Leser den Sci-Fi-Roman „Der letzte Tag der Schöpfung“ empfehlen, in dem es per Zeitreise in genau die Zeit des ausgetrockneten Mittelmeeres zurück geht:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Der_letzte_Tag_der_Sch%C3%B6pfung