Minkorrekt Folge 60 „Send in the Clowns“

Folge vom 13.10.15

Wir haben bei der Langen Nacht der Physik an unserer Heimatuniversität Duisburg-Essen eine Experimenteshow für Kinder gemacht. Einige Hörer waren auch da und die haben Fotos der Experimenteshow und Videos von der Stickstoffexplosion gemacht! Danke an Martin und Andreas!

Nicolas war bei der Zusammenkunft der Wissen(schaft)spodcaster #Ganzohr2015. Eine sehr schöne Zusammenfassung der Teilnehmer und der Themen gibt es bei Radiomono.

Reinhard war bei der Kinderuni in Heilbronn und hat dabei Hilfe von Inga und Dilhan bekommen. Außerdem sind die neuen Folgen der „Zerleger“ im ZDF gelaufen. Die 45 Minuten „Doku“ findet ihr in der Mediathek. Sagt ZDFwiso bescheid wenn es euch gefällt 🙂

padlock_closedThema 1: „Strom aus Wärme“ – Wir stellen endlich mal ein eigenes Paper vor! Wie kann man die ganze Abwärme nutzen die bei Verbrennungsprozessen entsteht? Eine mögliche Antwort ist „Thermoelektrik“.

padlock_openThema 2: „Hit me baby one more time!“ – Ein neues Material was aus Schlägen und Stößen Strom machen kann. Eventuell hat das Militär auch Interesse an einem wiederverwendbaren EMP.

Experiment der Woche: „Es gibt Reis, baby“ – Wir verdichten Reis und können dann einen verblüffenden Trick durchführen. Seht auch die Bilder zum Experiment.

Musik: ”That’s Metal

Chinagadget der Woche: Ein mysteriöses Plastikteil. Reinhard weiß selbst nicht mehr was es ist! Wir lernen aber etwas über die Anfänge der Vakuumtechnologie! Bestellen könnt ihr es hier.

padlock_closedThema 3: „Wasser auf dem Mars?“ – Eine Sensation? Die NASA veröffentlicht jedenfalls pünktlich zu den Budget-Verhandlungen dieses Paper. Wir ordnen die Entdeckung ein wenig ein.

padlock_openThema 4: „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ – Wir beugen uns dem Quotendruck und reden über Sex. Wer mit wem wie viel….aber nicht vergessen, für Physiker gilt immer fünf abziehen.

Das A bis Z der Autorenliste“ Eine interessante Frage: Wie wirkt sich die Reihenfolge der Autoren bei wissenschaftlichen Publikationen auf deren Karriere aus? Ist es vorteilhaft vorne zu stehen? Es gibt eine Studie die sich damit beschäftigt. Danke an Tobias für die Anregung!

Thema „Bouldern gegen Depression“. Nicolas’ Lieblingssport als therapeutisches Mittel? Ein Paper legt das nahe.

Rausschmeißervideo: „Massless

Kann man auch hier kaufen!

Hier der YouTube Channel

Outro: Und wir sagen noch: „Wenn man das aus dem Zusammenhang nimmt!“ – Christopher hat uns diesen großartigen Mitschnitt einer konspirativen Sitzung zukommen lassen. Vielen Dank!

44 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 60 „Send in the Clowns“

  1. @ Rausschmeißervideo:
    Der Typ ist sensationell! Ruhig auch die anderen Videos anschauen.
    Bin allerdings beim Hashtag #realwomenhavetitrationcurves hängen geblieben… 😉

  2. Schöne Sendung mal wieder.

    Aber da muss doch mal wieder meinen Senf dazugeben. In Prozessoren und auch anderen Halbleitern werden eigentlich keine Thermoelemente zur Temperaturmessung genutzt. Dafür werden die Spannungsabfälle von PN-Übergängen (vereinfacht Dioden oder spezielle Strukturen) die ausgewertet.

    Und häufig wird auch einfach nur ein Widerstand mit bekannten thermischen Eigenschaften verwendet. Für gute Ergebnisse wird häufig Platin verwendet (PT-100; 100Ohm bei 0°C).

    Bei Thermoelementen ist es wichtig zu wissen, dass nicht nur am Messkontakt eine Spannung entsteht, sondern an allen Metallübergängen. Also auch am Stecker, Lötpunkte und so weiter. Daher muss hier die Temperatur auch gemessen werden, um das zu Kompensieren (würde man hier ein Thermoelement basierendes Thermometer verwenden, wird es Rekursiv 😉 ). Das ist auch einer der Gründe, warum die Kabel der Thermoelemente so ‚komisch‘ sind: Die Kabel bestehen aus dem gleichen beiden Metallen wie der Messpunkt, damit es nur am Messpunkt und an den Stecker Metallübergänge gibt. Ziemlich aufwändig, aber funktioniert halt auch bei extremen Temperaturen hinein (-270 bis 2700°C) und sind ziemlich Robust (bis auf Kabelbrüche).

