Minkorrekt Folge 104 „Problemmuschel“

Folge vom 06.09.17

Intro war „Glücksrad“

Nicolas hat in den letzten zwei Wochen mal wieder eine Kindervorlesung gehalten und hat sich dabei mit dem Problem beschäftigt wie er Mädchen dazu ermutigen kann sich häufiger zu melden. Hier der Twitter-Thread dazu.

Reinhard war unter anderem mit Alwin von den Beanstandeten im Kino und empfiehlt Alwins großartiges Trainingsbuch Dungeons and Workouts.

Außerdem reden wir noch kurz über das aktuelle Buch von Herrn Freistetter und PR-Piraterie.

Thema 1: „Mysterium Wasser: Folge 254“ – Wasser ist ein ganz besonderer Stoff. Wie besonders sieht man daran, dass es immer wieder Paper gibt die bezüglich der Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff etwas neues herausfinden.

Thema 2: „Wer braucht schon eine Uhr?“ – Reinhard leitet dieses Thema „kurz“ mit einem kleinen Exkurs zum Thema Uhren und dem Längengradproblem ein und bekommt im letzten Moment dann noch die Kurve zu seinem eigentlichen Thema….Vögeln.

Experiment der Woche: „die Shepard-Skala“ – Die Shepard-Skala ist ein psychologischer Effekt der uns eine endlose Tonleiter vortäuscht. Diskret kann man vielleicht noch hören wie das ganze funktioniert, aber bei den komplexeren Varianten hat man keine Chance mehr. Die Shepard-Skala findet auch in eineigen Filmen und Videospielen Verwendung.

Musik: „Mandelbrot Set

Chinagadget der Woche: Its Magic….nicht das erste mal, dass Nicolas von einem Gadget beeindruckt ist. Diesmal handelt es sich um einen tatsächlich recht erstaunlichen Zaubertrick.

Thema 3: „Diamantenregen“ – There are diamonds on Uranus…..mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen.

Thema 4: „Das Teflon der Meere“ – Muscheln die sich am Rumpf ansiedeln sind dafür verantwortlich, dass Schiffe nach einer Zeit mehr Treibstoff verbrauchen. Dieses Paper hat eventuell die Lösung.

Bonus: Previously on Caterpillar-Research. Diesem Kommentar zu folge ist die Raupe Nimmersatt umsonst geschreddert worden weil sie das Plastik nicht verdaut. Die forscher der Ursprungsstudie sind da allerdings anderer Meinung…wenn man 30$ zahlt….vielleicht geht es in den nächsten Folgen ja weiter mit dieser Geschichte.

Der Amazonkauf der Woche ist diesmal Bartwichse

Hausmeisterei: Nicolas twittert in den nächsten Tagen für die Real Scientists (@RealSci_DE)

Rausschmeißer „Tom Lehrer – Lobachevsky (with lyrics) 1953” von Frank

(bei allen Links auf Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

41 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 104 „Problemmuschel“

  1. Hallo,

    eben zum Längengrad-Problem, auch wenn das nur zum Ausholen diente:

    Man versuchte abseits der Lösung mit Uhren, mit astronomischen Mitteln eine Lösung zur Ermittlung des Längengrads zu finden. Genutzt wurde dabei die scheinbare Distanz des Mondes zu Fixsternen. Ein Astronom, Maskelyne, bevorzugte den astronomischen Lösungsweg und spielte John Harrison dabei übel mit.

    Heute dreht sich in der Sternwarte in Greenwich, die Ihr ja auch erwähnt habt, vieles um den Längengrad. Sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Dort werden auch die (teilweise laufenden!) Uhren von John Harrison gezeigt und das Längengradproblem und die Uhrenproblematik im Museum erklärt. Mir ist ein simulierter kleiner Schiffsrumpf im Querschnitt in Erinnerung, an dem ein Pendel hängt. Daran war ein Tongenerator angeschlossen. Durch die Bewegung des Rumpfes und des Pendels ergaben sich völlig erratische Abstände zwischen den einzelnen „Ticks“ der so angedeuteten Uhr.

    Ich hatte mich mit diesem Thema beschäftigt und für mich war das sehr bewegend, diese Uhren dann tatsächlich mal zu sehen und diesen Platz zu besuchen.

    Es gibt dort so touristisches Gedöns mit einer Skulptur für den Nullmeridian, Souvenirautomaten und eigenen Logos… ganz schick wohl, aber der Ort an sich ist viel interessanter.

