Minkorrekt Folge 160 – „Rushen wie sonstwas“

Nicolas hat siene LEGO-ISS aufgebaut und ist ein wenig enttäuscht. Aber es gibt einen Twitteraccount dem ihr beim historisch korrekten Aufbau begleiten könnt.

Bei Reinhard in der Arbeitsgruppe ist gerade eine Stelle (für 9 Monate) frei geworden. Wenn ihr mögt bewerbt euch gern an der HS-Mannheim.

Thema 1:Klimaneutrale Chemtrails“ – Wenn schon Chemtrails, dann aber bitte mit Rücksicht aufs Klima! Langlebige Kondensstreifen haben Auswirkungen auf unser Klima. Eine mögliche Lösung wäre tiefer fliegen.

Thema 2:Die wahren Paten“ – Der wirkliche Bösewicht lässt es ja so aussehen als wäre er das Opfer…genauso war es auch beim Pilzpaten.

Experiment der Woche: „Bernoulli-Löffel“ – Wir erklären euch warum ihr in unbekannten Gewässern immer mit großer Vorsicht schwimmen solltet und warum ein Baden verboten Schild manchmal echt Sinn ergibt.

Musik:SPEED AND VELOCITY SONG” schuld ist Reinhard

Thema 3:Die Gedanken sind frei“ – Wie es aussieht haben wir doch einen freien Willen….wenn wir im Parlament nicht plötzlich von unserer Atmung übermannt werden.

Thema 4:Umami für die Ohren“ – Auf Konzerten reicht in Zukunft vielleicht eine kleine OP am Innenohr und ihr seid diese unbequemen Ohrstöpsel los.

Schwurbel der Woche: Bernsteinkette für Hunde

Tourtermine: Feiert mit uns die Wissenschaft live! Es gibt ab sofort Karten für unsere neue Show „PANIC!“ im November. Es sind noch ein paar Orte dazu gekommen

Habt ihr schon IG-Nobelpreis-Tickets für die Show in Duisburg? Werft auch einen Blick auf den kompletten Tourplan….wir sind namentlich erwähnt!

Rausschmeißer:I can” von Ewig Science schuld ist Reinhard

Vielen Dank für euere Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links…das gilt auch für das große Banner rechts ;))

Intro war: Der Zauberlehrling

63 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 160 – „Rushen wie sonstwas“

  1. Zum Thema Bernsteinketten für Kinder: Wir haben schon vor fünf Jahren so eine Kette von meiner Mutter bekommen, damit unsere Tochter beim Zahnen keine Schmerzen hat. Sie war der Meinung, die ätherischen Öle im Bernstein würden da helfen… Bei einigen Rossmann-Filialen gibt es die auch. Hat übrigens nicht geholfen, aber wahrscheinlich nur, weil wir ihr das Ding nie umgemacht haben 😉

  2. Ging es in einer der letzten Folgen nicht um die Abhärtung von Bienen gegen Varroamilben? Finde die Episode nicht wieder. Oder verwechsle ich das mit einem anderen Podcast?
    Wenn jemand was weiß wäre super.

  3. Ich bekomme langsam aber sicher das Gefühl, dass ich mich in einer Bubble befinde, wenn ich mich um das Klima sorge. Wir essen seit Jahren schon bewusst sehr wenig Fleisch, kaufen hochwertige regionale Produkte und verzichten auf Flüge.
    Anfang Dezember hatte ich ein Seminar in Berlin und ich arbeite in Düsseldorf. Mein Chef meinte „Fliegen se doch! Ist doch viel einfacher.“
    Mit meinem „Nein, möchte ich nicht wegen der Umwelt.“ wurde ich so schräg angeschaut wie in den 90ern die „Grünkernfresser“.
    Auch die anderen Seminarteilnehmer waren teilweise in die Richtung „Nee, mir egal. Ich fahr doch nicht einen Tag früher, nur damit das „Klima gerettet“ wird! Und ich fahr auch schön meinen alten Diesel noch! Die können mich mal am Arsch lecken!“, so dass ICH mich in der Gruppe auf einmal seltsam aktivistisch vorkam. Dabei bezahlt meine Firma auf die Strecke ein erste Klasse Ticket bei der Deutschen Bahn und hat auch kein Problem mit einer Übernachtung mehr.
    „Wir“, das sind öffentlicher Dienst oder zumindest mittlerweile privatisierter, früherer öffentlicher Dienst. Den Firmen geht es also nicht schlecht.

    Befinde ich mich in meiner Bubble? Befinden wir uns in einer Bubble? Das macht mich traurig… aber überzeugt mich auch immer mehr von der Vermutung, dass die Regierungen Dinge ge- oder verbieten müssen, damit sich etwas tut – siehe Gurtpflicht.
    In mir keimt die Befürchtung, dass die Mehrheit der Menschen nur auf sich selbst achtet und einen Scheiß auf andere Lebewesen oder die Natur gibt…

    … toll. Und jetzt bin ich wieder traurig 🙁

    Liebe Grüße von Monja und Julian

    • Ich bin auch in der Bubble. Die meisten Arbeitskollegen halten mich für irre wenn ich von Dortmund nach München mit der Bahn fahre anstatt zu fliegen.
      Als ich kürzlich gegenüber einem Kunden erwähnte ich habe kein Auto, weil ich das in einer Großstadt für unsinnig halte, guckten mich 10 Leute an, als hätte ich gesagt ich komme vom Mars. „Wie Sie haben keine Auto? Wie geht das denn?“

      Im Freundeskreises haben Leute ohne Auto zunächst auch immer erwähnt wie locker man doch alles per ÖPNV erreichen kann (Großstadt halt). Seit der Firmenwagen da ist, fährt man einkaufen statt zu Fuß 3min zum Supermarkt (2 Edekas im Umkreis 3-10min, ein Netto 1min, DM, Aldi ebenfalls max. 10min) zu gehen.
      Zur Arbeit fährt man auch mit dem Auto anstatt 10-15min zu laufen oder 5min mit dem Rad zu fahren, jeden Tag(!) Nicht nur bei schlechtem Wetter.

      Oder auch schön die Arbeitskollegen die noch heute fragen, was die Demos der Schüler Mittags in der Stadt machen…nach Aufklärung bekommt man dann gesagt „ach der Kram, halte ich für total übertrieben und so sehr stimmt das doch alles gar nicht was Greta sagt“.

      Mittlerweile gelten meine Freundin und ich im Freundeskreis schon als Ökos, weil wir nicht mehr fliegen wollen, möglichst alles zu Fuß oder mit ÖPNV machen (bin fast 40 und hatte nie ein Auto, komme vom Dorf mit 2.000 Einwohnern), beim Einkauf möglichst nix in Plastik zu kaufen und uns mit weniger Fleisch zu ernähren.

