Minkorrekt Folge 108 „Erklima was Thema war“

Folge vom 14.11.17

Zwei Wochen sind wieder vorbei und diesmal haben wir viel erlebt. Reinhard hatte Geburtstag und war bei Nicolas zum Steak essen eingeladen…und ja, es gab für ihn zur Feier des Tages sogar ein Duckstein und Geschenke! Ein Jan-Tenner-Shirt und das wundervolle Lego-Set „Women of Nasa“.

Nicolas berichtet von einem Vortrag aus dem physikalischen Kolloquium. Es ging um den XFEL am Desy und die Frage wie es mit den Beschleunigern in Zukunft weitergehen könnte. Eine Möglichkeit wären Kielfeldbeschleuniger.

Auch Dr. Das hat es mal wieder in unsere Sendung geschafft diesmal allerdings eher indirekt. Retractionwatch ist auf ihn aufmerksam geworden.

Reinhard hatte in den letzten Wochen noch ein paar Lesungen unter anderem in der c-base in Berlin. Und da er schonmal in Berlin war hat er gleich noch mit seinem Verlag über ein Hörbuch gesprochen…es besteht noch Hoffnung.

Zuletzt machen wir noch Werbung für den guten Tim. Am 16.11 um 20:00 git es eine besondere Folge der Raumzeit im Großplanetarium in Berlin.

Die von uns angesprochene Seite zu den 3D Modellen der Nasa findet ihr hier.

Thema 1:Wer hat in die Suppe gespuckt?“ – Was war alles nötig damit aus der Ursuppe zufällig leben entsteht? Ehrlich gesagt erstaunlich viel…aber ging das eventuell auch mit weniger? Dieser Frage versucht das erste Paper auf den Grund zu gehen.

Thema 2:With great Power comes great crystallinity“ – Plastikmüll ist ein immer größer werdendes Problem. Vielleicht liegt ein Teil der Lösung dieses Problems darin den Müll als Rohstoff weiter zu verwerten. Eine Möglichkeit untersucht dieses Paper und zwar die Verwendung von PET als Zusatz in Beton.

Experiment der Woche:Temperatur hören“ – Wir hätten es auch nicht für möglich gehalten, aber wir alle haben eine Superkraft….wir können Temperaturunterschiede hören!

Musik:Mit herzlichen Grüßen – Science goes hip-hop“ empfohlen von Susticle

Chinagadget der Woche: Sucker!

Thema 3:Was sind die Pyramiden?“ – Ufolandeplätze? …ja das auch! Was noch? Schlüssel der Energie! Richtig! Außerdem hat diese Studie mit Hilfe von Myonen herausgefunden, dass in einer der großen Pyramiden wohl noch ein bisher unbekannter Hohlraum schlummert!

Thema 4:Die Waage des Lebens“ – in diesem Paper geht es um eine ziemlich coole neue Art von Waage, die tatsächlich irgendwie so etwas wie das Leben messen kann.

Die Betreiber der bösen Seite sci-hub.cc wurden mal wieder verklagt…RICHTIG SO!

Als Einstimmung auf den Advent reichen wir noch eine Empfehlung von Gerrit weiter… den Adventskalender von komm mach Mint.

Der Amazonkauf der Woche ist diesmal: „Die drei ??? Adventskalender 2017“ – Den hat Reinhard dieses Jahr auch geschenkt bekommen und ist sehr gespannt auf die Geschichte.

Rausschmeißer:Das Lumpenpack – Heilpraktiker” empfohlen von Fabian

(bei allen Links auf Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

33 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 108 „Erklima was Thema war“

  1. Ausgerechnet auf einer 3D-Drucker-Messe stehend die Wiederauflage des 3D-Drucker-Rants im Ohr zu haben. Und dann reitet sich der Woehrl noch weiter rein, anstatt einfach anzuerkennen, dass Robs Kommentar richtig war 😀

    Die aelteren 3D-Drucker (wie vermutlich auch der eure) haben irgendwelche 8-Bit-Controller als „Hirn“. Das sorgt dafuer, dass sie in der Regel sofort und ohne langen Bootvorgang starten und einsatzbereit sind. Es heisst aber auch, dass sie mit der Uebersetzung eines STL-Files in den gcode fuer die Steuerung der Schrittmotoren hoffnungslos ueberfordert sind. Deswegen gehoert die maschinenspezifische Aufbereitung auf einen externen Rechner. Bonuspunkte fuer alle, die Parallelen zu _fruehen_ 2D-Druckern finden.

