Wir sind mal wieder hungrig auf Wissenschaft. Naja, zunächst einmal sind wir hungrig auf Lasagne und wagen uns an die Wiederauflage des Lasagne-Experiments: Lasagne Reloaded. Diesmal lösen wir das Menschheitsproblem aus Folge 18. Zumindest im Rahmen der Messgenauigkeit unserer Finger.
„Good Morning, Rosetta!“ – Wir sprechen kurz über die lange Reise des Kometenjägers. Eine spannende Mission die uns in diesem Jahr sicher noch begleiten wird.
Max hat uns eine Zuhörerfrage gestellt:“ Man stelle sich vor der Mond hätte die doppelte Entfernung zur Erde und die Größe bzw. der Radius des Mondes wäre doppelt so groß wie normal. Würde man auf der Erde einen Unterschied merken?“ – Wir hantieren ein bisschen mit Formeln und versuchen eine Antwort zu finden. Mal wieder nicht ganz so einfach wie es scheint. Die Gravitationskraft und die Gezeitenkraft spielen hier eine Rolle.
Thema 1: „Kugelblitz-Ableiter“ – Gibt es Kugelblitze wirklich? Reinhard torpediert dieses ernsthafte Thema mit allerlei abstrusen Erklärungen bis Nicolas schließlich zu Wort kommt und eine wissenschaftliche Erklärung liefern darf.
Thema 2: „Facebook ist die Pest!“ – Facebook verhält sich wie eine Krankheit. Ein Paper zeigt wie ähnlich die Ansteckung mit Krankheiten und die Adaption von Sozialen-Netzwerken abläuft. Google liefert die nötigen Daten (Facebook) (MySpace) für diese Studie.
Song der Woche. „Facebook Song“
Beim Experiment der Woche erfinden wir quasi den „Buch-Dübel“. Was Reibung alles kann (PHOTOS)!
Thema 3: „Satt durch Echoortung“ – Kommunikation ist kompliziert und läuft auf vielen Ebenen ab. Dieser Frosch wird von Fledermäusen belauscht. Aber nicht nur akustisch, sondern auch durch Echoortung von Wasserwellen die der Frosch erzeugt.
Thema 4: „Oh,…. guck mal ein Weltrekord“ – Das dünnste Glas der Welt ermöglicht erstaunliche Einblicke in die Vorgänge in Gläsern.
Schließlich stellt uns Reinhard noch „The best gift ever!“ vor und Nicolas zeigt wie Ihr Euch als Radfahrer vor skrupellosen Autofahrern schützen könnt (Spoiler: Gar nicht!).
Rausschmeisservideo ist ein Poetry Slam von Jan Philipp Zymny. „Physik ist schön. Niemand braucht Physik.“
Argh! 😉
Ich bin zwar nicht wirklich ein Experte, aber ich denke, da habt Ihr einen kleinen Fehler gemacht (und ich hoffe das ich mich nicht gerade Blamiere). Etwas vereinfacht habe ich zwar auch, aber ich denke, es wird klar, worauf ich hinaus will:
Da die Gezeiten in Richtung Mond zeigen und ‚unser‘ Mond 27,32 Tage braucht um um die Erde zu kreisen, dauern die Gezeiten halt nicht 6 Stunden. Das wäre der Fall, wenn der Mond still stehen würde. Nein, nicht Geostationär, sondern zur Sonne (bzw. zum Tag).
Fall 1:
===
Annahme: Mondumlauf: 23.32 Tage/Umdrehung
Pro Tag ist der Mond dann pro Tag ein 1/27,32 = 0,0366 weiter gewandert. Vereinfacht bedeutet das, dass die Erde sich 0,0366 * 24 * 60 = 52,7 Minuten weiter drehen müsste, biss die gleiche Stelle wieder unter dem Mond ist (Annahme, der Mond bleibt die 52,7 Minuten stehen 😉 Also 24 Stunden und 53 Minuten für 2x Flut und 2x Ebbe.
Fall 2:
===
Annahme: Mondumlauf: 80 Tage/Umdrehung
Pro Tag heißt das also dass der Mond dann um 1/80 = 0,3 weiter gewandert ist. Daraus ergibt sich 18 Minuten muss sich die Erde weiter drehen. Also 24 Stunden und 18 Minuten.
