Mi172 – „Bartträger aus Faulheit“

Wir leben gerade beide uf einer Baustelle und müssen daher ein wenig improvisieren…das wird in den nächsten Wochen wahrscheinlich noch schlimmer, ist aber eine gute Gelegenheit auch noch ein wenig an der Technik zu schrauben. Warum sollte man sich auch mit nur einer Schwierigkeit zufriedengeben 😉 ?!?

Nicolas war in den letzten Wochen wieder zu Gast bei Radiomono und hat in diesem Rahmen wieder die MS-Wissenschaft besucht.

Nebenbei berichtet Nicolas auch noch von einer Fachzeitschrift die endlich mal eine wirklich „Harte Wissenschaft“ behandelt. Die Metal Music Studies!

Wenn du Sie nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit Ihnen…oder eigentlich könnte man sagen die Wissenschaft hat hier irgendwie kapituliert. Da es bei der Verarbeitung mit Excel Fehler produziert werden ein paar Gene jetzt umbenannt.

Ih sucht Unterhaltung mit einem Augenzwinkern und würdet gerne die BRD-GmbH retten? Dann schaut euch doch mal das Spiel Reptrails an. Eine kleine Vorstellung bekommt ihr auch im Wild-Mics Special 16.

Thema 1:Gillette hatte nie ein Chance“ – Warum werden Rasierklingen eigentlich mit der Zeit stumpf? Diese Frage kann die Wissenschaft jetzt endlich beantworten. Hier findet ihr die Videos.

Thema 2:Ein Leben in drei Akten“ – Ja es sind eigentlich vier Akte, aber das Leben ist zu kurz für solche Spitzfindigkeiten.

Experiment der Woche: „Vakuumkühlschrank“ – Wir klären und Messen warum es beim zweiten mal immer etwas schwieriger ist den Kühlschrank zu öffnen.

Musik:Corona Frozen” schuld ist Nicolas

Thema 3:Tierische Quarantäne“ – Auch Tiere nutzen Social Distancing wenn in der Gruppe jemand krank geworden ist.

Thema 4:Das goldene Stück Scheiße“ – Vögel produzieren manchmal wahres Gold, das nicht jeder direkt zu schätzen weiß. Um das zu ändern haben ein paar Wissenschaftler mal überschlagen was die Vögel mit Ihrem Hintern ökonomisch leisten. Den Artikel mit der Geschichte der Insel Nauru findet ihr hier.

Schwurbel der Woche: Kackhörnchen. Wir bedanken uns bei Annika Brockschmidt für Ihre wundervolle Arbeit und empfehlen dazu noch das Wild-Mics Special Nummer 17.

Hausmeisterei: Der nächste Minkorrekt-Lifestream ist am Montag den 24.08.20 um 20:00 auf YouTube und Twitch.

Tourtermine:

Auch unsere Veranstaltungen sind leider von der aktuellen Pandemie nicht verschont geblieben und aktuell sieht es so aus, dass dieses Jahr keine Shows stattfinden können. Wir hoffen, dass es zu Beginn des nächsten Jahres besser wird.

Tickets für die Veranstaltungen im nächsten Jahr findet ihr ebenfalls im Ticketshop:

Wissenschaft live!

Wie die Abwicklung bei eventuell verschobenen Terminen genau abläuft, können wir euch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da dies in der Hand der örtlichen Veranstalter liegt.

Rausschmeißer: „Metall-Algebra ohne Namen” schuld ist Niklas.

Vielen Dank für eure Unterstützung! Support your Podcast! 🙂

(bei allen Links zu Amazon handelt es sich um Affiliate-Links)

Intro war: Der Umzug

71 Gedanken zu „Mi172 – „Bartträger aus Faulheit“

    • Ich auch! Findet man das vielleicht auch irgendwo nochmal ohne Auphonic-Nachbearbeitung? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das im Original so sanft klingt… ?

    • Ja, endlich sinnvolle und auch für Nicht-Satanisten zugängliche Texte im black metal!1!!
      Statt dem ganzen Tod- und Sterben-Gesinge mal was über Galoisgruppen und wie sie in die n-te symmetrische Gruppe eingebettet werden können. Danke an Unbekannt!

      Nein im Ernst, geiler Song. Muss ich unbedingt meinen Mit-Mathematikern zeigen. 😀

  1. Auch hier nochmal: Könnt Ihr bitte bei supergeek.de das Shirt mit „Informierte Menschen statt informiertes Wasser.“ reinstellen. Ich gucke jeden Tag nach … 🙁
    Oder wollt ihr es partout nicht? Dann muss ich mir selbst was überlegen.
    lieben Gruß aus’m fast hohen Norden

  2. Zu Thema 3 eine kurze Anmerkung:

    Die Genetik von Honigbienen (und anderen staatenbildenden Insekten, wie Ameisen, Wespen und Termiten) ist sehr spannend.

    Der Witz an der Sache ist, das die einzelnen Arbeiterinnen ihre Fähigkeit sich fortzupflanzen aufgegeben haben, das kann nur noch die Königin.

    Das ist für die einzelne Biene nur ein Vorteil, weil ihr Erbgut zu mindestens 50% identisch ist mit dem ihrer Königin und ihrer Schwestern, das ist der selbe Verwandschaftsgrad wie Kinder bei sexueller Fortpflanzung ihn haben.

    (Das ist noch komplexer, und bei Termiten funktioniert es noch anders, aber das ist die grobe Idee. Sonst muss ich Begriffe wie haploid und diploid erklären. Und das möchte ich den anwesenden Physikern nicht antun.)

    Darum ist es für die einzelne Biene evolutionsbiologisch ein Vorteil, sich für ihren Staat zu opfern, indem sie sich isoliert. Das ist nur scheinbar altruistisch.

    Richard Dawkins hat sich da in „The Selfish Gene“ ausführlich Gedanken zu gemacht, das kann ich sehr empfehlen. Weil der seine Statistik sehr gut beherscht ist das glaube ich auch für Physiker gut zu lesen.

