Mi227 – „Kinetischer Impaktor“

Inhalt:

00:00:00 Intro
00:00:43 Begrüßung
00:02:24 Minkorrekt Tour
00:06:56 TKKG Retro-Folgen
00:15:23 Periodensystem
00:33:14 Podcast-Workshop
00:38:06 Themen der Woche
00:39:17 Thema 1: “Bullseye im Weltall”
01:06:06 Thema 2: “Spezialgelagerter Sondertraum“
01:33:50 Experiment der Woche
01:39:39 Thema 3: “Issa fein?!”
01:57:16 Thema 4: „Ellie 1350“
02:13:36 Zusammenfassung
02:14:20 Schwurbel der Woche
02:41:59 Audiokommentar Heiko zu Jobbezeichnungen

Reini hat heute Geburtstag – alles Gute! Inkl. Ständchen von Nicolas und seiner Familie 🙂

Und wir sind immer noch auf Tour, schaut hier mal nach den Terminen. Und falls ihr nach Karten sucht, diese tauschen wollt usw., dann schaut mal im Discord oder bei Telegram vorbei. Tagged uns auch gerne auf Instagram oder Twitter und wir teilen das gerne 🙂

Nicolas hat sich einen Traum erfüllt, und sich das Periodensystem mit Elementen an die Wand gedengelt 🙂

Nicolas erzählt, warum das Medium Podcast einfach super für Wissenschaftskommunikation ist und spricht über den Podcast Workshop.

Reini war mal wieder zu Gast bei „Das Ziel ist im Weg“ und hat mit Loffi über seltsame Todesfälle gesprochen.

Thema 1:Bullseye im Weltall“ – wir können Kometen ablenken, wenn wir die richtigen Effektoren einsetzen. Hier weitere Infos und ein Video vom Einschlag!

Thema 2: Spezialgelagerter Sondertraum“ – mit Tönen können wir Albträumen zu Leibe rücken – oder wenigstens vermindern.

Experiment der Woche: Nadelwurf: Ihr benötigt eine Nähnadel und ein Stück Faden!

Thema 3: Issa fein?!“ – Katzen verstehen zwar, von wem sie gerufen werden: wie interessant das allerdings für die Katze ist, bleibt fraglich.

Thema 4: Ellie 1350“ – Hand heben, wer die Pest überlebt hat! Oder wir nehmen einfach ein menschliches Genom …

Schwurbel der Woche:Wünschelrutenlehrpfade“ – Wünschelrutengänger gibt es nicht nur im Mittelalter, sondern noch heute … Hier wird gemessen, was das Zeug hält, z. B. unsere geliebten Bovis („erfundene Einheit, so wie Inch“ – Reinhard Remfort).

Audiokommentare: Heiko zu Jobbeschreibungen

Fragen zu Tickets und Tauschbörsen: taggt uns gerne auf Social Media oder nutzt unsere Telegram-Gruppe oder Discord!

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33 Gedanken zu „Mi227 – „Kinetischer Impaktor“

  1. Schade, die letzten paar Folgen hatte es eigentlich recht gut geklappt, aber jetzt ist wieder alles spannend, spannend, spannend. (Anmerkung der Redaktion: Das ist wirklich eine spannende Beobachtung)
    Eine Sache verstehe ich aber nach wie vor nicht: Fast alle mögen den Impaktfaktor und die dazugehörigen Journals nicht als wissenschaftliche Messlatte, dennoch ist man jedesmal total beeindruckt, wenn ein Paper in einem Journal wie Nature publiziert wird. Liegts daran, dass man sich einfach damit abfindet und keinen Sinn darin sieht, das System zu boykottieren? Also spielt man es lieber mit? Oder ist es doch eine passende Methode, den wissenschaftlichen Gehalt eines Papers zu messen? Denn dass auch Nature Paper daneben liegen können, wurde ja glaube ich in der Vergangenheit bereits belegt.

  2. Periodensystem 1:
    In der Schule hatte ich nocht Lothar Meyer gleichberechtigt zu Mendeljew als Entwickler des Periodensystems gelernt. Inzwischen taucht er in Artikeln höchstens noch als Randbemerkung auf. Weiß jemand, woran das liegt? Ich frage nur, weil ich einen Ur[ur]*-Enkel von Lothar Meyer mal kennengelernt habe. 😀

  3. Periodensystem 2:
    Ich baue mir mal eine homöopathisch potenziertes Periodensystem (C600).
    Natürlich potenziere ich dafür jedes Element selbst und lege dann ein paar Globuli zu jedem Element dazu. Damit kann ich selbst die Elemente mit kurzen Halbwertszeiten entsprechend gut mit „Proben“ aufnehmen.
    Wer mir nicht glaubt, muss die Behauptung, ich hätte bei einigen Elementen geschummelt nachweisen – sonst wird er/sie verklagt!
    😀 ;-D

  4. Beim Schwärmen über das Periodensystem fiel mir der kleine Sprachfehler beim Namen Man-de-le-jew auf. Die dritte Silbe wurde verschluckt.
    Alles gut, man weiss ja, wer gemeint ist.