Dass sollte sich dann doch messen lassen oder die Uhren gehen nach dem Mond 😉
Grüße
Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für die ausführliche Rechnung. Du hast selbstverständlich recht, was ich im Eifer des Gefechtes sagen wollte war, dass sich die Dauer der Gezeiten nicht in dem Maße ändern, wie man es zunächst durch die (erhebliche!) Änderung der Umlaufzeit erwarten würde. Super, dass Du uns da noch mal konkrete Zahlen vorgerechnet hast!
In der Tat bitte ich auch mein „es ändert sich also praktisch nichts auf der Erde“ nicht allzu wörtlich zu nehmen. Das soll als Zuspitzung und erste Näherung verstanden sein. Wenn man genauer hinsehen würde, ergeben sich vermutlich hunderte Effekte die man tatsächlich messen könnte. Manche mit ausgefeiltesten Messgeräten, manche mit jeder beliebigen groben Uhr (wie den Effekt den Du uns vorgerechnet hast)!
Minkorrekten Gruß! (NW)
Richtig, da gibt es sicherlich noch viel mehr Möglichkeiten das zu erkennen alleine schon, dass es 80 Tage sind und nicht 28. Habt Ihr ja auch gesagt. Nur war die Aussage dass sich die Gezeiten nicht ändern war mir halt aufgefallen.
Einen schönen Abend noch.
Michael
Was für ein wunderbares Ende für die Pastafrage. Damit steht es also 1:1 für minkorrekt. Herrlich! 🙂 Nur gut, dass Euer Selbstversuch nicht so tragisch endete wie die Experimente einiger anderer Forschergrößen: http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/17041/nobelpreis_oder_tot.html
Hallo Martin,
zu Erfindern bzw. Wissenschaftlern und den teilweise kuriosen Umständen ihres Ablebens wollt ich auch mal was raussuchen. Vielen Dank für den Link 🙂
MInkorrekten Gruß (rr)
Pünktlich wie ein indischer Ambassador! Prima, dass man sich auf Euch verlassen kann. Gehe morgen auf Reisen und da kommt mir Euer Podcast mal wieder sehr recht.
Danke für die tolle Arbeit. Ich drück die Daumen für die Publikationen.
Thomas
Pünktlich (!) wie ein indischer (!!) Ambassador (!)?! Wie Du weißt waren wir in Indien und kennen die Zuverlässigkeit im Subkontinent! So eine Unverschämtheit! Sowas darf sich nur einer unserer treusten Hörer erlauben – also Du!
Gute Reise und gute Unterhaltung! (NW)
Hej Ihr Zwei,
seit einiger Zeit verfolge ich, bisher eher desinteressiert an der Physik, Euren Podcast. Mich habt ihr motiviert, inzwischen lese ich das ein oder andere nach und freue mich auf neue Ausgaben und neues Wissen. Dies liegt vor allen Dingen daran, wie ihr Eure Themen darstellt, man könnte sagen menschlich. 😉 Verständlich erklärt und sehr amüsant. So kommt es auf dem Weg zur Arbeit in der Berliner Sbahn vor, dass ich laut loslache. Dieser Kommentar entsteht nun aufgrund meines bisher größten Lachanfalls, der ersten Sekunden des Facebook Songs.. Wo findet man nur sowas? Hier zählt es ja fast schon als Verbrechen, in der Sbahn zu Lachen. 😉
In diesem Sinne: Ein lachender Gruß aus Berlin,
Weiter so!
Anne-Marie
Hi Anne-Marie,
freut uns natürlich sehr, dass wir dir die S-Bahnfahrt versüßen und dir dabei auch noch Gelegenheit geben deine Mitmenschen an deinem Vergnügen teilhaben zu lassen 😉
Wo der Nicolas solche „Perlen“ immer wieder hervorholt bleibt mir auch ein absolutes Rätsel…ich werd ihn morgen mal fragen…andererseits…möchte man diese dunklen Seiten des Internets wirklich kennen? 😀
Vielen Dank für dein Lob! Wir freuen uns immer riesig wenn ihr auch Spass an unserem Podcast habt (wir lachen uns ja eh fast immer halb Tod und freuen uns auf jede Sendung). Wenn ihr dann auch noch eine latentes Interesse für Physik entwickelt und Menschen in der S-Bahn anlacht, dann haben wir bis jetzt alles richtig gemacht 🙂
Minkorrekten Gruß ausm Pott (rr)
Hallo Hallo,
also das mit der Geizeitenkraft, dassdiese sich nicht ändert verstehe ich nicht,,außer ich habe die Formel falsch verstanden. Wenn die Gezieitenkraft so derfiniert ist: 2R *G *m1/(r³) wobei R der Erdradius ist G die Gravitationskonstante, m1 die Masse der Erde und r der Abstand Mond Erde ändert sich doch die Gezeitenkraft.