  3. Zum Experiment: So ein Druckausgleich wäre echt praktisch bei Kühlcontainern oder -zellen, wie sie z.B. in Lagern des LEH (Lebensmitteleinzelhandel) verwendet werden. Wenn meine Kollegin grade aus der TK-Zelle kommt und ich will aber rein, steh ich da locker fünf Minuten davor. ^^

    Ich rate allerdings davon ab, Handys in den Tiefkühler zu legen, das schadet dem Akku und verringert wohl deren Lebenszeit.

    Liebe Grüße

    • Zumindest bei unseren Gastro-TK-Zellen gibt es ein Druckausgleichventil, eingebaut in die Griff-Einheit. Das wird auch desöfteren geprüft und bei Beanstandung sofort getauscht.
      Der andere Fall – jemand befindet sich in der TK-Zelle und die Tür fällt zu – ist nämlich gar nicht witzig.
      In so einer Großküche ist die Luft gerne mal warm und feucht, und das Personal ist nicht gerade dick angezogen. Ohne Druckausgleich bekommt man die Tür auch mit vereinten Kräften nicht auf. Und dass es nach einigen Minuten von selbst wieder geht, weiß ja nicht jede/r. Zudem sind die Zellen durch die Isolierung auch einigermaßen schalldicht. Sowas kann zu einer veritablen Panikattacke führen.

  4. Moin,
    Excel ist vielleicht beschissen, aber das tut in diesem Fall ausnahmsweise nichts zur Sache. Es sind andere Punkte:
    1.) Die Leute in der Forschung nehmen ein ungeeignetes Programm (laut Reinhard).
    2.) Die Leute haben keine Ahnung, wie man Excel bedient.
    3.) Die Leute kontrollieren nicht, was für Ergebnisse rausfallen.
    Man kann selbstverständlich für jede Zelle einstellen, wie Excel den Inhalt interpretiert. Der Fehler sitzt hier also an der Tastatur.
    Dann bleibt die Frage, wieso ein beschissenes Programm genommmen wird, wenn sowieso keiner einen Plan davon hat. Dann könnte wenigstens ein halbwegs ordentliches Programm (LibreOffice) genutzt werden oder gleich das wirklich am besten passende – was auch immer das sein mag, da habe ich zu wenig Einblick, aber Reinhard wird schon Recht haben.
    Vielleicht beobachten wir hier sogar den Dunning-Kruger-Effekt: Die Leute haben einen Hauch von Ahnung von Excel und denken, sie wären die totalen Cracks, könnten es perfekt bedienen und jedes Problem damit erschlagen.

    • Ich denke der Fehler liegt weder bei den Wissenschaftlern, noch bei Excel & Co. Das Problem ist, daß in den meisten Betriebssystemen das prominenteste Tabellenkalkulations Programm einfach die Hoheit über .csv Dateien an sich reißt. Insider wissen zwar, daß das schief geht, aber die allwissende Journaille stolpert natürlich mit wehenden Druckfahnen in diese Fallgrube.

    • Das Problem ist nicht Excel, obwohl gerade Excel sehr viele kontraproduktive Automatismen eingebaut hat, von denen uns der AI-Hype sicher noch mehr und zudem nicht-deterministische Varianten bescheren wird. Das Problem ist, dass man Tabellenkalkulationen heutzutage für alles mögliche verwendet, das ein geschickter Handwerker mit einem handelsüblichen Hammer besser bewältigen könnte. Dass man Daten überhaupt in einer anderen Form als einer 2D-Matrix organisieren kann, scheint vielen Laien unbekannt, weil ihnen schon in der Vorschule Excel eingetrichtert wurde. Trotzdem schaffen sie es dann nicht sich strikt an dieses Raster zu halten, damit die Daten auch tatsächlich sauber verarbeitetet werden können. Die meisten Excel-Dateien sind chaotische Misthaufen, wo man schon froh sein kann, wenn man den Schrott irgendwie ausdrucken kann. Fehlerbehandlung, Konsistenzprüfung? Was ist das?
      Excel und jede andere Tabellenkalkulation sind regelmäßig um Größenordnungen komplexer zu beherrschen als das Problem, dass damit erschlagen werden soll. Da ist es kein Wunder, wenn die Tücken der eierlegenden Wollmilchsau einen mehr beschäftigten als das die eigentliche Aufgabenstellung.

      Und dann ganz viel Dunning-Kruger als Sahnehäubchen. Früher hätte man jemanden gefragt, der sich mit so etwas auskennt und der hätte auf Basis von erprobten Technologien ein passendes Datenformat und domain-spezifisches Werkzeug entworfen. Klingt vielleicht aufwendiger als es ist, denn das lässt sich mit etwas Programmiererfahrung sehr einfach umsetzen. Heutzutage stümpert sich jeder Neunmalkluge etwas mit Excel zurecht und man darf sich glücklich schätzen, wenn überhaupt jemand bemerkt, dass etwas nicht so funktioniert, wie gedacht.

      Dass wir seit zwei Jahrzehnten unsere Computer dank Excel- und Word-Makros kompromittieren, sollte man vielleicht auch nicht außer acht lassen.

      • … und der hätte auf Basis von erprobten Technologien ein passendes Datenformat und domain-spezifisches Werkzeug entworfen. Klingt vielleicht aufwendiger als es ist, denn das lässt sich mit etwas Programmiererfahrung sehr einfach umsetzen.

        Das ist schon sehr aufwändig.
        Hier mal eine Erfahrung aus der Praxis: Ein Excel ist häufig an einem Nachmittag aufgesetzt und läuft dann auf allen beteiligte Rechnern. (Ja, das liegt daran, dass Office der Standard ist.)
        Dein „mit Programmiererfahrung“ entwickeltes Tool/Dateiformat musst du erstmal auf einem Unternehmensrechner installiert kriegen – viel Spaß dabei. Und wenn du auch nur eine Access-Datenbank gebaut hast, ist diese in der Bedienerfreundlichkeit bereits meilenweit hinter Excel zurück und kann nur noch von einem Teil der Leute bedient werden.
        Ein Excel kann jeder öffnen.

