Mi245 – „Rudis Resterampe“

Inhalt

00:00:00 Intro
00:01:26 Begrüßung
00:07:06 Reha
00:08:52 Hyperarousal
00:22:35 Dinospuren
00:32:02 Ostfriesland
00:38:19 Kommentare
00:48:35 Unterstützerinnen
00:49:19 Thema 1: „Zeitspalt“
01:06:44 Experiment
01:18:29 Thema 2: „Auf dem Trockenen“
01:38:04 TikTok-Trend Spiegel
01:40:18 Schwurbel
01:45:50 Verabschiedung

Immer am Limit: „Hyperarousal“ beschreibt den Zustand eines anhaltenden erhöhten Aktivierungsniveaus des autonomen Nervensystems (Übererregbarkeit).

Jurassic Park im Schaumburger Land: Nicolas war auf den Spuren von … Dinospuren.

Vom Kulturunterschied zwischen Österreich und Deutschland nun zum Kulturunterschied zwischen dem Ruhrgebiet und Ostfriesland!

Kommentare zur Sendung:
Katharina zum Konzept einer „Lebenslangen Schule“, und dazu Ergänzungen von Nicolas und Reinhard 🙂
Dennis zu „Räume des Wissens“: z. B. eine Bibliothek, die mehr als ein Ort des Lernens sein und Platz für mehr bieten sollte.
Joachim: Umsatz und Bilanzsumme sind unterschiedliche Dinge!


Unterstützerinnenkommentare der Woche:
Julia: „Umgezogen, jetzt jährlicher Beitrag bis zum De-bunq-ing!

Thema 1 (Nicolas):Zeitspalt“ – bei der Nachstellung des bekannten Doppelspaltexperiments haben Physikerinnen und Physiker statt räumlich getrennte Schlitze zeitlich getrennte Schlitze genutzt. Die Überraschung: Die Lichtwellen, die an den Zeitschlitzen gebeugt werden, ändern ihre Farbe!

Experiment der Woche:Stabilität durch Loch“ – Warum sind Fenster in Flugzeugen rund, und nicht eckig? Durch den Druck im Flugzeug kommt es zu einer Dehnung, wodurch eckige Fenster schneller Risse o. Ä. bekommen; mit runden Formen werden diese Spannungen umgeleitet.
Das könnt ihr auch daheim darstellen, ihr benötigt: ein Blatt Papier und eine Schere.

Thema 2 (Reini): Auf dem Trockenen“ – in Deutschland geht viel Wasser verloren! Eine Studie zeigt, dass wir in den letzten 20 Jahren sage und schreibe 760 Millionen Tonnen Wasser pro Jahr verloren haben! Die Zahl wurde in einer Datenanalyse des GFZ (Geoforschungszentrum) in Potsdam erhoben. Die Grundlage für die Analyse kommt aus dem All: und zwar von den Satellitenmissionen Grace und Grace-Follow.

Kleines Zwischendurch: Der eigenartige TikTok-Spiegel-Trend lässt so manche Physikerin und so manchen Physiker fast die Kündigung einreichen. Die liebe Mai Thi klärt zum Glück auf 🙂 Spoiler: Das ist kein Hexenwerk und niemand muss verbrannt werden. Auch nicht der Spiegel.

Schwurbel der Woche:Der Letzte macht das WLAN aus“ – Wangen und Ravensburg schalten nachts das öffentliche WLAN ab. Stromsparen ist ein netter Grund, aber viel wichtiger: die elektrosensiblen Menschen beschwichtigen, damit sie gut schlafen können! …

Hausmeisterei: Nüscht 🙂

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22 Gedanken zu „Mi245 – „Rudis Resterampe“

  1. Hallo Nicolas, da ist dir geographisch aber ein grober Schnitzer passiert bei der Verortung Ravensburgs. Was stimmt ist, dass Wangen im Allgäu liegt, nicht jedoch das Oberschwäbische Ravensburg. Als Oberschwabe möchte man ungern in Allgäu verfrachtet werden.
    Liebe Grüße (nicht aus Ravensburg aber der Gegend)

