Mi309 – „Millisiebert im Technikmuseum“

Inhalt

00:00:00 Intro
00:00:51 Begrüßung
00:03:13 Neues Merch
00:05:52 Bogenschießen
00:14:11 Tour de France
00:26:36 Survival
00:47:08 Kommentare
00:55:20 Thema 1: “Ihr SOLLT die Laserströme kreuzen!”
01:30:03 Thema 2: „Sama sind wir schon da?“
01:50:05 Schwurbel der Woche
01:59:33 Hausmeisterei
02:01:21 Outro (Intro Folge 39)

+++ Wir sind noch auf Tour! Es gibt dieses Jahr noch genau zwei Termine! +++

15.09.24 – Stuttgart (das allerletzte mal 10 Jahre Minkorrekt!)

17.11.24 – Monheim (Aula) (Die Dernière von Minkorrekt! 2.0)

Wir haben ein neues Motiv! Ihr könnt euch nun auch „Wissenschaft in die Aura fächeln“ – wir halten die Stellung gegen Schwurbel!

Reini guckt Olympia?! Nur bei Anke is awesome! Dort erklärt sie vieles rund um Fahrradfahren und die Tour de France!

Apropos Sport: eine Empfehlung für den Outdoorladen „Unterwegs“ in Essen!

How I built a Toaster – From scratch!: Ein toller TED-Talk mit Thomas Thwaites!

Kommentare: Danke Lukas für deinen Kommentar zu ChatGPT!
Und danke an Anonym zum Thema Doktorarbeit mit Behinderungen!

Thema 1 (Nicolas): Ihr SOLLT die Laserströme kreuzen!“ – Stellt euch vor, wir könnten mit drei mega-starken Lasern, die wie gekreuzte Lichtschwerter aussehen, die geheimnisvollen Teilchen der Dunklen Materie aufspüren! Diese „Axionen“ könnten sich durch kleine Veränderungen im Laserlicht zeigen, meinen die Wissenschaftler. So ein Experiment könnte am European XFEL stattfinden.

Thema 2 (Reini):Sama sind wir schon da?“ – Forschende haben endlich die genaue Halbwertszeit von Samarium-146 bestimmt: 92 Millionen Jahre. Die bisherigen Messungen variierten sehr stark. Nun sind die Ergebnisse so präzise, dass sie sogar als das „Ei des Kolumbus“ bezeichnet werden und das Alter von Meteoriten und Mondproben nun genau bestätigt werden kann.

Schwurbel der Woche: Strahlenschutz-Essenzen“ – Danke Martin für den Schwurbel der Woche! In Deckung gehen und unter den Tisch krabbeln ist so 50er! Gegen gefährliche Strahlung lieber Essenzen in die Aura fächeln!

Hausmeisterei:

Die letzten beiden Live-Termine für 2024 stehen an! Wir freuen uns, wenn wir vorbeikommt!!

15.09.24 – Stuttgart (das allerletzte mal 10 Jahre Minkorrekt!)
17.11.24 – Monheim (Aula) (Die Dernière von Minkorrekt! 2.0)

Wichtige Adressen:

36 Gedanken zu „Mi309 – „Millisiebert im Technikmuseum“

  1. Hallo zum Thema Promotion mit Behinderung viel mir Geerat Vermeij ein. Er ist niederländischer Paläontologe, promovierte 1971 und wurde später Professor an der University of Maryland. „Er ist an marinen Flachwasser-Lebensgemeinschaften interessiert (sowohl rezente als auch fossile) und an Rückschlüssen auf die Evolution aus dem Fossilbestand insbesondere von Mollusken (Muscheln und Schnecken). Da er blind ist, ertastet er morphologische Unterschiede an den Fossilien und rezenten Schalen – der Titel seiner Autobiographie lautet deshalb auch Privilegierte Hände.“ siehe auch die Wikipedia ->