    • Im Bezug auf Excel verfolgen die meisten Leute meiner Meinung nach folgenden Ansatz:
      „Never change a running system!“
      Die verbreitetste Software für Text und Tabellen ist halt aus historischen Gründen Microsoft Office. Ich habe (warscheinlich wie die meisten) als Kind angefangen in der Schule und Zuhause MS-Office auf den Windows 98 Rechner zu verwenden. Und da man Gewohnheiten nunmal nur schwer ändert, bleiben die Leute bei diesem System. Selbst in Amerika verwenden die ihre Apple-Rechner, benutzen aber MS-Office für Tabellen und Text. Und je länger man mit der Software arbeitet, desto mehr gewöhnt man sich an die Limitierungen und auch an die Fehler des Systems.
      Daher denke ich, wenn wir das ändern wollen müssen wir ganz am Anfang zeigen, dass es auch gute Alternativen zu MS-W/E/… gibt (mir fallen gerade keine ein.)

  5. Hallo Reinhard,
    Hallo Nicolas,

    Ich habe das Gefühl ihr passt euer Leben immer mehr alten Themen von euch an.
    Zum Beispiel ähnelt Reinhard immer mehr dem Ambrosia Käfer aus Folge 118. Er mochte schon immer Alkohol in Form von Pilz -wer nicht- jetzt wohnt er aber auch noch in einer vertikalen Wohnhöle(Wasserturm).
    Falls ihr euch aussuchen könnt in was ihr euch verwandel, schlage ich für Nicolas die fliege Spinne vor. Unendlich mit Hilfe eines Fadens und etwas elektrostatik durch die lüfte segeln. Alptraumhafte Vorstellung.

    Macht weiter so und Kampf dem Schwobel

    Jörg aus Krefeld

  6. Der Anteil an Studierenden, die aus Interesse und nicht aus Karrieregründen ein bestimmtes Fach studieren, variiert sicher auch zwischen den Fächergruppen.
    In den Geisteswissenschaften dürfte der Anteil deutlich höher sein als in Fächergruppen, die eigentlich eher akademische Berufsausbildungen sind, denn (fast) niemand studiert Archäologie, Byzantinistik oder Musikwissenschaften, weil sie oder er sich davon einen sicheren, gut bezahlten Job verspricht. Und man sollte halt nicht vergessen, dass die Philosophischen Fachbereiche/Fakultäten an den meisten Unis von den Studierendenzahlen her die größte sind (möglicherweise sogar, wenn man die ganzen Lehramtsmenschen rausrechnet).

    Beruflich habe ich umgekehrt sehr viel mit Leuten zu tun, die Informatik studiert haben, weil sie Computer ganz interessant finden und sich davon einen gut bezahlten Job versprechen. Menschen, die vor dem Studium nie eine Zeile Code gesehen oder einen Computer von innen gesehen haben — das verstehe ich immer nicht. Die „brennen“ dann meistens auch nicht für ihren Jobs.

  7. In Excel lässt sich tatsächlich ganz einfach einstellen, dass SEPT1 nicht zu 1. September gemacht wird. Gerade probiert, sind 4 Klicks, die man machen muss. Die Formatierung wird auch in der Datei gespeichert, man muss es also nicht immer wieder neu machen.
    Was ich mich bei dem ganzen Thema frage: WENN man gerne Excel als sein Werkzeug für die Aufbereitung seiner Unterlagen verwenden möchte, WARUM beschäftigt man sich nicht mit seinem Werkzeug? Ich will mal nicht hoffen, dass sie die Biologen einfach so ohne Unterweisung und Einarbeitung an den Gerätschaften die im Labor so rumstehen einfach so zu schaffen machen…
    (Formatierung von Zellen ist übrigens eines der ersten Themen in jedem Excel-Volkshochschulkurs o.ä.)

    • Hallo Arne, es gibt aber in Excel auch Sachen die sich nicht abstellen lassen. Siehe Einstellungen — benutzerdefinierte Listen. Diese lassen sich nicht editieren.
      Aber ich stimme Dir zu, wenn man schon Excel als Werkzeug verwendet sollte man sich gut damit auskennen. Wenn man sich nicht auskennt sollte man die Datenqualität auf einem anderen Weg noch mal genau überprüfen.

      Verschwörungsmythos: Hier lassen sich Fehler im Prozess und der Arbeitsweise von Wissenschaftlern auf einen verhassten Großkonzern abwälzen. Daher der große Aufschrei. Letztlich liegt die Verantwortung über Werkzeugwahl und Datenqualität aber bei Publizierenden.

    • Hallo Arne,

      Als jemand der sich in diesem Bereich befindet kann ich dir versichern, das Problem sind dort nicht die Biologen und andere ausgebildete Wissenschaftler. Das Problem sind eher die DAUs (selbst nennen Sie sich meist Mediziner, koennen aber auch ein paar Bachelorpraktikanten sein) die mal schnell etwas eintragen wollen weil Sie jemandem etwas schicken wollen.

      Zuallerletzt muss man aber sagen dass diese Sache ueberhaupt nicht so gross ist wie sie überall gemacht wird/
      1. Es wurden keine Genenamen geändert, sondern nur die Symbole (aka Abkuerzungen)
      2. Symbolaenderungen waren und sind gang und gäbe (das tolle SEPT1 hat auch noch das alte Symbol DIFF6)
      3. Nur weil ein Symbol ersetzt wurde ist wird es auch nicht gleich neu besetzt. SEPT1 wird immer als Septin1 erkannt werden, sollte halt nur nicht mehr verwendet werden.

      Echt kein großer Akt der niemanden irgendetwas kostet aber potenzielle Fehlerquellen, die nicht zu Missverständnissen aber zu Unterbrechungen in der Bioinformatikpipeline führen, vermindert.
      (Mal nebenbei: Warum muss man Wissenschaftlern immer gleich Dummheit oder Faulheit unterstellen wenn man die Gründe für etwas nicht versteht?)

