Minkorrekt Folge 145 „Natursektbursche“

Folge 145 vom 18.06.2019.

Da sind wir wieder und freuen uns über die prominente Unterstützung bei der Zerstörung der Homöopathie durch das Neo Magazin Royale. Diese Folge solltet ihr unbedingt gucken und den Befürwortern der Homöopathie in eurem Umfeld um die Ohren hauen.

Wenn ihr damit fertig seid, dann verfolgt doch die Apollo11 Mission in Echtzeit! Wo? Auf dieser wundervollen Homepage.

Wenn ihr danach immer noch zu viel Zeit übrig habt, dann macht euch Gedanken um die Zukunft. Neben dem CO2 gibt es nämlich für unsere Gesellschaft noch einen Haufen weiterer Klimaprobleme. Ein Beispiel ist hierbei die Wärme die wir durch unseren steigenden Energieverbrauch erzeugen.

Bevor wir mit den eigentlichen Themen starten gibt es noch ein kurzes Update zu den CRISPR- Kindern die gegen HIV immun sind. Mit etwas Pech ist dieser Vorteil nämlich teuer erkauft.

Thema 1:Diamantskalpell“ – Womit schneidet man eigentlich Diamant? Wenn es sehr genau sein soll am besten mit Elektronen und ein wenig Wasser. Spoiler: In diesem Thema stellen wir ein Stück eigene Forschung vor.

Thema 2:Standarddrink für Dracula“ – Kennt ihr das auch? Ihr steht mit anderen Vampiren auf einer Party und die Jungfrau mit der guten Blutgruppe 0 ist schon wieder komplett leer gesaugt?!? Dank dieser Forschung könnt ihr jetzt auch auf die sonst ungenießbare Gruppe A ausweichen.

Experiment der Woche:Natursektbursche“ – Dieses kleine Experiment könnte eigentlich auch ein Chinagadget sein! Hier das erwähnte Paper dazu.

Musik:MFG HSMW // 150 Jahre Hochschule Mittweida” schuld ist Jan

Chinagadget der Woche: „Melonenschneider in Aktion sieht das ganze so aus.

Thema 3:Lauf Forrest lauf!“ – Dieses Thema beschäftigt sich mit unserer Sportlichen Leistungsgrenze. Dabei geht es nicht um singuläre Spitzenleistung sondern um das Maximum an Leistung das wir über einen längeren Zeitraum leisten können.

Thema 4:Hier geht es rund“ – Die Corioliskraft hat tatsächlich auch Einfluss auf die Strömungen in kleineren Gewässern und das kann man am Gardasee sogar messen.

Schwurbel der Woche:  Rumpologie mit niemand geringerem als Jaqueline Stallone! Hier findet ihr den Psiram Artikel zum Thema.

Tourtermine: Feiert mit uns die Wissenschaft live! Unser Tourplan ist vollständig und es sind noch einige Termine dazu gekommen.

Rausschmeißer: „Wissenschafts Rock n Roll” Europasonggruppe NBS schuld ist Melanie

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54 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 145 „Natursektbursche“

  1. Bzgl. Wärmeproblematik der Erde:
    Das ist echt ein interessantes Thema, von dem ich vorher noch nichts gehört habe. Und bei der Verwendung von fossilen Energieträgern oder Kernfusion auch nachvollziehbar problematisch. Aber sollte das bei der Verwendung von „regenerativen Energien“ nicht unproblematisch oder zumindest vom Menschen unabhängig sein?
    Windenergie: Durch Reibung würde die sowieso komplett in Wärme umgewandelt.
    Solarenergie: Die Sonnenenergie landet auf der Erde, egal ob wir sie zum Heizen bündeln oder in elektrische Energie umwandeln. Hier könnte natürlich die Problematik sein, dass man durch zu viele Kollektoren die Reflektion des Sonnenlichtes ins Weltall reduziert und somit mehr Wärme aufnimmt.
    Biomasse: Ist ja eigentlich auch nur gespeicherte Sonnenenergie.