    Sehr wahrscheinlich verschlägt es mich im Oktober diesen Jahres nochmal dahin, dann twittere ich sicher noch ein paar Bilder von dort.

  2. Ich habe vor einer Weile mal eine ganze Blogartikel-Reihe zu der Frage geschrieben, warum niemand etwas (in großen Gruppen) sagt. Das trifft dein Anliegen nicht genau, Nicolas, aber vielleicht ist ja trotzdem etwas für dich dabei: https://www.olivertacke.de/2015/07/30/niemand-sagt-etwas-in-grossen-gruppen/

    Die Software Plickers klingt für mich dann doch etwas umständlich. Falls du Rückmeldungen nicht personalisiert benötigst, schau doch mal auf http://ep.elan-ev.de/wiki/Audience_Response vorbei. Dort findest du eine Liste von weiteren „Audience-Response-Systemen“, mit denen direkt über das SmartPhone/Laptop geantwortet werden kann. Die Software EduVote erfüllt da diverse Anforderungen, die häufiger kommen: In PowerPoint integrierbar, Datenschutzkonform, auch ohne App nutzbar … Viele setzen da gleich an, nicht jeder habe ein SmartPhone dabei. Denkbar, aber das lässt sich zum Abstimmen auch weitergeben. Außerdem habe ich mehrfach Studierende gefragt, ob sie denn ein SmartPhone hätten. Dafür habe ich ungläubige große Augen geerntet. Ja. Haben sie im Prinzip alle. In Schulen wäre die Situation auch aus anderen Gründen natürlich anders. Wichtiger als die Technik: Bitte nicht bloß als Wer-wird-Millionär-Ersatz einsetzen. Da gibt es beispielsweise mit „Peer Instruction“ Ansätze, die sich mehr lohnen. Ist auf der Seite zu den Audience-Response-Systemen auch kurz angerissen.
    Ich will schon seit Jahren zu dem Thema mal einen eigenen Theorie-/Praxis-Beitrag schreiben oder gar zusätzlich ein Video machen. Vielleicht mache ich das ja noch. Bedarf bei jemandem?

    • Da war Oliver schneller 😉 EduVote kam mir auch als erstes in den Sinn als es um Abstimmungstools für (Groß-)Gruppen ging. Ich selbst habe es noch nicht genutzt, aber von einigen anderen WiMis der TU BS positive Erfahrungen gehört.

      Das Angebot für Schüler*innen hieß früher übrigens „Sommeruni für Frauen“ und genau dieses Programm hatte mich vor über 10 Jahren dazu bewogen Bauingenieurwesen anstelle von Architektur zu studieren.

  3. Hey,

    darf ich als Freizeitpark-Junkie zum leeren Phantasialand klugscheißen?

    Und zwar: DER Geheimtipp zur Ferienzeit, dank euch nicht mehr so geheim, ist, am Wochenende in die Freizeitparks zu gehen. Da fast jeder Nicht-Junkie damit rechnet, dass Freizeitparks in den Ferien am Wochenende am vollsten sind, vermeiden viele Normal-Besucher (böses Wort!) das. Und es ist verleichsweise leer in den Parks. Also: In den Ferien am Wochenende gehen.
    Gibt noch mehr Tricks zur richtigen Auswahl des Besuchstags, zum Beispiel auch bei Brückentagen, aber ich kann ja hier nicht alle Geheimnisse von Freizeitpark-Junkies verraten. 😉

    Das kann aber nicht der einzige Grund sein, wie Ihr auch schon richtig vermuten werdet, denn selbst am Wochenende ist es in anderen Freizeitparks nie so leer wie Nicolas es erlebt hat.

    Was haben wir denn da noch für einen Grund? Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Phantasialand! Für einen im Vergleich zu anderen deutschen Freizeitparks unverschämt hohen Eintrittspreis bietet das Phantasialand zu wenige Attraktionen für Familien mit Kindern jeden Alters und den meisten Freizeitpark-Junkies zu wenige Fahrgeschäfte, zumal die oft auch noch im schlechten Zustand sind. Ich weiß nicht, ob Ihr die Hollywoodtour unter Temple of the Night Hawk gefahren seid? Sie ist so ziemlich das beste Beispiel dafür, wie das Phantasialand ältere Attraktionen behandelt. Aber auch eine Fahrt mit Colorado Adventure ist aufschlussreich, der eigentlich schöne Coaster schlägt mittlerweile sehr unangenehm, wie wir Junkies sagen.