      Dazu muss man (leider/erschreckend) sagen, dass ein Großteil unseres Freundeskreises u. Arbeitskollegen aus Akademikern besteht. Niemand leugnet den Klimawandel, ist aber entweder der Überzeung, alles wird übertrieben oder man will einfach nicht auf Komfort und Flugreisen verzichten. Denn wo soll man denn dann noch Urlaub machen? Und klar als (Firmen-)Wagen ein SUV. Ist halt schon toll groß und super bequem. Zudem für gewisse Kreise auch ein nettes Statussymbol.

      Es ist immer wieder erschreckend in welcher Blase man so steckt. Merkt man bei Inkorrekt und ebenso gut auf bei den Kollegen von Logbuch Netzpolitik. Um die Themen die dort angesprochen kümmert sich auch kein „normaler“ Mensch.

      Sind Podcasts nur Realitätsflucht? ?

    • Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass mir Dinge Sorgen bereiten, die andere Menschen kalt lassen. Beispielsweise sehe ich die Klimakatatrophe als, nun ja, katastrophal an. Ich stoße aber wie meine Vorredner auf unerklärliche Barrieren des Desinteresses bei meinen Mitmenschen. Ebenso beim Thema der Verschlüsselung von Mails: Es ist ja völlig klar, dass man beim Mailen mit Ärzten und Finanzdienstleistern verschlüsselt kommuniziert. Leider bin ich der Einzige, dem das sonnenklar ist: Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Verschlüsselung mit diesen ist an der Tagesordnung, und ich denke mir „Wtf?“.
      Ich habe das Gefühl, dass mein Gehirn anders zu funktionieren scheint als bei anderen Leuten. Ich denke mir aber immer, dass meine Gedanken rational sind. Und das ist es, was mich beschäftigt.

    • Selbst ich, die in der (zumindest gerne so genannten) „Green City“ Freiburg lebt, komme mir manchmal vor wie ein Öko-Hippie, weil ich z.B. nicht mehr fliege und mir auch noch den unfassbaren Aufwand aufbürde, meinen Sohn mit Stoff zu wickeln (jeden Tag den stinkigen, vollen Müll runter bringen und alle paar Tage in die Drogerie zum Nachschub kaufen macht mindestens genauso viel Aufwand). Selbst so Kleinigkeiten, wie eine Einkaufstasche einpacken oder nicht den in Plastik verpackten Paprika-3er statt die losen daneben zu kaufen, scheinen für manche ja riesige Hürden zu sein. Dazu das „ich kleiner Konsument mache doch eh keinen Unterschied“ und schon muss man nichts am eigenen Verhalten fürs Klima ändern.

      Jede Folge, in der Reinhard und Nicolas über ein Klimathema reden, kann ich das Hin und Her zwischen „das kriegen wir bei der Ausgangslage in Politik und Gesellschaft nie hin“ und „jetzt packen wir mal alle zusammen an, dann wird das auch was“ ziemlich gut mitfühlen. Ich glaube, dass viele denken, dass es viel zu viel Arbeit ist, sein Leben nachhaltig zu gestalten. Und statt dann mit was kleinem anzufangen machen sie dann gar nichts. Dabei gibt es so viele Kleinigkeiten, die sich leicht umsetzen lassen.

      Aber letztendlich bin ich dann doch viel zu sehr Optimist, um den Kopf in den Sand zu stecken. Daher habe ich beschlossen, meine Erfahrungen und Rechercheergebnisse bezüglich Nachhaltigkeit im Alltag aufzuschreiben und habe vor kurzem einen kleinen Blog daraus gemacht. Noch hab ich noch nicht viel geschrieben und zu dem Thema schreiben schon einige andere, aber jeder liest dann ja doch gerne einen anderen Stil. Vielleicht kann ich ja den ein oder anderen ein bisschen inspirieren. (Ich hoffe, die kleine „shameful selfpromotion“ ist an dieser Stelle in Ordnung. Ich mach sowas eigentlich nicht so gerne, aber gehört halt dazu).

      Auf jeden Fall schon einmal vielen Dank an die 2 Jungs, dass sie immer wieder aktuelle Erkenntnisse dazu im Podcast verarbeiten. So werde ich nicht nur beim Informieren ausgezeichnet unterhalten, sondern habe auch gleich noch ein paar Folgen in der Hinterhand auf die ich verweisen kann. Und natürlich auch besten Dank für die restlichen Inhalte 😉

      Liebe Grüße
      Vanessa
      http://www.kleineschritte.blog

      PS: das Bashing vom Geräteturnen lass ich euch als ehemalige Sportlerin und Trainerin mal durchgehen. Ich fand das in der Schule selbst ätzend 🙂 Es kommt viel zu spät dran und die Lehrer haben schlichtweg meist keine Ahnung davon. Ich hab selbst in der Oberstufe (bereits mit Trainerschein in der Tasche) der Lehrerin erklären müssen, was der Unterschied zwischen einem Stufenbarren (für Frauen) und dem Parallel- oder Männerbarren ist.

  4. zum Bereitschaftspotential:
    Ich habe einige Jahre an einem Theater gearbeitet und dort die eine oder andere Schauspielprobe miterlebt. Eine ständige Redewendung war: „Leg das auf den Atem!“ Gemeint war damit, dass der Schauspieler seine Handlungen auf der Bühne mit seinem Atem koordinieren soll. Die Überzeugung war, dass nur bei dem richtigen Atemrhytmus/Handlungsrhytmus eine maximale theatralische Wirkung erreicht wird. Auf dem Theater floss diese Überzeugung aus langjähriger Schauspielpraxis. Der Artikel den Nicolas vorstellt gibt dem offenbar ein wissenschaftliches Fundament. Spannend!

  5. Zu dem Thema Kondensstreifen bzw. Flughöhen. Ich sehe das ganze wesentlich Positiver, denn primär gibt meines wissens der Fluglotse die Höhe vor. Die Staffelung der Flugzeuge in unterschiedlichen Höhen ist ja ein wichtiges Sicherheitsfeature.

  6. Das Thema „Freier Wille“ hab ich nicht ganz verstanden. Ihr seid doch Physiker. Welche grundlegenden physikalischen Prozesse kennt ihr die einen Freien Willen begründen würden? Grundlegend für die Physik ist doch Kausalität und Determinismus. Zu dem gäbe es höchstens noch (quantenmechanische?) Zufallseffekte, aber das würde doch auch nicht eurer Definition eines Freien Willens entsprechen, oder?

    Zur Studie. Was hat denn zu der Entscheidung den Knopf zu drücken geführt? Das Bereitschaftspotential. Was hat denn das Bereitsschaftspotential erzeugt? Der Atem, eine persönliche Prädisposition. Wer hat denn den Atem und diese Prädisposition erzeugt? Die Gene, die Erziehung, die Umwelt?
    Das ist doch eine unendliche Kette und an dessen Ende steht bestimmt nicht der kleine Mann in meinem Kopf der eigentlich die Entscheidungen trifft (unabhängig von jedweder Kausalität).

