Mi191 – „Fremdkork“

Folge vom 18.05.2021

Nicolas war in den letzten Wochen bei ein paar Diskussionsrunden wie den Zürischer Kamingesprächen zum Thema Wissenschaftsjournalismus. Wenn ihr das verpasst habt gibt es beim Heidelberger Symposium vom 20.-22.05 die nächste Gelegenheit.

Thema 1:Antisterne“ – Von Antimaterie habt ihr ja wahrscheinlich schonmal gehört, aber wusstet ihr, dass es davon in unserer Galaxie so viel gibt, dass sich daraus sogar Sterne bilden?

Thema 2:Mighty Morphin Power Pasta“ – Wer kennt es nicht, man macht eine Wandertour und sie Fussili passen nicht mehr in den Rucksack. Dieses Problem ist jetzt gelöst dank Morphin Pasta!

Interview: Wir reden mit einem der Macher von unserer Lieblingsapp PhyPhox

Experiment der Woche: „Zuckerdreher“ – Wir sprechen darüber warum und wie Zuckerlösung die Polarisationsebene von Licht drehen kann.

Thema 3:Messenger als soziale Klebe“ – So schlimm die Pandemie für uns alle auch ist, gerade für Sozialfoscher ergibt sich hier ein einmaliges großes Laborsetting das so nie möglich gewesen wäre. Wie wirken sich die virtuellen sozialen Kontakte in der Pandemie auf uns aus? Reicht dieser virtuelle Ersatz und was können wir aus dem Nutzerverhalten ablesen?

Thema 4:Zu viele Freunde“ – Wie viele stabile Kontakte können wir haben? Lange war die sog. Dunbar Zahl von 150 hier das Maß der Dinge…allerdings ist diese Zahl nicht haltbar!

Schwurbel der Woche: Korkschutz

Kennt ihr das auch wenn ihr wegen der Erdstrahlen einfach nicht einschlafen könnt? Hier ist die Lösung: Erdstrahlen Schutz Kork!

Hausmeisterei: Der nächste Minkorrekt-Lifestream ist am Montag den 24.05.21 um 20:00 auf Twitch.

Unseren Discord findet ihr unter: https://discord.gg/PZ3cTUdMNx

Merch gibt es hier: http://www.modisch-inkorrekt.de

Tourtermine:

Aktuelle Tourtermine und Links zum Ticketshop findet ihr oben unter Minkorrekt! LIVE

Wie die Abwicklung bei eventuell verschobenen Terminen genau abläuft, können wir euch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da dies in der Hand der örtlichen Veranstalter liegt.

Rausschmeißer:Transistor Lied | Song about Bipolartransistors“ schuld ist Nicolas.

Intro war „Der Sinn des Lebens“

33 Gedanken zu „Mi191 – „Fremdkork“

    • Der Gedanke liegt Nahe, wenn man von der Sicht „Es gibt für jedes Teilchen ein Anti-Teilchen“ denkt.

      Allerdings ist das nicht so einfach. Der Gedanke gilt aber nur für Fermionen (Teilchen aus denen Materie besteht), genauer Baryonen (Teilchen die aus Quarks bestehen, wie zB Protonen, etc) und Leptonen (Teilchen die mehr oder weniger Austauschteilchen der Baryonen sind).
      Die Baryonen tauschen – vereinfacht – wenn sie positiv sind (also unsere normale „Materie“) Elektronen aus, wenn sie elektromagnetisch Wechselwirken. Negative Barionen, zB in Anti-Sternen, dann das Anti-Teilchen Positron.

      Nun gibt es aber auch Wechselwirkungen mit oder zwischen anderen Kräften, dort werden dann andere Teilchen ausgetauscht die neutraler sind. Sogenannte Eichbosonen.
      Das Photon ist so ein Teilchen. Deshalb hat es kein Antiteilchen. In die Selbe Kategorie gehören zB auch die Gluonen innerhalb von Protonen oder Neutronen Wechselwirkungen austauschen.