  2. Hallo zusammen,
    Eine wirklich relevante technische Anwendung für das Phänomen, welches das Loch-Experiment illustriert, sind die so genannten Entlastungsbohrungen zur Reparatur von gerissenen Kreissägeblättern.
    bei Holzkreissägen kommt es häufig vor, dass diese Ermüdungsbrüche zwischen den Zähnen erleiden, und der Rissfortschritt wird durch ein gebohrtes Loch am Ende des Risses so effektiv aufgehalten, dass der weitere Betrieb des Kreissägeblattes gefahrlos möglich ist.
    Kleine Einschränkung: zumindest war das so in der heilen Welt meines Vaters in den siebziger Jahren. Ob man das heute (mit dem Segen einer Berufsgenossenschaft) in der holzverarbeitenden Industrie noch so macht, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

  3. Hallo Nicolas

    Meine Erfahrung als Schizophrenie-Patient mit Therapeuten ist, dass diese alle viel zu wenig Zeit haben sich wirklich um die Inhalte von Patienten zu kümmern. Dies wird vom Gesundheitssystem dann oft kompensiert, in dem man mehr Medikamente gibt die den Patienten dämpfen, aber Medikamente helfen logischerweise nicht deren Inhalte aufzuarbeiten.

    Was oft viel mehr hilft sind selbst organisierte Selbsthilfe-Gruppen, die gibt es offiziell in den meisten Städten, aber man kann auch selber welche im Internet und z.B. per Zoom organisieren.

    Dann wird man als Selbsthilfe-Gruppe bestimmt bei irgendwelchen Themen anstehen wo man selber zu wenig über Psychologie weiss, also da ist es immer gut, wenn man als Selbsthilfe-Gruppe Zugriff auf ausgebildetet Therapeuten hat. Selbst wenn der Therapeut sehr wenig Zeit hat für den einzelnen Patienten wird er doch sachdienliche Hinwese liefern können in welches der tausenden Themen man sich vielleicht jetzt zusätlzich noch selber einlesen sollte.

    Schlussendlich ist man als Patient immer derjenige, der zum eigenen Gehirn die grösse Informations-Bandbreite hat. Man darf sich da auch gerne selber etwas zutrauen, z.B. die Studie „The Dodo Bird Verdict“ sagt dass egal welche spezifische Therapie man wählt diese alle ungefähr den selben Effekt auf den Patient haben. Diese Studie zeigt ausserdem auch auf, dass Gespräche mit Laien durchaus einen vergleichbar positiven Effekt auf den Patienten haben wie ein Gespräch mit einer Fachperson. Oft sind es aber Tabu-Themen, die man vielleicht in der Gesellschaft schlecht thematisieren kann, deshalb sind Selbsthilfegruppen zum spezifischen Thema eigentlich ganz förderlich.

    Wie du sagst „Das ist traurig von der Gesellschaft“ und so habe ich das auch immer empfunden, Schlussendlich liegt das aber an den Incentives welches das Gesundheits-System den Therapeuten gibt, und Ziel ist da leider oft möglichst wenig Zeit zu verschwenden und effizient zu sein.

    Für gebildetet Menschen ist die Einstiegshürde für Psychologie gar nicht so gross, z.B. kann man sich eine Kopie von „Psychologie für Dummies“ oder etwas Vergleichbares besorgen als Übersichtsplan und sich dann in diese Themen die einem beschäftigen mit weiteren Quellen und Studien genauer einlesen.

    Es wäre meiner Meinung nach allenfalls auch förderlich in der Grundschule oder Oberstufe bisschen mehr zum Thema Psychologie zu machen, denn das würde jungen Menschen nicht nur dabei helfen besser reagieren zu können auf spezifische Vorfälle im Umfeld, sondern könnte dann auch weitere positive Effekte haben dass junge Menschen zB. Manipulation durch Werbung oder Schwurbler etc. besser erkennen.

