Minkorrekt Folge 83 „Brückentechnologie“

„Brückentechnologie“ vom 11.10.16

Unser Hörer Michael hat ein tolles Lego Modell von Philae gebaut welches man unterstützen sollte!

Menschliche Sprache auf dem Klavier erzeugt hat uns „Filzstift Filzo“ zukommen lassen. Dazu gibt es auch ein erklärendes Video.

Den Code für die noch einfachere Integration von Sci-Hub (Pfui!!!) in Euren Workflow kann man bei Github laden.

padlock_closedThema 1: „Der kleinste Transistor der Welt“ – Was ist ein Transistor? Wofür brauchen wir ihn? Und wie könnte die nächste Generation Transistoren aussehen?

padlock_closedThema 2: „EEEII Siri…binnisch bedrunken?“ Alkoholtests sind ungenau. Dieses kleine Tattoo könnte Abhilfe schaffen.

Experiment der Woche: „Unsichtbare Kugeln.“ – Die Gelkugeln gibt es zum Beispiel hier bei Amazon. Im Experiment sieht das ganze dann so aus. Und hier seht ihr wie die Kugeln verschwinden.

Musik: “Hawkwind – Quark, Strangeness And Charm“ – Vorschlag von Franz

Chinagadget: Glasello

padlock_closedThema 3: „King Kong kennt Deine Pläne!“ – Affen wurde ein Film im Stile von Benny Hill gezeigt. Daraufhin zeigten die Affen erstaunliche kognitive Fähigkeiten.

padlock_closedThema 4: „Halt endlich die Klappe Nemo“ – Paarungswillige Fische brummen. Thank you science!

Die erste Aufnahme von Computermusik und die Geschichte dazu findet ihr hier.

Amazon Kauf der Woche: “Auf Achse – Die Gesamtbox [12 DVDs]“ und „FUCK – Das ultimative Fluch- und Schimpfmalbuch für Erwachsene

Die Liste unserer Experimente  (work in progress!) gibt es Dank @pajowu und vielen fleißigen Helfern!

Rausschmeißervideo: “Finite simple Group (of order two)” – Vorschlag von Martin

41 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 83 „Brückentechnologie“

  1. Hach ja Anzug und Schlips…darf/muss ich auch immer mal tragen. Es scheint vor allem eine deutsche „Krankheit“ zu sein.

    Kürzlich musste ich mal dienstlich nach Skandinavien zu einem Kongress und da einen Vortrag halten. Die haben mich für bekloppt erklärt als ich nach den Klamotten gefragt habe und meinten nur „That clearly shows you’re from Germany. We’ve stopped doing that 10 years ago“.

    Ebenso auch wenn man mal neben größeren US Unternehmen (Google, Dropbox ja sogar Microsoft) auf Messen/Kongressen rumstehen darf. Die deutschen alle stocksteif und gebügelt, die anderen in Turnschuhen und Jeans.

    Zum Glück konnte ich einen Großteil der Tätigkeiten mit Verkleidung abtreten und habe es mir auch 2 Jahre nicht nehmen lassen trotz Anzug gute 25 Festival-Armbändchen zu tragen . Hat nie eine Kunde was dazu gesagt wenn die mal aus dem Hemd rausgeguckt haben.

    Viel Erfolg dann mal bei der Jobsuche ohne Verkleidung 🙂

  2. Diese Bootsmannfische sind nicht nur die hässlichsten Fische die ich je gsehen habe, sondern haben noch ein anderes cooles extra:
    https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%B6rdlicher_Bootsmannfisch#Laute
    >Damit der Bootsmannfisch ob seines eigenen Balzrufes nicht taub oder hörgeschädigt wird, werden die Tonproduktion und der Gehörsinn von derselben Hirnregion kontrolliert. Während er mit der Schwimmblase ein hörbares Vibrato (von ca. 100 Hz) erzeugt, wird gleichzeitig ein Signal an die Haarzellen seines Ohres gesandt, das deren Geräuschempfindlichkeit deutlich senkt.[1]

    T R O L L S M A N N F I S C H E

  3. Vielen Dank für den wirklich tollen Podcast. Bei dem Vakuumflaschenzieher kam mir der Wert allerdings etwas niedrig vor und ich komme auch auf 28 N bei 1 Bar. Außerdem braucht man die ideale Gasgleichung nicht. Die Kraft ist doch einfach gegeben durch
    F = p A
    mit p = 1Bar = 10^5 Pascal und A = pi r^2. Laut wikipedia ist r=9.5mm. Wenn der Korken nun anfangen würde sich zu bewegen, nimmt der Druck natürlich ab und dir Kraft sinkt. Das zusätzliche Volumen im Flaschenhals sollte allerdings normalerweise recht klein gegenüber dem Startvolumen sein, wodurch der Druck nicht stark abnehmen würde.