    Die meisten Freizeitpark-Junkies, die ich persönlich oder über Social Media kenne, besuchen das Phantasialand eigentlich nur noch, weil in der Jahreskarte (Clubkarte) vom Europa-Park ein kostenloser Eintritt an einem Tag im Jahr enthalten ist. Und das sagt viel aus, weil das Phantasialand mit Taron und Klugheim bei der Thematisierung von Fahrgeschäften Vorbild für alle anderen deutschen Parks sein sollte.

      • Die Neuigkeit hatte ich vor dem Podcast auch bereits gelesen und musste spontan ans Riken-Institut denken. Stammzellen ich hör dir trapsen! Das wirklich schlimme an der Studie ist ja nicht, dass vermutlich nichts dran ist, sondern das mal wieder alle wissenschaftlichen Kontrollmechanismen versagt haben. Es ist doch wohl für jeden Laien klar, dass z.B. eine Gegenprobe mit Raupenmatsch ohne Plastikfutter erfolgen muss. Und wenn da das gleiche Spektrum herauskommt, wars wohl nicht mit der These. Ganz ehrlich, da mangelt es doch fundamental beim Verständnis für wissenschaftliche Methodik. Dazu gehört dann sich erst einmal zu überlegen, wie man die eigene These widerlegen könnte, was in diesem Fall wohl relativ einfach ist. Tatsächlich läufts aber immer wieder genau falsch, dass man eine These aufstellt und sich dann die Daten solange zurecht selektiert, bis sie dazu passen und alles andere ignoriert. Vielleicht sollten Wissenschaftsjournalisten aber auch einmal dazu angehalten werden Studien auf solch mangelhafte Methodik abzuklopfen, bevor sie großspurig Sensationen verbreiten. Das untergräbt die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft nämlich ungemein und stellt sie beim geneigten Leser auf eine Stufe mit Esoterik und Pseudowissenschaften.

        • Als analytischer Chemiker tut mir das Messprinzip an sich schon sehr weh. Für komplexe Gemische finde ich die FTIR sehr ungeeignet. Da wäre die Methode der Wahl schon eher Headspace-GC-MS gewesen. Ethylenglycol geht damit ganz wunderbar zu messen. Und Probleme mit der Matrix hat man damit auch nicht. Raupenmatsch zusammenkratzen, in ein Probenfläschen füllen, im Autosampler auf 80°C erwärmen und aus dem Gasraum über der Probe messen. (Wenn er Kunststoff nicht an sich schon so viele Monomere enthielt, dass der Nachweis auch ohne Raupe gelingt)

          Aber nebenbei stelle ich mir gerade ein KBr-Pressling mit Hack vor. (Wäre das klassische Messverfahren für IR, wenn man keine ATR-Quelle hat)

  4. Zu Achterbahnen hier noch ein paar Anmerkungen, wie auf Twitter angekündigt 🙂

    Die Abfertigung bei der Black Mamba dauert recht lange, so dass die Wartezeit vor der Station einfach hierdurch entsteht. Bei Ein-Zug-Betrieb fährt der Zug in die Station durch.

    Zu Katapultachterbahnen noch ein paar Infos aus einer Führung hinter den Kulissen der Blue Fire, die auch mich als Technikinteressierten überrascht haben (Spoilerwarnung 🙂
    Erstmal sind die Permanentmagnete am Zug und nicht an der Schiene, da so nicht so viel Energie in den Zug muss. Außerdem kann man die Magnete gleich noch für die Wirbelstrombremsen verwenden. An der Schiene sind die Spulen montiert, die abhängig von Zugposition und Zuggeschwindigkeit angesteuert werden.

    Um den Luftspalt zwischen Spule und Magneten genauer steuern zu können, hat die Schiene in diesem Abschnitt Überbreite, um die Federung der seitlichen Führungsräder auf Anschlag zu bringen und ein seitliches Schwanken des Zugs zu verhindern.
    Der Luftspalt ist so gering, dass vor der Beschleunigungsstrecke Sensoren sitzen, um den Spalt zwischen den Permanentmagneten auf Fremdkörper zu prüfen. Schon Gegenstände wie Feuerzeugrädchen oder Haarklammern führen zum Halt des Zuges, um Beschädigungen der Spulen zu verhindern. Der Fremdköörper muss dann manuell entfernt werden.
    Die Magnete sind so stark, dass bei Montagearbeiten am Zug aufgepasst werden muss, dass sich die Magnete nicht berühren, weil sie nicht mehr getrennt werden können, sondern auf den Schrott müssen.