    Das Beispiel soll nur die Frage verdeutlichen. Wo seht ihr denn Platz für einen Freien Willen?

    Viele Grüße, weiter so.

    Daniel

    • ich stelle mir, völlig unwissenschaftlich, dieses Bereitschaftspotential als Funktion des Bauchgefühls vor, also eine automatische Reaktion die aus einer Mischung aus Instinkt, unterbewusster Signal- und Reizverarbeitung und Erfahrung resultiert und gewisse bewusste Aktionen schon mal eben vorbereitet. Bei Nichteingreifen durch den Benutzer läuft das als Autopilot durch. Rushen wie sonstwas

      Diese protowissenschaftliche Erklärung gerne widerlegen

    • Na ja, in der Quantenmechanik gibt es zwar noch Kausalität, aber in den gängigen Interpretationen keinen Determinismus.

      Damit ist die Frage eines freien Willens komplett offen und kann über die Physik nicht entschieden werden. Wir wissen, dass es in komplexen Systemen emergentes Verhalten gibt, das durch die Eigenschaften der einzelnen Elemente nicht deterministisch beschrieben werden kann.

      Die Frage des freien Willens ist also, solange es keine Experimente gibt, die diesen klar widerlegen bzw. belegen, mehr eine des Glaubens.

      Lieben Gruß
      Andreas

    • Vielleicht hilft das hier weiter:
      https://www.deutschlandfunkkultur.de/neuer-ansatz-von-stephen-hawking-schwarze-loecher-mit.976.de.html?dram:article_id=350586

      Oder einfach mal nach „Schwarzes Loch Determinusmus“ suchen. Dazu auch die netten Folgen der Sternengeschichten verfolgen, wie z.B. Sternengeschichten Folge 238: Die Hawking-Strahlung

      Ich bin kein Physiker und blicke da auch nicht ganz durch, hatte nur kürzlich mit einem Bekannten die Diskussion über Determinusmus/Indeterminusmus und er meinte mit schwarzen Löchern sei quasi belegt, dass der Determinusmus falsch liegt.

      Woran ich mich dabei störe (weil ich vielleicht zu doof bin :)):
      Was hat z.B. ein schwarzes Loch mit meinem freien Willen zu tun? Ich bin weiterhin der Ansicht, unser Handeln bestimmt sich durch direkte Umwelteinflüsse (ja natürlich steckt da Physik drin) und die Gesellschaft. Aber nur weil wir nicht wissen, was hinter dem Ereignishorizont passiert, hat das nichts mit meinem Handeln zu tun.

      Da sind Untersuchungen wie hier zum Bereitschaftspotential doch viel naheliegender.

    • Das bewusste Erfahren einer Entscheidung *muss* doch das Ergebnis einer Kette von physikalischen Prozessen stehen, von denen die letzten neuronale Prozesse sein muessen. Selbstverstaendlich kann man daher zumindest stochastisch eine Entscheidung im Gehirn sehen, bevor der dazugehoerige Mensch sich dessen bewusst ist. Wie kann das denn ueberraschend sein?

      Beim Thema Freier Wille kann uns die Neurowissenschaft nicht weiterhelfen (und ich sage das als Neurowissenschaftler). Das Konzept des freien Willens laesst sich noch nicht einmal kohaerent formulieren, wie soll man es dann im Gehirn suchen? https://www.youtube.com/watch?v=aQJjn-gekn4

  7. Wow, bin im Ruhrgebiet direkt am Kanal aufgewachsen, hab’s überlebt, aber habe jetzt nachträglich ne wissenschaftliche Erklärung dafür warum ich immer zu schissig war, mich an der Freizeitaktivität „Pötte packen“ (Kanalschiffe anzuschwimmen um diese quasi als Taxi zu verwenden) zu beteiligen ☺️

    • oh my god. Sowas macht jemand?
      Das ist ja gruselig.

      Ich hatte 30 Jahre lange beruflich mit der Container-Binnenschifffahrt zu tun (Rhein / Main), das erschreckt mich doch sehr.

      Genauso wie die Darwin-Award-Anwärter, die alljährlich zur Beginn der Badesaison rumheulen, warum man bitte im Rhein (Mannheim) nicht schwimmen darf.
      Bei mir regt sich da inzwischen nur noch das Gefühl, sollen sie doch, saufen sie halt ab. *schulterzuckt*

  8. Vielen Dank für die Info mit dem Kanal und dem untergehen. Ich bin offenen Gewässern eh schon abgeneigt weil ich mich immer frage was geht da unter einem vor wenn man durch nen See schwimmt. ? Jetzt hab ich noch mehr Panik vorm schwimmen in Seen und Flüssen. ?

    Das erinnert mich irgendwie auch an meine Kindheit. Ich hab schwimmen gelernt an einem Stausee und ich kann mich erinnern, dass mein Vater immer sagte schwimm nicht zum Staudamm (ich hatte ein kleines Gummiboot ?), da wird man nach unten gesogen.

    Mein kindlicher Geist sagte mir immer “das ist doch Quatsch” und ich bekam tierisch Ärger als ich mit meinem Gummiboot auf den Damm zu paddelte. ?

    Mein Fazit: Ich bleibe öffentlichen Gewässern weiter fern und habe eine Ausrede mehr. ??

  9. Hallo nochmal,

    mein erstes Konzert war auch in der Philipshalle (Body Count) ?

    und ja, Konzerte konnten früher in D viel lauter sein. Die Neuregelungen erfolgten vor allem so Mitte der 2000er, u.a. DIN Norm 15905-5. (Bin echt kein Experte für die Entstehunh, muss diese Norm nur umsetzen). Es ging dabei soweit ich weiß vor allem um den Schutz des Publikums aber auch den Schutz der dort arbeitenden Personen.

    Zudem -können- Konzerte heute natürlich durch verschiedene technische Entwicklungen potentiell schöner klingen und wirken damit oft nicht so unangenehm, auch bei gleichem Schalldruck. Auch durch die flächenweise Einführung von Line Arrays kann das Publikum gleichmäßiger von schräg oben beschallt werden (und es wird nicht mehr mit den Boxentürmen und enormem Schalldruck durch die Leute geschossen.

  10. Ich hab bei dem Thema Bereitschaftspotential vor allem eine Assoziation mit bspw. der Flucht oder der allgemeinen „Alarmbereitschaft“. Wenn das Atemsignal quasi der Bustakt des Nervensystems ist, dann wäre die erhöhung des Takts auch die Möglichkeit schneller zu agieren.

    • Dieser Gedanke kam mir auch. Das Bereitschaftspotential könnte so etwas sein wie die „spekulative Ausführung“ im Gehirn. Wenn ein paar Instruktionen schon ausgeführt sind geht die Aktion schneller wenn sie wirklich gebraucht wird.
      Ein schöner Test wäre den ProbandInnen vorher nicht zu sagen dass eeine Aktion zu tun ist, aber schon mal zu messen und das Bereitschaftspotential vor und nach der Erklärung der Aufgabe zu vergleichen.