    Daher wüsste ich in meinem, doch technisch durchsetzten Haushalt nicht, wo ein Thermoelement zur Temperaturmessung verbaut sein könnte. Eventuell in meiner Gas-Therme zur Flammenüberwachung.

    Puh, so viel wollte ich eigentlich nicht schreiben. Sorry für die ‚Wall of Text‘ 😉

    Gute Besserung an Nicolas.

    Grüße
    Michael

    • Hi Michael,
      danke für die sehr informative „Wall of text“ 😀 In unserem Labor hat auch mal ein Student den Stecker an nem Thermoelement gewechselt ohne drauf zu achten welchen Typ er da eigentlich benutzt. Es hat ein wenig gedauert bis wir den Fehler gefunden hatten 😀 (der Student war schon längst wieder weg)

      /rr

      • Ja, das glaube ich gerne dass Ihr lange gesucht habt.

        Das dürfte ein komischer Gesichtsausdruck sein, wenn die Fehlerbeschreibung in etwa so lautet „Du, laut Thermometer friert das Wasser gerade bei -300°C.“

      • Hallo,

        über die Thermoelement bin ich auch gestolpert.

        Vieles hat Michael ja schon gesagt.

        Für das Verständnis ist es wichtig, dass man nicht die absolute Temperatur sondern die Differenztemperatur zwischen der Messstelle (hot junction) und der Kaltstelle (cold juncion) misst.

        Hierzu muss stets die Temperatur an der Kalstelle ebenfalls noch ermittelt(oder sicher gestellt) werden.

        Genau dies sorgt wohl auch dafür das Thermolemente lange nicht in der Häufigkeit im Haushalt gefunden werden dürften. Häufig ist es billiger, einfacher und genauer die Temperatur auf eine andere Art und weise zu ermitteln.

        Die Vorteile von Thermoelmenten und die Gründe dafür, dass sie im Labor gern genutz werden sind andere:
        Der Fühler an sich ist sehr günstig und da aus Metall Druck-, Stoß und Temperaturunempfindlich. Sie lassen sich nahezu beliebig klein bauen und daraus ergibt sich eine hohe Ansprechrate.

        Viele Grüße,
        David

  3. Bei der Frage/Aussage, wieviel Prozent des Meeresboden bekannt/erkundet/erforscht sind, muss man immer auch berücksichtigen, auf welche Auflösung man sich bezieht. Soweit ich weiß, ist von der gesamten Erde zumindest grob bekannt, wie das Höhenprofil ist, wo also die ozeanischen Rücken liegen, etc. Wenn man sich auf dieser Ebene bewegt, ist also durchaus nahezu 100% erforscht, nur halt mit einer Relativ groben Auflösung, die vermutlich in der 100-Meter-Größenordnung liegt, vielleicht auch gröber. Ich hab das jetzt mal grob auf der Basis abgeschätzt, dass man ja offensichtlich Berge sehen kann, aber sich sehr schwer tut, Flugzeugwracks wie das von MH370 zu finden.

    Klar, moderne Raumsonden bekommen unter Umständen deutlich bessere Karten von Mars oder Mond hin. Wenn die Auflösung in den Meterbereich geht, stimmt der Vergleich in gewisser Weise wieder. In dieser Auflösung ist der Meeresboden nur zu einem geringen Teil bekannt. Und da wird wahrscheinlich die Vermutung aus der Sendung greifen: beim Mars hat man einfach das Glück, dass man nicht durch mehrere Kilometer Wasser durch schauen muss. Fairer wäre es, den Anspruch zu stellen, den gesamten Mars durch Rover zu kartographieren, anstatt durch Satelliten.

    • Danke! Das hatte ich auch mal gefunden… Ich dachte, dass hätte ich auch in unsere Fussball-WM Sondersendung eingebaut. Aber vielleicht war das auch wieder rausgefallen…

      Ich gehe dann mal meinen Sohn bei Schalke anmelden. Er scheint eine erfolgreiche Karriere vor sich zu haben! 😉

      /nw

  4. Ich kommentiere jetzt aus gegebenen Anlass die aktuellste Folge.
    In Wirklichkeit höre ich euch erst seit 6 Monaten und bin „erst“ bei Folge 54.

    In genau dieser Folge kam erneut die Farbenblindheit von Herrn Wöhrl zur Sprache. Daraufhin kam mir ein Thema in Sinn von dem ich vor ein paar Wochen erfahren habe. Dazu gibt es zwar keine Paper die mir bekannt wären aber als selbst „betroffener“ (Rot Grün Blindheit) würde es mich brennend interessieren.