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geerat_Vermeij

  2. Hallo Nicolas, hallo Reinhard,
    danke für Euren super Podcast! Dank Eurer anschaulichen Erklärungen verstehe ich physikalische und andere naturwissenschaftliche Phänomene nach und nach besser. Habe ich mich in meiner Schulzeit immer wieder gefragt: Kapiere ich’s einfach nicht oder waren meine Lehrer nur leider nicht in der Lage, ausreichend auf meine Sehbehinderung einzugehen? Ihr überzeugt mich Folge für Folge davon, wie gut man physikalische Phänomene auch rein akustisch vermitteln und in Worte fassen kann. Abgesehen von Experimente-Podcast-Folgen brauchte ich bisher noch kein Video als Ergänzung anzuschauen.
    Das führt mich zu einer Frage: Wisst ihr oder jemand aus der Community, ob es Audio-Beschreibungen oder Audio-Guides für Technikmuseen und ähnliches gibt? Oder ließe sich sowas informell für Veranstaltungen wie den Chaos Communication Congress organisieren? Ich fände es spannend, mal daran teilzunehmen.
    Warum schreibe ich gerade unter diese Folge? Um zu zeigen, dass es sie gibt: Wissenschaftler*innen mit Behinderungen. Ich promoviere in der Erziehungswissenschaft. Danach plane ich, mich verstärkt für Angebote für Nachwuchswissenschaftler*innen mit Behinderungen einzusetzen. Über Austausch mit anderen freue ich mich!
    Macht bitte weiter mit dem genialen Podcast. Gerne verzeihe ich Euch gelegentliche Kritik an vermeintlich zu kleinen Stichproben in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Die Gütekriterien sind eben andere als in den Naturwissenschaften, weil auch die Phänomene andere sind. By the way: Gibt es einen ähnlichen Podcast wie Methodisch inkorrekt für Geisteswissenschaften?
    Viele Grüße.
    Bianca

    • Hi Bianca,
      soweit ich weiß gibt es in Paderborn im Heinz Nixdorf Museum (HNF) die Möglichkeit, extra Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen zu buchen. Das muss nur leider etwas im Vorhinein passieren, spontan wird das wohl schwierig.
      Danke, dass du dich hier gemeldet hast, die Frage nach behinderten Studierenden bzw Doktoranden etc kam nämlich von mir 🙂 es macht mir Mut, zu lesen, dass andere mit Behinderung auch eine Promotion anstreben, das wird auch mein Ziel. Ich würde mich auch über Austausch freuen.
      Wenn du tatsächlich mal in Paderborn bist, sag gerne Bescheid!
      Liebe Grüße
      Kim (sie/ihr)

  3. Ich hätte ein Komplettset Recurvebogen abzugeben, mit Gegengewichten, gutem Visier und allem Drum und Dran. Nur Pfeile hab ich nur noch wenige weil ich mir das Set zerschossen hab indem mit dem Nächsten auf den Vorigen hinten drauf geschossen hab, einer ist steckengeblieben, der hängt jetzt an der Wand. Auf 20 Meter geht das ganz gut nach einem Jahr Training

  4. Lieber Nikolas, lieber Reinhard,
    Zum Thema Promotion mit Behinderung. Bei euch in der Nähe gibt es Prof Onur Güntürkün (RUB). Er ist mit vier Jahren an Kinderlähmung erkrankt, sitzt im Rollstuhl und forscht an der Hirnfunktion von Vögeln. Ich habe Mal einen Vortrag von ihm gehört und war begeistert. Toller Forscher und guter Didakt.

    Schöne Grüße
    Barbara

  5. Hallo, ich melde mich kurz zum Thema Behinderung und Wissenschaft. Ich bin selbst (spät-)diagnostizierter Autist mit einem GdB von 50 und promoviert (Dr. med.), Facharzt für Innere Medizin und habe knapp 20 Jahre recht erfolgreich als Arzt gearbeitet. Zuletzt wurde es, wohl mit zunehmendem Alter, immer anstrengender für mich und daher arbeite ich jetzt nicht mehr direkt mit PatientInnen, sondern „hinter den Kulissen“ in einer Klinik und studiere nebenbei noch Medizininformatik. Wenn ich die Diagnose früher bekommen hätte, wäre ich wohl eher Biologe oder etwas ähnliches geworden, zumindest hätte ich einen Bereich mit weniger Menschenkontakt gewählt. Ich kann aber sagen, dass sich Behinderungen, speziell Autismus/Neurodivergenz und Wissenschaft sicher nicht ausschließen.
    Viele Grüße
    Frank

  6. Ich bin mir fast sicher dass zum Thema Behinderung ganz viele am Apparat gesessen sind und euch Stephen Hawking zugerufen haben … den kann man zwar nicht mehr befragen, aber ein viel plakativeres Beispiel gibt es wohl kaum.