  11. Ich möchte eine Lanze für Bernsteinschmuck brechen ( meine Familie kommt aus Ostpreußen).
    A) es gibt sehr hübschen Bernsteinschmuck
    und
    B ) wenn er nicht mehr gefällt, kann man die Steine in Schnaps werfen. Diese energetisieren zwar das Getränk nicht, es sieht aber hübsch aus und die Steine lösen sich auf und aromatisieren es angenehm 🙂

  12. Wusste gar nicht, dass es die vierblättrige Einbeere wirklich gibt. Dachte das wäre eine Fantasie-Pflanze. Kannte sie bislang nur als Heilpflanze bei „das schwarze Auge“.
    Schön zu hören, dass wir damals beim Verzehr der Beeren auch gegen die Ausbeutung von Pilzen gekämpft haben. Vielleicht kann ich dafür nachträglich beim Spielleiter noch ein paar Abenteuerpunkte rausschlagen 😉

  13. Ich habe früher mal Aikido und ganz früher Escrima gemacht. Hier war es unseren Trainern immer sehr wichtig, dass wir lernen, unsere Atmung für uns zu nutzen. Eher explosive und kraftvolle Bewegungen sollten immer mit einem schnellen Ausatmen erfolgen. Die Begründung war, dass man beim Einatmen bereits eine gewisse Grundspannung im Körper aufbaut. Achtet mal darauf, wir sich etwa euer Oberkörper anspannt und die Schultern automatisch etwas zurück gehen, wenn ihr in den Brustkorb einatmet. Das Loslassen dieser Spannung beim Ausatmen nutzt man dann für die gerade angewandte Technik, sei es ein Hebel, Wurf, Schlag oder was auch immer man vor hat.

    Die zusätzliche Anspannung beim gehaltenen Atem könnte auch der Grund sein, warum Schützen den Abzug erst nach dem Ausatmen betätigen, damit diese Muskelspannung aus dem Körper raus ist. Ich selbst habe mit Feuerwaffen keine Erfahrung, aber beim Bogenschießen ist es auch so, das man die Sehne mit dem Atem loslässt.

    • Das kann ich analog zum Reiten bestätigen.

      Anfängern sagt man zwar, dass sie mit einatmen (sich groß machen) Übergänge in die nächsthöhere Gangart reiten sollen.

      Fortgeschritten, und bei einem gutem Reitunterricht, lernt man dann Lektionen und Gangarten mit dem Ausatmen zu managen. (ich nehme hier ausdrücklich das „Olympische Reiten“ aus.)

      Außerdem sind Pferde deutlich empathischer als Menschen und quasi der personifizierte Detektor für das Bereitschaftspotential. Die wissen, was für nach der nächsten Kurve geplant ist, während beim Reiter noch nicht der Gedanke im Hirn fertiggedacht ist… 😉

    • Hallo zusammen,

      ich möchte noch eine Ergänzung zum Sportschießen geben. Neben einem festen Stand achten Sportschützen auf ihren Herzschlag.
      Das Ziel ist einen ruhigen Herzschlag durch Entspannungsübungen einzustellen. Unter anderem gehört dazu auf seine Atmung zu achten. Beim Ausatmen verlangsamt sich der Puls und der Schütze hat mehr Zeit zwischen den Herzschlägen zu schießen.
      Dadurch werden leichte Schläge auf das Gewehr/Pistole verringert und die Präzision erhöht.
      Am Ende gewinnt auch derjenige, der besser die 10 trifft.

      Hier noch ein paar Infos dazu. Leider keine Paper auf die schnelle gefunden.

      https://funsport.pro/sportschiessen
      https://www.gutefrage.net/frage/warum-zwischen-den-herzschlag-schiessen
      https://hrv-herzratenvariabilität.de/2016/03/atmung-bewegt-herzschlag/

  14. Zum Thema covid-19

    Die Zahlen der Infizierten sind nicht nur deshalb so stark angestiegen, weil man alle positiv getesteten zählt, sondern weil man sich entscheiden hat auch diejenigen zu zählen die Symptome zeigen aber nich positiv getestet wurden. Bisher muss man bis zu 4 Tests durchführen bis der Test bei offensichtlich Infizierten anschlägt, was die Eindämmung auch nicht einfacher macht.

  15. Hi,

    zum Thema Lautstärke, die nicht sofort schädigt durch hohen Schalldruck, sondern auf Dauer wegen permanenter Belastung habt ihr gesagt, dass es bei Lehrern/Erziehern zum Beispiel schwierig ist, da einen Schutz zu verwenden, die müssen die Kinder schließlich hören.

    In meinem Arbeitsumfeld erlebe ich in der Industrie zumindest, dass das Problem dort schon lange bekannt ist und man auch vorsorgt. In einem Kraftwerk zum Beispiel gibt es nur wenige Stellen, an denen es so laut ist, dass man das Gefühl hat, Gehörschutz zu benötigen. Auch ein lauter Knall ist dort, zum Glück, jetzt nichts alltägliches. Dennoch gibt es viele Mitarbeiter, die mit Gehörschutz am Helm arbeiten und an allen möglichen Ecken der Anlage stehen Spender für Einweg-Stöpsel. In so einer Anlage ist ein permanentes Brummen immer da. Man kann sich problemlos unterhalten, es ist also kein großer Schalldruck, aber es ist auch nicht gerade leise.

    Ich kenne mindestens einen Betreiber, der zwar den Gehörschutz nicht vorschreibt, aber es gibt quasi ein Prämienprogramm, wenn man freiwillig Gehörschutz verwendet im Arbeitsalltag. Da ist also das Risiko nicht so hoch bewertet, dass man ein Tragegebot verordnet, aber man möchte dennoch auf die Gehörgesundheit der Mitarbeiter achten und motiviert sie auf diesem Weg.

    Gruß
    Uwe

  16. Zum Thema Bereitschaftspotential.
    Die Empfehlung an Schützen, den Abzug in dem kurzen Moment nach der Ausatmung zu ziehen, hängt mit der sog. respiratorischen Sinusarrythmie zusammen.
    Diese beschreibt die Schwankung der Herzfrequenz im Zusammenhang mit der Atmung.
    Einfach gesagt: die Herzfrequenz steigt bei der Einatmung leicht an und sinkt beim Ausatmen ab.
    Gute Schützen sollen in der Lage sein beim Schuss den Moment zu treffen, der in der Atempause nach der Ausatmung und zwischen zwei Herzschlägen liegt. Dies ist der Moment in dem der Körper die größtmögliche Ruhe inne hat. Somit wird die Bewegung der Hand minimiert.