    Diese Aussagen gelten vermutlich genauso auch für Taron. Ob das Phantasialand auch technisch orientierte Führungen hinter die Kulissen anbietet, kann ich aber nicht sagen.

  5. Ein paar Anmerkungen zu Schweröl für Schiffe:

    Das Zeug ist so zäh, dass man es erhitzen muss, um es überhaupt pumpen zu können. Um den Motor nicht zu ruinieren, wird der Kraftstoff im Maschinenraum noch aufbereitet, indem unter Anderem Sand, Wasser und Schwefel ausgefiltert werden.

    Insgesamt ist das Zeugs also fast näher an Straßenteer als an Autokraftstoff :-/

  6. Passend zum Glücksrad-Thema: Darf ich ein „ä“ tauschen (in meinem Namen zu einem „e“).

    Und dann möchte ich euch noch mal ganz herzlich in eurem Plädoyer für Open Access bestärken (und das ganz schamlos als Anlass für PR in eigener Sache nutzen und darauf hinweisen das ich in meinem Buch über Newton ein Kapitel über die Längengradbestimmung habe das mit einer Diskussion zum Thema „freie Literatur“ in der Wissenschaft endet).

    P.S. Beim „PR-Krieg“ hab ich übrigens nach dem Foto den Ausgangszustand natürlich wieder hergestellt 😉
    P.P.S. Wenn ihr coole Wissenschaftsmusik sucht, dann hört mal „Alfred Wegener“ von den Amoeba People (falls ihr das nicht eh schon hattet).
    P.P.P.S. Und alles von „Public Service Broadcasting“!

    • Immer diese Wissenschaftler und Ihre Namen! Erst der Herr Remscheid und jetzt Sie Herr Freistättär 😉

      Zu dem Kapitel bin ich leider noch nicht gekommen, freue mich aber schon drauf.

      P.S. Das habe ich mir schon gedacht, hättest du aber auch so stehen lassen können…Ich fand es sehr lustig 😀

      Gruß Reinhard

  7. Bei dem Diamanten Thema fielen mir gleich zwei Dinge ein:

    Ferris macht blau:
    „Verzeih meine Ausdrucksweise, aber Cameron ist so verkrampft, wenn du dem ein Stück Kohle in den Arsch drückst, hast Du nach zwei Wochen einen Diamanten.“

    Und was den Frauen gar nicht gefallen wird: Diamanten sind auch nur Plastik.

  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Rybatschi
    Heißt wohl sowas wie „Fischerort“, würd ich sagen.

    Aussprache:
    – r wir r in „Rabe“
    – y wie i in „immer“
    – b wie b
    – a wie a
    – tsch/ch wie ch in „chai latte“ (englisch). Ist ein eigener Buchstabe ч, weiß nicht, wo man das Geräusch im Deutschen macht. Wie ch in „cheap“ (englisch), deswegen wurde das in der Studie mit ch geschrieben, weil man es nicht deutsch ausspricht.
    – Jetzt wird es kompliziert: auf englisch schreiben die y, auf deutsch wäre es ein normales i wie in „Igel“. Auf russisch ist es aber ein i und ein ij, so: ий. Ich würde das einfach ij sprechen mit normalem i (Igel) und j (Jacke).

    Gar nicht so schwer etwas russisch auszusprechen. 😉

  9. Also wenn sogar Nicolas sogar sagt, dass das Cinagadget hochwertig verarbeitet ist, dann würde ich gerne erfahren von welcher Seite ihr das bezogen habt , wirklich Amazon? Danke 😉

    • Das ist leider schon zu lange her um das genau zu sagen. Die Version bei Amazon scheint aber exakt die gleiche zu sein. Sonst schau mal bei tinydeal 🙂

    • Auch VW selber vertreibt (vertrieb?) Dieselmotoren. Das Ganze nennt sich dann „Volkswagen-Marine“. Da werden normale Automotoren, natürlich die guten TDI Aggregate, umgebaut, damit sie seetauglich sind.