    • Das war auch mein Gedanke und es steht auch im Originalartikel :“Except for some renewable energy sources such as wind, where heat dissipation would have happened anyway…“

    • Genau das hatte ich mir auch gedacht. Wenn man von „historisch in der Erde angesammelten“ Energieträgern absieht, dann ist die Menge der Energie ja recht konstant (zunehmende Absorption vernachlässigt) durch die Energie von der Sonne gegeben. Ob wir die Nutzen oder nicht ist hierbei egal. Kernenergie und fossile Brennstoffe sind dann natürlich tabu, aber dann sollte sich kein Energielimit ergeben, außer halt das der verfügbaren Energie.

      Wenn wir aber echte Fusion haben, dann wäre ja schlagartig sehr viel Energie verfügbar. Dann haben wir aber auch schlagartig ganz andere Möglichkeiten die Wärme abzustrahlen.
      Hier möchte ich die Videos von Isaac Arthur empfehlen. Da geht es auch oft um die Grenzen, die Abwärme uns physikalisch setzt, aber in anderen Größenordnungen. Er macht Videos über Geoengineering und dergleichen, aber auf einem Crazy Level. https://www.youtube.com/watch?v=1yzmuwDTwAU
      In anderen Videos erklärt er auch, warum es wahnsinnig verschwenderisch ist ganze Planeten zu besiedeln, anstatt aus dem Material gigantische Raumstationen zu bauen und geht darauf ein, inwieweit der technologische Stand einer Gesellschaft durch ihren Energieverbrauch definiert sein kann (Stichwort Kardashev Skala, https://en.wikipedia.org/wiki/Kardashev_scale). Da geht es aber nicht um 2050, sondern wirklich langfristige Veränderungen…

    • Entzieht dem Herrn Wöhrl seinen Doktortitel in Physik wegen Missachtung der Thermodynamik. Furchtbar diese Schwurbler und Verschwörungstheoretiker…

  2. Ein Gedanke zu den „thermodynamischen Grenzen des Wachstums“:

    Problem: Arbeit setzt Wärme frei – die Wärme heizt den Planeten auf – was tun?
    Antwort: Wir erhöhen entsprechend die Wärmeabstrahlung des Planeten.
    Wie? Wir senken den CO2 Gehalt unter die ca 250ppm, dem CO2 Gehalt vor der industriellen Revolution.
    Nicolas sprach davon die Erde sei ein geschlossenes System. Falsch: Die Erde ist ein zum Weltraum hin offenes System. Die Temperatur des Planeten ist das Fließgleichgewicht zwischen Wärmeeinstrahlung und Wärmeabstrahlung.

    • Genau da wollte ich auch nochmal einhaken: das Strahlungsdelta bestimmt im Wesentlichen die Temperaturänderung der äußersten Erdschicht (Kruste + Atmosphäre). Plus die Erzeugung von Wärme aus nicht regenerativen Energieträgern (der Teil, der nicht ins All abgestrahlt wird). Mehr Treibhausgase führen so z.B. zu einer geringeren Abstrahlung. T geht rauf. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die von Nicolas angedeutete Änderung der Strahlungsbilanz bei Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaik, Wind, Gezeiten, Wasser allg.). Denn die technischen Anlagen, die die Energie in Strom umwandeln, sorgen ja nur dafür, dass die enthaltene Energie etwas später in Wärme umgewandelt wird (im Computer, im Toaster, bei der Reibung der Luftmoleküle am Tesla, …) – der Wind hätte die Erdkruste und Atmosphäre ja auch so durch Reibung erwärmt, die Sonne und bewegtes Wasser ebenso. Die Bilanz scheint mir völlig identisch zum Fall ohne Umweg über den Strom.
      Anders der Fall bei Kernreaktoren, da habt ihr recht. Ein Fusionsreaktor würde sich da ähnlich verhalten wie die Umwandlung von fossilen Energieträgern. Diese zusätzlich erzeugte Energie müsste man ins All abstrahlen um das Gleichgewicht zu halten. Z.B. dadurch, dass man nicht mehr so viel von der Sonne einkoppelt (Albedo erhöhen, Treibhausgase weiter senken).
      So gesehen wäre die theoretische Grenze für den Energieverbrauch der Menschheit, mit dem ein thermisches Gleichgewicht zu halten ist, doch grob der Wert, den die Sonne uns zustrahlt. 179 PW sagt Wikipedia. Bei 10 Mrd. Menschen wären das 17,9 MW pro Person (ständig und konstant). Ganz ordentlich.
      Wenn wir da sind, sind wir technologisch bestimmt auch so weit, um uns mit der Dyson-Sphäre zu beschäftigen 🙂