    • Ich habe das auch so nachgerechnet. Um sich mit den Einheiten nicht zu vertun (bar/Pascal ist hier schon gefährlich), kann man Wolfram Alpha zu Hilfe nehmen.

      https://www.wolframalpha.com/input/?i=(9.5+mm)%C2%B2+*pi+*+1+bar

      Die 28 N werden hier bestätigt.

      Jedoch vermute ich, dass sich in der Flasche ein deutlich höherer Druck befindet, da beim Verkorken die Luft im Inneren vermutlich komprimiert wird.

      Der Druckabfall beim Entkorken muss jedoch vermutlich schon eingerechnet werden. Es gibt aber verschiene Füllstandmöglichkeiten.
      https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCllstand_(Weinflasche)

      Eigentlich müsste man eine Flasche mal mithilfe eines Federkraftmessers entkorken 😉

      Experiment der Woche? Erinnert mich irgendwie an das Lasagne-Experiment aus der älteren Folgen

    • Das habe ich mir auch so gedacht. Nur, dass der Korken ja mal in die Flasche hineingedrückt wurde. Der Druck sollte also beim fast ganz entfernten Korken bei 1Bar liegen, und bei vollständig eingeschobenen Korken vielleicht so bei 1,2Bar.

  4. Mit der Klavierstimme aus dieser Folge und den Sinustönen aus der letzten Episode werden zwei Effekte vermengt, die nichts mit einander zu tun haben.

    Bei der Klavierstimme handelt es sich um eine kuriose Modulation einer realen Stimme auf ein Klavier. Erkennt man den Text, dann ist das ein „True Positive“. Vergessen wir nicht, dass ein Lautsprecher letzlich das gleiche tut, nur dass er nicht Saiten, sondern Pappe dazu bringt, wie eine menschliche Stimme zu klingen.

    Bei den Reinhards Sinustönen aus der vorherigen Episode dagegen handelt es sich um ein „False Positive“ – man hört stimmen, wo keine sind. Dieser Effekt wird evolutionär begründet und Pareidolie genannt. Mit gefällt die Definition in der englischen Wikipedia: „Pareidolia is a psychological phenomenon involving a stimulus (an image or a sound) wherein the mind perceives a familiar pattern of something where none actually exists.“

    Dieser Effekt wird noch stärker, wenn man den Leuten vorher sagt, was sie hören sollen. Diverse Verschwörungstheorien basieren auf der Eigenart unseres Hirns, Muster zu suchen, wo keine sind. Hierzu gibt es einen 8 Jahre alten, aber immer noch guten Beitrag von Brian Dunning:

    https://skeptoid.com/episodes/4105

    Wer den Säbelzahntiger nicht hört, wird gefressen. Wer Säbelzahntiger hört, wo keine sind, läuft weg uns setzt sich langfristig evolutionär durch.

  5. Wow! Auch wenn ich durch euch LibGen und Scihub nun schon eine Weile kenne (aber natürlich nie benutze, pfui!). Der Trick mit dem Lesezeichen könnte die Recherche wirklich ungemein erleichten (auch wenn ich mit dem Proxy der UniBib tatsächlich auch sehr weit komme), also nicht, dass ich das je probieren werde. Ganz großes Danke!
    Und ganz viele Daumen hoch für ne Live Show <3

  6. Immer diese Maus- und Lesezeichenjünger. Viel schneller geht doch Scihub als Keywort Suche einzurichten (bei mir „sh“) und dann auf der Website + L, s h . Ist aber natürlich eine persönliche Vorliebe.

  7. An machen Schulen (z.B. Gesamtschulen in NRW) gibt es das Fach Schulfach Technik. Da haben wir u.a. Spulen für Elektromotoren gewickelt, einfache Schaltungen gebaut und … die Funktionsweise eines Transistors gelernt 😉 (In der Oberstufe wurden dann im Physik-LK die theoretischen Grundlagen nachgeliefert)

  8. Es gibt wirklich in der Halbleiterei mehrere Technologien auch mit unterschiedlichen Halbleitern. Neben der „normalen“ Siliziumhalbleiterei gibt es auch immer noch den Vorläufer auf Germaniumbasis. Die Hochfrequenztechnik arbeitet gerne mit Galliumarsenid, für LEDs nimmt man ganz schräges Zeug.

    Es gibt halt auch für Transistoren mehr Anwendungen als als Schalter.