  10. Ein paar Anmerkungen zum Thema „Mysterium Wasser“:
    Die Eigenschaften von Wasser werden zu grossen Teilen durch die Bildung von Wasserstoffbrücken-Bindungen zwischen den einzelnen Molekülen bestimmt.
    In der Sendung kam das IMHO etwas zu kurz. Nicolas hat hauptsächlich mit dem Dipolmoment des Wassermoleküls argumentiert. Das reicht aber alleine nicht aus um die Eigenschaften von Wasser zu verstehen.
    Das gilt sowohl für makroskopische Eigenschaften wie der eigentlich viel zu hohe Siedepunkt von Wasser (verglichen z.B. mit H2S) als auch mikroskopische Strukturen in Eis oder flüssigem Wasser.
    Das Wassermolekül ist nämlich nur auf der ersten Blick V-förmig gewinkelt. Wenn man die nicht-bindenden Elektronenpaare am Sauerstoff mitberücksichtigt, findet man eine leicht verzerrte Tetraeder-Struktur, also topologisch genau wie beim Diamant oder Methan.
    Zur Bildung einer Wasserstoffbrücken-Bindung überlappt ein nicht-bindendes Sauerstoff-Orbital mit einem Orbital am Wasserstoff eines anderen H2O-Molekuel. Die daraus resultierenden Strukturen in fester oder flüssiger Phase sind daher 3-dimensional vernetzt und zeigen sich sehr schön in den Abbildungen im Paper.
    Das hat eine besonders wichtige Konsequenz. Da sich die Orbitale der Wassermoleküle durch die Wasserstoffbrücken-Bindungen schon in der richtigen räumlichen Stellung zueinander befinden, können die Bindungen ganz einfach „umklappen“ und – schwupps! – ist das Hydroxonium H3O+ ein ganzes Stück „weiter gewandert“ obwohl sich eigentlich niemand bewegt hat.
    H2O-H(+)…OH-H…OH-H…OH2 -> H2O…H-OH…H-OH…H-OH2(+)
    Diesen Effekt bezeichnet man als Grotthuß-Mechanismus (sehr schöne Animation auf Wikipedia). Der erklärt u.a. warum die Leitfähigkeit von H3O+ bzw. OH- viel höher ist als für „normale“ Ionen vergleichbarer Grösse.

    Der von Nicolas als „Quadrat mit H2O in der Mitte“ (im Paper als W5p bzw. W5ip) bezeichnete Cluster ist übrigens eher eine dreieckige Doppelpyramide, d.h. ein Dreieck aus Wassermolekülen mit je einem Molekül darüber bzw. darunter.

    Zum Weiterlesen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grotthu%C3%9F-Mechanismus
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffbr%C3%BCckenbindung
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wassercluster

  11. Es folgt ein bißchen Nitpicking, hoffentlich aber mit Erkenntnisgewinn:

    Um die eigene Position mit GPS zu bestimmen, benötigt man mindestens 4 Satelliten. Grund ist, das neben den drei Raumdimensionen die Systemzeit eine vierte unabhängige Variable ist, die mit dem Gleichungssystem gefunden werden muss. Deshalb kommen die Empfänger auch ohne eigene, hochpräzise Atomuhr aus.

  12. Kurz zum Hotelgate
    Ich gebe eurer Hörerin recht, dass die von ihr beschriebenen Praxis vielleicht auf NH Hotels zutrifft. Aber gute Hotels, besonders in der Lage wie das NH Hotel (Messe, Tourismus etc.) kümmern sich normalerweise mit Software um solche Dinge. Die muss natürlich gepflegt sein und das wird auch das Problem sein. Stichwort ist in diesem Fall Channelmanager und Yieldmanagement. Es gibt sogar Firmen, die dafür sorgen, dass Zimmerpreise automatisch und in Echtzeit an die Nachfrage angepasst wird.
    Nichts desto trotz super mieses Verhalten von NH Hotels und Booking (denen das tatsächlich am Hintern vorbei geht)
    Trotzdem viel Spaß auf dem Kongress!

  13. Hallo,
    ein wenig spät, aber da liegt mir was auf dem Herzen. Eure Ausführungen über die Schifffahrt tat mir dann doch ein wenig in der Seele weh. Da ich dem Bereich arbeite, kratzt es ein wenig an mir.