      • Ein kleiner Gedanke dazu, nachdem hier so ziemlich alles erwähnt wurde was ich mir dachte: Die Energiebilanz wäre trotzdem schlechter anders als früher, einfach weil früher ja nicht alle Energie wieder genutzt und dabei in Wärme umgewandelt wurde sondern einiges auch als chemische Energie gelagert wurde.

      • Den Gedanken mit den regenerativen Energien hatte ich auch in einem Kommentar geschrieben. Irgendwie ist der wohl untergegangen. Deshalb danke für’s aufgreifen.

    • Hallo, ich sehe das ähnlich wie die anderen Kommentatoren, möchte aber noch einwerfen das es eigentlich ganz einfach wäre massiv Energie „zu sparen“ bzw. die Wandlung zur Form Wärme zu verringern: Einfach weniger für die Tonne produzieren nur um produziert zu haben. Das ist das Wesen unserer derzeitigen Gesellschaftsform, Konsum und Produktion über alles. Dabei werden Dinge hergestellt welche niemand (keiner) benötigt und die sehr schnell auf dem Müll landen. Eine höhere Qualität und damit einhergehend eine längere Nutzungsdauer von Gütern ist ebenfalls denkbar. Als Beispiel kann hier die Lebensdauer von Fahrzeugen dienen. Ich glaube das kann man unter dem Begriff „Geplante Obsoleszenz“ zusammenfassen.

    • Im weitesten Sinne teile ich die Meinung der Kommentatoren. Ich stelle mir das vereinfacht als Sankey-Diagramm vor. Ein dicker Pfeil kommt als Sonnen- (Strahlungs-) Energie rein ins System Erde, ein etwas dünnerer geht wieder raus. Ein zu den anderen wesentlich dünnerer bleibt im System Erde. Das ist die Energie die bilanziell dauerhaft auf der Erde gespeichert bleibt. Wenn wir Menschen von diesem kleinen Pfeil nun das Vorzeichen ändern (fossile Energie, Kernspaltung, Kernfusion, etc.), dann muss der grosse ausgehende Pfeil dicker als der eingehende sein — das geht nur über einen Anstieg des Temperaturniveaus. Mit anderen Worten: Die globale SonnenEXERGIE plus (vmtl. nur ein Anteil) dessen was die Erde aktuell über natürliche Prozesse wegspeichert — mehr dürfen wir Menschen nicht in Wärme verwandeln.

    • Das mit dem natürlichen Limit für den Energieverbrauch ist ja schon auch ein bisschen gefaked. Natürlich kann ich für jede Datenreihe einen Wert finden der überall meinen beobachten Daten liegt.
      Woraus ergibt sich denn sonst das Limit von 2,5 mal Grund Umsatz, wenn nicht aus den verfügbaren Daten? Wenn jetzt im Datensatz ein Läufer dabei gewesen wäre, der 2,6 mal Grundumsatz umgesetzt hätte, dann hätten sie das Limit halt auf den Faktor drei gesetzt. Oh Wunder keiner der Sportler kann mehr als dreimal Grundumsatz umsetzen.

      @Nicolas, Du weißt sicherlich, dass Jan Frodeno oder Laura Philipp Vegetarier sind. Ein Proteinmangel durch deinen Fleischverzicht zweimal pro Woche halte ich für sehr unwahrscheinlich.