  7. Hallo Reinhard und Nikolas,
    seitdem ich beim DESY arbeite (Dezember 2022) höre ich euren Podcast auf dem Weg durch den Stau in Hamburg. Heute habe ich mich besonders gefreut euren Kommentar zu ALPS „Licht durch die Wand“ und Prof. Schützhold zu hören.

    Meine Kollegen bei ALPS sind ebenfalls ganz wunderbare Wissenschafts-Kommunikatoren, sagt gerne Bescheid wenn euch deren Kontakt interessiert. Falls sie nicht schon selber drüber gestolpert sind, leite ich ihnen euren aktuellen Podcast weiter.

    Vielen Dank für eure Arbeit und ich freue mich auf weitere Folgen, denn der Stau wird eher schlimmer werden.

  8. Nicolas, du hast dich darüber geärgert, dass du, wenn du einmal auf eine Werbung bei Instagram klickst, du monatelang nur noch Werbung zu diesem Thema bekommst und dich gefragt, ob man das irgendwie löschen kann.
    Die Antwort: ja, kannst du (theoretisch zumindest): Laut DSGVO hast du ein _Recht_ darauf, dass Daten über dich gelöscht werden. Du musst also „einfach nur“ bei Instragram eine DSGVO-Anfrage stellen und denen sagen, dass sie deine Daten löschen sollen. Das _sollte_ insbesondere auch die Werbepräferenzen löschen.
    _Eigentlich_ sollte es auch möglich sein, von vornherein der Datensammlung überhaupt erst nocht zuzustimmen. Meta (Facebook, Instragram) nutzt hier aber den Pay-or-Ok-Trick, indem sie sagen, dass man entweder der Datensammlung zustimmen oder einen völlig überteuerten Preis bezahlen muss, um ihr zu entgehen. Damit hätte man die freie Wahl, der Datensammlung zuzustimmen (das ist meines Rechtsempfindens nach illegal und Max Schrems mit noyb ist an der Sache auch schon länger dran). Die Löschung der Daten dürfen die dir trotzdem nicht verweigern.
    Abgesehen davon gibt es natürlich auch technische Lösungen. Falls du dich nicht eingelogged hast, reicht es (bisher noch), im Browser die lokalen Daten von Instagram (Cookies, local storage, session storage und indexeddb) zu löschen. Und natürlich gibt es Adblocker und privacy-tools, die Anfragen und Cookies einschlägiger Seiten blocken. Der Firefox-Browser hat außerdem ein paar eingebaute Tracking-Blocker.

    PS: Reinhard, du hast Unterwegs Essen (läuft für mich immer noch unter dem Namen „Albatros“. Bei „unterwegs essen“ denke ich immer an Imbissbuden) empfohlen. Ich kann mich da nur anschließen, als ich mir das letzte Mal Wanderschuhe gekauft habe, wurde ich dort auch sehr gut beraten.

  9. Hallo Ihr Beiden zum Thema Forschen mit Behinderung möchte ich auf die Seite der Lebenshilfe hinweisen. https://www.lebenshilfe.de/informieren/arbeiten/inklusive-forschung
    Nikolas sprach davon das im Allgäu nur wenig von den Bombardierungen im 2. Weltkrieg zu spüren war, ich glaube da irrt er. Man muss bedenken das eine Zielgenaue Bombardierung damals sehr schwierig war und somit auch viele Bomben einfach irgendwo gelandet sind. Wenn man sich den Wikipedia Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Luftangriffen_der_Alliierten_auf_das_Deutsche_Reich_(1939%E2%80%931945)
    ansieht findet man dort auch Städte im Allgäu und wie oben geschrieben kann man davon ausgehen das viele Bomben daneben gegangen sind und im weiteren Umland gelandet sind. Ich habe auf jeden Fall von Zeitzeugen immer wieder gehört das auch viele Bomben auf dem Land gefallen sind.
    Vielen dank für Euren tollen Podcast, macht weiter so.

    • Außerdem muss sich auch vor Augen führen, dass vor allem Infrastruktur bombardiert wurde. Führen Gleise oder eine größere Straße durch ein noch so kleines Dorf, fallen Bomben. Ist eigentlich auch ganz logisch.

