Mi249 – „Gefühlte Kompetenz“

Inhalt

00:00:00 Intro
00:01:08 Begrüßung
00:03:40 Bildungsauftrag Podcast
00:08:50 Picture a Science Film
00:21:51 Science Sheroes Podcast
00:26:02 Pint of Science Duisburg
00:30:31 Orchester meets Science
00:35:08 Science Notes
00:44:08 Unterstützerinnen
00:45:40 Thema 1: “Kurzzeitvergessnis”
01:25:54 Snackable Science: Was wiegt ne Wolke?
01:32:14 Thema 2: „Eau de Kannibal“
01:53:07 Schwurbel der Woche
02:11:06 Hausmeisterei mit Radtour

Reini war im Podcast Der Bildungsauftrag zu Gast, in dem Pugi und Wilken mit ihren Gästen über ihre Berufe sprechen! Über welchen Job Reini dort wohl spricht? 😀

Der Dokumentarfilm Picture a Scientist setzt sich mit Diskriminierung, Sexismus und Rassismus in der Wissenschaft auseinander und wie Frauen dort übergangen werden

Um Frauen in der Wissenschaft gehts auch in dem Podcast Science Sheroes!

Pint of Science ist ein weltweites Wissenschaftsfestival – dort teilen auch in verschiedenen deutschen Städten in Bars, Cafés usw. Wissenschaftler:innen ihre Forschungen! Und Guiness gibt es auch. Das Ganze findet vom 22.05.–24.05. statt. 

Klang und Physik! Bei den Konzerten Zwischen Ordnung und Chaos vereinen sich Musik und Physik – am Samstag, den 03.06 um 15 Uhr und 19:30 Uhr in der Volksbank Rhein-Ruhr im Innenhafen Duisburg.

Wir empfehlen dringend die Zeitschrift Science Notes! Jede Ausgabe hat ein anderes Motto und erscheint zu einem erschwinglichen Preis zweimal pro Jahr – und hat neben wissenswerten Artikeln immer coole Designs 🙂

Unterstützer:innenkommentar der Woche:
Julia: „Wie in der Schule verstehe ich sonst nur Bahnhof und Kofferklau, aber ihr seid wenigstens unterhaltsam!“

Thema 1 (Nicolas):Kurzzeitvergessnis“ – nicht (nur) zeitlich weit zurück liegende Ereignisse bringen unser Gedächtnis durcheinander – auch unser Kurzzeitgedächtnis kann uns ganz schön trügen und falsche Erinnerungen unterjubeln. Und das hängt von unserer Erwartungshaltung ab, aufgrund derer unser Gehirn schon nach Sekunden anfängt, die Erinnerung zu „korrigieren“. Eine Buchempfehlung gibt es auch gleich dazu: „Bedienungsanleitung für deinen Verstand: Kritisch denken in einer Welt voller Halbwissen

Snackable Science:Was wiegt ne Wolke?“ – tatsächlich lässt sich das Gewicht einer Wolke ermitteln: eine 100×100 Meter große Wolke etwa hat ein Gewicht von 5.000 bis 10.000 Kilogramm; das Gewicht kommt vor allem von dem Wassergehalt.  

Thema 2 (Reini): Eau de Kannibal“ – Angst davor, von den eigenen Leuten gefressen zu werden? Das haben Wanderheuschrecken auch und haben daher immer ihr eigenes Insektenspray dabei. Und zwar in Form des Duftstoffes Phenylacetonitril (PAN), einer giftig chemischen Verbindung, die kannibalistisches Verhalten unterdrückt. 

Schwurbel der Woche:Mett-Bett die zweite“ – es ist zurück! Bereits in Folge Mi205 haben wir über das Bett gesprochen; da ging es um das sogenannte MedBed, das wir liebevoll umbenannt haben. Diesmal geht es um das ähnliche Konzept iLifeSOMM.

Hausmeisterei: Neues aus der Rad-Community! Vom 23.06.–24.06. fahren einige Minkorrekt-Hörer:innen von Hannover nach Hamburg! Der grobe Plan: 
22.06. come together und Abendessen in Münster
23.06. Abfahrt nach Steinhude
24.06. Abfahrt nach Hamburg Abreise aus HH nach eigenem Ermessen – viele bleiben wohl bis Sonntag manche auch bis Montag
Mehr gibt es auf dem Discord-Channel #bike-and-zwift-chat!

