Minkorrekt Folge 15 „Prinz-Planetoid“

 

Düster fängt die heutige Folge an. Dunkle Schatten liegen über dem Reich des Bösen. Die Krähen kreisen. „Winter is coming…“

Unerschrocken setzten sich unsere zwei Recken natürlich trotzdem für die Wissenschaft ein:

Thema 1: „Heute nicht, ich habe Kopfschmerzen“, kann tödlich sein. – Nicolas, der Herr der Fliegen, berichtet mal wieder über die Fruchtfliege. Diesmal geht es um das frustrierende Liebesleben und die Konsequenzen dessen. Darüber hinaus geht es mal wieder um Macht. Macht in der Hand der Weibchen…

Thema 2: „Vielleicht doch lieber Drogen?“ – Reinhard erläutert die Verdienstmöglichkeiten in Drogenkartellen und warum die Universität absolut damit vergleichbar ist. Traurig, aber wahr…

Zuhörerfrage feat. omega tau Podcast – Markus von omega tau Podcast hat uns eine interessante Zuhörerfrage geschickt die wir gerne beantworten. Man merkt Nicolas seine Faszination für die Raumfahrt an und so entfernt er sich immer weiter von der eigentlichen Frage. Am Ende geht es um Impulserhaltung, Weltraum-Rendezvous und deren Komplexität.

Passend zur Frage ein Song: „Speed and Velocity“ – They might be giants.

Thema 3: „Die Physikerfische gehen auf Jagt“ – Fische die mit einem gehörigen „Sachverständnis“ für Physik auf Jagt gehen. Wirklich beeindruckend die kleinen Fisch-Nerds.

Thema 4: „Lästern als Selektionsvorteil“ – Reinhard hat zwar kein ordentliches Thema vorbereitet, wirft aber trotzdem mal eine steile These in den Raum. Unhaltbar, wie wir finden…

Den „Open Access Button“ für den Browser findet man hier. Interessantes Projekt mit wichtigem Zweck. Freie Forschung!

Rausschmeisserlied: „LHC-Song“ von Jamie Ought

22 Gedanken zu „Minkorrekt Folge 15 „Prinz-Planetoid“

  1. Ich bin mir fast sicher, dass die Fruchtfliege sich offiziell „melanogaster“ spricht (melano wie in Melanin, das gaster kann ich mir spontan nicht herleiten). Mit den Viechern experimentieren Biologen ja öfter.

      • Was mir noch zu der Impulsgleichung eingefallen ist:
        Man kann damit ganz leicht zeigen wieso das Film-Mem „Person wird von Kugel getroffen und fliegt hundert Meter durch die Luft“ physikalisch nicht funktionieren kann.
        Selbst wenn davon ausgegangen wird, dass der gesamte Impuls der Kugel auf den Körper übertragen wird und Verluste durch Formänderungsarbeit vernachlässigt werden, ist die resultierende Geschwindigkeit des Körpers nicht sehr hoch.

        • Genau! Das wäre dann Hollywood-verstärkte Impulserhaltung. 😉 Ich fürchte bei den meisten Filmen sollte man nicht allzu genau auf physikalischer Exaktheit achten.

          Minkorrekten Gruß! (NW)

  2. Ich bin vor wenigen Wochen auf Euren hoch unterhaltsamen Podcast gestoßen und habe jetzt alle bisherigen Sendungen durch. Könntet ihr vielleicht jetzt die Sendefrequenz auf alle 2 Tage erhöhen, damit ich nicht in Entzugserscheinungen gerate? 🙂

    Vielen, vielen Dank, vor allem für Euren „vielleicht doch lieber Drogen“-Beitrag!