    Und ja, Hollywood stellt Selbsthilfe-Gruppen oft eher negativ dar, diese können aber eine wirkliche Hilfe sein. Und wir tendieren als Gesellschaft auch ein bisschen dazu sich über solches lustig zu machen was für die betroffenen oft auch Kontraproduktiv ist. Diese Aussage kann ich auch belegen: https://ruthe.de/cartoon/285/datum/asc/

    Dann auch z.B. der Psycho-Talk oder die anderen Arbieten von Hoaxilla und Sebastian Bartoschek sind meiner Meinung nach auch ein willkommener Public Service welcher Psychologie-Wissen ein bisschen in die Gesellschaft hinein trägt wie Ihr zwei Wissenschaft in die Gesellschaft hinein trägt.

    Gruss
    Marc jr.

  4. Glückwunsch zu dem gelungenen Intro!
    Viel mehr als das Wish-Meme hat mich die selbstironische Meta-Sicht auf die eigene, anstehende Sendung begeistert.

  5. zu „auf dem Trockenen“:

    Bei all eurer Begeisterung über die Messmethode per Gravitation habt ihr mMn einen Punkt übersehen. Ich bin mir relativ sicher, dass das in der Studie berücksichtigt wurde: Es gibt durchaus andere Gründe für Masse-Verlust in Deutschland.

    Gestein mag permanent und immobil sein, allerdings fördert Deutschland ca. 120 Mio Tonnen Braunkohle pro Jahr. Die wird verbrannt oder exportiert, jedenfalls fehlt sie.

    Im Hamburger Hafen werden ebenfalls ca. 120 Mio Tonnen Güter umgeschlagen, hier müsste man also genau hinschauen, wie viel da Import und Export ist.

    Das waren die ersten Dinge, die mir eingefallen sind. Beide sind zumindest in einer relevanten Größenordnung, die berücksichtigt werden muss. 🙂

    • Und natürlich muss man auch die Zuwanderung berücksichtigen… (Gruss an die Schwurbler).

      Aber als Vergleich: Chiemsee hat 2Miokm3 Inhalt, d.h. Grob ist ein Drittel des Inhalts des Chiemsees flöten gegangen.

    • Hallo,

      TL;DR: die räumliche und zeitliche Auflösung der Satellitengravimetrie reicht nicht aus lokale „Extremwerte“ zu erfassen aber wir arbeiten dran.

      Die hier genannten Phänomene sind alle zu klein um ins Gewicht zu fallen. Reini hat ja auch gesagt, das die räumlichen Skalen von GRACE Schwerefeldlösungen im Bereich 100er Kilometer sind. Die Satellitenmessung ist keine Punktmessung sondern das aggregierte Signal aller Massen in Flugrichtung, da dass Messsystem nur in dieser Richtung arbeitet. Die Distanzänderung zwischen den Satelliten liegt im Bereich von 100 Mikrometern (https://svs.gsfc.nasa.gov/30996). Die gemessenen Änderungen des Schwerefeldes werden in eine Wasserschicht mit der selben gravitativen Wirkung (äquivalente Wasserhöhe) der gemessenen Schwereänderung umgerechnet, da mit der Einheit der Schwere niemand etwas anfangen kann und diese theoretische Wasserschicht viele Phänomene auf der Erde beschreibt. Ich habe beim 34C3 einmal versucht das zu erklären (DOI: 10.5446/34825).

      Die Massenbilanz des Hamburger Hafens z.B. ist vermutlich grob bei 0, da dort ein kontinuierlicher Warenstrom vorhanden ist. Den Fall, dass alle Lagerflächen des Hafens in einem Monat komplett leer und im nächsten Monat voll belegt sind, gibt es ja nicht. Und selbst sollte es diesen Fall geben, so würde dieses „Spitzensignal“ umgerechnet in die äquivalente Wasserhöhe ausgebreitet auf die Auflösung der Satellitenmessung vermutlich immer noch nicht messbar sein.