  5. Momentan höre ich die Folgen in chronologischer Reihenfolge. Was ist besonders lustig an diese Folge finde, ist, dass ihr so viele Themen und Aspekte von alten Folgen aufgreift. Reinhard hatte sich zum Beispiel für einen Geburtstag eine Tröte gewünacht gehabt, die er jetzt habt. Auch geht ihr auf euren langgegehten Wunsch ein, ein eigenes Periodensystem zu besitzen. Die Erklärung dazu oder die Darstellung der Faszination hat sich über all die Jahre gehalten. 😉 Genau wie die erheblichen Erklärungen zu ewigjugendlichen Hobbyermittlerjugendgruppen. Eine beeindruckende Kontinuität, von daher: Bitte weiter so.

  6. Zum Thema „Shaolin – Nadel/Nagel – Glasscheibe“ gibt es auch einen interessanten Bericht bei der GWUP.. Holm Gero Hümmler war da mal bei einer Vorführung in einem TV-Studio dabei und hat das ganze bebobachtet, analysiert und letztendlich auch geholfen, dass am Ende eines langen Tages doch noch ein Loch in der Glasscheibe entstanden ist 🙂

    https://www.gwup.org/images/stories/skeptiker/artikel/2009/skeptiker-shaolin-kung-fu.pdf

  7. Und ich denk mir noch während ihr erzählt, Wünschelrutenleerpfad, so ein Schmarrn könnte auch den einheimischen Verstrahlten einfallen …
    … und natürlich liegt er bei uns aufm Berg ?‍♂️

    Die Esoterik ist hier im Allgäu leider wirklich extrem weit verbreitet, kaum was kommt ohne Schwurbelzusatz aus. Sogar mein Zahnarzt hat ne Karaffe mit Granderwasser im Wartezimmer stehen (nein, wechseln bringt hier nicht viel).

  8. Radi: Esbare Wurzel, sehr beliebt in Bayerischen Biergärten.
    Ästhet: Liebhaber des Schönen.

    Radiästhet: Liebhaber von besonders schönem Wurzelgemüse in Biergärten.

    Sinngemäß aus:
    (C) Jahresbericht der Herzog Tassilo Realschule Dingolfing 1980, Satire zu einem sehr verschwurbelten Religonslehrer.

    Ihr habt noch das 10-Meter-Kubus-Gitter vergessen, das immer parellel zur Oberfläche der Erde verläuft. Dazu müsste die Erde aber flach sein.
    🙂

  9. Bzgl. der Wünschelrutengänger und dem von Reinhard erwähnten „Orgon-Rings“ (o.ä.)

    Reinhard….das war in Wien. Hat nur läppische 100 000 € gekostet und nutzt ….natürlich nichts.
    Manchmal bin ich so stolz als Deutscher in Österreich zu wohnen. /s

  10. Hallo Minkorrekt!

    Schwurbel der Woche:

    Tatsächlich so passiert: wir hatten vor drei Jahren einen Wasserrohbruch auf unserem Grundstück. Also bei der Stadt angerufen, weil die für die Leitungen bis ins Haus verantwortlich sind. Trotz Pläne war aber nicht ganz klar, wo die Zuleitung verläuft. Vermutlich habt ihr es schon erraten: Einer der Männer vom Wasserwirtschaftsamt nahm seine Spitzhack, den Holzstiel nach vorne gerichtet und fing an mitten auf der Straße auf und ab zu gehen. Der Stil schlug aus – interessanter Weise in Richtung unseres Hauses, obwohl sicher das gegenüberliegende Haus auch eine Zuleitung haben muss.
    Zur Sicherheit lief er nochmal in die entgegengesetzte Richtung – mit dem gleichen Ergebnis. Ich habe zum Glück interveniert – Pläne herausgesucht, argumentiert wo der Rohverlauf sein sollte/müsste. Ihr könnt es euch denken – natürlich lag er gut 5m daneben…

    Ich erzählte die sensationelle Geschichte dieses Jahr auf einem Grillfest einem Angestellten eines anderen Wasserwirtschaftsamtes um etwas unterhaltsames beizutragen…. Der meinte nur:nickend: „Jaja – gibt schon ein paar Leute die das gut können..“. Der hat weder zugehört, noch die Pointe verstanden.
    Es ist zum verzweifeln. Diese Leute hören tatsächlich nur, was sie hören wollen.