  10. Wie fantastisch und naheliegend wäre ein FÄCHER mit dem neuen Merch-Motiv!? Für die heißen Sommertage? Oh wie gut wäre das, haha

    Bis dahin nehm ich auch Tasse oder Shirt, sehr cooles Design 🙂

  11. Zum Thema Autismus/Behinderung in der Wissenschaft (wobei Autismus bei Betroffenen wohl zurecht nicht gerne als solche benannt werden will) kann ich noch Dr Mark Benecke empfehlen.

    Der ist relativ bekannter Kriminalbiologe und sehr aktiv im Autismusfeld unterwegs. Guter YouTube-Kanal mit Vorträgen und Gesprächen.

  12. Zum Thema Promotion und Behinderung: An dem mathematischen Forschungsinstitut an dem ich promoviert habe, ist zu meiner Zeit ein blinder Wissenschaftler in Rente gegangen. Er hat mindestens Teile seines Berufslebens lang als promovierter Mathematiker gearbeit und das blind. Er hat auch gut veröffentlicht, also kann es seinen mathematischen Fähigkeiten nicht all zu sehr geschadet haben. Da ich selbst nicht behindert bin, kann ich das schwer beurteilen, aber ich würde spontan vermuten, dass die Behinderung gerade in der Wissenschaft eher kein Problem ist, wobei es natürlich von der konkreten Betätigung abhängt. Eine Person, die einen Rollstuhl nutzt, wird vielleicht keine Feldexkursionen machen (können).

  13. Einfach dem Umzugsunternehmen ein Brief per Gerichtsvollzieher schicken. Kostet nicht viel und macht natürlich mehr Eindruck als ein normaler Brief 😉 Bevor man den teureren Weg über einen Anwalt geht.
    Vorteil ist es wird eine Kopie angefertigt und somit kannst du den Inhalt vor Gericht beweisen. Die haben dann also keine Ausrede.

  14. Zum Thema Uni mit chron. Erkrankung, Behinderung & Co:

    Erste Anlaufstelle kann die Studierendenberatung der Uni sein (z. B. zu Themen wie Nachteilsausgleich, GdB, Förderprogramme) und auch das Deutsche Studierendenwerk.
    Es gibt Stiftungen, die (oft auf bestimmte Erkrankungen begrenzte) Stipendien oder Programme anbieten, zB die „Aktion Luftsprung“. Auch haben Unis tw. entsprechende Stipendien, zB Uni Köln.

    Mit Nachteilsausgleich und Stipendien sind Vernetzung und Rolemodels leider meist noch nicht abgedeckt.
    Je nach Uni gibt es aber auch Mentoringprogramme, die dafür interessant sein können!
    Und ich würde auch mal nach Selbsthilfevereinigungen zu Autismus schauen, die sich zunehmend auch an Erwachsene mit Autismus (nicht nur Kinder/Eltern) richten, als Anlaufstelle für Infos und v.a. Vernetzung.

    Viel Glück und Erfolg für alle, die den Wissenschaftsweg mit besonderen Herausforderungen bestreiten!

  15. Lieber Nikolas, lieber Reinhard,

    erst einmal muss ich mich für euren tollen Podcast, die ganze Arbeit, die Motivation für die Wissenschaft und auch die Begeisterung für Sport (war beim Essener Lauf dabei) bedanken. Ich habe euch seit der ersten Folge gehört. Damals bin ich darauf aufmerksam geworden, weil ich 1. selbst an der Uni DuE studiert habe und 2. einen Studierenden an der Uni zu Köln begleite, der Physik auf Lehramt studiert. In meinem beruflichen Umfeld brauchte ich die Expertise von Physikern, um mich auf das Studium vorzubereiten.