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20 Gedanken zu „Mi249 – „Gefühlte Kompetenz“

  1. Hallo ihr Lieben,

    ihr erwähnt, dass ihr für Frauen in der Wissenschaft eigentlich nichts machen könnt. Da möchte ich euch einmal freundlich widersprechen – gerade weil ihr selber gar nicht so schlecht dabei seid 🙂

    Dass ihr den Film besprecht und, viel wichtiger, euer eigenes Verhalten dabei auch hinterfragt (kein Problem vs. kein Problem sehen, bspw) bietet der Thematik eine weitere Bühne. Ich denke, dass nicht nur Frauen Vorbilder für Rollen in der Wissenschaft brauchen, sondern auch Männer Vorbilder für das Hinterfragen von existierenden Strukturen. Je mehr Menschen das eigene (möglicherweise) unbewusste und erlernte Verhalten erkennen und benennen können, desto weniger Raum bleibt für die reflexhaften „Stellt euch mal nicht so an!“-Reaktionen.

    Wie viel Sichtbarkeit ihr für die Arbeit von Frauen bereit stellt und wie viele Vorbilder ihr zeigen wollt, liegt auch ganz alleine in eurer Hand. Ohne jetzt aktiv gezählt zu haben, meine ich mich bspw. auch an einige weibliche Gästinnen erinnern zu können. Wenn ihr noch besser werden wollt, könnt ihr ja versuchen hier mehr Parität herzustellen.

    Cheers und danke für die aktuelle Folge!

  2. Den Effekt aus dem ersten Thema kenn ich von mir selbst, aber beim Langzeitgedächtnis: Ich war vor über 25 Jahren als Schüler zwei Wochen in Sheffield und bin damals auch viel mit dem Bus gefahren. Ich weiß natürlich, dass in England Linksverkehr gilt und die Busse die Türen links haben und der Fahrer rechts sitzt. Aber in den Bildern in meinem Kopf bin ich rechts eingestiegen und der Fahrer saß links – so wie ich es gewöhnt bin.

  3. Aus dem Thema Kurzzeitvergessnis haben die Briten sogar eine Quizshow gemacht, bei der nur Sachen abgefragt werden, die im bisherigen Verlauf der Sendung erwähnt wurden. „I Literally Just Told You“ kann man auf Youtube finden.

  4. Die Werbung für die Science Notes scheint gewirkt zu haben. „Aufgrund des momentan sehr hohen Bestellaufkommens kommt es bei uns leider aktuell zu Versandverzögerungen.“

  5. Zum Thema Kurzzeitgedächtnis und dem Experiment mit den gedrehten Buchstaben. Sicherlich spielt dabei auch die sogenannte Mustererkennung in unserem Gehirn eine Rolle. Googelt da mal was im Internet zu. Wir können Texte in denen in jedem Wort ein Großteil der Buchstaben gescrambelt worden ist trotzdem relativ einfach entziffern. Diese zB hier: https://roger-hofmann.de/blog-details/verdrehter-text-warum-wir-schreibfehler-uebersehen.html

  6. Hallo,

    vielen Dank für deine Bestellung! Wir bemühen uns sehr, sie schnellstmöglich zu bearbeiten. Aufgrund des momentan sehr hohen Bestellaufkommens kommt es bei uns leider aktuell zu Versandverzögerungen. Wir bitten um Verständnis und tun alles, damit du schnellstmöglich etwas zum Lesen in der Hand hast.

    Herzliche Grüße
    Dein Science Notes Team

  7. Solltet ihr doch noch eine Schwurblerkarriere einschlagen, bieten sich die Fermi Gamma Ray Sternbilder an. Auch nicht sichtbare Strahlung hat doch sicher auch Einfluss auf uns, und das geneigte Opfer kann die Richtigkeit der aktuellen Konstellation nicht optisch kontrollieren.
    https://fermi.gsfc.nasa.gov/science/constellations/
    Ich muss jetzt nur noch feststellen ob ich jetzt Sternbild Hulk oder doch Schrödingers Katze bin.

  8. Ich muss sagen, dass mir das erste Thema („Kurzzeitvergessnis“) ziemliche innere Probleme bereitet hat. Ohne in irgendeiner Weise Fachmann zu sein, meine ich zu wissen, das Schrift- (wie Sprach-) Erkennung in unserem Hirn in einem anderen Areal und auf andere Art und Weise verarbeitet wird als unsere Erinnerungen und daraus resultierende Annahmen (=“Weltwissen“?). Z.B. Ist bei Legastenikern die Schrifterkennung gestört, was sie aber nicht davon Abhält, ein profundes Wissen über die Welt aufzubauen.
    Und eben Schrifterkennung im Hirn aus Effizienzgründen eher als Mustererkennung funktioniert (siehe Beitrag von Robert)
    Jedenfalls scheint es mir fragwürdig, aus der Verarbeitung von Schrift darauf zu schließen, wie unser Gehirn unsere Wahrnehmung filtert und ergänzt (was sicherlich passiert).
    Denke ich da falsch? Weis jemand mehr dazu?