    Es grüßt eine Halbforscherin aus Berlin 😉
    Grete

    • Wir würden wirklich gerne jeden zweiten Tag senden. Leider müssen wir hier auch noch für unseren Drogenboss knechten. Er bezahlt uns schließlich. Nicht gut, aber es gibt ja Hoffnung aufzusteigen… 😉

      Minkorrekten Gruß nach Berlin! (NW)

  3. Wieder mal eine super Sendung. Echt traurig, welche Missstände in dem Forschungssystem herrschen…. …eigentlich hatte ich mir das Leben als Forscher doch anders vorgestellt. Aber das es dann so eng und so viele kommerzielle Probleme gibt hätte ich auch nicht gedacht. Hatte das als kleinen „Berufstraum“ (gehe noch aufs Gymnasium) irgendwann auch mal in die Forschung miteinzutreten… Aber naja. Oder sieht das in der kommerziell geförderten Forschung (z.B in Unternehmen) anders aus?
    Auf jeden Fall freue ich mich auf das nächste Experiment (-:

    • Naja,
      so negativ sollte das gar nicht rüberkommen! Es gibt sicherlich einige strukturelle Schwächen im akademischen System in Deutschland ABER Forschung und Wissenschaft ist trotzdem über alle Zweifel erhaben. Das ist eine wundervolle Art sein Geld zu verdienen. Wir lieben die Forschung, unabhängig von den Randbedingungen.
      Wenn Du also auch die Lust in Dir spürst etwas naturwissenschaftliches nach dem Abitur zu machen, kann ich Dich nur dazu ermutigen. Ich genieße meine Arbeit seit Jahren in all ihren Faceten. Und wie Du schon sagst, gibt es ja auch sehr unterschiedliche Orte an denen geforscht werden kann: Firmen, Institute, Universitäten…

      Wissenschaftler zu sein, jeden Tag von Neugier getrieben, ist ein toller kreativer und abwechslungsreicher Beruf. Dazu noch mit tollen Jobchancen in den meisten Bereichen. Alternativlos also für uns. Du solltest das auch nicht aus den Augen verlieren.

      Ich glaub ich sag dazu noch mal ein bisschen was in der nächsten Folge!
      Minkorreter Gruß! (NW)

      • Danke für die schnelle Antwort. Währe ja auch mal eine Überlegung wert es immer mit in die Shownotes zu schreiben. Bier (Alkohol) scheint ja eine zentrales Element der Sendung zu sein.

        LG und auch eine Frohes Fest. Und danke für diesen tolles podcast. Es hat mir eine sehr lehrreiche Woche verschafft.

  4. Hallo Forscher,

    mittlerweile habe ich alle Eure Sendungen gehört und bin nun „on time“. Mal wieder sehr unterhaltsam und lehrreich – vielen Dank für Eure Mühe. Insbesondere viel Glück für Eure beruflichen Herausforderungen. Ich selbst wäre auch gerne an der Uni geblieben – es gibt (außer vielleicht einem Strand auf Bali) keinen besseren Ort um sein Geld zu verdienen (insofern @Nils: Nicht verzweifeln!). Aber gerade die Nicht-Existenz des akademischen Mittelbaus macht einem die Lebensplanung als Wissenschaftler echt schwer. Und wer über eine Habilitation auf eine Professur spekuliert, der begibt sich im Zweifel auf einen sehr schmalen Pfad, ist wenn er fertig ist schon relativ alt und für die freie Marktwirtschaft versaut (i.e. überqualifiziert – um mal ein total beknacktes Wort zu missbrauchen).

    Daher: Toi Toi Toi! Wohin darf ich mein Unterstützungsbier schicken?

    Grüße sendet,
    Thomas

    • Vielen Dank für den Zuspruch! Mittlerweile sehe ich es auch schon nicht mehr so fatalistisch. Das beruhigende ist ja, dass gute Leute in den Naturwissenschaften IMMER gesucht werden. Einem Unterstützungsbier sind wir aber natürlich trotzdem nicht abgeneigt. Ich habe eine ganze Zeit in Deiner Kölner Heimat gearbeitet und dort auch das Kölsch schätzen gelernt. Die Adresse im Impressum wäre dann die richtige!