Und zwar folgendermaßen:Sie ist 8 mal kleiner als bei jetzigen Abstand. . Die Gravitationskraft habt ihr ja richtig angemerkt ist doppelt so groß. Also entweder ich bin doof ( was durchaus sein kann) oder ich habe einen totalen Denkfehler., aber ich sehe nicht wo sich da was wegkürzt. Vielleicht bin ich auch zu penibel, aber ich saß da gestern Nacht beim hören und es kam nur häää aus meinem Kopf :-).
Lieben Gruß aus Berlin, euer indischer Freund 🙂
Sonu
ps. ich war zu faul richtige muliplikationszeichen zu benutzen und richtige indizes, hoffe es ist trotzdem verständlich, wir sind ja schiließlich bei methodisch Inkorekkt 🙂
Hallo Sonu,
ich fürchte fast Du hast der Argumentation nicht folgen können weil ICH ungenau bzw. methodisch inkorrekt war. Wenn ich gesagt habe die GezeitenKRAFT ist 2R *G *m1/(r³) dann ist das nicht richtig. Das ist die GezeitenBESCHLEUNIGUNG (was man auch sieht wenn sich die Einheiten ansieht). Wie Du vielleicht weißt, errechnet sich die KRAFT wiederum als (Masse) * (Beschleunigung) und genau daher kommt wieder die Mondmasse (die dann auch wieder wegen Dichte*4/3*Pi*R³ achtmal größer ist). Masse achtmal größer und Beschleunigung achtmal kleiner (wie Du ganz richtig gerechnet hast) gleicht sich dann wieder aus und die GezeitenKRAFT (und damit die Gezeiten) bleibt gleich.
Mein Fehler! Ich hätte bei den Begriffen präziser sein sollen! Danke für den Hinweis! (NW)
ok ich habe natürlich ´nicht den Einheitenjoker gespielt 🙂 Danke für die Anwtort, ich habe mich schon gewundert, weil auf dem Wiki link nur von der Beschleunigung die Rede war, aber ich dachte mir nun ok , die werden es schon besseer wissen :-). Also war es unser Fehler, da ich mein Gripsmaschine auch nicht richtig benutzt habe, obwohl ich mich schon gewundert habe, dass die masse des Mondes aufeinmal keine Rolle mehr spielt, also nochmal pardon und danke für die Aufklärung. War wie immer eine tolle Folge. !
Lieben Gruß
Sonu
ps. Ich habe natürlich nicht daran gezweifelt, dass ihr Unrecht hattet sondern konnte ich euch nur nicht folgen, und habe wie gesagt nicht selber richtig nachgedacht und auf die Einheiten geachtet !
„Ich habe natürlich nicht daran gezweifelt, dass ihr Unrecht hattet…“
Haha, schön zu sehen für wie inkompetent ihr uns mittlerweile nach 19 Folgen haltet! 😉
Danke fürs Aufdecken des Fehlers in der Erklärung! Stell Dein Licht mal nicht unter den Scheffel: Du hast sehr gut nachgedacht und entdeckt, dass etwas in meiner Argumentation „faul“ war!
Danke und Gruß! (NW)
Habt ihr schon diese humorvolle Erwiderung eines Facebook-Zahlenfressers auf die Studie aus Princeton gesehen:
https://www.facebook.com/notes/mike-develin/debunking-princeton/10151947421191849 ?
Oh man, sehr geil 😀
Werd ich mir für die nächste Sendung mal vornehmen und mit deiner Erlaubnis drauf Hinweiden. Mal sehen wie lange uns Princeton noch erhalten bleibt 🙂
Vielen Dank Mädels 🙂 MInkorrekten Gruß (rr)
Erlaubnis selbstverständlich & permanent erteilt! Viele Grüße vom Bodensee 🙂
Hallo zusammen
Danke auch für den coolen Podcast.