    Diesbezüglich möchte ich ein bisschen auf das heutige Thema eingehen: Studium und Arbeit mit Behinderung. Ich selbst bin Schriftdolmetscher für hörgeschädigte und taubblinde Menschen. Wir begleiten unter anderem Studierende an den Unis in NRW, die nur mit technischen Hilfsmitteln wie CIs, Hörgeräten oder FM-Anlagen dem Stoff nicht folgen können. Ich persönlich habe mich auf mathematisch-naturwissenschaftliche Themen weitergebildet und dolmetsche mittlerweile super gerne in LaTeX, um auch Formeln korrekt und möglichst live darstellen zu können. Diesbezüglich haben wir schon viele Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung an den Unis begleitet. Natürlich bleiben davon längst nicht alle an den Universitäten. Viele gehen ins Lehramt im Sonderpädagogikbereich, werden Informatiker oder gehen in die Wirtschaft. Es gibt aber auch immer welche, die im universitären Kontext bleiben. Es braucht einfach Vorbilder in diesen Bereichen, weil oftmals jede*r Betroffene aufgrund mangelnder Kenntnis oder Vernetzung, auch im Bereich von Kostenträgern und Hilfestellungen, alleine dasteht. Leider passiert es sehr oft, dass erst in höheren Semestern Unterstützungsmöglichkeiten beantragt werden, weil man vorher dachte, dass es irgendwie schon ginge. Das umfasst körperliche und geistige Behinderungen ebenso wie chronische Erkrankungen. Vorbilder, die ich persönlich an Universitäten kennenlernen durfte, sind oftmals in den Diversity Studies. Zu nennen seien hier z. B. Frau Prof. Dr. Degener oder Frau M.A. Kellermann. Es gibt mehrere Forschungsstellen für Disability Studies: https://idis.uni-koeln.de/ oder https://www.bodys-wissen.de/. Auch die Universität DuE startet meines Wissens nach 2025 mit einem HuK-Schwerpunktsbereich, der wohl auch in meiner Heimatstadt Menschen mit Hörbehinderung an die Uni bringen wird.

    Sehr gerne kann ich in diesem Thema vermitteln oder Kontakte herstellen. Ich persönlich bin auch meist einmal im Jahr an unterschiedlichen Universitäten (vor allem an der Universität zu Köln) und stelle dort das Schriftdolmetschen und die Begleitung von taubblinden Studierenden im universitären Kontext interessierten Studierenden vor. Vielleicht kann man das auch mal an der Uni DuE etablieren. Hier war ich das letzte Mal 2018.

    Ich hoffe sehr, dass nicht nur absolute Ausnahmepersönlichkeiten, die eine Behinderung haben, im Licht der Öffentlichkeit bekannt werden, sondern alle Menschen mit einer Behinderung sich besser vernetzen und so Vorbilder für die nächste Generation sein können. Ich drücke jedenfalls die Daumen!

    Vielen Dank für die Möglichkeit, sich hier auch auszutauschen. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie ihr es schafft, zusammen mit der Community solche Themen zu beleuchten und die Möglichkeit zur Vernetzung bietet. So sollte Reichweite genutzt werden!

    Liebe Grüße
    Mario Kaul

  16. Ich denke, es ist in den letzten Jahren schon einiges in der Wissenschaftswelt passiert.
    Vom Higgs-Teilen (natürlich detektiert mit 2 Experimenten gleichzeitig, ATLAS und CMS im LHC) hin zu Gravitationswellen… das ist doch schon was.
    Die ersten Plasmen für Fusion sind auch stabil, einem Fusionreaktor sind wir schon deutlich näher als 1990 oder so…

  17. Ich bin nicht promoviert, „nur“ Dipl. Ing. und seit 25 Jahren beruflich unterwegs, mittlerweile als Senior-Software und Senior Admin unterwegs. Und lebe seit 20 Jahren mit chronischen Schmerzen und Depressionen.
    Natuerlich bin ich bereit, zu helfen.

    Und kennen tue ich da nur Bertolt Meyer. Professor in Chemnitz, der ohne linken Arm geboren wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/Bertolt_Meyer

  18. Hallo zusammen,

    Zum Thema Forschende mit Behinderung: Ergänzend zu den bereits genannten hilfreichen Hinweisen würde ich gerne hinzufügen, dass Behinderung auch eine Diversitätsdimension und damit ein Thema bei der Förderung von Chancengleichheit in er Forschung ist. Letztere wird bei Fördermittelgebern generell zusehends relevant, exemplarisch der Hinweis auf die DFG (https://www.dfg.de/de/grundlagen-themen/grundlagen-und-prinzipien-der-foerderung/chancengleichheit) und auch an den meisten Hochschulen mittlerweile auf zentraler Ebene strukturell gefördert. Dabei werden zusehends zentrale Anlaufstellen, wie z.B. das Diversity Support Center an der UDE geschaffen. Häufig gibt es auch in den Graduiertenzentren Ansprechpersonen für Diversität und Chancengleichheit. Diese kann man auch bereits als Studierende(r) kontaktieren und sich bzgl. einer möglichen Promotion beraten lassen. Häufig können dort auch weitere Kontakte vermittelt werden.