    So – sei noch erwähnt: Ganz lieben Dank für eure tolle Sendung. Bis bald 😉

    Alexander

  11. Große Liebe für die Erwähnung von Carbon Based Lifeforms als Musik zum Arbeiten von Nicholas!
    Ich hab für mich selber auch festgestellt, dass wenn ich mal konzentriert arbeiten muss mir Ambient/Musik ohne Gesang sehr dabei hilft.

    Ich kann die Band Russian Circles (keine Angst, die kommen aus Amerika) auch sehr empfehlen!

  12. Irrelevante Klugscheißerei zu Thema zwei: Ein Akkord ist eben genau kein Ton, sondern mehr als einer gleichzeitig, klassischerweise mindestens drei. Das ist genau die Definition von Akkord.

  13. ich kann mich noch an eine TKKG Fge erinnern in der sie Gaby Heroin spritzen. wenn ich jetzt so drüber nachdenke finde ich es echt krass was damals so in Kinderhörspielen erzählt wurde.

    hab gerade Mal Google angeschmissen, müsste Folge 56 gewesen sein.

  14. Zur WÜNSCHELRUTE gibt es auch eine Sachgeschichte mit Christoph von 1989: https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/wuenschelrute.php5

    Da wird aber leider die Chance verpasst, aufzudecken, dass das alles Humbug ist. Erst wird dort gebohrt, wo die Rute ausschlägt. Da ist dann auch wirklich Wasser. Als Test wird danach nochmal gebohrt, wo die Rute nicht ausschlägt. Dort ist natürlich auch Wasser. Das wird dann damit begründet, dass beim Bohren eine Sperrschicht durchbrochen wurde, welche die Rute angeblich gestört hat.
    An der Stelle hätte ich mir gewünscht, dass Christoph das mehr ins Lächerliche zieht.

  15. Zu TKKG muss ich euch, bzw. Reini, widersprechen: Die neueren Folgen sind leider überhaupt nicht mehr so wie früher. Es wird nicht mehr geprügelt, Minderheiten werden unterstützt, alle lösen die Fälle gemeinsam. In der Realität ist das ja schön, aber bei TKKG bleibt so nur noch die meist öde Story. Es ist schrecklich weichgespült und langweilig. Bei Folge 200 habe ich es aufgegeben und keine weiteren Folgen gekauft.

    Falls Reini seine Drachenhöhlen-Folge und Schwarze-Pest-Folge nicht mehr findet, könnte ich mit meinen Sicherheitskopien aushelfen. Das ist noch richtig gute Unterhaltung, wenn man ironiebegabt ist.

    Übrigens ist der Rocker, der Tarzan „die Kette um die Ohren schlagen“ will, niemand anderes als Justus Jonas. Das sind eh die besten Folgen, in denen Justus oder Peter als Rocker oder sonstige Bösewichte auftauchen, die Tarzan dann vermöbelt. ?

  16. Gegen Zeitverschwender wie Instagram und ganz besonders Tiktok hat bei mir nur das Setzen eines Zeitlimits geholfen (iOS: Screen Time > App Limits). Nach 1h pro Tag für alle Social Media Apps zusammen ist Schluss. Seitdem schaffe ich es wieder ganz locker und entspannt, Bücher zu lesen.

  17. Moin moin Liebljngsphysiker,

    ich hätte da mal eine Frage die im wesentlichen mit Nicolas‘ Periodensystem zusammenhängt.

    Ich hab mir versucht das zu ergooglen, war aber eher semi-erfolgreich. Die Frage ist wie so oft simpel und könnte wahrscheinlich von einem Kind stammen – die Antwort ist wahrscheinlich etwas komplexer:

    Wie erkennt/bestimmt man denn ein Element? Woher weiß der Chemiker, dass das jetzt ein Gold-Atom ist und kein Molekül oder eine Leigierung?
    Woher wissen wir, wie viele Protonen im Kern eines Blei Atoms stecken – Mikroskope die das erfassen gibt es ja nicht…

    Das irritierende ist: bei den ganzen „neuen“ Elementen ist mir das halbwegs bekannt – man schießt mit Elementen aufeinander und macht Messungen. Aber wie wurde das früher gemacht?