      Das kilometergroße Loch eines Tagebaus erscheint auch nicht im Zeitraum eines Monats. Wenn man sich jetzt die Änderung des Schwerefeldes von vor der Eröffnung eines Tagebaus bis heute ansieht, so steht man vor dem selben Problem der Auflösung der Satellitenlösung. Dieser lokale Extremwert wird auf ein paar 100km x ein paar 100km „verteilt“. Vermutlich hat sich das schon einmal jemand unter dem Thema anthropogener Änderungen des Schwerefeldes angesehen, da kenne ich jetzt aber keinen Artikel.

      Man kann sich mit dem GRACE-Plotter (https://thegraceplotter.com) die Schwerefeldänderungen der vergangenen 20 Jahre auch darstellen lassen. Hier sollte man „Water Height“ bei „Gravity Functional“ auswählen. Die Auswahl „Data Center…“ ermöglicht es spezifische Datenprodukte auszuwählen, die aber alle auf den selben Messungen basieren. Ganz allgemein gibt es weltweit verschiedene Gruppen, die solche Schwerefelder mit unterschiedlichen Ansätzen berechnen; die Auswahl eines bestimmten Datensatzes um sich hier einen Überblick zu verschaffen, ist aber egal. Interessant ist die Auswahl „Area“, da hier Flußeinzugsgebiete (Elbe, Rhein, Amazonas, usw) ausgewählt werden können. Die dann angezeigte Datenreihe ist nicht zu verwechseln mit dem tatsächlichen Wasserstand des Gewässers sondern ist die Schwereänderung der Region als homogene Wasserschicht auf der in der Karte dargestellten Fläche. Das ist (theoretisch) nützlich für die Vorhersage von Extremereignissen, da es eine Information darüber liefert, wieviel Wasser in einem Zeitraum in der Region hinzukommt und irgendwann einmal abfließen muss. Oder auch, um beim Thema zu bleiben, wieviel Wasser eine Region von Monat zu Monat oder von Jahr zu Jahr verliert.

      Aktuell geht die Entwicklung in die Steigerung der räumlichen und zeitlichen Auflösung der Schwerefeldprodukte. Das sind Ziele, die im Widerspruch stehen, da mehr Messungen die räumliche Auflösung steigern allerdings mehr Zeit benötigen. Das soll jetzt durch verbesserte Sensoren und mehrere parallel fliegende Missionen erreicht werden. An ersterem arbeiten u.a. wir im Rahmen eines Horizon Europe geförderten Projektes. Das Ziel mehrerer paralleler Missionen haben in den letzten Monaten NASA und ESA in die Wege geleitet. Die NASA wird Ende der 2020er Jahre eine Mission starten, die sich mit etwas Glück mit der aktuellen GRACE-FO Mission überschneidet und die ESA wird in den frühen 2030er Jahren ein weiteres Satellitenpaar starten. Stichworte hierfür sind NGGM, MCM und MAGIC.

      Beste Grüße

  6. Moin Reini,

    dieses Gefühl von negativen Dauerstress, nicht mehr wissen welche Aufgabe wichtiger ist als die andere, das Bedürfnis nach Rückzug. Das können alles so erste Symptome in Richtung Depression/Burnout sein. Und darüber hast du ja schon mal offen gesprochen. Das kann sein, muss nicht.

    Aber wahrscheinlich hast du gerade gefühlt wichtigere Dinge zu tun, als dich um so einen Sch*** zu kümmern. Und das ist ebenso ein Teil des Problems.
    Also tu dir lieber was gutes. 4 Wochen gar nichts tun macht nur genau das Gegenteil, das sorgt eher für Grübeln und hinterher bist du da wo du angefangen hast.