    Danke für euren Podcast und der fragestellenden Person alles Gute!

  19. Hallo,

    Zum Thema Promotion mit Behinderung: Eine solche kann ich leider selbst nicht bieten. Einer meiner Bekannten hat promoviert – allerdings glaube ich in Politikwissenschaft und Slawistik o. ä. Er ist vollblind. Ich selbst habe Wirtschaftsinformatik studiert, mein Diplom gemacht und arbeite seit über 20 Jahren bei einer Behörde im Umweltschutz. Meine Frau und ich sind beide blind und wir sind fast schon fertig damit 2 sehende Kinder großzuziehen. Das ganze erzähle ich um auf jeden Fall Mut zu machen und um zu zeigen was auch mit einer Behinderung möglich ist. Alles, alles gute.

    Gruß,
    Georg

  20. Thema Handicap in der Wissenschaft.

    Mein Doktorvater Prof. Dr. Peer Löbmann ist schwer an MS erkrankt, aber arbeitet dennoch weiter am Fraunhofer ISC/Uni Würzburg an seinen Themen. Ich habe ihn dann einfach teilweise bei Projekttreffen etc. in seinem Rollstuhl geschoben und ihm sonst auch geholfen, wenn nötig. War alles überhaupt kein Problem 🙂

    Wünsche der Fragenstellerin auf jeden Fall alles Gute!

  21. Beispiele für Vorbilder und das Leben nach dem Studium wurden ja jetzt genug genannt. Was mir als Rollstuhlfahrer gerade etwas auf dem Herzen liegt, Nicolas: in der Community ist die weit verbreitete Meinung, das man nicht mehr von „speziellen Bedürfnissen“ oder gar „Handicap“ redet. Ein Handicap hat man beim Golfen 😉 Raul Krauthausen sagt sehr treffend in etwa „Bedürfnisse hat jeder Mensch“. Und auf der Ebene sind dann Menschen mit Behinderungen nichts besonderes. Sagt doch bitte einfach das nächste Mal „Mensch mit Behinderung“, „behinderter Mensch“ oder ähnliches. Eine Behinderung ist ja für Behinderte selbst meist erstmal nur eine Beschreibung des eigenen Zustands, die daraus resultierenden Diskriminierungen/ mangelnde Teilhabe sind das Problem. Danke dir 🙂

  22. Bzgl. Trauma und Autismus in der Wissenschaft: Ich kenne eine Bachelorstudentin in Physik mit Trauma und Autismus und einen Softwareinformatiker (MSc) mit Trauma und Autismus. Ich selbst hatte keine Vorbilder, bin aber frisch promovierte Biologin mit Trauma Typ 2/Komplextrauma und Verdacht auf Autismus. Ich persönlich habe sehr, sehr schlechte zwischenmenschliche Erfahrungen in meiner Promotion gemacht. Es kommt dabei wahrscheinlich auf den Bereich der Biologie an und vor allem sehr auf die Vorgesetzten.
    Liebe Hörerin, ich würde dir sehr gerne Mut machen, sehe es bei bestehenden Machtstrukturen und teils sehr schwierigen Arbeitsbedingungen in der lebenswissenschaftlichen Forschung allerdings eher kritisch im Sinne des Selbstschutzes, sich mit Komplex-Trauma dem auszusetzen. Daher kommt es aber sicher auf die Form des Traumas an.
    Falls Interesse besteht, würde ich auch sehr gerne persönlich mehr Infos teilen, dann jedoch im nicht-öffentlichen Rahmen.
    Liebe Grüße!