  3. Ich fand die Böhmermann-Aktion auch super und ich kann nur sehr hoffen, dass der Steisand-Effekt nicht von Böhmermann aus zu Gunsten der Homöopathie wirkt, sondern – wie von Euch angesprochen – andersrum.
    Bin gespannt, das wäre ja nicht das erste mal das sich die Wirklichkeit noch wesentlich irrationaler gestaltet als man sich vorstellen kann.

  4. Hallo ihr beiden, ich bin ein großer Fan eures Podcasts, möchte aber eine kleine Anmerkung zu den Crisperbabies machen, da es im Podcast evtl. etwas anders rüber kommt. Nicolas sagt ja selbst, dass er das evtl. nicht mehr hundertprozentig aus der Erinnerung rekapitulieren kann:

    Es gibt keinen Hinweis, dass die Eltern an den Herrn herangetreten sind. Er hat nach solchen Pärchen gesucht. Grundsätzlich ist es sogar eher zweifelhaft, ob sie überhaupt ausreichend aufgeklärt wurden. Es wurde gezielt nach Paaren gesucht, bei denen der Mann Träger des HIV-Virus ist. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dies auch „konventionell“ eigentlich kein Problem mehr darstellt. Ist der Vater in Therapie kann eine Infektion so gut wie ausgeschlossen werden. Auch wenn es natürlich nie eine Garantie gibt, ist das Risiko extremst gering, dass sich die Kinder anstecken. Das Risiko solcher Gentherapien ist wiederum nicht besonders gering, wie auch die Studie zeigt.

    Hier wurde also ein Pseudogrund gesucht um zu experimentieren. Der Herr He Jiankui hat im Vorfeld wohl mehrmals Robert Edwards, den Pionier der Reproduktionsmedizin, als Vorbild genannt. Es ging hier also letztlich um den eigenen Ruhm und darum, dass er irgendwann als Pionier gefeiert wird. Er wollte der erste sein, egal wie. Die „technische“ Leistung war dabei nicht besonders beachtlich, wurde aber von den wissenschaftlichen Gemeinschaft bewusst nicht praktisch am Kind umgesetzt, da u.a. die Nebeneffekte im Menschen noch ziemlich unüberschaubar sind. Erstrecht, wenn die Technik, wie in diesem Fall, unnötig angewandt wird.

    Dabei ist umso wichtiger zwischen der Keimbahntherapie und somatischer Gentherapie zu unterscheiden. Bei ersterer werden diese Genänderungen auch weitervererbt. Letztere ist deutlich weniger umstritten und wird schon praktisch angewandt. Darum ist es wichtig beim Begriff „Gentherapie“ zu differenzieren.

    LG Julian

  5. Könntet ihr bitte bei Veranstaltungswerbung darauf achten, Wochentag und / oder Datum mit zu nennen. Ich weiß leider nicht, wann ihr euren Podcast aufnehmt und ich kann mir auch vorstellen, dass der Wochentag in Ausnahmefällen variiert. Da ist die Aussage, „morgen in Leipzig“ leider zu ungenau. Ich wäre jetzt von Mittwoch ausgegangen, wenn der Podcast am Dienstag erscheint.

  6. Zur Homeopatie ….
    Ich habe ziemlich gute indiezien, das eine grosse, alsi wirklich GROSSE (also mehrere Fläschchen) Globuli bei UNTERZUCKERUNG tatsächlich eine Wirkung über den Plazebo-Effekt hinaus erzielt….

  7. Zum Thema Abwärme: Frederic Vester hat in „Neuland des Denkens“ bereits 1984 im Kapitel „Das heiße Ei des Kolumbus“ beschrieben, dass Fusionsreaktoren (die sowieso zu jedem beliebigen Zeitpunkt erst in 50 Jahren praktisch zur Energiegewinnung nutzbar werden) erst ab einer Größenordnung rentabel werden, bei der die entstehende Abwärme zum Riesenproblem für das umgebende Ökosystem wird. Er schrieb damals von 5000 Megawatt Wärmeleistung bei rund 1200 Megawatt Stromleistung. Keine Ahnung, ob diese Werte aus damaliger oder heutiger Sicht realistisch sind.
    Unterm Strich war jedoch schon damals sein Fazit, dass die Menschheit ihr Heil nicht in neuen Technologien für mehr billiger und saubere Energiegewinnung finden wird, sondern in Technologien und einer Ökonomie, die weniger Energie benötigt und die vorhandene Energie intelligenter nutzt.