    So als Kompromiss, vielleicht eine Woche abhängen, zocken, in den Tag leben, nichts tun. Aber dann gönn dir lieber ein aktiveres Erlebnis. Ein kleines Abenteuer, irgendwas dass dich auf andere Gedanken bringt und lieber jetzt als später. Einfach mal eine Woche echt Urlaub. Und wenn es Aufgaben zum deligieren gibt, fragt doch euren Minion. Wahrscheinlich hast du schon mehr Geld in schlechtere Dinge investiert.

    Ansonsten einfach mal ein Gespräch mit jmd. Vertrauten oder im schlimmsten Fall chatgpt4 suchen. Perspektivwechsel ist das Stichwort. Heißt nicht dass die andere Seite recht hat, aber hilft halt. Deswegen machen das ja Leute auch professionell. 😉

    Da du Formeln magst: Erwartung = Realität ⇒ gut/schlecht
    Über alle Teile darf man wunderbar streiten, philosophieren und nachdenken. Nur bloß nicht grübeln.

    Viele Grüße,
    M

  7. Zum Druck im Flugzeug gibt’s eine witzige Anekdote: Durch den Druck und die Hitze im Überschallflug bildeten sich im Inneren an verschiedenen Stellen Spalte, die am Boden nicht vorhanden waren. Mindestens eine Crew hat den Effekt genutzt, um beim letzten Flug einer Concorde ihre Mützen in jeweils einen dieser Spalte zu platzieren und sich damit zu verewigen.
    https://www.reddit.com/r/aviation/comments/5qani2/til_the_concorde_supersonic_jet_stretched_during/

  8. Ein ganz alltägliches Beispiel für das „Stabilitätsloch“ haben viele Leute jeden Tag unter dem Allerwertesten: An praktisch jedem Fahrradrahmen!

    Am Ende des Sitzrohres (also des Rohres des Rahmens, das vom Sattel nach unten zum Tretlager geht) wird die Sattelstütze eingeschoben und mit der Sattelklemme fixiert. Die Sattelklemme drückt das Sitzrohr soweit zusammen, bis es eben die Sattelstütze fest klemmt. Nun hat das Sitzrohr am Ende immer einen kleinen Schlitz, damit es sich schön zusammendrücken lässt und sich dabei kein Material aufwerfen/falten muss.
    Das Ende dieses Schlitzes ist mit solch einem „Stabilitätsloch“ versehen, damit der Schlitz dort sein definiertes Ende findet und eben nicht weiter einreißt.

  9. Einen schönen Tag, Euer Experiment hat einen direkten Bezug auf die Comet Abstürze. Die Nieten, mit dem auch die Fenster eingefasst waren, wurden traditionell durch das Blech gestanzt. Dadurch entstanden am Rand dieser Löcher kleine Microrisse, die dann sich durch die Belastung immer mehr ausweiteten, bis die Kabine buchstäblich zerriss. In der Folge wurde angewiesen, dass die Nietlöcher vorgebohrt werden müssen.

  10. Eine kleine Ergänzung zum Thema lebenslanges Lernen. Durch Verwandte in Skandinavien kann ich berichten, dass dort dieses Konzept deutlich verbreiteter ist und schon seit Jahrzehnten „gelebt“ wird. Deshalb sind dort auch die Angebote der Volkshochschulen breiter ausgebaut. Neben Sprachkursen und dem „üblichen“ gibt es auch tolle Kreativangebote wie in der Stadt Vaasa zu sehen: https://www.vaasa.fi/en/living/freetime/alma-adult-education-centre/courses-on-offer/

    Ich habe dort schon in den 90ern auch den „Bücherbus“ gesehen. Einmal pro Woche fährt ein umgebauter Bus der Bibliothek eine feste Strecke ab, wo Leute Bücher ausleihen und abgeben konnten.