      Besten Gruß! (nw)

  5. Hallo,
    beim Thema „Vielleicht doch lieber Drogen“ legt ihr den Begriff „Limbo“ in die falsche Richtung aus.
    Im Englischen ist damit zwar auch die Olympische Disziplin Limbo (siehe Futurama) gemeint, hier aber passt der Begriff der Vorhölle besser.

    • Mit Limbo wird auch das Dazwischen, eine Art Schwebezustand beschrieben. Wenn man weder zu dem einen, noch zu dem anderen gehört.

      Ein Ort, den im christlich-religiösen Kontext dann die Vorhölle einnahm, denn dort ist man weder in der richtigen Hölle (was vermutlich auch deutlich schlimmer wäre), noch kommt man in den Himmel (beispielsweise weil man als ungetauftes Kind verstarb, bevor man vernunftbedingt agieren und somit eigene Sünden ansammeln konnte, aber die Erbsünde belastete einen halt trotzdem und verhinderte den Aufstieg ins Paradies). Von der Vorstellung des Limbus hat sich die Katholische Kirche inzwischen entfernt. Der eine Limbus wurde von Jesus befreit, der andere von Ratze. 😉 Der Wikipedia-Artikel dazu ist recht interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Limbus_(Theologie)

      Im Englischen wird der Begriff Limbo häufig in einem nicht-religiösen Kontext verwendet.

      Alles in allem hat eure Sendung einen recht pessimistischen Unterton. Da inzwischen jedoch 67 weitere Podcasts erschienen sind, nehme ich an, dass diese Herausforderungen zur allgemeinen Zufriedenheit gemeistert wurden.

  6. Hey Ho…
    Ich höre euch nun weiter und weiter…
    Mein Kontingent an Komplimenten, die keiner hören will, hab ich nun ja schon
    im ersten Kommentar aufgebraucht, doch bevor das nun vor leiser Scham untergeht will ich noch ein lautes Loblied auf eure Experimente singen.
    In meinem Metier ist das eine schöne Inspirationsquelle und wird auch direkt weitergegeben an die Forscher von Morgen… Zumindest so der Plan… 🙂

    Und, ach ja… Schön, dass ihr Benny Lava kanntet…Seid wie ich wohl etwas älteres Semester…Hoffe in den nächsten Folgen von euren neuen oder gesicherten Stellen zu erfahren…Zeitreisen sind etwas verwirrend…

    Alles Liebe …
    🙂

  7. Hey..
    Das hat nun eine Weile gedauert, musste erst mein Hirn durchkramen.
    Es ist schon fantastisch, wieviel Forschungsmaterial über die Drosophila Melanogaster gesammelt wurde. Ein Forscher, der sich schon früh eingegend mit ihnen beschäftigt hatte war Seymour Benzer am Caltech. Ich hatte vor Jahren ein populärwissenschaftliches Buch darüber gelesen, das ich hier gern erwähnen möchte, da es mich sehr berührt hat. Es ist ein Abriss über die Genetik, mit starkem Fokus auf Benzers Person und Arbeit.
    Für mich las es sich wie ein Krimi… 🙂
    Es trägt im Deutschen den bescheuerten Titel „Zeit, Liebe, Erinnerung“ und geht für Wissenschaftler wahrscheinlich nicht tief genug in die Materie, transportiert aber viel von der Faszination der Wissenschaften.
    Und die Person Benzers, der der Allgemeinheit wohl nicht sehr bekannt ist, wird sehr rührend und humorvoll beschrieben.
    Wer sich für Wissenschaft interessiert und dabei gerne unterhalten wird, dem sei dieses Buch herzlichst empfohlen.
    Hinterher weiss man mehr darüber, weshalb gerade diese Fruchtfliege bei Forschern so beliebt ist, und dass ein Leben für die Forschung aufregend, skurril und voller Überraschung sein kann…

    http://www.spektrum.de/rezension/zeit-liebe-erinnerung-auf-der-suche-nach-den-urspruengen-des-verhaltens/568773

    Liebe Grüße

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