    Robs Kommentar unter der letzten Sendung trifft den Nagel auf den Kopf. Neuere Consumergeraete haben teilweise mittlerweile Workflows, um direkt vom Laptop oder Tablet oder Telefon das STL-File entgegenzunehmen und zu slicen. Die aelteren Geraete bekommen diese Faehigkeiten aber nicht magischerweise einfach dazu. Nur weil Tesla heute irgendwelches fancy Zeug auf dem Markt wirft, musst du mit dem alten Kaefer eben _immer_ noch mit unsynchronisiertem Getriebe fahren _koennen_ 😉

    • Fand den Kommentar auch lustig, dass der heutige Laserdrucker ja auch alles frisst. Klar, aber nach wie vielen Jahren Entwicklung. Und die brauchen ja oft immer noch Treiber, für genau das machen.

      Ich finde das bei den 3D Druckern auch gar nicht schlimm. Weil ich mir so meinen slicer eben aussuchen kann…

      • Das mit dem Laserdrucker, der alles frisst, hat mich auch gefreut. Ich dachte nur an mein Makefile mit
        latex -> dvips -> ghostscript
        für meine Diplomarbeit damals.

        Und auch heute wird ein Laserdrucker wohl kein Word- oder Excel-File verstehen, dass ich ihm direkt vorsetze.

  2. Ein paar Kleinigkeiten zu dem Plastik:

    Die Strahlendosis von 100 Kilogray ist ungefähr das 10.000 fache dessen, was ein Mensch mit sehr viel Glück und sehr guter medizinischer Versorgung gerade noch überleben kann (aber in den meisten Fällen nicht tut). – Sollte auch klar sein. Wenn großflächig die chemischen Bindungen aufgebrochen werden, tut das dem Körper auch nicht gut.

    Woher Gammastrahlung nehmen? -> Röntgenstrahlung sollte auch klappen, lässt sich mit Bremsstrahlung jederzeit herstellen. Weiß nur nicht, wie effizient das ist.

    Wie kommen die Forscher darauf, Plastik mit Gammastrahlung zu bestrahlen? Einige der Forscher arbeiten an der Advance Photon Source (APS), Argonne National Laborator. Und ein Blick in die Geschichte der Argonne Ntional Laboratories macht den Zusammenhang jetzt auch nicht gerade schwierig.

    • Also warum Gammastrahlung macht das APS klar, aber warum Plastik nicht wirklich, oder?

      Ich fand das aber auch nicht so weit hergeholt, den Effekt kennt dich eigentlich jeder, der Mal irgend ein Plastikteil in der Sonne stehen hat lassen. Die UV Strahlung macht das Ding halt hart und brüchig. Mit Gamma Strahlung wird es halt schneller gehen…

      Lieben Gruß!

    • Die Forschenden sind nicht selber auf die Idee gekommen. Die Bestrahlung von Polymeren ist, seit Jahrzehnten, ein im industriellen Maßstab angewandter Prozess.

      http://dx.doi.org/10.1016/S0168-583X(01)00966-1 (Elsevier, aber Open Access(!))

      Die grauen Abflussrohre, die jeder aus dem Baumarkt kennt, sind fast ausnahmslos mit hohen Gammaenergiedosen bestrahlt worden. Die langen Ketten aus Polyethylen werden dadurch teilweise aufgebrochen und vernetzen sich neu. Das Material wird dadurch härter, der Schmelzpunkt erhöht sich, aber auch spröder.

      Als Strahlenquelle werden Kobalt-60, Iridium-192 oder andere Radionuklide eingesetzt. Röntgenröhren und Beschleuniger haben meist zu geringe Wirkungsgrade und geringe Leistungen um wirtschaftlich zu sein.

      Solche Quellen werden auch zur Sterilisation, z.B. von Blutprodukten, und Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet.

    • Ich hab ja ein grundsätzliches Problem mit diesem Vorgehen.
      Plastik vorübergehend in Beton verschwinden zu lassen, beseitigt den Plastikmüll ja nicht wirklich. Er wird nur schonmal feingemahlen um dann später Probleme zu bereiten.
      Solange umweltverträglicher Abbau von Kunststoffen nicht möglich ist, bleibt Vermeidung meiner Meinung nach die einzig sinnvolle Lösung.