    Lg Felix

  17. Hallo ihr zwei,
    wie immer vielen Dank für den tollen Podcast!
    Zum Thema Contrails gibt es eine berühmte Veröffentlichung im Nachgang des dreitägigen Flugverbots über der USA nach dem 11.09.2001. Damals wurde an diesen flugverkehrsfreien Tagen die Spannweite der Tag-Nacht Temperaturen untersucht und ein signifikanter Anstieg der Spannweite festgestellt. Am Tag reduzieren die durch Contrails entstandenen Wolken die Einstahlung und nachts gibt es den „isolierenden“ Effekt gegen die Infrarotstahlung vom Boden.
    Hier ein Deutscher Spiegel Artikel dazu: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/us-studie-kondensstreifen-beeinflussen-das-wetter-a-208628.html
    Und die Nature Veröffentlichung: https://doi.org/10.1038/418601a

  18. Oh weh, SFB verfolgt mich überall hin! Das ist gerade mein Trauma, was mir im Moment 10-Stunden-Tage und einen Wochenendeinsatz beschert und mich ein bisschen unter Druck setzt – auch wenn ich „nur“ der experimentelle Part bin und mit der Planung nix zu tun habe. Aber wie du schon sagst, Nicolas – dafür streckt man sich auch schon mal ein bisschen.

    Und nur mal so als Anmerkung: irgendwie habt ihr mir den Einstieg ins Ruhrgebiet tatsächlich etwas leichter gemacht als es sonst vielleicht gewesen wäre. Die zwei Monate zwischen Entscheidung und Umzug sind ja sowieso wie im Fluge vergangen, aber mit euch im Ohr hatte ich schon mal eine etwas bessere Vorstellung davon, was mich so erwartet 😉

    In diesem Sinne – bleibt weiter so thematisch vielseitig und enthusiastisch! Ich geh dann mal die Folge weiterhören ..

    Viele Grüße,
    Juliane

  19. @Nicolas: Beim Thema Lego ISS bin ich der gleichen Meinung: Ich habe mich auch regelmäßig gefragt, was ich da eigentlich gerade baue und warum da nicht ein paar Infos dabei sind: wo und wie dockten die Shuttles an? Kann man das mitgelieferte Shuttle andocken? Usw…. das hätte Lego wirklich besser machen können.. ansonsten aber definitiv ein tolles Set 🙂

  20. Ist es nicht so, dass Atmen ein durchaus bewusster Vorgang ist? Ich kann den ja anhalten. Und bei Bewusstlosigkeit muss man das Opfer ja beatmen.

    Wenn man also ein bei bewussten Handlungen ein Bereitschaftspotential vorher aufbaut, ist es ja nicht verwunderlich, dass dieses auch mit der Atmung korreliert. Und wenn ich dann auch noch eine andere bewusste Handlung setze, überlagern sich Bereitschaftspotential der Atmung und jenes der zweiten Handlung. Was die unterschiedlichen Amplituden erklärt.

    Also irgendwie überrascht mich das Forschungsergebnis jetzt nicht – mehr schon die Interpretation. Vor allem weil bei unbewussten Handlungen, wie dem Herzschlag, ja keine Korrelation auftritt.

    Sorry Nicolas, es gibt keinen Beleg, dass Du einen freien Willen hast. 😉

    Lieben Gruß
    Andreas

    • Wie kommst du auf die Idee man müsste einen Bewusstlosen beatmen? Außerdem verwechselst du noch etwas: Man kann bewusst in manche ansonsten unbewussten Abläufe wie z.B. Atmen eingreifen, aber das ändert nichts daran, dass dies ansonsten unbewusst geschieht. Die allermeisten Vorgänge in Lebewesen werden nicht vom Bewusstsein gesteuert. Unsere Wahrnehmung ist in der Hinsicht eigentlich extrem verzerrt, weil wir uns ständig als bewusst handelt erleben, obwohl fast alles in und um uns herum von unserem Bewusstsein weder erfasst noch gesteuert wird. Das finde noch faszinierender als die Einsicht, dass unsere (visuelle) Wahrnehmung ziemlich willkürlich ist.

  21. Hallo ihr beiden,
    das Chem- bzw. Contrailthema ist ja mal interessant!
    So pessimistisch ich auch sonst bin im Hinblick auf den globalen Klimaschutz, aber bei diesem Thema sehe ich echte Chancen, etwas zu verändern! Denn 1., wie weiter oben Dirk schreibt, ist es korrekt, dass die Fluglotsen aus Staffelungsgründen die Flughöhen zuweisen. Und 2. denke ich auch, dass die Luftfahrtbranche etwas für ihr Image in Sachen Klimaschutz tun muss und will. Und dafür könnte es zB internationale Vorschriften geben, die die Airlines einhalten müssen, um das Klima zu schonen. Dafür würden diese dann eventuell den etwas höheren Kerosinverbrauch in Kauf nehmen. (Im übrigen würde es da eher helfen, die Business und First Class zu erweitern anstatt abzuschaffen, denn das ist die eigentliche Einnahmequelle der Airlines; mit der Economy Klasse machen sie eher Verluste, Thema Dumpingpreise etc.)
    Zufällig arbeite ich in einem Unternehmen in genau dem Bereich, der eine Chance hätte, die Entwicklung und Nutzung einer geeigneten Software zur Kontrolle der contrailverringernden Flughöhen umzusetzen! 🙂 Ich werde mal sehen, was ich tun kann und halte euch gern auf dem Laufenden. Das kann zwar ein paar Jahre dauern, aber gut Ding will schließlich Weile haben 😉
    Liebe Grüße!

  22. Zum Bernstein:

    Ganz einfach. Bernstein findet man häufig am Strand und im Wasser. Zecken findet man selten am Strand und im Wasser. Ergo – Bernstein vertreibt Zecken.

    So, muss jetzt in den Garten meine Akasha-Säule gießen.

  23. Ein schönes Missverständnis meinerseits, war, dass ich beimNebenbei-Hören nicht verstanden hatte , was Ihr mit dem Laub-Laser (dann doch Laub-Bläser) wolltet.
    Mit C-12 habt Ihr ja gerade noch die Kurve gekriegt.
    Der Versuch der Woche ist ein wunderbare Feuerstein-Klingel – ganz ohne Tier-Sklaverei.
    Ich habe weiterhin viel Spaß mit Euch und wünsche Euch das gleiche.

  24. Hallo,

    zu den Auswirkungen von Kondensstreifen gab es schon 2002 und 2011 Forschung, weil man bei den Anschlägen vom 11. September und dem darauf folgenden dreitägigen Flugverbot über den USA und nach dem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull 2010 mit dem viertägigen Flugverbot über Nordeuropa feststellen konnte, dass sich ohne Flugverkehr unmittelbar Auswirkungen auf die Temperaturen ergaben.