    Es handelt sich dabei um die Brillen der Marke Enchroma (einfach mal danach googeln). Diese sollen diverse Farbblindheiten ausgleichen können. Wobei sich mir hier die wissenschaftliche Frage stellt : Hääää wie sollen das gehen!

    Vielleicht könnt ihr mir hier Licht ins Dunkle bringen.
    (Vielleicht könnt ihr als Podcast ja ein kostenloses Testexemplar für Herrn Wöhrl anfordern … Experiment der Woche und so 😛 )

    • Interessant! Scheinen spezielle Filter zu sein die die einzelnen Farben dann intensiver erscheinen lassen. Hätte ich tatsächlich gerne mal auf der Nase. Ich muss aber sagen, dass meine „Farbenblindheit“ nur eine relativ leichte Form ist und mein Leidensdruck nicht so groß, dass ich mir so ein Exemplar kaufen würde. Aber ausprobieren gerne… Mal sehen ob ich meine Finger dran bekomme!
      Danke für den Tipp!

      /nw

      • Dito!

        Ich habe eine Rot Grün Sehschwäche. Aber natürlich merke ich im Alltag recht wenig (ich weiß ja auch nicht was mir entgeht) Aber es würde mich einfach brennend interessieren was ich denn so verpasse.

        Sobald diese Brille im deutschen Handel erhältlich ist werde ich den Laden stürmen und sie mir aufsetzen.

    • Oh Gott ist das großartig! Genau sowas habe ich gesucht… Vielen Dank! 😀
      Ich würde sagen damit haben wir auf jeden Fall schonmal was für die nächste Sendung.

      /rr

  5. Der Vergleich der Belastbarkeit der Spülmaschinentüren in „Die Zerleger“ hinkt: Während Reinhard die Säcke ganz nah an die Innenkante der Tür stapelt lässt Bastian bei der billigeren Maschine eine Hand breit Platz. Das führt dann eben zu ganz anderen Hebelverhältnissen. Wie konnte sowas unter der Aufsicht eine diplomierten Physikers passieren?

    • 😀 Das passiert wenn man die Szene mindestens fünfmal dreht und alle müde sind. Wenn ich mich nicht irre, ist das auch eine der Szenen die wir nachdrehen mussten beim ersten Dreh hatte ich drauf geachtet 😀 …aber du hast natürlich recht, das ist so nicht vergleichbar 🙂

      Gelobe Besserung bei weiteren Folgen 😉

      Lieben Gruß
      /rr

  6. Einfach mal ein Lob bezüglich Eurer Eingangsmelodie….war sehr nett anzuhören ?

    Und auch wenn ich gar nix mit Physik etc. gar nichts zutun habe freue ich mich immer wieder auf ne neue Folge von Euch. Vor allen Dingen wenn Ihr wieder irgendwelchen Quatsch erzählt….

    Weiter so…

    Gruß Flo ?

    • Das freut uns besonders, dass wir auch von Leuten gehört werden die bisher nicht so viel mit Naturwissenschaften zu tun hatten. Wenn wir dafür ein bisschen „Quatsch“ erzählen müssen ist das völlig „ok“! 😉

      /nw

  7. Einen kleinen Punkt hatte ich vergessen: Das mit der Radionuklidbatterie im Weltall ist nicht ganz so einfach, wie hier auf der Erde oder auf dem Mars. Ja, es ist kalt, aber es fehlt was. Denn der große unterschied ist: Im All hört dich niemand schreien. Das hat ein Grund: Keine Atmosphäre, die den Schall weiterleitet. Also keine Materie (z.B. Luft) die die Wärme abtransportieren könnte. Es gibt nur die Wärmestrahlung, was deutlich ineffizienter ist. Dadurch ist es recht schwierig die kalte Seite auch kalt zu bekommen, wenn es im inneren heiß ist.

    Grüße
    Michael

    • Das ist richtig. Wir hatten dieses Detail weggelassen, weil es nur eine Randbemerkung war. Die wesentliche Information war, dass sich die Voyager Sonden durch Thermoelektrik mit Energie versorgen. Aber Du hast natürlich recht, das Vakuum des Weltraums isoliert ganz wunderbar thermisch. Das gleiche Prinzip wird auch bei manchen Thermoskannen genutzt.