      • Die Sache hakt tatsächlich an noch viel fundamentalerer Stelle: Man muss den Kunststoff ersteinmal (sortenrein) vorliegen haben. Wenn das der Fall ist kann man einige Sachen damit machen (einfachstes Beispiel Verbrennen). Das ist jedoch nicht so und genau daher das Problem. Ist also eine Lösung für ein Problem das nicht exisitiert

    • Semiramis, Semiramis… da war doch schon mal was….
      ach ja, Folge 67, „Fleischgutschein“

      Die Herren bleiben wenigstens bei ihrer Fassung.
      Macht einfach weiter so 🙂

    • Nicht ganz, nicht nur das „Scheibentelefon“ hieß so, sondern lange Zeit war das der Hauptbezeichner für alle Tischtelefone. Das typische Wählscheibentelefon, das die meisten kennen dürften, die in den 70ern/80ern aufgewachsen sind, ist das (bzw. der) FeTAp 611 (bzw. eine der Varianten). Später kam dann die Tastenvariante (TWB=Tastwahlblock) raus, auch als FeTAp, z. B. FeTAp 75.
      Dazu gab es dann verschiedene Telefone für die Wandmontage, die hießen dann FeWAp.
      Diese recht technischen Bezeichnugen wurden Mitte/Ende der 1980er aufgegeben und man führte Telefone für unterschiedliche Ansprüche mit werbewirksamen Produktnamen ein: https://www.youtube.com/watch?v=WdnI9XtPWLQ

  3. Einen hab ich noch zum Thema (3D-)Drucker:

    auch für einen “normalen” Drucker musst Du Dein Textdokument erst in ein Format umwandeln, das der Drucker versteht. Das Stück Software, daß das für Dich übernimmt, ist entweder dein Texteditor oder der Druckertreiber.

    Analog könnte man das auch für 3D-Drucker regeln; einmal Defaults setzen und dann nur noch in den Treiber kippen. So grundsätzlich.

  4. Als erstes zum 3D-Drucker: das der nicht einfach die STL-Datei frisst, ist kein Wunder – wie oben schon erwähnt wurde, benötigt das Übersetzen des Modells einiges an Rechenleistung; dazu kommt, dass das kein so trivialer Vorgang ist, wie Nicholas tut: je nach verwendetem Material müssen die Bahnen anders berechnet werden, unterschiedliche Stützstrukturen eingefügt werden usw… und dass du dass am PC machen und nachbereiten musst (was sich eigentlich fast immer lohnt), hat seinen guten Grund (vernünftige Ein-/Ausgabegeräte bspw.).
    Wenn das ganze mit 3 Klicks klappt, hast du entweder ein sehr simples Modell oder einen ziemlich unvorteilhaften Druck – eigentlich soll das nämlich gar nicht automatisch passieren (Trial&Error ist nämlich viel zu zeitaufwändig)…

    Ein 3D-Drucker ist für Poweruser – das merkt man alleine schon am Preis. Bei einem professionellen Photodrucker musst (und willst!) du die Einstellungen auch anpassen (Papier etc.), das passende Farbprofil auswählen usw…

    Wenn man das nicht will, muss man einen professionellen 3D-Druckservice konsultieren – die nehmen einem dann das Denken ab. Die aktuellen Drucker sind noch nicht wirklich in der Lage, das zu machen.

    Nicholas erinnert mich ein bisschen an jemanden, der sich einen Pritschenwagen besorgt und sich dann beschwert, dass sich die Sachen nicht nur nicht von selbst beladen sondern er die sogar noch festzurren muss… anstatt einfach eine Spedition einzuschalten.

    • Edit: das meiste habt ihr ja auch selber gesagt; aber ich wollte das nochmal zusammentragen…
      Noch ein Addendum: wenn man im Schreibprogramm der Wahl auf Drucken klickt, wird das Dokument auch nochmal konvertiert – und das eben auch Druckerspezifisch (Farben, Papier, Duplexdruck usw.) – der Unterschied ist bloß, dass das oft automatisch geht, weil sich der Büroalltag so ähnelt: A4, Schwarz-Weiß, …

      Wenn das nicht mehr der Fall ist, muss man auch Hand anlegen – z.B. bei Briefumschlägen-Duplex oder fortgeschritten Farbkombinationen – und das macht man am Computer; oft mit Spezialsoftware.