    Hier übrigens ein Vortrag aus dem Jahre 1988 über ICs mit Galliumarsenid von dem Gott der Supercomputer.
    https://www.youtube.com/watch?v=8Z9VStbhplQ

  9. Wenn ihr nicht wisst, wofür man den Glasello brauchen könnte, hattet ihr scheinbar noch nie Lippenstift am „frischen“ Bierglas oder der Glühweintasse… Paranoia vor schlecht gespülten Gläsern, also fast immer auf (Oktober-) Festen oder einer Kirmes.

    Liebe Grüße, Nina

  10. Uhh, bei den Transistoren war das aber etwas ungenau. Es gibt sowohl bei Spannung leitende als auch bei Spannung blockierende. (je nachdem ob man die drei besprochenen Bereiche pnp oder npn dotiert). Das ist für aktuelle integrierte Schaltkreise auch ziemlich wichtig. Genau genommen gibt es jeden Typ auch noch einmal für negative Spannungen. Das Gate darf auch niemals mit der Drain oder Source verbunden sein, sonst würde sich das Gate Entladen und der ganze Transistor nicht funktionieren.
    Das könnte ich als Etechnik Student so nicht ganz unkommentiert lassen, ich bitte um Verzeihung.
    Hier in Aachen gibt es bestimmt etwas mehr Leute die Transistoren erklären können, ist aber auch eine der größten Technischen Unis Deutschlands 😀

  11. Zu der Höhrerfrage zur spritzenden Babyflasche.
    Die gegebene Erklärung greift zu kurz.
    Erst einmal, Hitze reicht für Druck nicht. Eine Erwärmung muss es sein.

    Anyway. Mein Take dazu.

    Die Flüssigkeit in der Flasche ist heiß und erwärmt langsam auch die Luft in der Flasche. Allerdings nicht sehe schnell.
    Luft Leiter Wärme nicht gut. Die Luft steht still und die Grenzfläche zum Wasser ist klein.

    Wenn man jetzt die Flasche schüttelt oder umdreht bewegt sich die Luft, die Grenzfläche wird größer. Die Luft erhitzt sich schnell und dehnt sich aus.
    Überhaupt ist nur das Gas wirklich geeignet diesen Effekt hervorzurufen. Denn die Dichte von Wasser ändert sich unter dem Verdampfungspunk ja kaum.

    Kann man sehr gut in der Spüle testen.
    Flasche mit heißem Wasser füllen. Mit Finger Flasche zu halten und dann leicht schütteln. (Nicht den Finger verbrennen)

    • Man schüttelt ja nicht stark, deshalb vermute ich, es liegt eher am Glas. Solange die Gasblase oben ist, berührt sie das kalte Glas. Wenn die Flasche gedreht wird, ist sie hingegen von Milch und warmen Glas umgeben und dehnt sich aus.

  12. Sg. Hr. Remscheid,
    ich darf Sie noch einmal daran erinnern, dass Sie in Folge 3 ein Versprechen abgegeben haben bezüglich der Tetris-Melodie auf dem Klavier!
    Da Sie ja jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit bald als akademisch gebildeter Taxi-Fahrer oder Fahrrad-Paketdienst-Bote enden werden haben Sie jetzt auch die Möglichkeit eine Musiker-Karriere einzuschlagen. Wenigstens ein grandioses Beispiel dafür kennen Sie auf jeden Fall… 🙂 (Gibt es übrigens noch CDs von diesem Gott-Gleichen-Musiker?).

    MfG
    Gustav Gans

  13. Hallo,

    zu Nicolas Plan, mal eine ganze Badewanne mit diesen Gelkugeln zu füllen ist mir das folgende Video eingefallen, in dem der Backyard Scientist das mit einem ganzen Swimmingpool macht: https://youtu.be/BDS4DHxPQRE

    Werde mir auch mal welche von den Dingern besorgen… (Gelkugeln, nicht Swimmingpools …)

  14. Maaaaaann – ich hab doch gar keine Zeit für Auf Achse. Und jetzt muss ich die ganze erste Staffel gucken.

    Und ja, ich wollte auch Fernfahrer werden. Jedenfalls, bis dieser Kran im Dorf war und schwere Sachen gehoben hat, da wollte ich dann Kranfahrer werden.