    • Bei derart hohen Temperaturniveaus gegen Umgebung wie sind in Fusionsreaktoren vorkommen kann ich mir einen so schlechten Wirkungsgrad kaum vorstellen. Sie müssten wenigstens so effizient sein wie was wir zum heutigen Zeitpunkt mit Kraftwerken erreichen. Die „unterm Strich“ Aussage teile ich dennoch!

  8. Hier schreibt euch der Jörg, der euch für die zwei besten Physiker hält. Ich kenne insgesamt 3(!)und einer studiert seit längerem und will Lehrer werden. Der muss erst mal zeigen, dass er was kann ?. Mein Dauerauftrag läuft weiter,
    Viele Grüße aus dem Süden Deutschlands.

  9. Hallo ihr Zwei! Bei dem Teil mit dem exponentiellen Energiebedarf musste ich schlagartig an einen TED-Talk von Prof. David Deutsch denken, der ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber nichtsdestotrotz aktueller denn je. Besonders ein Satz ist mir damals wirklich wirklich tief unter die Haut gegangen, es hat eine Weile gedauert bis ich das tatsächlich zuende gedacht bekam: „If something isn’t forbidden by the laws of physics, then would could possibly prevent us from doing so – other than KNOWING HOW?“. Ich könnte mir vorstellen, dass besonders Nikolas (als „Wletraummensch“ wie ich) den Vortrag lieben wird, vielleicht wollt ihr den ja in der nächsten Folge erwähnen? Für mich war das auf jeden Fall eine der logischsten und klarsten Darstellungen unserer (der Menschheit) Situation und wie wir langfristig „unseren Arsch retten“.

    PS: Böhmi’s Anti-Globuli-Gewitter fand ich ebenfalls großartig! Vielleicht sollten wir mal gemeinsam versuchen Krankenkassen zu finden, die diesen Mist nicht im Programm haben. Das ist nämlich gar nicht mal so einfach, wie man meinen sollte.

  10. Ich habs tatsächlich mal geschafft auf ein Paper zu stoßen, bevor ich euch drüber quatschen hör :O Auf die Geschichte mit der „Blutgruppenkonvertierung“ bin ich vor ein paar Tagen mal gestoßen.

    Als Tee-Enthusiast (wobei sich über meinen Geschmack streiten lässt, einer meiner Favoriten ist ein relativ billger English Breakfast): Stimmt, das wird recht schnell recht teuer, wobei du beim Preis ja auch beachten musst, dass man, wie ihr bereits erwähnt habt, guten Tee auch öfters ziehen lässt. Sprich, mir reicht da eine vergleichsweise kleien Menge deutlich länger

  11. Zur ‚Apollo in realtime‘-Seite und deren Audio hatte NASA neulich ein paar Podcasts mit Hintergründen: Und zwar ist es so, dass die damals die Voice-Loops (also jeden Audio-Kanal wo irgendwer im Kontrollraum mit irgendwem anders ne Standleitung hatte) aufgezeichnet haben auf Magnetband. Die damals zwei 32-Spur-Aufnahmegeräte und deren Aufnahmen wurden dann aber lange vergessen, und als ein Forscher mal an die Aufnahmen dran wollte, mussten sie erst eine Methode finden, die Aufnahmen überhaupt auszulesen (die Original-Gerätschaft konnte nur eine Spur abspielen, aber bei 16 Stunden pro Band und 31 Spuren Ton plus eine Spur Timestamp wären die Bänder irgendwann unterwegs ausgestiegen) und so haben die sich einen 32-Spur-Lesekopf von ner Spezialfirma beschafft und das Material erstmal überhaupt digitalisiert. Da dürften in Zukunft hoffentlich noch weitere Missionen rauskommen können.

    Der Forscher wollte übrigens Kommunikation in besonders stressigen Situationen untersuchen. Falls da ein Paper zu bei euch vorbeifliegt, wisst ihr, wo das herkommt.