      /nw

      • Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat die Thermik auch eine weitere Auswirkung. Die ‚Pioneer-Anomalie‘ wurde wohl inzwischen zurückgeführt auf die Tatsache, dass die Pioneer-Sonden mit Thermonuklid-Systemen ihre Energieversorgung erledigen, und damit an eienr Seite qwärmer sind, was über lange Zeit zu einer Veränderung der Flugbahn der Sonden führt. (Das alles gerade aus dem Gedächtnis, ich hab die Quelle nicht zur Hand)

  8. So weit wie ich weiß sind die Temperatursensoren in modernen Geräten eher Halbleiter welche ihre Leitfähigkeit abhängig von der Temperatur ändern. Das lässt sich auch leicht in Chips herstellen. Die Streuung ist bei normaler Technik zwar ziemlich groß, streut aber genau mit der Temperaturtoleranz der Chips.

  9. Eine Frage zum Wissenschaftsalltag:

    Im Namen einer Doktorarbeit hat ein Assistent im Wesentlichen ein Verfahren optimiert. Er hat natürlich ein Laborprotokoll geschrieben, aber dem Prof. wurde nicht detailliert erklärt, wie es genau funktioniert.
    Nach Fertigstellung seiner Arbeit stellt er den Professor vor die Wahl ihm entweder eine Postdoktorandenstelle zu geben oder wochenlang das Protokoll durchzugehen. Der Mitarbeiter, der mir das erzählt hat, hat das so wirken lassen, als ob er dem Prof. absichtlich nicht genau erklärte, wie das Verfahren funktioniert, um einen Grund zu haben, dass er ihn einstellt.
    Ist die Welt der Uniforschung wirklich so kaputt?

    • Ich halte das für durchaus realistisch. Und ich kann es dem Mitarbeiter nicht mal verübeln. Wer Mitarbeiter im universitären Bereich unter prekären Bedingungen arbeiten lässt muss damit rechnen, dass diese Mitarbeiter jede Möglichkeit nutzen um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Die Uni ist mitunter ein Haifischbecken.

      /nw

  10. Hallo Reinhard, hallo Nicolas!
    Ich hätte mir sehr gewünscht, dass Reinhard das Vorlesen eurer Namen aus dem paper übernommen hätte und dabei jeden Namen falsch ausgesprochen hätte 😀 mit der Entschuldigung, dass es nicht aussprechliche Namen sind 🙂 Wäre lustig gewesen. Vielleicht beim nächsten paper 😉

    Grüße,
    Dmitri.

    • Da hast Du recht! Im Sinne der Gleichberechtigung wäre das nur fair gewesen… 🙂

      Das nächste Paper ist schon unterwegs. Vielleicht dann! 🙂

  11. Hey…
    Da mein Parallelplanet deutlich massereicher ist,
    komme ich erst mit 2 1/2 jähriger Verspätung dazu
    euren Podcast zu entdecken. Und ich bin begeistert!
    Ihr seid witzig, sympatisch, entspannt, interessant, kompetent, lässig, inspirierend, mitreissend und wegweisend!
    Toll, dass ihr jetzt auch hier zu hören seid!
    Das mutmaßlich Beste daran ist, dass ich nun, bei Folge 5 angekommen, noch immer mindestens 56 weitere vor mir habe!
    Gut, dass es euch gibt!
    Licht ist was Schönes…
    Danke!

  12. Fast alle bisherigen Kommentare sind korrekt. Ihr seit Super! Eure Themen sind es ebenfalls.
    Eines ist bisher allerdings noch nicht gesagt worden:
    Als jemand der mit Depressionen zu kämpfen hat freue ich mich jedesmal auf Eure nächste Folge.
    Eure Gute Laune steckt an! Sehr sogar! Ich lächle jedesmal wie ein Honigkuchenpferd, wenn ich Euch zuhöre! Und das hält länger an, als die Folge lang ist. Ich denke oft über Eure Beiträge und Späße nach und lache z.B. in der S-Bahn vor mich hin, wenn mir wieder einmal etwas von Euch einfällt. Und wenn dann anderen Passagiere mitlachen erzähle ich von Euch..
    Habt vielen Dank dafür! ! !

    • Vielen Dank für das Feedback. Das bedeutet uns eine Menge. Als wir mit dem Podcast angefangen haben hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir jenseits des „zwei Typen reden über wissenschaftliche Paper“ etwas erreichen würden. Vielen Dank!

  13. Wenn Reinhard mal wieder junge Damen zeitgemäß zur gemeinsamen Freizeitgestaltung motivieren möchte (im Dienste der Wissenschaft und für die Statistik) sollte er vielleicht nicht „Spazierengehen“ vorschlagen, sondern „Netflix und Chillen“, siehe http://bit.ly/1X72dEx

    Weiterhin viel Spaß

  14. Wie wär’s mit Chief Outreach Evangelist? Outreach wäre doch schön bullshittig für Wissenschaftskommunikation. Auch die Abkürzung COE hat amüsantes Verwechselungspotential … irgendwann macht bestimmt wer CEO draus *flöt*

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