    Die Tage waren dabei wärmer, da Kondensstreifen – wie Wolken – Sonnenenergie absorbieren und die Nächte kälter, da der Treibhauseffekt durch Wolken (in diesem Fall Kondensstreifen) ausblieb.

    Das hat Auswirkungen auf Pflanzen, welche auf diese Temperaturunterschiede angewiesen sind.

    Am Flughafen Frankfurt am Main zeigte sich allerdings auch, dass die Schadstoffbelastung in Bodennähe kaum sank. Die Belastung durch Flugzeuge verteilt sich da sehr schnell in der Umgebungsluft.

    https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/flugverbot-nach-dem-11-september-sorgte-fuer-waermere-tage-in-den-usa/

    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-04/vulkan-luftverschmutzung-flugverkehr/komplettansicht

    https://www.cleanenergy-project.de/technologie/wissenschaft/flugverbot-uber-europa-ermoglicht-ruckschlusse-auf-umweltauswirkungen-des-luftverkehrs/

    Quellen basieren auf schneller Recherche, da ich mich an den Artikel in der Zeit erinnerte.

  25. Zum Thema Bereitschaftspotential und freier Wille halte ich die Diskussion für etwas in die falsche Richtung laufend. Wir sind quasi unser Gehirn, daher ist auch das Bereitschaftspotential Teil von uns. Und (aus meiner laienhaften Sicht) ist das Libet-Experiment hier auch nicht so aussagekräftig. Wenn ich zusätzlich zur Handlung noch eine andere Handlung (nämlich das Merken des Zeitpunkts) ausführen muss ist eigendlich nicht verwunderlich, dass hier eine Verzögerung eintritt. Denkprozesse sind auch nicht so simpel und atomar das man den Beginn eines solchen Prozesses direkt bewusst wahrnimmt.

  26. das mit den Kopfhörern:

    Bin Fahrradfahrer (Pendler zur Arbeit) und geniesse es dabei Podcast zu hören.

    und exakt dabei sind die „in-Ohr“-Hörer ungeeignet wegen der Windgeräusche. Ich müsste die lautstärke zu stark erhöhren was unangenehm ist.

    Über-Kopf-Hörer gehen ja wegen dem Helm nicht.

    Einzige Lösung sind die „in-Ohr-„Stöpsel bei denen die innere Muschel komplett mit abgedeckt wird. Ich weiss nicht die ecakt technische Bezeichnung.
    Die sieht man immer öfter auch bei Musikkünstlern auf der Bühne.

    Ohne Ton dämpfen die schon von sich die Aussenlautstärke gewaltig. Nach herstellerangaben über 20 bis 25dB. Gefühlt nur die Hälfte.

    • Es gibt noch eine Alternative. Ich nutze beim Fahrradfahren Kopfhörer mit Knochenübertragung (Aftershokz hier, gibt vielleicht noch andere). Im Verkehr möchte ich gern freie Ohren haben für das, was um mich herum geschieht. Für Podcasts ist die Klangqualität allemal genug, einziger Haken: da bekommt man mal mit, wie laut der ganze Verkehrsmist um einen ist (im ÖPNV bin ich nur mit Noisecancelling unterwegs). Bei Interesse hat Techmoan auf Youtube da zwei informative Besprechungen zu.

    • ich nutze „normale“ In-Ear-Kopfhörer auf dem Rad, trage da aber konsequent nur den rechten Hörer, um links den Straßenverkehr zu hören. Das geht bei normaler Lautstärke im Prinzip ganz gut.

      Das mache ich auch beim Laufen so, bis ich aus der Stadt rausgelaufen und im Feld gelandet bin.

  27. Zum Thema Bernsteinkette und Babys:
    In meiner Schwangerschaft und jetzt in der Babyzeit mit unserer Kleinen werde ich ständig mit Schwurbelzeug konfrontiert: Anscheinend ist es bei vielen Leuten komplett „normal“, in dieser Zeit Homöopathie, Bernsteinketten und ähnliches anzuwenden – so nach dem Motto: Die Kleinen dürfen auf keinen Fall mit der „bösen Chemie“ in Kontakt kommen… Dein Baby schreit nachts? – Warst du schon beim Osteopathen? Was, du hast deinem Baby bei Fieber Paracetamol-Zäpfchen gegeben und keine Globuli?!?! Deine Kleine kriegt gerade Zähne, die Ärmste muss da ohne Bernstein durch?!?! Als „schulmedizinische“ Ärztin hat frau es in solchen Müttergruppen manchmal nicht leicht… By the way ist „schulmedizinisch“ auch ein furchtbarer Begriff – wie wäre es stattdessen mit „wissenschafts- und evidenzbasiert“?
    Hier eine Produktwarnung zu den tatsächlich sehr gefährlichen Ketten: https://www.produktwarnung.eu/2019/03/13/gefaehrlich-bernstein-und-andere-ketten-beim-zahnen/13113
    Liebe Grüße,
    Eva

  28. Moin zusammen und vielen Dank für die neue Folge.

    Was mich beim Thema „Pilzpate“ irritiert hat, ist eure (humorvolle) Einordnung des Nährstoffaustausch in ein kriminelles Sprektrum. Meine erste Assoziation ging eher in Richtung Solidargemeinschaft. Wenn eine Partei (Pilz) mehr Nährsoffe bekommt, als sie braucht, warum nicht einfach an jene verteilen (Pflanze), die zu wenig davon haben.

    Möchte man unbedingt nach einem „Nutzen“ für die Pilze suchen, so könnte dieser zu einer anderen (noch unbeobachteten) Zeit stattfinden oder auf einer ganz anderen Ebene als der der reinen Nahrungsversorgung liegen.

    Vielleicht beobachten wir hier endlich einen funktionierenden „Trickle-Down-Effekt“, dessen Existen konnte bislang ja leider noch nicht nachgewiesen werden. 😉

    Viele Grüße
    A.

  29. Moin,
    falls ihr euch für die ökonomische Entwicklung im Transportwesen interessiert (Verbrenner / EVs / Car-Sharing / etc.), dann kann ich euch dieses Viedeo empfehlen.
    Tony Seba ist analyst und hat vor 2 Jahren schon mit passenden Voraussagen geglänzt. Nun gibt es das Update vom Januar 2020.
    ( https://www.youtube.com/watch?v=y916mxoio0E&feature=youtu.be )

    Die (1) Stunde ist ist mMn überaus gut angelegt 😉

    Viele grüße & weiter sooo 🙂

  30. Der Bernoulli-Effekt ist auch bei schnell einfahrenden/durchfahrenden Zügen relevant und betrifft dort insbesondere kleinere Kinder, die sich zu nah an der Bahnsteigkante aufhalten – je nach Bauform des Bahnsteigs (z.B. verstärkte Luftströme durch Tunnel) kann das auch jenseits von 1,5m noch gefährlich sein; insbesondere wenn einen der Sog unvorbereitet erwischt.