  9. Also das mit dem Gedächtnis bringt einen ja schon zur Frage, ob man das gesamte Justizsystem mit Zeugenaussagen überhaupt so belassen kann. Man will dort ja in der Regel immer zu irgendwelchen Ausnahme- oder Nichtalltagssituationen eine Aussage haben, mit denen rechtskräftige Urteile gefällt werden. Wenn man sich da noch nichtmal an Zeit/Wetter/Ort/Personen/Kleidung etc. erinnern kann, weil das Gedächtnis in der (womöglich) Gefahrensituation etwas anderes priorisiert hat (z.B. Weglaufen statt sich zu fragen „Hmm, in welcher Straße sind wir eigentlich gerade? Und wieviel Uhr ist es eigentlich? Und was hat die Person da drüben eigentlich an?“). Wenn man dann noch hinzunimmt, dass man Dinge vergisst und bei mehrmaligem Erinnern immer mehr verschönt (oder zumindest in eine bestimmte Richtung weiter „falsch erinnert“), muss man sich echt fragen, wie belastbar Zeugenaussagen überhaupt sein können.
    Zeitlich unglücklich, dass gerade ein paar Tage zuvor genau das Heuschrecken-Thema bereits im Deutschlandfunk innerhalb von knapp drei Minuten behandelt wurde. Und irgendwie auch besser verständlich, muss ich zugeben.

  10. Hey, mir fiel vor einigen Wochen ein, dass ich auf euren Shows gesagt hattet, dass ihr noch kleine Polarisationsfilter bestellt hattet die nicht mehr mit auf die Tour konnten bei Interesse aber die Möglichkeit besteht diese zum Selbstkostenpreis bei euch per Post „einzufordern“. Steht dieses Angebot noch?

  11. 14:14 Die Aussagen zum Labspace klingen oberheuchlerisch von euch und mich interessiert es, ob ihr als Dekan, welche für die Raumverteilung zuständig ist, ein anderes Verfahren anwenden würdet. Mein Beispiel: Ich komme aus dem Sozialbereich, wo ich meist der Quotenmann bei Mitarbeiterinnen bin, und auch wir haben beliebte und unbeliebte Büros. Büros an der Straßenseite, die zu laut sind, um beim Beratungsgespräch sein Gegenüber noch ohne Kopfschmerzen zu verstehen, im Sommer ultraheiß und man aber wegen des Lärms nicht lüften kann. Und den Büros auf der anderen Seite zum Innenhof, ruhig, sonnenabgewandt, Blick ins Grüne. Die Dienststellenleiterin vergibt die beliebten Büros nach Warteliste, wie beruflich den meisten Vorgesetzten, sprich wie lange man schon in der Abteilung wartet. Die Frauen gehen mehrheitlich in die Kindererziehungszeit und verlieren ihre guten Büros oder arbeiten eher nur zu kurz für ein gutes Büro. Wir zwei Quotenmänner sind daher in gute Büros gekommen. Aus der Mutterzeit kommen sie und arbeiten größtenteils nur noch 20–50 %. Würdet ihr als Dekan oder meine Abteilungsleiterin nach Warteliste die Büros verteilen oder wenn eine neue Frau kommt, erst mal jemand aus dem guten Büro werfen für sie? Ich rate mal, der Dekan aus dem Film hatte einfach nach Wartezeit die Büros vergeben. Erinnert mich an eine nette Folge von Big Bang Theorie, in der ein Wissenschaftler in einem tollen Büro stirbt und die alle versuchen den Dekan dazu zu bringen, ihnen das Büro zu geben 😉
    Also einfache Entrüstung im Podcast erachte ich als heuchlerisch um sich gut nur darzustellen, ich hätte gerne mindestens einen Lösungsversuch. Und dann auf keinen Fall Warteliste, wie der kritisierte Dekan.
    Grüße und ich bin gespannt ob ihr eine realitätsnahe Lösung wagt.

    • Genau. Ihr habt die guten Büros einfach so total fair bekommen, nicht weil euer Verteilungssystem Frauen strukturell benachteiligt.

      Du zählst alles auf und siehst doch das inherente Strukturproblem nicht…

  12. Spannendes Buch zum Thema Gehirn und Gedächtnis „No self, no Problem“ (deutscher Titel: „Kein ich, kein Problem“). Klingt vielleicht einen Hauch esoterisch, ist aber von einem Neuropsychiater, der den Buddhismus heranzieht um deutlich zu machen, dass unser Gehirn hauptsächlich eine „Geschichtenmaschine“ ist und dass man nicht alles glauben sollte, was man denkt (oder erinnert).

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