  23. Zum Thema Menschen auf dem Spektrum in der Wissenschaft:

    Aus eigener Erfahrung (Physiker) kann das ganz gut funktionieren, es gibt aber Grenzen. Zum einen hat man die Möglichkeit seinen Spezielinteressen nachzugehen und dafür bezahlt zu werden. Dazu braucht man natürlich das Glück eine entsprechende Stelle zu finden. Auch habe ich nie eine Community gefunden die so voll mit neurodiversen Menschen ist.
    Eines meiner größten Probleme ist allerdings auch typisch für uns. Ich tendiere dazu mich unendlich tief in Details meiner Arbeit zu fressen und dabei dasdas eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren. „Meine Side-Quests haben Side-Quests“. Wie auch in der Folge erwähnt, Wissenschaft kann sehr kompetetiv sein, das macht es manchmal auf sozialer Ebene schwer, das Problem gibt es aber glaube ich in jedem Job. Mich hat mein erster Versuch einer Promotion in den Meltdown getrieben, der zweite läuft nun und ich habe gelernt besser auf mich aufzupassen. „Mental Health in Science“ ist das Stichwort und betrifft nicht nur neurodiverse Menschen.

  24. Hallo, zum Thema Autismus und Vorbilder in der Wissenschaft ist Mark Benneke, der neben seinem Bioligiefach, sich auch sehr darum kümmert Neurodiversität verständlich an Neuro Normative Menschen zu vermitteln. Der Link führt zu einem Vortrag den er an der Humboldt-Uni gehalten hat.
    https://youtu.be/5-XaxagrdVQ?feature=shared
    Während meiner beruflichen Laufbahn als Ingenieur sind mir immer wieder Kollegen aufgefallen die im Spektrum gewesen sein könnten, und sich meist Nischen gesucht hatten, in denen sie häufig brilliant waren. In Richtung einer Promotion ist natürlich zu bedenken, dass dort Teilnahme an Konferenzen und Präsentation von Papers erforderlich ist. Ich habe Profs kennengelernt die bei unseren Industrie Doktoranden sehr genaue Vorstellungen davon hatten, X IEEE Papers, Y Journal Veröffentlichungen. Ich würde hier empfehlen mit dem Prof im Rahmen einer Promotion darüber zu diskutieren, wieviele öffentliche Auftritte von Nöten sind, oder ob das hinsichtlich Journal Veröffentlichungen ausbalanciert werden kann.

  25. Lieber Nikolas, lieber Reinhard,

    bei eurem Beitrag zur dunklen Materie habe ich an einem Punkt nicht mehr die Kurve bekommen. Dunkle Materie zeigt sich uns nicht, da diese keine Wechselwirkung mit der elektromagnetischen Kraft hat, d.h. sie bleibt unsichtbar. So weit so gut. Bei dem beschriebenen Experiment werden zwei Laserstrahlen gekreuzt, und es wird angenommen das Elementarteilchen der dunklen Materie, Axion entstehen. Auf den Kreuzungspunkt der beiden Laser wird ein gepulster Röntgen Laser gerichtet, wenn dieser gestreut wird, wäre das Teilchen erkannt. Hier komme ich nicht mehr mit, Röntgenstrahlung ist eine elektromagnetische Welle, wenn diese gestreut wird, hätte es eine Wechselwirkung mit dem Axion gegeben, aber es soll keine elektomagnetische Wechselwirkung zwischen dunkler Materie und der elektromagnetischen Kraft geben ????

  26. Hi ihr,
    Zum Thema Studieren/Promovieren mit Behinderung/Autismus:
    Neben dem bekanntesten Wissenschaftler mit Behinderung Stephen Hawking (dass euch dieser nicht eingefallen ist hat auch mich sehr erstaunt), ist mir direkt Christian Kißler eingefallen. Er ist Autist mit vielen Nebendiagnosen, hat dadurch aber z.B. zwei M.A. zugleich geschafft. Er wollte schon früh MA MA werden, wie seine Mutter. Und daher haben diese beiden Abschlüsse zusammen mit den Themen dabei seinen Autismus so stark getriggert, dass er beide Abschlüsse zugleich absolvieren konnte.
    Er geht damit auf TikTok sehr offen um bzw. wirbt auch damit, sich von solchen Diagnosen nicht demotivieren zu lassen.
    Er steht regelmäßig live Rede und Antwort und erzählt von Alltag, Studium und Arbeit.
    https://www.tiktok.com/@christiankissler?_t=8oyJvGSkooi&_r=1

    Vielleicht kennt ihn schon jemand von euch oder lernt ihn jetzt kennen.

    Viele Grüße und bleibt inkorrekt,
    Thomas

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