    Ansonsten auch noch ein gutes Experiment in dem Kontext: Montiert mal bei der Dusche den Kopf vom Schlauch ab, dreht das Wasser auf und drückt dann den Schlauch senkrecht auf die Oberfläche (T-artig) – da bemerkt man sehr schnell einen Sweetspot, bei dem sich die Kraft umkehrt und der Schlauch plötzlich an die Oberfläche gesogen wird 🙂

  31. Hallo ihr zwei,

    vielen Dank für den coolen Podcast. Bin erst seit ein paar Folgen mit dabei, finds aber sehr entspannt voll angenehm euren Gesprächen zu lauschen.

    Jetzt hätte ich aber mal Fragen bzw. Anmerkungen zum Versuch, der den Bernoulli-Effekt zeigen soll. Ich hab den Versuch mal in meiner Küche wiederholt mit zwei Teelöffeln und ich konnte das Klackern direkt so reproduzieren. Das hat allerdings nur funktioniert, wenn ich die Bäuche der Löffel gegeneinander gehalten habe. Ich hab dann die Anordnung mal graduell immer mehr dahin geändert, dass sich der Berührungspunkt immer weiter Richtung Löffelspitze verschiebt. Dabei hört das Klackern relativ schnell auf, man spürt auch keine anziehende Kraft mehr, obwohl die „Verengung“ des Wasserstrahls ja noch immer existiert. Verengung deswegen in Anführungszeichen, weil das streng genommen nur für den zweidimensionalen Fall gilt. In drei Dimensionen fließt das Wasser auch an der Verengung einfach vorbei.

    Weiterhin fällt auf, dass bei der ursprünglichen Anordnung der Strahl abgelenkt wird, bei jeder Löffelspitze in die jeweilige Richtung. Jeder Löffel muss also für den Impulsübertrag auf das Wasser sorgen, mit dem er in Kontakt steht. Bei der geänderten Anordnung hingegen fließt das Wasser relativ ungestört nach unten durch, die Löffel müssen also keinen Impuls übertragen.

    Daher die These: der Bernoulli-Effekt spielt, wenn überhaupt, dann nur eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend ist vielleicht eher die Richtungsänderung die dem Wasser durch die gekrümmte Fläche des Löffels aufgezwungen wird?

    Zum Pusten über ein gekrümmtes Papier: Das Heben des Papierstreifens wird ebenfalls durch die Impulsänderung des Luftstromes hervorgerufen. Pustet man über einen nicht-gekrümmten Streifen Papier, hebt der sich nämlich auch nicht weiter. Frei strömende Fluid nehmen schnell den umgebenden statischen Druck an (siehe Link unten). Dass der Luftstrom ein bisschen am Papier „klebt“ hängt mit dem Coanda-Effekt zusammen.

    Zum Kanal: Wie sollte in der Verengung unten ein geringerer Druck (also Sog) herrschen als an der Oberfläche? So hab ich das zumindest verstanden: Ich schwimme an der Oberfläche und werde nach unten gezogen weil unten ein geringerer Druck herrscht als oben? Hab ich in dem Bereich der schneller fließt nicht genauso überall einfach den Druck der Wassersäule? Wenn es nach unten gezogen wird, wo fließt es hin wenn unten kein Abfluss ist? Wenn es netto keinen Abfluss nach unten geben darf, müsste genauso viel Wasser wieder nach oben gedrückt werden wie nach unten fließt?

    Ich stelle mir das so vor: In dem Bereich mit dem verringerten Querschnitt muss die Geschwindigkeit insgesamt höher sein. D.h. die Geschwindigkeit ist nicht nur unten in der Verengung höher, sondern auch oben an der Oberfläche, wo keine Verengungung sichtbar ist. Durch die höhere Geschwindigkeit ist der statische Druck verringert, was zwar zu einer Absenkung des Wasserspiegels in diesem Bereich führt, aber nicht zu einem „Sog“ nach unten. Am Kanalbett unten hätte ich trotzdem einen geringeren Druck durch eine weniger hohe Wassersäule darüber. An der zentralen Aussage, dass das Schwimmen im Kanal immer die Gefahr des Ertrinkens birgt, will ich aber natürlich nicht rütteln 😉

    Und jetzt muss ich nochmal den Hardcore-Klugscheisser-Modus bemühen. Ganz allgemein zur Bernoulli-Formel und zu der Aussage „wenn etwas schneller fließt, dass der Druck dann sinkt“: man muss sich da klar machen, dass das physikalisch, im Sinne von Ursache und Wirkung von der flaschen Seite her aufgezäumt ist. Denn ein Druck sinkt nicht weil etwas schneller fließt, sondern es ist anders herum: das Fluid wird beschleunigt weil ein Druckgradient herrscht, also von einem höheren zum niedrigeren Druck beschleunigt wird. Das heißt, dass hohe Geschwindigkeit zwangsläufig dort vorhanden sind, wo der Druck relativ niedrig ist (wenn sonst keine Kräfte herrschen). Das ist auch intuitiv verständlich, während der umgekehrte Schluss (Geschwindigkeit -> Druck) immer überraschend wirkt (tatsächlich nimmt der Staudruck ja sogar zu).

    interessanter Artikel: https://user.uni-frankfurt.de/~weltner/Misinterpretations%20of%20Bernoullis%20Law%202011%20internet.pdf

    Schreibt mal (oder sprecht), was ihr dazu denkt. Würde mich sehr interessieren.
    Liebe Grüße, Dirk

  32. Hallo ihr Zwei!
    erstmal danke für den tollen Podcast!
    Eine kleine Anmerkung zum Thema Glutamat: (L-)Glutaminsäure, bzw Glutamat (also ihre Salze) ist eine der rund 20 proteinogenen (also Protein-bildenden) Aminosäuren, die natürlich vorkommen. Zudem ist sie auch ein wichtiger Neurotransmitter. Ihre Relevanz ist scheinbar so groß, dass wir Menschen sogar einen extra Geschmackssinn für Sie entwickelt haben.
    Glutamat (im biologischen Kontext) ist also keine Klasse von Stoffen, sondern die saloppe Bezeichnung der gelösten Glutaminsäure im Körper.
    das wollte ich nur mal klarstellen.
    LG von einem Biochemiker aus Bochum. ?

  33. Hallo aus Hamburg!

    Diesmal war das klimaschädliche Fliegen im Wissenschaftsbetrieb kein Thema, aber damit ich meine zwei Fundstücke loswerden kann …

    1) Flying less in academia (http://flyinglessresourceguide.info/)
    Website mit zahlreichen Links zu Petitionen, Presseberichten, Regelungen diverser Hochschulen zum Vergleich, Werkzeugen zum Berechnen der Klimaschädlichkeit von Konferenzen, usw.

    2) Online-Konferenz „Photonics Online Meetup“ (https://sites.usc.edu/pom/)
    Eure Kolleg:innen aus der Photonen-Forschung (wusste gar nicht, dass es da ein eigenes Forschungsfeld gibt) haben gerade eine Konferenz im Netz abgehalten.