    • Es sind vielleicht „nur 4 Klicks“ pro Datei. Wenn man am Tag aber 25 csv- Dateien importiert sind es bereits 100 Klicks. Ich kenne diesen speziellen Fall nicht und weiß nicht, wie viele Dateien da am Tag anfallen. Ich stelle es mir so vor: eine Maschine sieht sich die Gene an und eine Routine spuckt eine CSV- Datei aus. Diese wird in Excel importiert (sieht der verlinkte Text aus der SZ „Die Realität ist komplexer: Tatsächlich gibt es keine Möglichkeit, die automatische Formatierung komplett zu deaktivieren. Bei jedem neuen Datenimport muss man den entsprechenden Zellen händisch das Format „Text“ zuweisen.“).

      Jetzt wird das aber nicht eine Person alleine machen, sondern viele Wissenschaftler, Studenten und Praktikanten in der Arbeitsgruppe. Jeder muss jedes Mal beim Import bei jeder Spalte drauf achten, dass „Text“ ausgewählt ist. Das ist wirklich SEHR fehleranfällig. (Man könnte das über ein Makro lösen?!)

      Warum man Excel benutzt ist meiner Meinung nach auch schnell erklärt: das kann jeder ohne große Einarbeitung bedienen, es kann sehr viel, lässt sich mit Makros schnell, einfach und gut dokumentiert erweitern. Die Diagramme sind schnell erstellt, beschriftet, markiert und reichen oft zur Auswertung aus. Man kann erklärende Texte daneben schreiben, es speichern und als eine Datei ablegen, verschicken oder sonst wie verteilen. Es kann ohne Spezialisten geöffnet werden, fast jeder Arbeitsplatz hat eine Lizenz.

      Viele Funktionen davon könnte Matlab auch, wäre aber schon viel komplizierter. Auswerten kann man damit auch und wahrscheinlich auch besser. Aber Excel bietet das bessere Gesamtpaket.

      Wir nutzen auf der Arbeit auch Excel (ich produziere auch Messdaten im Maschinenbau, bin ein Versuchsingenieur). Nach meinem Studium hätte ich auch lieber Matlab verwendet. Aber wenn man dann sieht, was mit den Daten passiert, wer die sich anschaut und nochmal ganz anders auswertet, kommt man um Excel nicht herum. Es kann fast alles was für Auswertungen nötig ist (Plots, Histogramme, Pivot-Tabellen, …), das wäre in Matlab deutlich komplizierter!

  8. Die Verwendung von Mircosoft-Office halte ich für einen typischen Fall von „haben wir immer schon so gemacht“. Das ist mir schon bei meiner Diplomarbeit (2003) aufgefallen, bei der ich der Exot war der Star Office verwendete. Ich war nicht bereit mir die teure Microsoft-Lizenz zu leisten und Schwarz wolle ich es auch nicht benutzen. Ein Vorteil waren auch die wesentlich kleineren Dateien, das Brennen der CD-RW ging schneller. Damals waren Dropboxen und USB-Sticks exotisch und man wählte sich mit einem Modem ins Internet ein.

  9. Zu dem Thema Excel und DNA:
    Ich arbeite als Data Engineer im Finance Bereich und habe auch häufig das Problem der sogenannten „build in lists“. Absurder Weise verhält es sich auch unterschiedlich bei unterschiedlichen Sprachkonfigurationen. Der Gedanke in den „Build in Lists“ ist, dass Monate, Wochentage und Daten automatisch richtig sortiert werden.

    Ein einfaches Beispiel zum Nachmachen im deutschen Excel:
    1. Erstelle folgende Tabelle in einem Sheet
    LAND | EINNAHMEN
    ————————————
    DE | 100
    AE | 500
    FR | 300
    ES | 400
    IT | 200
    2. Markiere die gesamte Tabelle (incl. Überschrift) und erstelle eine Pivot Tabelle
    Erwartet: Alle Länder sind alphabetisch sortiert
    Ergebnis: FR steht an erster Stelle, die restlichen Länder sind alphabetisch sortiert (siehe website link)

    Wenn man dann die Daten in eine Präsentation kopieren will (oder als Screenshot teilen, wie in der Buchhaltung leider gerne gemacht), dann wunderten sich unsere Stakeholder immer warum FR ganz oben steht. Wirklich problematisch wird es, wenn man die Daten dann mit einer anderen Quelle (z.B. einer Datenbank) abgleichen möchte und die Sortierung unterschiedlich ist. Dann ist es schwierig auf einen schnell Blick zu erkennen ob die Daten übereinstimmen und man muss sie teilweise händisch umsortieren.

    Leider lassen Sich diese „build in lists“ NICHT ändern oder deaktivieren, man kann nur welche hinzufügen. Man kann solche Probleme recht leicht umgehen, aber dafür muss man sie erstmal kennen, was bei einigen Forschern wohl nicht der Fall war.
    Bei allen Problemen die Excel bereit teile ich aber nicht Reinhards Meinung, dass die Software totaler Mist ist und gar nicht verwendet werden sollte. Es ist meiner Meinung nach eher ein Problem der Datenqualität und Reproduzierbarkeit: Nach jedem Transformationsschritt sollte es mindestens einen zusätzlichen, unabhängigen Weg geben zu überprüfen ob das neue Ergebnis in sich konsistent ist und mit den Quelldaten (zumindest aggregiert) übereinstimmt.

    Falls Ihr Excel installiert habt eigenet es sich evtl. als Demo im Stream am Montag oder als Experiment der Woche im Podcast 😀

    • Interessant.. und hast Du eine Erklärung gefunden, warum Microsoft das FR ganz nach oben schiebt? und gibt es eine Sprachkonfig, in der dann DE ganz oben steht?