  12. Zum Vegetarismus: Vegetarierern ist völlig klar, warum das Essen in der Mensa für die Vegies meist besser ist. Die haben ein viel höheres Qualitätsbewusstsein und machen nicht beim Schnitzel Halt…
    Wenn du ganz genau auf deinen Körper hören kannst, dann merkst du die Unterschiede der pflanzlichen Kost; hast du nicht das Gefühl gesättigt, aber nicht geplättet zu sein? Ich kenne wenig bis keinen Vegetarier, der nach dem Essen einen Verdauungsschnaps verlangen würde…

    • Das Essen für Vegetarier ist besser, weil sie nicht das Schnitzel essen? Oder weil sie höhere Ansprüche haben?
      Seit wann richtet sich die Mensa nach den Ansprüchen ihrer Gäste?

    • Bei mir hat das übersättigt wenig damit zu tun, ob ich vegetarisch essen oder mit Fleisch. Nach einer käse-lauch-suppe (ja, vegetarisch) bin ich immer platt vom essen vohingegen das nach einem schönen Rinderfilet mit Gemüse nicht passiert. Es gibt sowohl mit Fleisch als auch ohne Fleisch Gerichte, die angenehm sättigen und solche die schwer im Magen liegen. Ich esse Fleisch, aber eben nicht in der Kantine, weil ich gerade bei Fleisch auf die Qualität und Herkunft achte. Hochwertiges Fleisch könnten sich aber in der Mensa viele nicht leisten…

    • Ich bin selbst Vegetarierin, verwehre mich aber Romantisierungen des Vegetarismus. Man kann auch vegetarisch (leider) leicht in ein Suppenkoma fallen, dafür muss man sich nicht mal besondere Mühe geben. Fettgehalt und Menge, das sind die Variablen (zumindest nach meiner Erfahrung), nicht etwa Fleisch vs. Nicht-Fleisch.
      Dass das vegetarische Essen in Mensen besser sei, kann ich aus meiner Mensaerfahrung auch nur glasklar verneinen. Generell habe ich eher den Eindruck, wo fleischlastige Küche herrscht, sind die vegetarischen Gerichte häufig (nicht zwingend) schlechter, da man dort oft schlicht nicht weiß, wie man vegetarisch kocht. Es wird einfach das Fleisch, das ja sonst die Basis darstellt, weggelassen und fertig. Oder im schlimmsten Fall gibt’s nur Beilagen.

      Übrigens, Nicolas, ich lache dich ganz sicher nicht aus. Ich bin glücklicherweise nicht sehr fleischlastig sozialisiert worden, sodass mir der Umstieg nicht schwer fiel. Ich ziehe aber immer wieder meinen Hut vor Leuten, für die Fleisch das Grundnahrungsmittel schlechthin ist/war, und die dann auf Fleisch verzichten. Zwei, drei vegetarische Tage pro Woche sind super.

  13. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass der chinesische PeepeeBoy nicht aussieht wie ein belgisches Manneken Pis.
    Aber das ist natürlich nur meine eurozentrische Sicht.

  14. Habe gerade meiner Krankenkasse mal einen Lobenden „Brief“ geschrieben, weil Sie bei Homöopahite genauso viel zuzahlen wie bei Voodoo oder Exorzismus. Nämlich nichts.
    Ausserdem habe ich in meiner Mail nochmal höflich gefragt, ob Sie ihre Ablehnung auf Ihrer Homepage nicht nochmal für jeden ersichtlich begründen können.
    Mehr Öffentlichkeit schadet schließlich nicht.

  15. Ich denke es muss jedem klar sein, dass die Menschheit immer wieder vor Herausforderungen stehen wird und auch schon immer stand. Aktuell ist es Klima. Bald st es die zunehmende Energiedichte. Daher ist es extrem wichtig nicht permanent über die Probleme zu diskutieren, sondern endlich damit anzufangen Lösungen zu suchen und diese umzusetzen. Ich glaube wir können es auch schaffen die Zunahme an Energie zu bewältigen aber nur wenn Politiker nicht mehr nach Macht oder Wahlen streben und endlich wieder für das Volk arbeiten. Dazu gehört es natürlich auf die Wissenschaft zu hören. Somit hat natürlich auch Wissenschaft immer etwas mit Politik zu tun.