  18. Ich bin ja auch keine Medizinerin, aber sollte gegen Bakterien, wie der Pest-Erreger eines ist, nicht ein Antibiotikum helfen (mal abgesehen von Resistenzen etc.)?
    Also vielleicht in unserem Jahrhundert nicht gleich komplett in Panik verfallen, wenn die Pest wieder umgeht 😉

  19. Lieber Nicolas, lieber Reini. Ein Kommentar zu eurem diesmaligen Schwurbel: Ihr habe wiederholt Wünschelrutengänger, Menschen, die daran glauben und andere als „Bekloppte“ bezeichnet. Meint ihr wirklich, dass dies ein sinnvoller Umgang miteinander ist? Nur weil jemand an unwissenschaftliche Dinge glaubt, muss er oder sie noch lange nicht „bekloppt“ sein.Es gibt viele Gründe warum jemand solchen Unsinn glaubt oder betreibt. Auch wenn ich euch inhaltlich zustimme, wirkt diese sprachliche Darstellung auf mich abstoßend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass derartig abwertende Bezeichnungen am Ende dazu dienen, dass sich Menschen von Esoterik oder unwissenschaftlichen Praktiken abwenden.
    Am Anfang des Podcasts habt ihr euch über die alten TKKG-Folgen und die diskriminierende Sprache darinnen ausgelassen. Überlegt mal, ob ihr beim Schwurbel nicht in eine ähnliche Sprache verfallen seid.
    Natürlich ist es wichtig, über unwissenschaftliche Themen unterhaltsam aufzuklären. Dass man sich dabei auch darüber lustig macht, lässt sich vermutlich kaum vermeiden. Aber derart herabwürdigende Bezeichnungen für andere Menschen passt nicht in eine sinnvolle Wissenschaftkomunikation, die ihr euch auf die Fahnen geschrieben habt.
    Ansonsten Danke für eure Sendung und ich freue mich schon auf die nächste!

    • Nicolas hat bei Instagram am 31. Oktober 2022 Folgendes gepostet (es ging um die minkorrekt-Live-Shows):

      „4 Tage. 4 Städte. 2000 Bekloppte. Tausendmal Danke“

      Da musst ich sofort ein Like abgeben. 🙂

  20. Das was Reini mit „zivilen Rängen“ bei der Bundeswehr meint (z. B. Regierungsrat, Oberregierungsrat, etc), sind im Übrigen weder Ränge, noch etwas bundeswehrspezifisches.
    Es sind lediglich die Amtsbezeichnungen für Beamte in Bundes- oder Landesverwaltung. Das klingt vllt. etwas ungewohnt, aber äquivalente Amtsbezeichnungen wie Studienrat, Oberstudienrat oder Akademischer Rat bzw. Akademischer Oberrat hat man im Allgemeinen schonmal gehört.

  21. Das Thema 2 zu Tönen im Schlaf hat mich sehr gefreut, da ich auf diesem Gebiet arbeite. Die Technik, die in dieser Studie verwendet wurde, heißt „Cued Memory Reactivation“ oder auch „Targeted Memory Reactivation“. Wen es interessiert, hier noch ein wenig Hintergrund dazu:

    Die Idee hinter der Technik ist, dass man Erinnerungen mit Sinnesreizen („cue“ oder „Hinweisreiz“, z.B. einem Ton oder Geruch) verknüpft und diese Reize dann anschließend nutzt, um die verknüpften Erinnerungen im Schlaf zu reaktivieren und sie damit zu stärken. Das funktioniert, weil die Reaktivierung von Erinnerungen im Schlaf generell ein wichtiger Mechanismus ist, um sie langfristig im Gehirn zu verankern.

    Unsere Erlebnisse – alle äußeren Sinneseindrücke, aber natürlich auch intern generierte Eindrücke, Gedanken, Wünsche, Gefühle – werden durch Aktivierungsmuster im Gehirn repräsentiert (mit „Aktivierungsmuster“ meinen wir hier das zeitlich geordnete Feuern weit verteilter Gruppen vernetzter Nervenzellen). Will man später noch einmal auf diese Eindrücke (oder eher: auf ein verblasstes Trugbild der Muster) zugreifen – sich also erinnern – muss die Struktur der entsprechenden Aktivierungsmuster irgendwie erhalten werden. Das macht das Gehirn, indem es Informationen über diese Feuermuster in der relativen Stärke von Verbindungen zwischen Nervenzellen speichert (synaptische Plastizität; analog zu einem künstlichen neuronalen Netz). So funktioniert jede Art von Lernen.