      Aber letztendlich sind Pivot-Tabellen ja schon eher die etwas höhere Kunst in Excel 😉 Musste sowas früher selbst mal für die Controlling-Abteilung aufbauen/anpassen, aber mittlerweile habe ich in gut 20 Jahren IT-Arbeit kaum einen Kunden oder Kollegen gesehen, der mit dem Begriff überhaupt was anfangen konnte…

      Was mich an Excel übrigens aktuell massiv stört ist die Tatsache, dass UTF8-CSVs nicht ordentlich dargestellt werden… in einer global vernetzten Welt schafft MS es nicht, dass alle Zeichen ordentlich darsgestellt werden.. einzige bisher gefundene Lösung: UTF8-CSV als Datenquelle für eine neue Exceldatei nutzen, dann klappt es…

      • Unter Einstellungen -> Listen kann man eigene Listen anlegen. Dort sind auch welche vor-eingebaut und eine davon sortiert die Wochentage, d.h. FR wird als Freitag interpretiert, die anderen Abkürzungen kennt Excel nicht und sortiert sie daher danach alphabetisch.
        Ich finde es halt komisch, dass die die Voreingebauten listen nicht ändern oder löschen kann. in unserem fall muss man die Sprache wechseln oder die Abkürzungen ändern. Einfaches anderes Formatieren hat nicht geholfen.

        • 😀
          Und genau das ist die Kritik, warum Excel nervt:
          Da hat man eine Liste; und ein Eintrag wird als Wochentag erkannt, die anderen nicht. Anstatt jetzt also auf eine normale alphabetische Sortierung zurückzufallen, geht Excel lieber davon aus, dass die Mehrheit der Einträge fehlerhafte Wochentage sind.

  10. Alte Unternehmensberater-Weisheit: Egal was Du für eine Software baust, Dein Hauptkonkurrent beim Kunden ist immer Excel.

    Excel ist antiquiert, Excel ist hat eine schei** Oberfläche, Excel ist ätzend. ABER sorry, hier sitzt der Fehler VOR dem Bildschirm…

    – STRG-A (um alle Zellen zu markieren)
    – Rechtsklick => „Zellen formatieren“
    – Bei Kategorie „Text“ auswählen

    Und schon hat man keine Probleme mehr (und die hat auch jemand drittes der die Datei öffnet nicht mehr).

    Ich umgehe Excel überall wo es sich vermeiden lässt, habe auch keine große Ahnung davon, aber DAS ist wirklich absolute Basic-Funktionalität, die wirklich jeder der mit Excel schonmal ein bisschen was gemacht hat, kennen wird.

    Von daher frage ich mich da schon, wie es passieren kann, dass Leute deren Beruf es ist, mit Statistikdaten umzugehen und deren Reputation es ist, dass diese Zahlen korrekt sind, sowas nicht gebacken kriegen…

    • > Von daher frage ich mich da schon, wie es passieren kann, dass Leute deren Beruf es ist, mit Statistikdaten umzugehen und deren Reputation es ist, dass diese Zahlen korrekt sind, sowas nicht gebacken kriegen…

      Totaler Unsinn. Die Leute die in diesem Fall die „Zahlen“ eintragen sind keine Statistiker oder irgendwas in der Art sondern im Zweifel Mediziner oder Bachelorstudenten denen jemand gesagt hat: mach mal ein GeneSet-Enrichment.

      In diesem Fall geht es darum potentielle Fehlerquellen auszuschließen, welche deine User die im Zweifel nicht so fortgebildet sind aber eine automatische Analyse durchführen wollen auffinden könnten. Denn jeder der schon mal in der Realen Welt unterwegs war weiß: Fehler passieren, egal wie toll ausgebildet jemand ist.

    • > – STRG-A (um alle Zellen zu markieren)
      > – Rechtsklick => “Zellen formatieren”
      > – Bei Kategorie “Text” auswählen

      Was wäre, wenn in der ersten Spalte das Datum steht und 2 oder 3 Spalten weiter rechts Zahlen sind? Im Header der Datei könnten Information aus dem Messgerät stehen und die Dateien könnten mehrere 10.000 Zeilen haben. Und es sind viele Dateien die auf einmal anfallen. Dann kommt man mit deinem super schnellen Hack nämlich sehr schnell an seine Grenzen. Strg + A markiert alles, das wäre ja falsch. Und Dank des Headers kann man evtl. auch nicht die ganze Spalte markieren. Und jede Datei bis zur letzten Zeile scrollen?

  11. Ich höre gerade die neue Folge Minkorrekt und woran muss ich bei kleinen lustigen Männern auf dem Wertstoffhof denken? An den „König“!

    https://youtu.be/MdKq4RWRyXw

    Diesen Typ kennt wohl jeder… So, jetzt aber weiterhören zu den wissenschaftlichen Themen, sind ja noch zweieinhalb Stunden Podcast ?

  12. Welche Alternativen zu Excel empfehlen denn die Wissenschaftler?
    Zu meiner Studienzeit war Office leider Standard. Für Statistik nutzen wir gerne JMP oder Statgraphics. Origin hat vorteile bei der Darstellung. Allerdings kann man bei Excel schnell und unkompliziert die Daten bearbeiten, was bei den anderen genannten Programmen eher komplex ist. Bin aber immer offen für Alternativen.

  13. Eine Anmerkung zu eurem Experiment: bei noFrost Gefrierschränken kann sein sein, dass man keine Änderung messen wird. Die machen zum Teil einen Druckausgleich über den Tauwasserablauf. Die blubbern dann manchmal beim zu machen. Unser hat immer unterschiedlich doll geblubbert, je nach dem, wie voll er gerade ist. Das dürfte ein Zeichen für unterschiedliche Druckdifferenz je nach Luftmenge im Gerät.

  14. Weil sich hier schon wieder Leute zu der Excel-Geschichte dahingehend äußern, als wären die Forscher einfach nur blöd, muss ich dann doch mal aus meinem Gedächtnis auspacken, dass ich da gespeichert habe, dass es um den Import aus CSV-Dateien ginge. Viel Spaß beim Versuch, die Zellformatierung zu setzen, wenn es gar keine Zellen gibt. Und ekligerweise gab es auch Excel-Versionen, die ihre Manipulation gleich noch ohne nachzufragen in die Quell-Datei geschossen haben.