    DIE Schifffahrt zu nehmen, ist in meinen Augen schon mal zu einfach, da man hier mindestens die Binnenschifffahrt von der Seeschifffahrt trennen sollte. Seeschiffe haben, wie ober schon mal erwähnt, einen Treibstoff (ich glaube, bei uns nennt man das schweres Heizöl), der für die Betankung erhitzt werden muss um fließen zu können. In der Binnenschifffahrt sieht das anders aus. Die Schiffe, mit denen ich das so zu tun habe, fahren alle mit normalem Diesel und haben Motoren, die den LKW-Motoren sehr ähnlich sein sollen.

    Dann könnte man die Freizeitschifffahrt noch von der Berufsschifffahrt trennen. Was ich schon in der Ausbildung zum Wasserbauer gelernt habe und neulich auch von einem Berufsschipper noch mal bestätigt bekommen habe (leider kann ich nicht mit Zahlen glänzen), senkt die Güterschifffahrt im Binnenbereich die Belastung durch Abgase.
    Mein Beispiel: Schiff fährt mit 800t Kies von Lübeck nach Hamburg. Ein Kieslaster, je nach Modell, kann bis zu 40t Kies transportieren und verbraucht ca. 50 Liter auf seiner Tour. Das macht dann mind. 1000 Liter Verbrauch, wenn wirklich nur 20 Kieslaster fahren. Wenn ich mich recht erinnere, verbraucht das Schiff um die 300 Liter auf dieser Tour, und das auch mit 40t mehr! (Ich hoffe, ich erinnere mich richtig.)
    Sogar der Güterverkehr auf den Schienen soll einen höheren Verbrauch haben, als die Binnenschifffahrt, aber nicht so viel wie der Transport über die Straße. Das ist aber alles noch Lehrstoff von ’94 und der Punkt, dass mir das so wichtig ist, ist folgender.

    In den Medien redet man nur noch von übergroßen LKWs und Sattelschleppern, oder von der Entlastung der Straßen durch den Zugverkehr. Wenn die Schifffahrt mal zur Sprache kommt, dann so, wie ihr darüber geredet habt. Als Schleusenwärter der seinen Job liebt und daran glaubt, dass es gut ist die Straßen und Gleise, dort wo es möglich ist, durch die Schifffahrt zu entlasten, sieht die Welt halt ein wenig anders aus.

    Da melde ich mich nur, um zu meckern, das geht so auch nicht. Seit dem Crossover mit Hoaxilla bin ich treuer Hörer von euch und diese kleine Sache wird nichts daran ändern. Ihr seid super, macht also weiter so.
    Euer Hörer
    Volker

  14. Danke für die Sendung. Ihr habt mir drei Stunden Wartezeit in Kathmandu versüßt, als ich wegen miesen Wetters auf meinen Flug nach Lukla warten musste (der dann letztlich doch abgeblasen wurde). Schön, dass es Euch gibt 🙂

  15. Ganz so trivial wie Ihr es darstellt, ist Booking Software aber auch nicht. Neben den typischen Race conditions hat man auch den Faktor Zeit zu betrachten: Welche slots sind frei, wie ist die Buchung optimal, um möglichst viele Zimmer frei zu halten, auch für länge Buchungszeiträume. Bei dezentralem Management wie Booking.com folgt mit der Kontigentierung das nächste Problem: Überbuchung vs. Nichtauslastung, evtl. Stornierung usw.

    Die Erklärungen zum Magnetsinn der Vögel waren nicht besonders überzeugend. Schon gar nicht der Teil mit der Sonne, wo doch vorher festgestellt wurde, dass die nur zur Bestimmung des Breitengrades taugt. Ein Blick in die WP hätte noch mal Not getan: „Der Magnetsinn der Vögel basiert hingegen auf dem Erkennen der Inklination des Erdmagnetfeldes: Vögel registrieren den (!) Neigungswinkel der Magnetfeldlinien relativ zur Erdoberfläche“. Nix von wegen relativ zur Erdachse.

    Vielleicht noch ergänzend der Link auf die etwas tragische Geschichte von John Harrison: https://de.wikipedia.org/wiki/John_Harrison_%28Uhrmacher%29

  16. Es sollte „jedem Steuerzahler“ möglich sein Einblick in die Paper zu bekommen? (3:11:55)
    Das schließt dann schonmal SchülerInnen, Studierende, Arbeitslose, Erwerbsunfähige, Frührentner und Rentner aus. + alle die ich vergessen hab…

  17. Ich dachte schon fast, es ist endlich passiert, dass ein Thema ein zweites mal vorgestellt wurde: Diamantenregen gab es bereits in Folge 12a, aber auf dem Saturn.

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