      Ähnlich ist auch das zuletzt entdeckte Higgs-Teilchen. Auch das interagiert mit jeglicher bekannten Materie, die erst durch die Interaktion mit diesem Teilchen überhaupt Masse erhält (vereinfacht gesagt.). Auch Antimaterie „wiegt“ ja etwas. [Bitte aber auf eine Antimaterie-Waage legen, in handelsüblichen Mengen… Eine normale Küchenwaage hätte… fatale, gar kataklysmische Auswirkungen 😉 ]

      tl;dr: Der Teilchenzoo ist etwas komplexer, aber ne sehr interessante Sache.

  1. Wieder eine super Podcastfolge, vielen Dank euch beiden und Gast! Phyphox ist wirklich toll, hab ich seit eurer Empfehlung damals immer auf dem Phone.
    Zum Thema Starship-Flug – mein erster Gedanke war auch „Wir leben im Sciencefictionroman!“ und der zweite war „Das ist die Stardust mit Perry Rhodan“ 🙂
    Echt tolle Zeit – wenn man die richtigen Dinge betrachtet….

  2. Zum Thema 3 könnte ich mir auch eine Ursache vorstellen die mit asynchroner vs. synchroner Kommunikation zu tun hat. Da textuelle Kommunikation, im Gegensatz zu audiovisueller Kommunikation (Voice/Video Messages einmal ausgenommen), meist asynchron stattfindet, aber dennoch sehr niederschwellig und kurzweilig ist. Man erwartet also nicht immer und nicht immer sofort eine Nachricht. Hier ist beim Ausbleiben von neuen Nachrichten das Gefühl, dass die andere Person noch „da“ ist, länger präsent unnd die angesprochene „Sehnsucht“ wirkt weniger effektiv. Bei synchroner Kommunikation ist nach dem „Auflegen“ die Kommunikation zunächst faktisch beendet.

  3. Zu der Rechtefrage bei Sportberichten. Da wurde in der Vergangenheit schon viel gestritten, in den 1990gern hat zum Beispiel mal ein Sender einen Reporter mit einem kleinen Heimcamcorder rein geschickt und diese Aufnahmen verwertet. Das gab einen Rechtsstreit und ich glaube der Sender hat den verloren.

    Ich denke bei der Tagesschau kommen 2 Punkte zusammen. Erstens sind die Bilder von Sportveranstaltungen ja direkt urheberrechtlich geschützt, das ist ja mehr als das reine Berichten von Fakten. Dann kommt aber noch ein weiterer Punkt hinzu, und dass ist der, dass Fernsehen so alt ist, dass dort das Urheberrecht noch nicht so streng ist. Bei Internetstreams ist das nicht der Fall. Ein Fernsehsender zahlt, wenn er einen Film für ganz Europa ausstrahlen will, vielleicht 100 Euro. Internetrechte sind da viel teurer.

    Es gibt irgendwo eine Aufstellung von einem der Camps des CCCs bei denen die mal aufgelistet haben was es kostet so einen UKW Sender zu betreiben. Die Gema war der kleinste Punkt mit deutlich unter 10 DM pro Tag.

  4. Zum Thema 1 vom Nicolas habe ich eine Buchempfhelung: „Vakuum“ von Philip P. Peterson. Das hat nichts mit dem Thema Antisterne direkt zu tun, aber irgendwie hatte ich beim zuhören der aktuellen Folge die ganze Zeit diese Story vor Augen. Es geht dort eher um andere Phänomene im Universum und seiner Zusammensetzung. Hat mich jedenfalls sehr gefesselt, als Hörbuch: https://www.amazon.de/Vakuum-Roman-Phillip-P-Peterson/dp/3596700744/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1FT2DC6ATIKBL&dchild=1&keywords=vakuum+phillip+p.+peterson&qid=1621421925&sprefix=vakuum+phili%2Caps%2C308&sr=8-1

      • Ich sehe das wie simohn.
        Ihr macht einen super Job und für mich mit die einzige Quelle die „belegbar“ entschwurbelt (neben Wildmics) und auch so, dass man es versteht und weitergeben kann.

        Bleibt bitte dabei, aber bitte nicht „veralbern“.
        Ich kann euch verstehen wen es für euch „langweilig“ wird und deswegen auch öde“. Aber für nicht ist das alle 2 Wochen wie „aufwachen“ und Wachbleiben nicht irgendwo reinzufallen, was mir immer noch passiert trotz das ich euch höre, weil man es erst halt auf den 2. Blick sieht.