    • Und mein letzter Kommentar zu dem Thema (versprochen ?):

      Nicholas hat insofern natürlich recht, als dass die Software oft eine Katastrophe ist – und ein guter Workflow ist gerade auch für Poweruser wichtig.

      Eigentlich bräuchte man eine standardisierte Plug-in-Schnittstelle in den CAD-Programmen, wo man dann das passende Druckerplugin reinladen kann und so die Einstellungen vornehmen kann ohne die CAD-Software zu verlassen.

      Und dass der Makerbot kein USB2.0+FAT32 kann, hab ich zwar in der letzten Folge schon begründet; aber das ist auch keine Entschuldigung.
      Eigentlich müsste man einfach den Stick anschließen, dann kopiert er die Datei in ein paar Sekunden in den internen Speicher und dann kann man den Stick wieder abzuppeln und der Drucker druckt.

      Damit ist man zwar noch weit von dem „mal eben schnell was drucken“-Faktor entfernt; aber das ist ja durchaus gewollt…

  5. Bezüglich der Badewanne kann es auch gut sein, dass Reinhard da etwas anderes wahrnimmt – da der Warmwasserdruck fast immer erheblich geringer ist als der Kaltwasserdruck klingt der Strahl natürlich auch ganz anders.
    Vielleicht hört man den Temperaturunterschied dennoch, aber die Fehlerquelle muss man unbedingt ausschließen.

  6. Bezüglich der Pyramiden: was ich noch gelesen habe ist, dass diese Kammern und Gänge möglicherweise mit grobem Schutt gefüllt wurden um entweder eben Bausubstanz zu sparen und das Gewicht an strategischen Stellen (bspw. die Spitze) zu verringern oder dass die Strukturen beim Bau eine Rolle gespielt haben und dann eben später mit Schutt versiegelt wurden… Falls ich die Daten bestätigen, wird es auf jeden Fall sehr interessant, da mal reinzuschauen – selbst wenn es sich lediglich um Schutt handelt, wird es ja auch dafür einen Grund geben (warum ausgerechnet hier, hat man nur Material sparen wollen oder diente der Hohlraum wirklich einem wichtigen Zweck im Bau, …)

    Ansonsten wollte ich noch anmerken, dass ihr das moderne schwere Gerät – bei allem Respekt vor der damaligen Leistung – nicht unbedingt unterschätzen solltet… ich meine, ihr kommt ja aus dem Ruhrgebiet – schaut euch mal so Bergbaugerät an (Stichwort Schaufelradbagger). Das ist schon echt heftig…

  7. Hallöchen zusammen!
    Als großer, mitunter leidenschaftlicher Fan von Die drei Fragezeichen (mein Jan Tenner; ) ) eine kleine Randbemerkung zum 3D Hörspielerlebnis:
    Die Folge „Die drei Fragezeichen und das versunkene Schiff“ ist zuvor in der zweiten Top Sercet Edition erschienen. Als Top Secret Edition werden Sondereditionen der Drei-???-Buchserie bezeichnet, die "lange verschollene" Fälle beinhalten.
    Also im Prinzip ist der Fall schon veröffentlicht gewesen, nur noch nicht eingesprochen.
    Und eine weitere Folge die man im Planetarium hören kann „Die drei ??? und  die schwarze Katze“ ist eine Neuauflage der Folge 4.
    Und ja ich muss auch sagen die Bilder waren so semi toll, allerdings war bei der ersten Auflage der 3D Hörspiele die Gefahr des einschalfens sehr hoch, es war nämlich stock dunkel :D.

    Liebe Grüße

  8. Hallo,
    ich bin da auf etwas gestoßen –denke ich. Leider bin ich nur eine Kunststudentin, empirische Versuche gehören nicht zu meinem Currikulum. Vielleicht wäre das aber etwas für euer Experiment der Woche?

    Ich wollte eine Torte backen und diese mit eingefärbter weißer Schokolade verzieren.
    Ich habe die Schokolade also geschmolzen und mit ein paar Tropfen blauer Lebensmittelfarbe (E132) vermischt. Ein paar mehr Tropfen und plötzlich wurde die Masse zäh, dann spröde wurde, bis sie zu einer teigähnliche Masse wurde. Ich habe also versucht das Ganze nochmal zu erhitzen, aber es wurde nicht mehr flüssig. Wieso passiert denn sowas?

    Liebe Grüße,
    Elena

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