Btr. Facebook. Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, hat der Chef-Statistiker von Facebook ganz nett auf die Studie geantwortet: https://www.facebook.com/notes/mike-develin/debunking-princeton/10151947421191849
Ich persönlich bin auch überzeugt, dass sich die Verbreitung von Facebook gut mit einer Epidemie vergleichen lässt, wie viele andere soziale Phänomene übrigens auch. Das bekannteste Beispiel ist Fettleibigkeit (Pioniere sind da Christakis und Fowler mit diesem Paper http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMsa066082, sehr schön populärwissenschaftlich aufgearbeitet in ihrem Buch Connected! The Amazing Power of Social Networks and How They Shape Our Lives ).
Das Problem an der Facebookstudie ist nicht nur meiner Meinung, dass der Indikator “Google-Anfragen” schlecht gewählt wurde. Um so mehr Leute bei Facebook sind, um so eher suchen sie andere in Facebook und nicht mehr extern über Google. Und Facebook selbst ist mitlerweile so bekannt, dass es nicht mehr so oft gesucht wird. Ohne die Nutzerzahlen zu kennen, ist es schwer Prognosen zu treffen. Und noch besser wäre es, diejenigen identifizieren und beobachten zu können, die eine gewisse Meinungsführerschaft im Freundeskreis haben. Wenn man sich soziale Beziehung als Graph (im Sinne der Graphentheorie) vorstellt, sind nicht alle Knoten = Personen gleich wichtig, wichtig sind die Hubs. Was diese opinion leaders machen ist relevant. Und scheinbar wandern die zunehmend zu Alternativen wie WhatsApp, Snapchat usw. ab. Aber wirklich gute Studien gibt es da nicht, die Daten sind ja alle Betriebsgeheimnis.
Hallo ihr beiden!
Wie immer eine grandiose Folge, aber leider habt ihr eine der wichtigsten Infos unterschlagen: Bei welcher Italiener genau habt ihr die Lasagne erworben und wie hat sie geschmeckt?
Ist das der kleine Laden gegenüber der Straßenbahnhaltestelle? Ist immer gut wenn man alternativen zur Mensa hat.
Hallo Sven,
genau der Laden. Reinhard hat es geschmeckt (der ist auch nix Gutes gewohnt) und mir nicht so (zu viel Ei). Heute musst Du in die Mensa: Chinesisches Neujahrsfest. Unter Anderem mit Hähnchen „Bang Bang“ und Schweinefleisch „Dong Po“.
Gruß aus Duisburg nach Duisburg! (NW)
Hey ihr zwei,
toller Poscast. Ich wollte nur kurz was einwerfen zum Thema Stand der Technik von Raumsonden: Wenn ich mich recht entsinne hat Tim in Raumzeit jemanden interviewt, der sagt man verwendet möglichst gut abgehangene Technik (damals 2011 oder 12 PowerPC-Prozessoren von um 2000 rum) daher dürfte Rosetta mit Technik der späten 80er / frühen 90er fliegen. An die Folgennummer erinnere ich mich nicht mehr müsste aber ein recht frühe sein…
P.S.: Sobald meine Klausuren rum sind werd ich mal mit Intro Videos nach ziehen.
Schöne Grüsse
Philip
Alltag, und doch ein Mysterium
Grias eich Wissenschaft
Keine Ahnung wo man auf dem normal Rechtsweg die Hörer/Fan fragen stellt, aber auf Twitter wird’s eher schwierig
Aaaahhhh Markus hab deine Frage vollkommen vergessen…liegt irgendwie daran das wir immer noch zwei Blogs haben… den hier und http://www.methodisch-inkorrekt.de Ich schreib es mir mal für die nächste Sendung auf 🙂
Gruß (rr)
Puh – doch noch gefunden diese Folge und ein später Kommentar zu Thema 3: „Satt durch Echoortung“. Habe mir kürzlich einige Interviews mit Richard Feynman angesehen und bei diesem hier musste ich beim Beispiel der Wellen im Swimmingpool spontan an euer Wellenortungspaper denken, obwohl es ja schon ein paar Jahre her ist, dass ich die Folge hörte 🙂
https://www.youtube.com/watch?v=FjHJ7FmV0M4
So wie Feynmans (fiktives) Insekt anhand der Wellen im Pool ermittelt, wer wann wo und wie in den Pool gesprungen ist, so ermittelt die Fledermaus anhand der Wellenreflexionen, wo der Frosch sitzt.