    Macht also bitte immer weiter so darauf hinzuweisen.
    Bester Podcast ever.

  16. Zu Thema 1: Was mir spontan zu dieser Sache mit der Ionenstrahlmethode einfiel: Warum nimmt man eigentlich nicht Atome des gleichen Elements? Also Diamant würde man dann mit Kohlenstoff beballern.

  17. Interessanter Beitrag zum Thema „Wärme und Energieverbrauch“. Möchte damit mit einem anderen anknüpften:

    Ein Punkt, der mir leider in der ganzen medialen Diskussion noch fehlt (oder ich habe ihn nur übersehen), ist, das Herunterbrachen des 2-Grad-Ziels auf Länder/Regionen und jeweilige Folgen.

    2 Grad machen niemandem Angst…Aber dass es sich nur um einen Mittelwert handelt und man nicht schlussfolgern kann, dass es im Sommer einfach 2 Grad wärmer wird, das benötigt meiner Meinung nach deutlich mehr konkrete Beispiele, um ein größeres Verständnis in der Öffentlichkeit zu erreichen.
    Die breite Masse weiß nicht, was Golfstrom oder Jetstream sind…

    2 Grad im Mittewert bedeutet, dass es Himalaya 6 Grad wärmer wird und das hätte verheerende Folgen für die Menschen vor Ort (Habe ich das nicht sogar bei MinKorrekt gehört? Bin mir gerade unsicher). Plötzlich haben die 2 Grad eine ganz andere (verständliche) Tragweite.

    Falls jemand von euch also solche fundierten Beispiele (oder sogar eine Übersicht) kennt, die Temperatur-Folen konkreter herunterbrechen, dann wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar.

    Finde, dass das total naheliegend ist und die Diskussion in der Öffentlichkeit signifikant nach vorne bringen würde!

  18. Hi,

    schöne Sendung, wie immer. Bei Thema 4 (Strömung am Gardasee) wird irgendwie nicht so richtig klar, warum die vom Wind erzeugte Strömung in Längsrichtung des Sees nicht bereits ausreicht, eine thermische Umwälzung zu bewirken.
    Beim Zuhören entstand bei mir der Eindruck: Wind weht in Längsrichtung, daher Längsströmung, daher Corioliskraft, daher Querströmung, daher Umwälzung.

    • Hi Norbert,
      das Problem ist die Form des Sees. Der ist sehr schmal und sehr lang. Wenn nur der Wind aus Richtung Norden weht, dann gibt es nur eine Strömung entlang der Seeachse und das Wasser wird nach Süden in den breiteren Teil gedrückt…und das war es dann. Durch die Corioliskraft wird das Wasser schon im dünnen Bereich des Sees gegen das Ufer gedrückt und ermöglicht damit ein nachfließen des kalten Wassers aus tieferen Schichten. Der See ist im schmalen Bereich wie eine Rinne geformt.

      Ich hoffe, dass wurde hier etwas deutlicher 🙂 Falls nicht wirf mal einen Blick ins Paper, die Plots der Simulationen machen das Phänomen ganz gut sichtbar.

      Lieben Gruß
      Reinhard

  19. Die Idee, wie eine Gesellschaft, die nicht auf Wachstum angewiesen ist, funktionieren kann, wird schon lange untersucht. Man muss nur mal nach Postwachstumsökonomie oder Stationäre Wirtschaft oder sowas googeln. Da findet man unendlich viel Material.
    Ich bin hier nicht der Experte auf dem Gebiet. Aber soweit ich das in Erinnerung habe, hat die Menschheit wohl bis vor ca. 150-200 Jahren genau so gelebt. Nämlich grob gesagt so, dass eine Familie dann glücklich war, wenn die Kinder im Erwachsenenalter den gleichen Lebensstandard erreicht hatten, wie die Eltern – und nicht eben ein noch höheres Einkommen/Reichtum oder sowas. Das ganze gesellschaftlich gesteuerte Wirtschaftswachstum fing nämlich mit der Erschließung des Öls an. Und die Vermutung ist die, wenn wir das (und alle anderen fossilen Brennstoffe) soweit aufgebraucht haben, dann kehrt unsere Wirtschaft endlich wieder zum Normalzustand zurück. Wenn wir Glück haben, dauert das nur noch 4 oder 5 Generationen. 😉