    Die bessere Frage finde ich da, warum in der Genforschung überhaupt Excel eingesetzt wird. Ich kann da nur raten, aber vielleicht war das einfach ein Stück Software, was „eh da“ war. Gerade in der Frühzeit der Genforschung (Human Genome Project wurde laut en-Wikipedia 1990 gegründet) dürfte die Anzahl der inzwischen verfügbaren Tech-Werkzeuge auch noch begrenzter gewesen sein, selbst das WWW war da ja noch nicht erfunden. Ob man nicht heutzutage eine OpenSource-Tool-Sammlung zum Umgang mit Gensequenzen erstellen könnte, weiß ich nicht, aber vielleicht kann Nicolas etwas dazu sagen, wie lciht sich neue Werkzeuge in der Forschung enbringen lassen. Beim Versuch, übergriffige Geldsauger von Verlagen loszuwerden erahne ich jedenfalls, dass es nicht so einfach sein dürfte.

    • Das Doofe (aus meiner unmaßgeblichen Erfahrung):
      Wenn man Excel eine csv-Datei vorwirft, verwurschtelt es die Daten beim Import ohne Benutzerinteraktion und ohne die Möglichkeit einzugreifen mit genau den Konsequenzen, wie sie hier den Leuten auf die Füße fallen. Das nachträgliche Ändern von Zellformatierungen bringt da nix mehr, weil das Kind im Brunnen schon ersoffen ist.
      Wenn man die Dateien nicht mit der Endung *.csv sondern z.B. *.dat importiert, DANN wird man gefragt nach Trennzeichen, ob und welche Spalten als Text (sicher) oder Standard (böse) behandelt werden sollen etc.
      Dann muss man aber eben durch 3 oder 4 Dialoge durch und jedesmal Standardeinstellungen ändern.
      CSV ist halt schön schnell und bequem, aber irgendwann sollte man das bei der Kontrolle der importierten Daten doch mal mitkriegen…
      Für mich ist das ein Layer8-Problem. Das richtige Werkzeug liegt vor der Nase, wird aber aus Bequemlichkeit nicht genutzt.

    • Genau das habe ich auch gedacht. Ich bin Statistikerin und habe (bis zu meinem aktuellen Job, wo ich mit SAS und dessen Format arbeite) hauptsächlich mit csv Dateien gearbeitet und diese auch erstellt, wenn ich neue Datensätze erzeugt habe. Dadurch können diese mit verschiedenen Statistikprogrammen eingelesen werden. Wenn ich den Datensatz mal nicht mit dem Statistikprogramm öffnen wollte, habe ich den einfachen Texteditor verwendet (zum Beispiel, um zu schauen, was das Trennzeichen ist). Aber wehe ich habe versehentlich Doppelklick statt Rechtsklick verwendet und die Datei wurde in Excel geöffnet…. Chaos!

    • „Die bessere Frage finde ich da, warum in der Genforschung überhaupt Excel eingesetzt wird.“
      Weil die Aufgabe „mach daraus mal ein paar Grafiken“ halt am schnellsten mit Excel gelöst ist. Und einige weitere ad-hoc Aufgaben auch.
      Ich bin wirklich erstaunt, wie viele Leute ganz selbstsicher Excel als das falsche Tool identifizieren, ohne überhaupt die Aufgabe zu kennen.

  15. Moin,

    zum Experiment der Woche zwei Beispiele aus dem Alltag:

    Ich habe mal bei einer amerikanischen Fastfoodkette gearbeitet. Dort gab es ein Tiefkühllager, also einen Raum mit -20 °C. Wenn man dort einmal durch die Tür gegangen ist und die Tür danach wieder geschlossen hat, musste man circa 30 Sekunden warten, bevor man die Tür wieder öffnen konnte.

    Meine Eltern hatten früher Saugnäpfe, an denen die Spülbürsten aufgehangen waren. Wenn ein Gewitter nahte, merkte man das meist daran, dass die Saugnäpfe sich von den Fliesen lösten.

  16. Bei eurer Diskussion zur Motivation der Studienwahl musste ich an das ganz aktuell gestartete Pilotprojekt Grundeinkommen denken. Hier kann sich jeder für ein bedingungsloses Grundeinkommen für drei Jahre mit monatlich 1200€ bewerben. Das ganze findet im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie statt. Und ich denke in genau diese Richtung ging eure Diskussion: Was würde ich machen, wenn für meinen Lebensunterhalt gesorgt ist? Natürlich kommen da Stimmen auf, die sagen „Dann würden alle nur auf der faulen Haut liegen“. Aber ich glaube das nicht. Ich glaube die Sicherheit und Freiheit würde eine Eigenmotivation befeuern, das zu tun, was man wirklich möchte, etwas für einen Sinn stiftendes.
    Ich würde mich freuen, wenn ihr den wissenschaftlichen Part dieses Projekts, auch wenn sehr fachfremd, in eurem Podcast aufgreift. Für die Teilnahme an dem Projekt kann sich übrigens jeder bewerben: https://www.pilotprojekt-grundeinkommen.de/ (Falls Links erlaubt sind)
    Beste Grüße und keep on sciencing!

  17. Ich teile die Meinungen hier zum Thema Excel: Es ist nicht perfekt, es gibt für manche Fälle sicherlich Alternativen, aber alles in allem ist es ein mächtiges Allrounder-Tool, das viele Funktionen eingebaut hat und diese (die meisten) kann man gut kontrollieren… wenn man sich auskennt.
    Aber das genannte Beispiel ist wirklich Excel-Basiswissen und sollte auch für einen Wissenschaftler (sorry 😉 ) beherrschbar sein…

    P.S.: Ich kenne eine „Assistentin der Geschäftsführung“, die die Firmenbriefe in Excel erstellt 😉

  18. Was haltet ihr vom Begriff „Physical Distancing“ statt „Social Distancing“? Zumindest bei uns Menschen ist es dank der Kommunkationstechnik möglich, soziale Kontakte auch ohne physischen Kontakt zu halten, insofern finde ich diesen häufig verwendeten Begriff falsch….