    Eine bestimmte Hirnstruktur, die wichtig für viele Arten des Gedächtnisses ist – der Hippocampus – ist besonders gut darin, anhand von einzelnen Sinneseindrücken oder Erinnerungsschnipseln, ganze Erinnerungen wachzurufen. Bekommt der Hippocampus vom Rest des Gehirns ein Teil eines abgelegten Erinnerungsmusters vorgespielt, kann er durch seine starke Vernetzung mit anderen Hirnarealen die gesamte damit verknüpfte Erinnerung abrufen und so für uns erneut zum Leben erwecken. So kann, wie Reini und Nicolas richtig in der Sendung bemerkten, der Geruch von Rum dazu führen, dass ihr euch gedanklich auf einmal in der Küche eurer Oma wiederfindet.
    Dieses Reaktivieren gesamter Erinnerungen macht der Hippocampus nicht nur als Antwort auf Sinneseindrücke. Im Schlaf geschieht dies von allein, immer und immer wieder, jede Nacht. Dadurch werden Erinnerungen im Gehirn immer wieder reaktiviert, trainiert und stabilisiert. So wird verhindert, dass sie über die Zeit verlorengehen, also vergessen werden. Diesen Prozess nennt man „Gedächtniskonsolidierung“. Am besten verstanden ist das im NonREM-Schlaf (der anderen Schlafphase, die meisten kennen ja eher den REM-Schlaf). Für viele liegt es nahe, dass all dies auch etwas mit Träumen zu tun hat. Aber das ist super schwer wissenschaftlich zu erforschen und in den Neurowissenschaften stehen wir dem daher eher agnostisch gegenüber. Kurzer Hinweis: Träumen tut man sowohl im NonREM als auch im REM-Schlaf. Das REM-Schlaf der „Traumschlaf“ ist, ist ein Mythos. Allerdings sind Träume im REM-Schlaf oft bizarrer und emotionaler und auch emotionale Aspekte von Erinnerungen scheinen eher im REM-Schlaf verarbeitet zu werden.

    In dem Paper bringen die Autoren nun all dies zusammen. Den Aufbau beschreibt Reini ja bereits gut in der Sendung. Die Autoren verknüpfen die Erfahrung einer Verhaltenstherapie mit einem Ton und reaktivieren die Erinnerung an diese Therapie anschließend im Schlaf. Bei der Therapie ging es um die Behandlung von Alpträumen. Weil es dabei um Emotionen geht, wurde die Reaktivierung im REM-Schlaf durchgeführt. Die Idee war es also, die Erinnerung an die Therapie im REM-Schlaf wachzurufen und vor allem die emotionalen Aspekte dieser Erfahrung dadurch erneut zu verarbeiten. Der Effekt der Therapie sollte daher verstärkt werden. Das Resultat war tatsächlich eine Verringerung der Frequenz der Alpträume.

    Die Folgefragen, die Reini und Nicolas aufwerfen, also z.B. was für einen Einfluss Hörspiele im Schlaf haben (also Reize, die sehr stark mit sehr alten emotionalen Erinnerungen verknüpft sind), sind alle total interessant und jede allein schon mindestens eine Doktorarbeit wert 🙂
    Hier noch ein paar Links für die, die noch tiefer einsteigen wollen. Ich hab gehört die Dokumente sollen alle auf Reinis Lieblingswebsite für wissenschaftliche Paper zu finden sein 😉

    Das erste Paper, das diese Technik verwendet hat (übrigens mit Gerüchen) kam bereits 2007 heraus:
    https://www.science.org/doi/10.1126/science.1138581

    Falls sich jemand noch mehr für die Neuro-Aspekte der Gedächtnisreaktivierung interessiert, ich habe mal ein Review zu den zugrundeliegenden neuronalen Prozessen geschrieben:
    https://www.nature.com/articles/s41593-019-0467-3

    …sowie ein Buchkapitel zu der im besprochenen Paper verwendeten Technik der Reaktivierung durch Gerüche und Töne:
    https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780128137437000311

  22. Zu TKKG: Kennt ihr eigentlich Die Ferienbande [https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ferienbande]? Ist eine Parodie auf Jugendhörspiele, vor allem TKKG. Hat mir damals super gefallen. Gibt’s auf Spotify zum Reinhören.

  23. Mich regt ja besonders auf, daß solche Beklopptenvereine auch noch (zumindest laut eigener Aussage auf der Webseite) als gemeinnützig anerkannt sind.

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