    Nun aber zum Thema Büchereien im 21. Jahrhundert: In Helsinki wurde vor ein paar Jahren eine neue Bibliothek gebaut – architektonisch ist das schonmal ein tolles Teil mit schönen lichtdurchfluteten Räumen. Aber auch an die lernende Familie wurde gedacht. Es gibt für Kinder Spielecken, wo die Eltern daneben sitzen und lesen können. Doch die sind nicht abgetrennt, sondern durch schlaue Raumakustik bemerkt man die fast nicht, wenn man durch die Bibliothek geht (bis man plötzlich mitten drin steht). Aber dann kommt der absolute Kick – es wurde quasi ein Makerspace in die Bibliothek integriert mit Nähmaschinen, 3D-Druckern, Musizierräumen mit Audioequipment etc. Also ein Multifunktionsraum, der neben sozialem Treffen auch Projekte und vieles andere bietet. Ich war begeistert, als ich da durch lief. Aber seht selbst:
    https://oodihelsinki.fi/en/

    Liebe Grüsse
    Kai

  11. Hui. Das mit dem Spiegel ist an mir vorbei gegangen und aus der rein sprachlichen Umschreibung dieses … äh … „Phänomens“ war mir nicht klar, wie es gemeint war.

    Aber das verlinkte Video von Mai hat geholfen.

    Uuund gibt es schon die Arbeitsgruppe „Suchaktion zum Wiederauffinden des verlorenen Glaubens an die Menschheit“? Und wenn ja, wo gibt’s Beitrittsformulare? ?

  12. Also die Spiegelfrage ist eigentlich für viele Altersstufen geeignet, denn daran kann man potentiell viel Geometrie und Physik erklären.

    Da kann man für kleine Kinder mit der geometrischen Erklärung „Einfallswinkel=Ausfallswinkel“ anfangen und dass Lichtstrahlen sich (meistens) geradlinig ausbreiten. Bei älteren, oder mehr an Physik interessieren Leuten kann man dann auch erklären wie ein Spiegel denn überhaupt funktioniert und was der mit den Wellenfronten macht.
    Es ist auch ein schönes Beispiel, wie eine ungünstige Herangehensweise an ein Problem dazu führen kann, dass man es nicht lösen kann. Alleine das ist schon eine wichtige Lektion die man der Jugend beibringen sollte. Sonst werden ja immer Wissenschaften über die erfolgreichen Zweige gelehrt. Die ganzen Irrwege sieht man ja als Schüler nicht.

    Da jetzt einfach nur zu sagen, dass die alle doof sind, ist meiner Meinung nach viel zu kurz gegriffen. So was ist eine Chance, die man ergreifen sollte. Das ist der Haken von dem Ralph Caspers auf seinem 2015 Talk auf dem Camp sprach. Das ist wie der Knick am Ende der Wurst, den man dazu verwenden kann um zu erklären wie eine Wurst hergestellt wird.

  13. Hallo ihr Zwei,

    zum Thema wasserknappheit kann ich euch aus der Heimat meiner Eltern, Jordanien, was interessantes berichten. Dort bekommt jeder Haushalt einen großen Wasserkanister aufs Dach gestellt der ca. 1 mal doe Woche wieder aufgefüllt wird. Das muss dann reichen. Wenn man dann jedoch das Wasser aufgebraucht hat, was wir verwöhnte Europäer leider 1-2 gemacht haben, muss man für sehr sehr viel Geld (nicht mehr ganz sicher aber das waren um die 100€) neues bestellen um den Kanister aufzufüllen. So wird man mehr oder weniger zum Wassersparen gezwungen, meine Schwestern haben noch nie kürzer geduscht als in dieser Zeit haha.

    Wie groß die Kanister sind weiß ich leider nicht.

  14. Hallo ihr Lieben, wenn ihr euch auf kurzweilige Art darüber informieren wollt, wie Psychotherapie „funktioniert“, empfehle ich euch die Bücher „die rote Couch“ von I. Yalom und „Vielleicht solltest du mal mit jemandem drüber reden“ von L. Gottlieb. Beides sehr schöne Romane mit großem Informationsgehalt!