        Vielen Dank, macht weiter so, ihr seid die besten 😉

        Ralf

        • „Extraordinary Claims require extraordinary Evidence“

          ‚Erdstrahlen‘ gibt es halt nicht. was soll man da groß an Belege für finden? Die Nicht-Existenz von Strahlung lässt dich halt nicht nachweisen.
          Es wird nirgends erklärt was das denn für eine ‚Strahlung‘ sein soll. Es wird nirgends erklärt woher die wissen welche Lebewesen ‚Strahlungssucher‘ sind.

          Wenn irgendwelche Schwurbelthemen auftauchen und man sich wirklich mal damit auseinander setzen möchte … Psiram

          Beispiel Radiästhesie:
          https://www.psiram.com/de/index.php/Erdstrahlen

          Beste Grüße

  5. Zum Experiment der Woche:
    Nicht jeder hat einen linearen Polfilter, aber 3D-Brillen (man benötigt 4 Stück) aus dem Kino sind sicher in einigen Haushalten zu finden. Ich verwende „real 3d“ Brillen.
    Wenn man 2 Zirkularfilter kreuzt erhält man einen Linearfilter. Das geht ganz einfach, wenn man die Brillen vis-à-vis montiert (fixieren mit Klebeband am Nasenteil). Besonders lichtstark sind die Filter nicht, aber es reicht für das Experiment.
    Das macht man auch noch mit 2 weiteren Brillen und schon hat man 2 lineare Polfilter.
    Wenn man die Brillen zerstört reichen natürlich auch 2 Brillen, aber irgendwann machen die Kinos ja wieder auf und dafür braucht man die Brillen natürlich.

  6. Also das mit linear polarisierten Licht als Summe von 2 gegenläufigen zirkulare Polarisationen finde ich sehr anschaulich. Allerdings gibt es dieses mathematische Bild auch in der Nachrichtentechnik.

  7. Die Antimaterie-Untersuchungen sind wesentlich unterstützt vom CERN. Der Detektor, den es „mal gab“ heißt Alpha Magnetic Spectrometer 2, und wohnt auf der ISS. Da gab es letztes Jahr erst fünf EVAs, weil das Kühlsystem ausgetauscht wurde. Auch beim CERN, aber am Boden bauen die Anti-Wasserstoff, indem sie ein Anti-Proton aus einer Teilchen-Kollision bekommen, hart runterkühlen und dann ein Positron in die Nähe bringen. Das Ganze halten sie dann in ner Magnet-Falle und untersuchen es dann. Schwerere Atome haben sie nicht, weil sie dafür mehrere Anti-Protonen erstmal fusionieren müssten, was auch auf der Skala nicht gelöst ist, und für Untersuchungen reicht das Anti-Wasserstoff wohl auch.

  8. Zu Apple Podcasts: Seit heute sind wieder alle Folgen verfügbar. Das einzige Problem bei mir war, dass nur ganz wenige als „gespielt“ markiert waren, obwohl ich alle schon gehört hatte.

  9. Beim Thema: „Unterteilem sie die Welt der Lebewesen in zwei Gruppen“ wurde ich an diesen Satz erinnert:
    urbandictionary.com/deine.php?term=there%20are%2010%20types%20of%20people%20in%20this%20world%2C%20those%20who%20understand%20binary%20and%20those%20who%20dont

  10. Ich stimme Nicolas zu, dass die Anzahl der „stabilen sozialen Kontakte“ auf jeden Fall unter anderem mit dem Unterschied Stadt/Dorf zusammenhängt, und zumindest im Dorf (also richtig Dorf, nicht so 3.000-5.000-Einwohner-Gemeinden, die Städter „Dorf“ nennen) sicherlich die 150 im Durchschnitt deutlich zu niedrig gegriffen sind. Erst recht, wenn man dann womöglich noch in mehreren Vereinen aktiv ist. Wenn ich überlege, dass wir auf unsere Hochzeitsfeier 130 Gäste eingeladen waren, nachdem wir ordentlich aussortiert hatten, und auf dem Polterabend geschätzte 300 Gäste waren, was bei uns in der dörflichen Gegend absolut normal ist, dann liegt die reale Zahl sicherlich noch darüber.