  19. Er isst schon wieder die letzte halbe Stunde… war das nicht mal Thema?
    Jaja, Hustenbonbon lutschen, aber es ist echt krass! 😀

    (nebenbei: Es gab doch auch mal „unkaputtbare“ Fahrradreifen/-schläuchen, die nicht weiter hergestellt wurden. Ich denke auch, dass die nichts ändern werden. Kapitalismus und Nachhaltigkeit ist schwer vereinbar)

    • Ja ich weiß! Ich wollte mich auch wieder über das Geschmatze beklagen. Aber beim letzten Mal habe ich dafür Ärger bekommen weil ich dadurch manche Hörer:innen erst darauf aufmerksam gemacht habe… Ein Dilemma!

    • Danke für das Kopfkino. Ich hoffe doch sehr, dass auf den personalisierten Rasierern nicht das jeweilige Einsatzgebiet abgebildet wird. Schon die armen Menschen bei den Geheimdiensten müssen sich mit massenhaft traumatisierenden Fotos herumschlagen (begrenztes Mitleid von mir). Andererseits schließt sich hier der Kreis zu der eingangs erwähnten Sackkarre.

      So einen M!-Rasierhobel mit „Ockham“ drauf könnte ich mir dagegen gut vorstellen.

  20. Eine Ergänzung zum Experiment:

    Bei Gefriertruhen (Deckel oben) tritt der Effekt quasi nicht auf. Würde sehr schön hier aufgearbeitet: https://youtu.be/CGAhWgkKlHI

    Tatsächlich kann bei Truhen mit Deckel oben die warme Außenluft quasi nicht eindringen, da die kalte Luft in der Truhe eine höhere Dichte hat und aus der Truhe nicht raus kann. Deshalb kann man typischerweise den Deckel schnell wieder öffnen(außer man hat viel raus genommen 🙂

    Ist auch ein Kanal für Reinhard, weil er sich viel mit Technologie-Geschichte beschäftigt.

    Danke für den Podcast, macht immer wieder Spaß

    Grüße aus Rostock

  21. Dass Excel an sich nicht die beste Software ist, ist das eine. Das andere ist für mich aber, dass viele Leute halt auch nur lückenhafte Excel-Kenntnisse haben. Die wenigsten (Forschenden) dürften sich mal hingesetzt und systematisch Excel oder Word gelernt haben. Das gilt übrigens generell für die Bedienung des PC, würde ich sagen. IT Kenntnisse sind oft eher sporadisch und autodidaktisch, obwohl der Computer für viele das Hauptarbeitswerkzeug ist. Für einen Gabelstapler braucht man einen Führerschein, aber einen Computer darf jeder bedienen 😉

    • Bei diesem „systematischen Lernen“ verschwendet man häufig seine Zeit, weil man ganz viele Dinge lernt, die man eh nie braucht und wenn doch bis dahin vergessen hat.
      Learning by doing ist gerade in solchen Bereichen deutlich effektiver.

      • Das Problem beim „Learning by Doing“ ist hier glaube ich, dass Excel so tut, als ob das Gewünschte passiert ist, und es hat eine Datei fehlerhaft ohne Rückmeldung eingebunden. Der unbedarfte Benutzer freut sich dann zu Unrecht, wird es aber erst später, und vielleicht nie, erfahren.

      • Dem möchte ich, zu einem gewissen Teil, widersprechen. Ja, man verplempert oft viel Zeit in Grundlagen, wenn man etwas „richtig“ lernt, aber gerade bei Sachen aus dem Dunstkreis Programmieren oder Latex (also das, was viele Naturwissenschaftler in der Qualifikationsphase brauchen, aber nie gelernt haben) ist die Alternative, dass man irgendwelche Sachen von Stackoverflow abpinnt. Man weiß nicht was diese Sachen warum tuen, aber solange sie auf den ersten Blick das richtige tun, ist das eben in Ordnung.

        Dadurch schleifen sich oft Dinge ein, die unnötig kompliziert oder mittlerweile veraltet/ falsch sind und man macht sich das Leben unnötig schwer.

  22. Achtung, Schwurbelgefahr!
    Diese Folge enthält die nüchterne Erklärung warum „GESARA“ zurückgehalten wird: es hat schon im Kleinen auf Nauru nicht funktioniert. Da saß ein ganzes Volk auf einem irren Reichtum und jetzt gibt es dort nicht einmal mehr Scheiße…
    In Entenhausen funktionierte die versehentliche Verteilung des Geldes aus dem Geldspeicher von Dagobert an alle Bürger auch nur kurzzeitig. Die einzigen, die in dieser Zeit des allgegenwärtigen Luxus noch gearbeitet haben, waren die Ducks. Am Ende war Dagobert wieder reich, weil nur er seine Mitbürger mit extrem teuren Nahrungsmitteln von seinem Ackerland versorgen konnte.

  23. Zum Rasier Thema:
    Das „Chipping“ Klingen stumpf macht ist eigentlich schon lange bekannt und ist nicht nur bei Rasierklingen ein Problem.
    Ansonsten ist meine Empfehlung für Faule ein Rasiermesser. Mit keinen anderen Rasierer kann man einen 5-Wochen Bart schneller beseitigen.

  24. Halli Hallo,

    vielleicht eine kurze Anmerkung, ihr könnt ja mit der Kritik anfangen was ihr wollt, kann auch durchaus sein dass es vor allem reflexartige Wortinterpretation ist:)
    Ich möchte jedoch kurz anmerken, was mich an dem Begriff Schwurbler etwas triggert. Es wird in der Beschäftigung mit Verschwörungsideologen meistens eine Differenz zwischen Wahrheit und Mythos beschworen. In den Diskussionen bei Krappweis, wird immerhin noch über den Wissenschaftsbegriff erläutert das Wissen eine zeitliche Komponente hat. Ähnlich sinnvoll sehe ich die Herleitung mit verweis auf die eigene Anfälligkeit über verschiedene Biases.
    Jedoch läuft die Differenz gefahr die einfache Irrationalität der Schwurbler gegenüber der eigenen Reflektiertheit zu betonen. Dabei wird jedoch die kulturell Ideologische Komponente außen vor gelassen. Denn das sicherlich wichtige nennen der Biases kann nicht erklären warum jede Verschwörungsideologie früher oder später im Antisemitismus endet. (Wenn eine Verschwörungsideologie kennt die ohne diesen auskommt, bitte mir schicken )
    Also bleibt die Frage warum gewisse ideologische Vorstellungen immer wieder aufgegriffen werden. Gerade in der Kritik der Extremismusforschung findet sich das Argument, dass viele Teile dieser Ideologien sich auch in der sich stehts, um Abgrenzung bemühenden Mitte findet. Mit anderen Worten man sollte betonen, dass die Verschwörungsideologen nicht einfach in ihrer Verrücktheit sich irgendetwas zusammenschustern würden. Vielmehr knüpft die wirre zusammengeschusterte Theorie an bereits bestehende Ideologische Tendenzen in der Gesellschaft an.