  15. Zur Änderung der Gravitation durch Wasserverlust hattet ihr schon einmal ein Thema mit dem protzig-bescheidenen Titel Die Welt aus den Angeln heben in Folge 190.
    Langsam könnt Ihr nach dem Vorbild des Geschichten-aus-der-Geschichte-Podcast mehr Querverweise auf vergangene Folgen bringen. Wobei die den Vorteil haben, sich an den Jahreszahlen orientieren zu können.

  16. Zur Satellitengravimtrie von Wassermassen und der Aussage „Im Groben ändert sich Deutschland ja nicht, also topografisch…es wird ja nicht massiv Landmasse abtransportiert“ oder „So ein Berg kann nicht wandern“.
    Braucht es das überhaupt, eine grobe Änderung? Deutschland hat ne Fläche von 357 Milliarden Quadratmetern und Gestein hat pro Volumen die 3-4fache Masse von Wasser.

    Beispielsweise gibt es Postglaziale Landhebung und/oder Landsenkung.
    Deutschland senkt sich entlang einer Kante pro Jahr um etwa 0,5mm (https://de.wikipedia.org/wiki/Postglaziale_Landhebung)
    Die durchschnittliche Dichte der Oberen Gesteinskruste sei 2,7t/m³ (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberkruste)

    Dies ergäbe auf der Fläche Deutschlands eine Volumenabnahme von 357.000.000.000 m² * 0,0005m = 178.500.000 m³ Gestein,
    bzw einer Massenabnahme von 481.950.000 Tonnen pro Jahr.

    Auf 20 Jahre und ganze 10mm „tiefergelegt“ ergibt sich eine Massenabnahme von 9,639 Mrd. Tonnen.

    Die müsste man also schon rausrechnen, oder nicht?

    • Hallo
      die Postglaziale Landhebung ist für Deutschland eher kein Thema. Das aktuelle Modell NKG2016LU für die Region Nordeuropa zeigt für Mittel- bis Norddeutschland keinen Trend. Grundsätzlich würde so eine Höhenänderung über permanente GNSS Referenzstationsnetze wie etwa SAPOS (https://sapos.de) auch gemessen werden. Wenn man sich den oben verlinkten GRACE Plotter (http://thegraceplotter.com/) ansieht, dann ist der Standardhintergrund der Trend der Schwereänderung. Wenn man sich Skandinavien oder Nordamerika ansieht, wird dort ein großer positiver Trend angezeigt. Das ist die Postglaziale Landhebung. Man kann auch einen Marker in der Karte in die Region setzen und sich die Zeitreie plotten lassen. Solche geophysikalischen Prozesse werden durch Modelle in den Messungen reduziert, außer man untersucht genau diesen Prozess. Gleichzeitig kann anhand dieser Prozesse auch eine Validierung der Satellitenmessung durchgeführt werden. Dafür wird auf der Erdoberfläche mit Gravimetern episodisch über Jahre gemessen und der Trend bestimmt. Die Trends aus Satellitenmethode und terrestrischer Messung sollten übereinstimmen.

  17. Hallo
    zum Effekt, das extrem kurze Laserpulse farbig werden: Ich war erstaunt, das dafür Schrödinger herangezogen wurde. In der Hochfrequenztechnik ist das eigentlich normal. Wenn z.B. ein Radar einen kurzen Puls einer festen Frequenz aussendet, dann entspricht die Bandbreite des Pulses dem Reziprok seiner zeitlichen Länge. Je kürzer der Puls, desto breiter die Frequenzverteilung des Pulses. Erklären kann man das dadurch, dass die konstante Schwingung der Trägerfrequenz durch die Pulsform moduliert wird. Eine rechteckige Amplitudenmodulation in der Zeit führt dann zu einer sinc-Frequenzverteilung – ganz ohne Schrödinger.

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