  11. zu den selbst faltenden Nudeln.
    Sowas in der Arte ist micht auch schon aufgefallen. Wegen meiner kleinen Tochter haben wir in letzter Zeit öfter mal die mini Nudeln gekauft. Da war ist mir ufgefllen das die Pakungen viel Kleiner sind. Ich glaube wir kaufen jetzt auch so mal die Mini Nudeln. Die passen auch viel besser im schrank.

    Aber man merkt das sie mehr Ahnung von selbstfaltenen objekten als von Nudel haben. Wer möchte schon Box Nudeln ?. Aber die industriell herstellen halte ich bei den Meisten für Schwirig. Viele nudeln Werden ja hergestellt indem die zähe Masse duch eine Loch gerpresst werden. Da ist es schwierig eine riffling in anderer ausrichtung hinzubekommen. ?

  12. Ich finde es selbst blöd, Leute wegen falscher Aussprache zu korrigieren. Da Reinhard aber mehrfach Barilla wie „Barihja“ ausgesprochen hat, offenbar um es bewusst „richtig“ zu machen: Das ist keine spanische Firma, sondern eine italienische. Hier ist es für Deutsche tatsächlich mal simpel: „Barilla“ mit „l“ passt schon. Oder ich wünsche mir, dass Reinhard künftig auch „Nutehja“ sagt. Nutella ist zwar auch ein Produkt einer italienischen Firma, aber wenn schon falsch, dann wenigstens konsequent 😉

  13. Hallo,
    Wieder mal ne tolle Folge, der ich gerne zugehört habe.
    Thema 3 hat mich verblüfft, insbesondere weil ich bisher das Gefühl hatte, es würde mir alleine so gehen. Denn nach Meetings via Skype, Zoom usw. mit Menschen, die mir nahestehen häufig sehr traurig hinterlassen. Dachte, dass geht mir alleine so. Nun weiss ich es besser. Danke Euch!
    Eins noch, nach dem iOS update 14.6 scheint auch wieder der Apple Podcatcher wieder alle Folgen anzuzeigen. Freut mich sehr, da ich diesen eigentlich als übergreifendes Tool nutze. Das wäre dann auch mal wieder gelöst
    Viele Grüße

  14. „ZürISCHen Kamingespräche“?
    Das kommt wohl von dem ausufernden „Denglisch“ und auch dieser unmöglichen Wortkreation „okayISCH“.
    Die heißen immer noch „Zürcher Kamingespräche“, ihr Schwizerdütschleugner! 😉

  15. Hallo,

    tolle Sendung wie immer. Zum Experiment habe ich eine Anmerkung: Das Messgerät was ihr meintet um den Zuckergehalt von Säften o.ä. zu bestimmen das ist ein Refraktometer. Das Messprinzip beruht darauf, dass sich der Brechungsindex der Lösung mit dem Zuckergehalt ändert. Grad Oechsel beschreibt dabei eigentlich den Gesammtgehalt für den Most bei der Weinherstellug (ähnlich der Stammwürze beim Bier). Da aber der Größteil der gelösten Stoffe Zucker sind, ist es ANNÄHERND das gleich bzw. kann man von Grad Oechsle uaf den Zuckergrehalt schließen.

    Vielen Dank macht weiter so !

    Marius

  16. Servus ihr beiden Raketenwissenschaftler der Wissenschaftskommunikation. Im Intro der letzten Folge und auch der vorletzten ging es ja um neue Anforderungen an die öffentlich-rechtlichen in Punkto Bildung. Da kommt es euren Hörern wohl gelegen, dass die ARD jetzt eine Art Forum angelegt hat, auf dem Ideen und Verbesserungsvorschläge hinterlegt werden können. Gut, leider hat die Seite keine sichere Verbindung, und stand jetzt befinden sich dort auch genau 0 Beiträge, aber das können wir zusammen ja angehen. 🙂

    https://www.ard-zukunftsdialog.de/

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