  20. Ich bin sehr enttäuscht dass ihr die Möglichkeit ausgelassen habt das erste Thema „Ein kleiner Schnitt für einen Menschen…“ zu nennen 😉

    Und danke für die Erwähnung des Schreibwettbewerbs. Hab die beiden letzten Folgen erst heute und direkt hintereinander gehört, sonst hätt ich natürlich selbst auf die korrekte Autorin hingewiesen.

  21. Hallo Ihr Zwei,
    meine Frau kam gestern zu mir als ich unter der Dusche stand und gerade euren Podcast zu Ende gehört hatte.
    Sie sagte mir, dass sie in einem Podcast gehört hätte man könne Jeans reinigen in dem man sie ins Tiefkühlfach lege.
    Darauf antwortet ich die Wirkung dieser Methode gehe nicht über den Placeboeffekt hinaus.
    Das wiederum fand sie überhaupt nicht witzig. Vllt. könnt ihr mir/und allen anderen in eurem Podcast erklären wie die Jeans (mit anderen Kleidungsstücken soll es wohl nicht funktionieren) im Tiefkühler sauber wird.
    Beste Grüße

  22. Zum Thema Geldbörsen:
    Bei der geldlosen Börse hätte ich zusätzliche Skrupel, sie zurückzugeben, weil ich davon ausgehen würde, dass bereits jemand das Geld darin geklaut hat und das am Ende MIR vorgeworfen wird. Wahrscheinlich würde das nicht ganz verhindern, dass ich sie zurückgebe (geht ja vielleicht auch ohne jemanden zu treffen), aber ich frage mich, ob nur ich (sicherlich unbegründet) solche Ängste habe oder das auch für die Studie eine Rolle spielt.

  23. Ganz unten angekommen in der Kommentarleiste und am Ende von Thema drei nun doch noch ein paar Zeilen von mir, die ich diesen Bewegungsdrang stets körperlich nachfühlen kann, der bei Nicolas immer wieder anklingt.
    Sport ist auch Sucht.
    Und: schon ein europäischer Körper auf Basis „gesegneter“ Physis gewöhnt sich erstaunlich schnell an Aktivitätssteigerungen sowie das Abtasten der vor allem tagesformabhängigen Limits.
    Zur Sache möchte ich hier nun die Dokumentation „Leben am Limit“ empfehlen, in der neben dem Apnoetaucher Guillaume Nery auch der Österreicher Gerhard Gulewicz portraitiert/begleitet wird beim erwähnten Race Across America: „..er braucht für 4.800 km von der US-West- zur Ostküste weniger als neun Tage – mit einem Schlafpensum von insgesamt ca. sechs Stunden.“
    Am Ende sind es knapp sieben. Dann mußte er aufgeben. Die erahnbare Einsamkeit und Verzweiflung..: heartbreaking.
    Bis dato war er des öfteren (!) Zweiter oder Dritter, nie Erster.
    Dieser Mann erscheint dort am Ende nicht einfach ausgezehrt..er wurde zum Zombie.
    Ein Leben ohne sportliche Betätigung ist vielleicht möglich, aber meinem Empfinden nach sinnlos (um es mit Loriot zu schreiben). Das aber schaut in seinem Fall mehr nach begleitetem Suizid aus.
    Derzeit soweit ich sehe in keiner Mediathek, wohl aber in meiner Dokuthek..
    Und weil´s so schön ist:
    https://m.youtube.com/watch?v=uQITWbAaDx0

    Bewegte Grüße! Doreen

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