    Gefunden habe ich das übrigens über Jörn Loviscach, falls ihr euch an den erinnert.

    Viele Grüße
    Oliver

  34. Denkt mal an euren Bildungsauftrag: Die Seite vom Löffel, wo „keine Suppe drauf kommt“, wird konvex genannt. 😉
    (Was die „untere Seite“ ist hängt außerdem davon ab, wie man den Löffel hält 😉

  35. Servus ihr Zwei!
    Noch was zum Thema Sportunterricht: ich habe ihn gehasst. Aber welcher anständige Nerd lässt sich zu sowas zwingen?

    Es hat damit angefangen, daß ich bei Bundesjugendspielen nicht schwitzend und keuchend auf dem Sportplatz war, sondern im Informatikraum gemütlich hin und wieder ein paar Ergebnisse eingegeben habe. Ansonsten war der habe Raum mein! 😀

    Sobald ich im Physikunterricht was zum Thema „Energie“ gelernt hatte, habe ich etwas recherchiert und gerechnet und meinem Sportlehrer dargelegt, daß Kopfbälle beim Fußball jedes Mal eine kleine Gehirnerschütterung sind. Ich musste nicht mehr mitspielen. Erst zwanzig Jahre später kommen auch die Fußballer mal drauf. Sind halt nur Sportler 😉

    https://www.deutschlandfunk.de/regelaenderung-im-jugendfussball-kopfballverbot-in-england.1346.de.html?dram:article_id=471377

    Ab der zehnten Klasse hat mich ein wohlvorbereitetes Gespräch mit meinem Orthopäden endgültig von dem Unsinn befreit.

    Ich treibe übrigens schon Sport, nur halt was, wann und wo ich will!

    Also liebe Nerds, nutzt eure Fähigkeiten!

  36. Hallo

    der musikalisch voll korrekte Podcast mit immer lieblichsten Musikeinlagen [/sarkasmus]
    nach dem Kulturschock musste ich mir das Hirn zurechtrücken, denn der Clip erinnert ich immer an ein hoffnungsvolles, aufstrebendes Musikertalent, dessen Karriere eine so erschütterndes dramatisches Ende fand
    https://www.youtube.com/watch?v=QxYAcIyk2Co&list=RDQxYAcIyk2Co&start_radio=1
    na Herr laborhexenleiter erkannt woran die Karriere als Musiker wahrscheinlich gescheitert ist? Die Outfits!

    grüsse 🙂

  37. Ad. „Chemtrails“: Die Airlines haben keinen Einfluss auf die Flughöhe, denn bei den „dicken Brummern“ wird letztlich alles durch die (Radar-)lotsen vorgegeben. Das beginnt bei Anlassfreigaben, geht über Startfriegabe bis hin zur genauen Vorgabe der Flughöhe/Flugrichtung (Wünsche kann der Pilot vorgeben – ob ATC dem stattgibt, steht auf einem anderen Blatt).

    BTW: Oberstes Ziel [von Eurocontrol] ist die Entwicklung eines nahtlosen europäischen Flugverkehrsmanagement-Systems, das unter Beibehaltung eines hohen Sicherheitsniveaus, Reduzierung der Kosten und Schonung der Umwelt dem ständig wachsenden Flugverkehr Rechnung tragen soll.

  38. Zum Thema Umami für die Ohren: So interessant das Thema wissenschaftlich gesehen ist: Ich bin ehrlich gesagt erschüttert, was so alles im „Mausmodell“ getestet wird. Hier ging es nicht um Leben und Tod oder den Sieg über AIDS oder Krebs, wo man über Tierversuche zumindest diskutieren (und abwägen) könnte. Hier ging es lediglich darum, dass wir nicht in der Lage sind, unseren selbstgemachten Zivilisations- und Kriegslärm in den Griff zu bekommen und jetzt nach Notlösungen suchen, unsere Hörfähigkeit und unseren Lebenskomfort zu erhalten. Wie egoistisch muss man als Spezies sein, dafür haufenweise Mäusen Präparate in die Ohren zu operieren und sie inkl. der Kontrollgruppe Dauerlärm und damit Dauerstress bis zum Ertauben auszusetzen? Leider wurde das von euch nicht mit einem Wort kommentiert, sondern einfach so hingenommen.

    Soweit zur Schimpfe, das war aber der einzige Kritikpunkt für die Folge. Ansonsten vielen Dank, dass ihr jetzt regelmäßig für den Klimawandel sensibilisiert, wacker gegen Nazis austeilt und Esoschwurbler veralbert, weiter so!

  39. Zum Thema Bereitschaftspotential und der Frage ob man vor einer Aktion besser ein- oder ausatmet, gibt es ein putziges (und wohl auch vermutlich weitgehend ungefährliches) Stück schwurbelige Pseudowissenschaft unter dem gruseligen Kunstnamen „Terlusollogie“, die Eingang in manche Schulen z.B. der Gesangsausbildung und Logopädie gefunden hat.

    Nachdem Ihr beiden so unterschiedlich auf die Frage reagiert, ob Ein- oder Austamen bei Euch besser funktioniert, schaut doch mal spaßeshalber nach, was Euer jewiliger Atemtyp ist, d.h. ob Ihr „Einatmer“ oder „Ausatmer“ seid :-).
    https://terlusollogie.de/allgemein/allgemein.html

    Viel Spaß beim Erklären, wenn das Ergebnis zu Eurer Wahrnehmung passt 🙂

    • Der Terlusollogie-Schwachsinn ist keineswegs ungefährlich!
      Da wird z.B. Eltern geraten, ihren Säugling in Bauchlage zu legen, obwohl das das Risiko für den Plötzlichen Kindstod (SIDS) um das Sechsfache erhöht. Außerdem wird den Leuten Angst gemacht, dass, wenn sie nicht „typenrichtig“ leben, sie krank werden, ihren Job verlieren usw. Davon abgesehen, dass damit auch viel Geld verdient wird, ist das ganze von einem verrückten Geiger, der sich für einen Magnetopathen hielt, 1949 auf einer rassentheoretischen Grundlage erfunden worden.
      Widerlegt worden ist der Quatsch übrigens auch schon zwei Mal.

  40. … und noch was zu Bernstein:
    Wer da nun meint, seinen Zeckenschutz für Waldi am Strand selbst sammeln zu wollen und in der Hosentasche nach Hause zu tragen, sei gewarnt: Es gibt angeschwemmtes Material, das dem Bernstein gerne recht ähnlich sieht, das aber „weißer Phosphor“ ist, der sich gerne, sobald er trocken ist, selbst entzündet und mit so um die 1300 Grad brennt — möchte man nicht in der Hosentasche herumtragen.

    http://www.usedom-net.de/natur/bernstein-phosphor-verwechseln.html

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