    Um es nochmal an einem Beispiel zu verdeutlichen. Ich beschäftige mich gerade mit der Incel Szene und deren Ideologie. Diese Fokussiert sich auf Geschlechtsverkehr als konstituierendes Element der Gesellschaft. Dabei seien Frauen in der Machtposition Männer den Zugang zu Geschlechtsverkehr zu erlauben oder gar als Ware einzutauschen. Männer hingegen Geschlechtsverkehr seien davon abhängig Geschlechtsverkehr zu haben. Hier findet sich doch recht deutlich die angebliche Notwendigkeit ausschweifender Männlicher (heterosexueller) Sexualität, die Immer noch aber gerade in den Serien, Filmen und Musik Anfang der 2000er am stärksten glorifiziert wurden. Natürlich auch das uralte Bild der Femmefatal als Machtposition und viele andere. Wenn einige Menschen diesen Bildern nicht entsprechen können, entstehen allerlei Feindbilder und gerade der Antifeminismus zeiht sich bis in die Mitte der Gesellschaft hoch in alle Bereiche.

    Die Rolle dieser kulturellen Konstanten muss in der Kritik der Extremformen dieser Vorstellungen angesprochen werden, wenn man verhindern will, dass sich Leute in diesen Bereichen radikalisieren.

    • Hi,
      ich habe grob verstanden was du sagen willst. Aber kannst du vielleicht zur Veranschaulichung erklären, was sie zum Beispiel konkret an dieser Folge anders/besser hätten machen sollen? (Es nicht „Schwurbel“ nennen? — Wie sonst?; Auf bestimmte ideologischen Tendenzen in der Gesellschaft hinweisen, auf die Antroposophie/Weleda sich stützt? — Welche?; etc.)
      Also nicht falsch verstehen, was du sagst klingt für mich sinnvoll, aber ich sehe irgendwie keine Kritik der Folge. (Vielleicht bin ich dafür aber auch einfach zu müde…)

  25. Was ich mich bei Thema 2 frage:
    Wurde da zwischen Männern und Frauen unterschieden? Im Medizin-Bereich wird ja ganz oft nur an Männern getestet und ich könnte mir gut vorstellen, dass es da Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.

  26. Heute muss ich mich mal zum Schwurbel der Woche zu Wort melden.
    „aantrosophische Ärzte und Therapeuten betrachten die körperlichen Beschwerden als lediglich einen Teil der Erkrankung.
    Vermeintlich krankhafte Prozesse müssen nicht grundsätzlich bekämpft werden, denn oftmals sind sie bereits die erste Stufe der Gesundung“
    Das was die auf ihrer Website geschrieben haben, ist meines Wissens nach nicht grundsätzlich falsch oder verwerflich.

    Beispiel Fieber: Dieses Symptom wird von vielen Personen als Teil der Krankheit angesehen, dabei hilft die erhöhte Körpertemperatur zum einen, die Krankheitserreger abzuschwächen und zum anderen, unser körpereigenes Abwehrsystem anzukurbeln. Und trotzdem gibt es Leute, die sich in der Apotheke Fiebersenker kaufen.
    (Wenn man sehr hohes Fieber hat, ist das schon gerechtfertigt, allerdings sollte man sich dann in ärztliche oder sogar stationäre Behandlung begeben. Im Normalfall braucht man das Zeug aber nicht.)

    Gleiches ist z.B. bei Husten oder Schnupfen der Fall…

    • Ja, es gibt Fälle/Erkrankungen bei denen das stimmt. Die Aaantroposophie macht hier aber den Fehler das für alle Fälle/Erkrankungen zu verallgemeinern. (Wie bei vielem Schwurbel mal wieder zu viel Simplifizierung)

      Man sollte zum Beispiel nicht anfangen bei den Symptomen von Krebs davon zu sprechen, dass das jetzt nur die Erstverschlimmerung ist, und der Körper das jetzt erfolgreich bekämpft…

  27. Mal kurz (aber schön!) zu Kuhhorn, Demeter und Schwurbel…

    Naja, sooooo schwurbelig ist das ausnahmsweise mal gar nicht. Hornspäne werden schon seit Jahrzehnten mit gutem Erfolg als Langzeitdünger eingesetzt. Die Späne haben einen recht hohen Stickstoffanteil, der im Boden durch den Stoffwechsel von Mikroorganismen nach und nach freigesetzt wird (mehrere Monate). Dadurch gelangt er in eine von der Pflanzen verwertbaren Form in den Boden. Ökologischer Vorteil: Abfallverwertung aus der Tierhaltung mit Benefit für das Pflanzenwachstum.

    Macht ruhig mal selbst das Langzeit-Experiment (ok, vielleicht jetzt nicht gerade Nicolas, der tötet vermutlich eh wieder alles was grün ist 😀 )
    2 genügend große Töpfe, Erde rein, einer mit und einer ohne Hornspäne, Bewässerungsanlage zur Einhaltung der passenden Bodenfeuchte.
    Und dann gönnt Euch einfach mal ne Tomatenpflanze in jeden dieser Töpfe.
    Die sind recht gut zu pflegen und man hat hinterher noch was leckeres auf dem Teller.

    Cheers! 🙂

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