    LGC

  15. Hallo Reinhard und Nicolas,
    Zu eurer (rhetorischen?) Frage, ob man den Alkoholspiegel anhand der Sprache herausfinden kann: Einer meiner Profs hat sich mal damit beschäftigt (für den Fall, dass ihr auch mal ältere Papers vorstellen wollt :D)
    – Künzel, Hermann J. (1990) Influence of alcohol on speech and language. In: Proceedings of the 42nd Annual Meeting of the American Academy of Forensic Sciences, Cincinnati, 95.
    – Künzel, Hermann J. (1992) Produktion und Perzeption der Sprache alkoholisierter Sprecher. In: Phonetik und Dialektologie. Festschrift für J. Göschel, Marburg, 27 – 53.

    viel Spaß beim lesen 🙂
    Martin

  16. Ich höre Podcasts aus Zeitdruck immer mit Beyondpod in 1.5-facher Geschwindigkeit. Das ist für mich also Eure „normale“ Sprechgeschwindigkeit. Wenn ich dann z.B. Euch beim CCCongress als Video in normaler Geschwindigkeit höre, denke ich auch immer, Mann was haben die denn geraucht ?

  17. Ich frage mich, in welchem Land besagter Transformator vor dem Fenster stand, denn das 50Hz-Brummen lässt auf eine Netzfrequenz von 25Hz schließen. Die Magnetostriktion wirkt pro Halbwelle mechanisch gleichermaßen auf den Kern und damit hat das akustische Brummen die doppelte Netzfrequenz, in Deutschland also 100Hz.

  18. Hallo ihr zwei,

    wenn ihr euch entscheidet, besprochene Shows zu machen und Orte und Zeiten eurer halbwegs fest haben, wendet euch doch mal an das @c3voc — wir kommen gerne mal rum und zeichnen eure Wissenschaftsgala -direkt aus dem Fernsehstudio der Wissenschaften- auf.

    Dann auch gerne mit etwas mehr Vorlauf als auf besagtem Congress 😉
    Lg, Peter aka MaZderMind

  19. Die Buran ist einmal in den Weltraum geflogen. Allerdings unbemannt. Die Russen waren schon immer sehr gut darin ihre Systeme zu automatisieren. Die Buran in Speyer hat keine Hitzeschutzschilder etc. Die war nur für den atmosphärischen Einsatz gedacht. Sie hat auch keine digitale Steuerung. Das sind alles analoge Schaltungen die den Klotz stabil gehalten haben. Deshalb sind da auch Tonnen von Kabeln verlegt (man kann in den Hintern der Rakete hochsteigen [ 😀 ] und das bewundern).

    Zur Sache mit dem Job: Der Punkt mit Kunden ist doch folgender: Eine Firma A bietet ein Produkt für Firma B an. Hätte die Firma B richtig Ahnung von dem Produkt, bräuchte sie Firma A nicht. Dementsprechend werden alle Ansprechpartner in Firma B eben ein sehr niedriges Wissensniveau aufweisen in diesem technischen Bereich. Möchte man einen intellektuell ansprechenden Job, kann ich nur davon abraten, zu sehr in Kundennähe zu geraten. Für mich sind deshalb kleine Firmen tabu. Weil da hat man in fast jeder Position regelmäßig mit Kunden zu tun. (Ja, es ist sehr verallgemeinert und es gibt Ausnahmen, aber es trifft sehr oft zu).

  20. Gegenposition „pro Anzug“

    Es spart Zeit und Nerven. Morgens habe ich die Wahl aus 4 oder 5 Anzügen plus Hemd. Ich liege dann eigentlich ohne mir darüber Gedanken zu machen nie daneben was meine Kleidung angeht.

    „Ordentliche“ Klamotten auszuwählen finde ich sonst nämlich durchaus schwierig.

  21. Lieber Reinford, äh, Reinhard,

    musste grade bei Minute 15 unbedingt stoppen um dies zu schreiben: Ja! JA!!! Du sprichst mir so aus der Seele! Genau den Satz „entweder Leute wollen meine Kompetenz, oder…“ habe ich auch schon ein paar Mal gesagt. Und auch „ordentlich ja, aber verkleidet nein“. Macht mich wirklich seelisch ein wenig fertig manchmal, diese Konventionen, und ich sehe es auch nicht ein. Ich wurde schon ab und zu mal angesprochen, ob ich nicht „in meiner Position“ Hosenanzüge/Kostümchen tragen müsste; am liebsten laufe ich aber halt in Jeans, bequemen (keinen hochhackigen) Schulen und Kapuzenpullover rum… Irgendwie finde ich das so oberflächlich – es muss doch darum gehen, was ich kann, und nicht darum, wie ich aussehe? *rant* Ich bin jedenfalls froh, einen „Bruder im Geiste“ gefunden zu haben, was das betrifft.

    Zu eurem Podcast: Bin eine Stammhörerin, bitte macht noch lange, lange weiter! :o)

    • Hi Mareike,
      danke für den Kommentar 🙂 Freue mich sehr, dass es anderen genauso geht. Ich denke wir sind langsam in einer Zeit angekommen in denen man über diese „Konventionen“ mal grundsätzlich nachdenken sollte.

      Gruß
      Reinhard

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